#211

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 29.03.2012 15:27
von Waldmeister • 61 Beiträge
Wenn man dem Hauptbelastungszeugen Glauben schenkt,dann ist eigentlich nicht unklar, was sich nach Lolitas Verschwinden abgespielt hat.

Dass er vielleicht nicht flüssig, sondern stockend und einsilbig geredet hat und seine Aussage nicht "mit Leben gefüllt hat",wie vom Verteidiger bemängelt, mag dem Umstand geschuldet sein, dass er kein geübter Redner ist und vor Gericht Hemmungen hatte. Um seine Glaubwürdigkeit zu beurteilen, war meines Wissens aber auch ein Gutachter anwesend, der seine Eindrücke dann später als sachverständiger Zeuge vortragen wird.
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#212

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 29.03.2012 20:07
von Punker • 584 Beiträge
Mordprozess Lolita Brieger: "Ich sehe sie immer noch vor mir"
Am vierten Verhandlungstag im Mordprozess Lolita Brieger sind gestern fünf Zeugen gehört worden, darunter eine ehemalige Arbeitskollegin der Ermordeten und ihre ehemals beste Freundin.

Trier. Ihre Arbeitskollegin Hildegard war eine der Letzten, die die am 4. November 1982 spurlos verschwundene Lolita Brieger lebend gesehen hat. "Ich habe sie an dem Tag in meinem Auto von der Arbeit mit nach Hallschlag genommen und dort an einer Telefonzelle rausgelassen", erzählt die als Zeugin geladene 63-Jährige. Von Hallschlag aus sind es etwa anderthalb Kilometer bis zum Hof der Familie K. in Scheid.
Lolitas Freund Josef K. hatte sich am Vorabend endgültig von seiner Freundin getrennt. Die schwangere junge Frau wollte offenbar noch einmal mit ihrem Ex-Freund und wohl auch dessen Eltern sprechen. "Lolita erzählte mir, dass Jüppchen eine andere hat und sie nur klären will, dass er sich trotzdem um das Kind kümmert", erinnert sich ihre Arbeitskollegin. Und dann habe Lolita noch gesagt: "Ich muss auch mit den Alten sprechen."
Die gemeinsam mit der werdenden Mutter in einer Jünkerather Fabrik als Näherin arbeitende Frau erinnert sich auch nach 30 Jahren noch genau, was Lolita Brieger an jenem Tag getragen hat: einen weißen Pullover, eine pink-weiß-karierte Hose, einen grünen Parka und leicht verschmutzte weiße Turnschuhe. "Ich sehe sie noch vor mir", sagt die Zeugin, "habe mir in der Vergangenheit oft Vorwürfe gemacht, Lolita damals nicht auf die Siedlung gefahren zu haben."
Die meisten Zuhörer im großen Sitzungssaal wissen, was die Frau damit andeuten will: Dann würde Lolita Brieger womöglich heute noch leben.
Staatsanwalt Eric Samel geht davon aus, dass die 18-Jährige an jenem Tag ermordet wurde. Josef K., der Ex-Freund, soll sie in einem Schuppen erdrosselt und die Leiche später auf der damaligen Frauenkroner Mülldeponie abgelegt haben. Lolitas sterbliche Überreste waren erst im vergangenen Herbst gefunden worden - nachdem ein Zeuge sich der Polizei offenbart hatte. Der heute 51-jährige Josef K. sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.

Fleißig und arbeitsam

Auch als am Donnerstag Lolitas ehemals beste Freundin aussagt, verzieht der Angeklagte keine Miene. Die 48-jährige Eifelerin erzählt, wie sich Lolita und Josef kennenlernen und ab der Jahreswende 1981/82 ein Paar sind: "Lolita war richtig in ihn verliebt, sie ließ nichts auf ihren Josef kommen."
Als Lolita schwanger wurde, habe sich der werdende Vater zunächst gefreut, sei dann aber immer mehr auf Distanz gegangen, erinnert sich die Freundin. Wie andere Zeugen zuvor auch betont sie, wie sehr Josefs Vater gegen die Beziehung seines Sohnes gewesen sei: "Der Vater hätte Lolita nie akzeptiert, weil sie nichts hintendran hatte. Dabei wäre sie die ideale Bauersfrau gewesen: fleißig und arbeitsam."
Doch statt Schwiegertochter und Enkelkind wollte Josefs Vater offenbar, dass die Beziehung endlich beendet wird, womöglich sogar, dass das ungeborene Kind abgetrieben wird. "Lolita hat mir einmal gesagt: Sie wollen mir immer Geld geben, aber das mache ich im Leben nicht. Ich will mein Kind behalten und gebe es für kein Geld in der Welt her", sagt die ehemalige Freundin.
Der Prozess wird am 17. April fortgesetzt
.

Quelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Mordprozess-Lolita-Brieger-Ich-sehe-sie-immer-noch-vor-mir;art742,3110191
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#213

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 30.03.2012 12:42
von Punker • 584 Beiträge
„Lolita war richtig in ihn verliebt“
Von Ramona Hammes, 30.03.12, 07:01h

Im Trierer Landgericht ging die „Zeitreise“ in die Vergangenheit, wie die Vorsitzende Richterin es formulierte, weiter. Lolitas damalige Freundin schilderte im Mordprozess lebendig, wie die junge Frau an Beziehung zum Angeklagten hing.


FRAUENKRON/TRIER - „Ich will mein Kind doch behalten. Das gebe ich nicht her – für kein Geld der Welt!“ Das habe Lolita Brieger zu ihr gesagt, berichtete gestern ihre damalige Freundin. Im Trierer Landgericht ging in den Zeugenvernehmungen die „Zeitreise“ in die Vergangenheit, wie die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz es formulierte, weiter. Die heute 48-jährige damalige Freundin ließ Gespräche der jungen Frauen genauso wieder lebendig werden wie Begegnungen mit dem heute 51-jährigen Angeklagten.
Lolita beschrieb sie als „wunderbaren Charakter“, dass sie fleißig gewesen sei und dass sie habe arbeiten können. Sie habe Lolita, so die Zeugin, sogar auf deren Wunsch das Traktor-Fahren beigebracht. Sie habe ihrem Freund zeigen wollen, dass sie das auch könne. Extra sei man in Sichtweite des Hofs der Familie des Angeklagten gefahren – damit der Vater, der ja gegen die Beziehung gewesen sei, das sehe.

Schon ganz früh, so die Zeugin gestern, habe sie von der Schwangerschaft Lolitas gewusst – ebenso wie ihr damaliger Freund. Am Anfang, wusste die Frau zu berichten, habe der Angeklagte sich aufs Kind gefreut. Er habe Lolita ja auch nach Prüm zum Frauenarzt begleitet. Ihm sei egal, was sein Vater sage. Und dass er zu Lolita ziehen werde.

Doch im Laufe der Zeit habe sich das Blatt gewendet. Wenn Lolita etwa Babysachen genäht oder das Paar in Lolitas Jünkerather Wohnung Kataloge mit Baby-Artikeln angeschaut habe, sei das Gesicht des heute 51-Jährigen immer länger geworden. Das Thema „Baby“ habe er vermieden.

Diese Veränderungen habe sie etwa in der Zeit bemerkt, als die Schwangerschaft nicht mehr zu übersehen gewesen sei. „Er hatte immer die Angst im Nacken vor seinem Vater.“ Von „Schluss machen“ habe der Angeklagte ihr gegenüber einmal gesprochen. Lolita habe nicht verstehen können, dass sie für ihren Freund wohl nicht gut genug gewesen sei. Doch sie habe den Verdacht gehabt, dass ihr Freund „eine andere hat“. In diesem Zusammenhang wurde eine Begegnung auf einem Feldweg beleuchtet, die die Zeugin 1987 in einer Vernehmung angegeben hatte.

Gemeinsam mit Lolita habe sie sich in ihrem Wagen auf die Suche nach dem Angeklagten gemacht. Begegnet sei man sich auf einem Feldweg Richtung Udenbreth. Der Mann habe alleine im Auto gesessen. Die Zeugin habe zu ihm gesagt, dass Lolita mit ihm reden müsse.

„Was gibt’s da zu reden? Das interessiert mich nicht!“, habe der Angeklagte geantwortet. Lolita sei daraufhin aus dem Auto der Freundin gestiegen und auf seinen Wagen zugelaufen. Doch er sei losgefahren – und habe die Schwangere mit dem Auto erfasst. Sie sei gestürzt, habe sich aber nicht ernsthaft verletzt.

„Du kannst mich mit dem Kind doch nicht sitzen lassen“, habe Lolita gerufen. Doch der Mann sei wortlos weggefahren. „Was bist du denn für ein Früchtchen?“, habe die Zeugin dem Mann noch hinterhergerufen.

Auch wenn die Zeugin keine Summe nennen konnte und auch nicht wusste, ob es tatsächlich ein Treffen zwischen Lolita und der Familie des Angeklagten gegeben hat, war Geld ein Thema in Gesprächen der Freundinnen. Dass „die mir Geld geben wollen“, habe Lolita zu ihr gesagt. Aber dass sie das „im Leben nicht“ mache. Und dass sie ihr Kind doch behalten wolle.

„Lolita war richtig in ihn verliebt. Sie ließ nichts auf ihn kommen – da konnte man sagen, was man wollte“, sagte die Freundin aus. Gesagt habe sie Lolita einiges. So habe sie abgeraten, sich weiter mit dem heute Angeklagten zu treffen. Und ihr erzählt, dass der Angeklagte auch ihr Avancen gemacht habe. „Willst du nicht mit mir gehen“, habe er sie gefragt. Sie habe ja auch etwas Land, das sei seinem Vater bestimmt lieber.

Seitdem habe sie mit dem Mann nicht wieder gesprochen. Lolita, so die Zeugin gestern, habe sie von dieser Begebenheit berichtet. Sie habe das zwar „irgendwie geglaubt“, es aber nicht wahrhaben wollen.

Auch sagte sie aus, dass viele Kolleginnen Lolita Babysachen gegeben und gesagt hätten, dass man sie dabei unterstützen werde, das Kind alleine groß zu ziehen. Darauf habe Lolita sich nicht eingelassen. Die 48-Jährige machte eine Pause: „Leider.“ Die Freundschaft der jungen Frauen zerbrach. In den letzten Tagen, als Lolita noch lebte, habe man nicht mehr viel Kontakt gehabt.

Ähnliches hatte auch die ältere Schwester Lolitas bereits am Dienstag berichtet. Dass der Einfluss auf Lolita beim Thema Beziehung begrenzt gewesen sei. „Lolita war 18 Jahre und verliebt“, so die Schwester am Dienstag.

Kontakt zu Lolita hatte in diesen wohl letzten Tagen ihres Lebens eine heute 63-Jährige. Die ehemalige Arbeitskollegin, die sie im Auto von der Arbeitsstelle in Jünkerath mit nach Hallschlag genommen hatte, gehört womöglich zu den letzten Menschen, die Lolita Brieger lebend gesehen haben.

Auf den Hof der Familie des Angeklagten habe Lolita gewollt, mit der Familie reden. „Der hat ’ne andere. Der braucht mich nicht zu heiraten. Ich will nur klären, dass er sich ums Kind kümmert“, habe Lolita ihr im Auto gesagt, so die heute 63-Jährige.

Einen bedrückten oder gar deprimierten Eindruck habe die junge Frau während der etwa 20-minütigen Fahrt von Jünkerath nach Hallschlag nicht gemacht. Kummer hätten sie aber damals alle gehabt, da die Firma, in der sie arbeiteten, vor dem Konkurs stand und sie seit Wochen kein Geld gesehen hätten.

Auch gestern erinnerte sich die Zeugin noch haargenau an das, was Lolita damals, vor fast 30 Jahren, getragen hat: weiße Turnschuhe, eine pink-weiße Hose, ein grüner Parka. „Ich sehe sie noch so vor mir“, sagte die Frau.

Am nächsten Morgen sei die junge Frau nicht auf ihrer Arbeitsstelle aufgetaucht. Kolleginnen, so die Zeugin, hätten sie gefragt, wo sie denn Lolita gelassen habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die junge Frau krank sei. Doch sie tauchte nie wieder auf.

Sie habe sich später so oft Vorwürfe gemacht, dass sie ihre junge Kollegin damals an der Kreuzung in Hallschlag aussteigen und allein den Weg zum Hof der Familie des Angeklagten habe gehen lassen. „Warum habe ich sie nicht hochgefahren?“, habe sie sich häufig gefragt. Dann wäre doch wenigstens klar gewesen, dass sie selbst dort gewesen sei.

Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1333017956532.shtml
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#214

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 06.04.2012 17:19
von Waldmeister • 61 Beiträge
Es ist für den 17.4. 2012 ein neuer Verhandlungstermin festgesetzt worden.

Zeuge ist u.a. ein Polizeibeamter, der in den 80iger Jahren tätig war. Vielleicht erfährt man dann etwas, warum das Ermittlungsverfahren gegen Josef K.1987 eingestellt worden ist und worauf sich zuvor 1984 und 1987 der (einfache) Tatverdacht gegen ihn gestützt hat.

_____________


05.04.2012

"Polizeibeamter und Rechtsmedizinerin sagen im Mordprozess Lolita Brieger aus

Trier/Scheid/Frauenkron (boß) Im „Mordfall Lolita Brieger“ wird das Hauptverfahren am 17. April um 9 Uhr vor dem 1. Schwurgericht des Landgerichts Trier fortgesetzt.
An diesem Termin sollen fünf Zeugen vernommen werden, darunter auch ein in den 80er Jahren tätiger Polizeibeamter, eine Rechtsmedizinerin und drei Personen aus dem sozialen Umfeld des Angeklagten Josef K. und des Opfers Lolita Brieger.
Die Staatsanwaltschaft Trier legt dem 51-jährigen Landwirt Josef K. aus Scheid zur Last, seine damals 18-jährige schwangere Freundin Lolita Brieger am 4.11.1982 aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch ermordet zu haben. Anschließend soll er ihre Leiche mit einem Freund in der Müllkippe von Frauenkron vergraben haben. Der Zeuge führte nach einer Aktenzeichen XY-Sendung die Polizei an das Versteck, so dass am 19.10.2011 die sterblichen Überreste der Lolita Brieger gefunden worden waren.
Bisher hat sich der Angeklagte im Prozess nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.
Die Mutter und eine Schwester Lolita Briegers haben sich dem Verfahren als Nebenklägerinnen angeschlossen.

Die Fortsetzungstermine wurden auf den 24.4., 3.5. und 8.5.2012 festgesetzt. "




http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37248
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#215

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 17.04.2012 19:32
von Punker • 584 Beiträge
Auf Lolitas Ex fiel schon früh ein Verdacht

Die Ermittler der Trierer Kripo waren sich schon Ende der 1980er Jahre sicher, dass der heutige Angeklagte im Fall Lolita Brieger etwas mit dem spurloses Verschwinden der jungen Frau zu tun hat. Eine Erkenntnis am fünften Verhandlungstag im Mordprozess gegen Lolitas ehemaligen Freund.

Auf der ehemaligen Mülldeponie Frauenkron sind Ende Oktober die sterblichen Überreste Lolita Briegers entdeckt worden.
Da mag sich der ein oder andere Prozessbeobachter aber gestern Nachmittag die Augen gerieben haben: Der Mann, der da im Zeugenstuhl Platz genommen hat, kommt einem doch irgendwie bekannt vor. "Wilfried Biewer, bis 1989 Kripobeamter, heute selbstständiger Unternehmer", stellt sich der 58-jährige Zeuge auf Nachfrage der Vorsitzenden Richterin Petra Schmitz vor.

Kein Unbekannter

Zumindest in Wirtschaftskreisen ist Biewer kein Unbekannter, einer von zwei Vorständen des Bauträgers Triwo AG. Doch bis er 1989 in die Privatwirtschaft wechselte, war Biewer Polizist - und als solcher Ende der 1980er Jahre auch mit dem Vermisstenfall Lolita Brieger befasst.
Der Kriminaloberkommissar war 1987 sogar Chef einer Sonderkommission, die sich mit dem damals fünf Jahre zurückliegenden mysteriösen Verschwinden der 18-jährigen Eifelerin befasste. Der heutige Angeklagte Josef K., Lolitas Ex-Freund, war schon damals im Fokus der Ermittler, erinnerte sich Biewer. "Wir glauben, dass sich auf dem Hof der Familie etwas abgespielt hat, infolge dessen Lolita Brieger jetzt verschwunden ist", lautete damals eine Aktennotiz des Soko-Leiters. Biewer hatte Josef K. im Juni 1987 sogar vorübergehend festgenommen und knapp fünf Stunden lang verhört. Vergeblich. Auch der Kronzeuge, der Lolitas Ex-Freund im vergangenen Herbst verpfiffen hatte, wurde damals durch Biewer vernommen. Ergebnislos.
Im Oktober 1987 wurde das Verfahren schließlich eingestellt. Erst 24 Jahre später wurden Lolita Briegers sterbliche Überreste auf einer ehemaligen Mülldeponie in Frauenkron (Kreis Euskirchen) entdeckt - dank der Aussage des Kronzeugen.

Verdacht: Erdrosselt

Wie Lolita starb, konnten die Mainzer Rechtsmediziner nicht mehr feststellen. "Wir haben aber an den Knochen keine Hinweise auf Gewalteinwirkung finden können", sagt Obduzentin Bianca Navarro-Crummenauer.
Staatsanwalt Eric Samel glaubt, dass der Angeklagte Lolita Brieger erdrosselt hat. "Könnte sein", meint die Rechtsmedizinerin. Bei der Untersuchung der sterblichen Überreste wurden laut Navarro keine Hinweise auf das noch ungeborene Kind Lolita Briegers gefunden. Der Angeklagte soll der Vater gewesen sein.
Die Kleider, die die 18-Jährige damals trug, waren noch erkennbar, die Strümpfe steckten noch in den Filzschuhen. "Es gab keinerlei Blutantragungen", sagt die Rechtsmedizinerin. Zumindest ein Indiz, das für den Tod durch Erdrosseln spricht. Die sterblichen Überreste wurden noch im vergangenen Jahr in Lolitas Heimat beigesetzt.
Der Prozess wird am nächsten Dienstag fortgesetzt. Dann sagt unter anderem Hauptkommissar Wolfgang Schu aus, der den Fall im vergangenen Jahr federführend gelöst hat.

Quelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Auf-Lolitas-Ex-fiel-schon-frueh-ein-Verdacht;art742,3127835
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#216

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 17.04.2012 21:24
von Waldmeister • 61 Beiträge
Die Rechtsmediziner konnten somit nicht mehr feststellen wie Lolita Brieger gestorben ist. Dass sie mit einem Draht erdrosselt worden ist, ist daher nicht eindeutig feststellbar,weil es für das Erdrosseln lediglich ein Indiz gibt, nämlich dass es keinerlei Blutantragungen gab.



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Heute hat auch der Zeuge ausgesagt, der den Heuschuppen, somit den mutmaßlichen Tatort gekauft hat.



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"Brieger-Prozess: Verdächtige Folien

Trier/Scheid/Frauenkron-D. (boß) Im Brieger-Prozess hat heute der Käufer des mutmaßlichen Tatortes ausgesagt. Es handelte sich um einen Heuschuppen in der Nähe von Scheid und der B 421.
Nach seinen Angaben hat er in einem Anbau des Schuppens Silo-Folien gefunden. Bekanntlich war die Leiche von Lolita Brieger bei ihrer Entdeckung in eine Silofolie eingewickelt. Auch hatte der Hauptbelastungszeuge ausgesagt, dass die Tote beim Verstecken in derartiges Material verpackt gewesen war.
Wichtigste Erkenntnis der Rechtsmedizin: die DNA der Mutter Brieger stimme mit der Analyse der Leichenteile überein, so dass es sich bei der Toten definitiv um Lolita Brieger handele.
Hinsichtlich des ungeborenen Kindes war kein DNA-Abgleich möglich.
Der heutigen Prozesstag war teilweise gezeichnet von Erinnerungslücken der Zeugen und dem Weg von einer Vermisstensache zum Mordfall.

Ausführlicher Bericht folgt in der morgigen Ausgabe"

http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37351
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#217

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 18.04.2012 10:39
von Waldmeister • 61 Beiträge
Hier ist ein ausführlicher Bericht zum gestrigen Verhandlungstag:

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18.04.2012

"Mordprozess „Lolita Brieger“ in fünfter Runde - Rechtsmedizin konnte keinen Hinweis auf Gewalteinwirkung finden

Trier/Scheid/Frauenkron/Hergersberg-D/B. (boß) Der fünfte Verhandlungstag vor dem Landgericht Trier im Mordprozess „Lolita Brieger“ gegen den 51-jährigen Landwirt Josef K. stand ganz im Zeichen von Erinnerungslücken verschiedener Zeugen
und dem Weg eines „Vermisstenfalles“ aus dem Jahr 1982 zu einem „Mordfall“ im Jahr 1987.
Für den seinerzeit zuständigen Ex-Kriminaloberkommissar und heutigen Unternehmer Wilfried B. (5 waren im Jahr 1987 aufgrund widersprüchlicher Zeugenaussagen Verdachtsmomente gegeben, dass hier ein Gewaltverbrechen bzw. Tötungsdelikt vorliegen könnte. Im Focus des SOKO-Leiters stand schon damals der Ex-Freund und heutige Angeklagte Josef K. Nach umfangreichen Detailermittlungen wurde dieser dann auch vorläufig festgenommen, musste aber mangels Beweises wieder freigelassen werden. Letztendlich kam es am 17. Oktober 1987 zur Einstellung des Verfahrens.
Dazu Staatsanwalt Eric Samel gegenüber unserer Zeitung: „1982 und 1987 gab es keinerlei Hinweise zum Verbleib von Lolita Brieger. Es gab immer wieder trotz umfangreicher Suchmaßnahmen Hinweise, dass sie noch am Leben war. Und es gab auch keinen Hauptbelastungszeugen, der uns zum Fundort gebracht hat.“
Weiterhin führten auch aufwändige Suchmaßnahmen mit Hilfe des Militärs in Ostbelgien nach Aussage des ehemaligen Kripo-Beamten nicht zum Ergebnis. Hier habe der Angeklagte in der Grenzgemeinde Büllingen-Hergersberg vorübergehend zwecks Entzug vor der Wehrpflicht gewohnt.
„Oder war ihm der Boden in Deutschland zu heiß geworden?“, wurde immer wieder unter den zahlreich erschienenen Besuchern auf den Fluren in den Verhandlungspausen diskutiert. Auch die Frage, ob die Mordmerkmale der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe dem Angeklagten heute noch nachgewiesen werden könnten, beschäftigten die Zuschauer, die teilweise aus der hohen Eifel gekommen waren.
Denn die aus Mainz angereiste Rechtsmedizinerin hatte laut ihrem Sektionsbericht vom 21. Oktober 2011, den sie in allen Einzelheiten vortrug, am Skelett Lolitas keine Hinweise auf Gewalteinwirkung finden können. Dabei zeigte auch der immer noch eisern schweigende Angeklagte zum ersten Mal sichtbare Reaktionen. Die Kleidung sei noch vollständig erhalten gewesen, so die Sachverständige, wohl Erdablagerungen aber keine Blutanhaftungen seien sichtbar gewesen. Dr. med. Bianca Navarro-Crummenauer vom Institut für Rechtsmedizin in Mainz im Interview: „Es konnten keine Spuren einer mechanischen Gewalteinwirkung festgestellt werden. Sicher ausschließen kann man, dass es zu einer stumpfen todesursächlichen Gewalt gegen den Schädel gekommen ist. Der größte Teil des Kehlkopfskeletts war nicht auffindbar, so dass man zu der Frage Erwürgen oder Erdrosseln keine sicheren Angaben machen kann.“
Nach dem jetzigen Stand der Beweisaufnahme gibt es auch kein Tatwerkzeug und keinen Hinweis, dass der Verwahrungsort in dem Heuschuppen zwischen Scheid und Hallschlag auch der Tatort war.
Die heutigen Besitzer des Schuppens, Familie B. aus Hallschlag, konnten aber glaubhaft versichern, dass sie beim Kauf im März 1989 im Anbau Reste von Silofolien gefunden haben. Darin war ja bekanntlich auch die Leiche von Lolita Brieger eingepackt und auf der Müllkippe in Frauenkron versteckt worden.
Der Vater des Angeklagten sei seinerzeit Pächter des Schuppens von seinem Bruder Hermann gewesen. Mittlerweile sei der Anbau abgerissen und der gesamte Schuppen neu aufgebaut sowie der Lehmboden betoniert worden, so das Landwirtsehepaar aus Hallschlag.
Diesbezüglich können somit keine Spuren mehr dort gesichert werden.
Dass immer wieder Schweigegeld in der Sache an Mitwisser geflossen sei, konnte die Zeugin Sandra K. aus Frauenkron nicht bestätigen. Obwohl hier seitens der Staatsanwaltschaft und Nebenklage Zweifel bekundet wurden, bezeichnete die Zeugin das Ganze nur als ein Gerücht.
Auch die Patentante des Angeklagten, Susanne K. aus Scheid, konnte die Hintergründe nicht erhellen, was die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz zu der Bemerkung veranlasste, dass Scheid doch keine „Metropole“ sei.
Die heutige Ehefrau des Angeklagten, Birgit K., hatte dem Gericht schriftlich mitgeteilt, dass sie ihr Zeugnisverweigerungsrecht in Anspruch nehmen wolle.
Auch konnte die seinerzeitige polizeiliche Vernehmung des mittlerweile verstorbenen Vaters des Angeklagten wegen des Zeugnisverweigerungsrechts nicht verlesen und zum Gegenstand des Hauptverfahrens gemacht werden.
Die Verhandlung wird am kommenden Dienstag, 24. April, unter anderem mit der Vernehmung von zwei Kriminalbeamten aus der aktuellen SOKO fortgesetzt."

Heinz-Günter Boßmann

http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37357
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#218

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 25.04.2012 06:37
von Waldmeister • 61 Beiträge
Hier ein ausführlicher Bericht über den sechsten Verhandlungstag:

______________



24.04.2012

Belastendes Beweismaterial - Kriminaltechnik legte im Mordfall „Lolita Brieger“ Kleidungsstücke mit Drahtresten vor

Trier/Frauenkron/Scheid-D. (boß) Auch wenn die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage dem Beschuldigten Josef K. vorwirft, das ahnungs- und wehrlose Opfer Lolita Brieger am 4. November 1982 von hinten mit einem Eisendraht erdrosselt zu haben,
so sorgte der Kriminaltechniker Michael K. von der Kripo Trier am Dienstag mit seiner Aussage dennoch für eine Überraschung.
Bei der Inaugenscheinnahme der sterblichen Überreste in dem 1,60 x 3,20 Meter großen, mit Draht verschnürten grünen Kunststoffsack mit offener Seite seien an Pullover und Bluse des Opfers Drahtreste gefunden worden.
Ein ungewöhnliches Bild, als der Ermittler mit einem großen Karton vor dem Landgericht erschien und nach einer detaillierten Schilderung der Fundstücke vom 19.10.2011 auf der ehemaligen Mülldeponie Frauenkron den Prozessbeteiligten die gut erhaltenen Kleidungsstücke und Asservate auf einem vorbereiteten Tisch präsentierte.
Zwei Drahtreste seien auf dem Schlüsselbein rechts und links am Pullover, zwei am hinteren Kragen der Bluse und ein weiterer am Hals des Opfers entdeckt worden. Die stark verrosteten Drahtstücke seien jeweils fünf bis zehn Zentimeter lang gewesen. Zudem soll der Pullover von Lolita Brieger von hinten nach vorne über ihren Kopf gestülpt gewesen sein. Ein vom Zeugen während der Gerichtsverhandlung vorgelegtes Gutachten des Landeskriminalamtes muss diesbezüglich noch ausgewertet werden.
„Dies alles stützt die Anklage“, so Staatsanwalt Eric Samel, „und lässt Rückschlüsse darauf zu, dass Lolita Brieger von hinten erdrosselt wurde und evtl. das Mordmerkmal der Heimtücke verwirklicht sein kann.“
Für den Verteidiger des Angeklagten, Heinz Neuhaus, in einem Interview mit unserer Zeitung noch kein Beweis für die Tatausführung durch seinen Mandanten, da man nur fünf verrostete Drahtstücke habe. Man müsse noch das Gutachten auswerten und prüfen, ob die Drahtstücke überhaupt zueinander gehörten.
An der Identität von Lolita Brieger herrscht auch bei der Kriminaltechnik kein Zweifel, da neben dem DNA-Ergebnis auch in der Innentasche des Parkas eine Geldbörse mit persönlichen Papieren und Quittungsbelegen sogar mit dem Schriftzug Lolita Briegers gefunden wurde.
Bei der Vernehmung von weiteren Zeugen aus dem sozialen Umfeld des Angeklagten und des Opfers wurde wiederum deutlich, dass die sogenannte Gerüchteküche im Raum Schleid – Frauenkron – Hallschlag im Bezug auf Schweigegeld, Tatausführung und Verbleibeort ausgeprägter war, als die nachweisbaren Fakten. Diesbezüglich sollen aber auch noch im Laufe des Verfahrens überwachte Telefongespräche abgespielt werden.
Nach den Bekundungen eines weiteren Ermittlers habe der Hauptbelastungszeuge nach der Aktenzeichen XY-Sendung nicht aus Gewissensgründen freiwillig „ausgepackt“, sondern sich im Laufe der Nachermittlungen und gezielter Nachfragen durch die Kripo offenbart und letztendlich die Wahrheit gesagt. Dies führte dann auch letztendlich zu seiner Schilderung, wie die sterblichen Überreste aus dem besagten Schuppen „mit vereinten Kräften“ von ihm und dem Angeklagten nach Frauenkron in die Mülldeponie verbracht worden seien.
Der Prozess wird am 3. Mai fortgesetzt."

Heinz-Günter Boßmann

http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37422
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#219

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 25.04.2012 15:47
von Eifelwaldschrat • 47 Beiträge
Verwunderlich und bedauerlich, dass die Große Tageszeitung im Westen (in Alleinstellung, also ohne Konkurenz) „Trierischer Volksfreund“ weit weniger intensiv berichtet, als das kostenlose Werbeblatt "Wochenspiegel" oder input-aktuell.

Hier Links zu einigen informativen und ergänzenden Berichten:
Suchmaschine bei Wochenspiegel nutzen

http://www.eifellive.de/suchergebnis.html?tx_mrsearch_pi2[q]=lolita%20brieger&tx_mrsearch_pi2[p]=1


z.B. Wochenspiegel
vom 29.3.12

http://www.eifellive.de/Redaktion/Trier.html?doc=64303


vom 24.4.12
http://www.eifellive.de/Redaktion/Trier.html?doc=65601

http://www.eifellive.de/Redaktion/Trier.html?doc=65642

Der Artikel der printausgabe vom 25.4.12
"Reise zu den Ermittlungen der Vergangenheit"
ist z.Zt. noch nicht online aufzurufen.

Trierischer Volksfreund
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinland/Rheinland-Pfalz-und-Nachbarn-Mordprozess-Lolita-Brieger-Kleidung-mit-Drahtresten-vorgelegt;art158726,3134745
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#220

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 25.04.2012 21:23
von Punker • 584 Beiträge
Laut der Kölnischen Rundschau von heute, 24.04.2012, wurden diverse Telefonate des Angeklagten abgehört und aufgenommen (Artikel nicht online, aber liegt vor mir).
Diese dürften den Angeklagten belasten.
Die Wörter, die der Angeklagte laut Ausschnitten(Schimpf-Wörten) benutzte, wurden dort erwähnt, möchte ich aber hier nicht erwähnen...schon ziemlich heftig und traurig
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#221

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 26.04.2012 17:20
von Punker • 584 Beiträge
Ergänzend:

Im FF wurde ja gegen Ende vom Schlüsselfund -Monate nach dem Verschwinden von Lolita Brieger-berichtet. Dieser wurde in Stadtkyll von einem Kind gefunden.
Bei der Leiche fand man ja noch einige -relativ gut erhaltene- persönliche Gegenstände des Opfers, so dass es merkwürdig erscheint, dass der Schlüssel nicht darunter war bzw. warum der Schlüssel offensichtlich nicht bei der Leiche gelassen wurde.


Hierzu hat die Polizei eine Theorie aufgestellt, die sehr plausibel klingt:
Der Angeklagte soll am 04.11.1982 abends in der Wohnung Lolita Briegers in Jünkerath gewesen sein (Beweis: Zeugenaussage der Vermieterin) und angegeben haben, nach dieser suchen zu wollen.
Um in die Wohnung zu gelangen, brauchte er den Schlüssel. Nach den Vermutungen habe er dann den (Abschieds-)Brief von Lolita Brieger hingelegt (im FF von der Schwester gefunden.)
Weitere Vermutung: Den Schlüssel hat er dann wohl, nach dem er die Wohnung verlassen hatte, einfach weggeworfen.

Quelle: Kölnische Rundschau, Kreis Euskirchen, Aussage des ermittelnden Hauptkommissars, Ausgabe 25.04.2012, Artikel leider nicht Online
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#222

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 29.04.2012 09:10
von Punker • 584 Beiträge
Prozess im Mordfall Lolita Brieger geht nach dem 8. Mai in die Verlängerung - 23. Mai ff. sind angekündigt


Trier/D. (boß) Das Strafverfahren im Mordfall "Lolita Brieger"gegen den 51-jährigen Ex-Freund Josef K. aus Scheid hat am 6. März 2012 vor dem Landgericht Trier begonnen und war zunächst bis zum 8. Mai anberaumt.

Der nächste Termin ist für Donnerstag, den 3. Mai festgesetzt. An diesem Hauptverhandlungstermin sollen fünf weitere Zeugen aus dem sozialen Umfeld des Angeklagten und des Opfers gehört werden, am 8. Mai weitere sieben Zeugen.
An einem neu angesetzten Termin 23. Mai soll möglicherweise die Beweisaufnahme geschlossen und die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und Rechtsanwälte entgegengenommen werden. Das Urteil würde dann in einem gesonderten Termin verkündet, der noch nicht feststeht.
Dem 51-jährige Landwirt aus Scheid - Landkreis Vulkaneifel - wird von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, seine damals 18-jährige schwangere Freundin Lolita Brieger am 4. November 1982 in einen Schuppen gelockt und das wehrlose Opfer dann von hinten mit einem Eisendraht erdrosselt zu haben.
In diesem Verfahren hat sich der Angeklagte bisher nicht geäußert, so dass die 5-köpfige Kammer unter Vorsitz der Richterin Petra Schmitz ausschließlich auf Indizien und Zeugen angewiesen ist, um die Tatbeteiligung des Angeklagten und die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe nachzuweisen. Totschlag wäre mittlerweile verjährt.
Ein Zeuge hat in seiner Vernehmung bereits ausgesagt, dem Angeklagten bei der Verbringung und Beseitigung der Leiche von einem Heuschuppen auf eine ehemalige Mülldeponie geholfen zu haben. Hier wurden dann auch die in eine Plastikfolie verpackten sterblichen Überreste Lolita Briegers nach einer umfangreichen polizeilichen Suchaktion im Oktober vergangenen Jahres gefunden.
Die Mutter und eine Schwester des Opfers, die im Laufe des Prozesses bereits ausgesagt haben, haben sich als Nebenklägerinnen dem Verfahren angeschlossen
.

Quelle: http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37451
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#223

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 03.05.2012 09:41
von Eifelwaldschrat • 47 Beiträge
Die beiden Artikel (hier gescannt) sind in der Online-Ausgabe des Wochenspiegels 17 und 18 als PDF-Datei unter http://www.eifellive.de/ zu finden.

Daun-Gerolsteiner Wochenspiegel 25.4.2012 Seite 7

Reise zu den Ermittlungen der Vergangenheit
Kripobeamter Wilfried B. berichtet von erster Festnahme von Lolitas mutmaßlichem Mörder

Die Verhandlung des Mordfalls Lolita Brieger ist am 17. April fortgesetzt worden. Das Gericht hörte neben Zeugen aus dem Umfeld von Josef K. die Aussagen der Gerichtsmedizinerin und des in den 80er Jahren ermittelnden Kriminalbeamten. Vorgelesen wurde auch die Aussage von Lolitas verstorbenem Vater. TRIER/FRAUENKRON/ SCHEID. Nachdem Lolitas Mutter ihre Tochter im November 1982 als vermisst gemeldet hatte, blieben die ersten Ermittlungen ohne Ergebnis. 1987 rollte der ehemalige Kriminaloberkommissar Wilfried B. den Fall wieder auf und befragte die Zeugen erneut. Darunter auch den heutigen Angeklagten und damaligen Ex-Freund der schwangeren Vermissten, Josef K. Für den Kriminalbeamten Wilfried B. ergaben sich „Diskrepanzen“ aus den Befragungen, die zu dem begründeten Tatverdacht gegen Josef K. führten, seine Ex-Freundin getötet zu haben. Josef K. wurde vorläufig festgenommen. Aber Suchaktionen in Belgien blieben unterdessen erfolglos. Zur Umgehung der Wehrpflicht war der Angeklagte in den siebziger Jahren polizeilich in Belgien gemeldet gewesen, wo seine Familie Land und Immobilien besaß. Daher vermuteten die Ermittler, dass die Leiche von Lolita wohlmöglich dorthin gebracht worden sei. Mit den Widersprüchen konfrontiert, bestritt der Angeklagte jeglichen Zusammenhang seiner Person mit dem ungeklärten Schicksal der Verschwundenen. Zeugenaussagen, wonach Lolita Brieger nach ihrem Verschwinden mehrfach gesehen worden sein soll, stellten sich als haltlos heraus. Weil die Beweise nicht ausreichten, musste der Angeklagte schließlich entlassen und die Ermittlungen eingestellt werden. Die Richterin verlas die Aussage von Heinz Brieger, Lolitas verstorbenen Vater, aus dem Jahr 1987. Er war als Schachtmeister auf Baustellen beschäftigt und nur am Wochenende, manchmal nur alle 14 Tage, zuhause in Frauenkron. „Dann kam es häufig zu Meinungsverschiedenheiten, überwiegend mit Lolita“, sagte er damals. Grund sei ihr erster Freund gewesen. Lolitas Schwester Gisela soll zu diesem Zeitpunkt schon verheiratet gewesen sein und ihr erstes Kind bekommen haben. Er habe nicht gewollt, dass es Lolita genauso gehe. „Ab wann Lolita mit Josef zusammen war, weiß ich nicht mehr.“ Am Anfang sei er mit der Freundschaft zu Josef K. einverstanden gewesen. Aber einmal habe Josef K. erzählt, dass sein Vater toben würde. Da habe er sich gedacht, dass das mit den beiden nicht gut gehe. Der Vater von Josef K. habe kontrolliert, wo das Auto seines Sohnes steht und ob er bei Lolita in Frauenkron sei. Lolita sei nach Jünkerath gezogen, um mit Josef K. zusammen sein zu können. Ihr Vater hatte zugegeben, seiner Tochter eine Ohrfeige verpasst zu haben, dass sie zu Boden gegangen sei. „Danach habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt. Ich war sauer auf Lolita, sie sollte alleine zurecht kommen.“ Über die Schwangerschaft sagte Lolitas Vater: „Ich konnte nicht glauben, dass diese Panne auch noch passiert war.“ Als Lolita vermisst wurde, habe seine Frau die Anzeige bei der Polizei gemacht. Zusammen hätten sie in Nähereifirmen nach ihr gesucht und in einer Hütte zwischen Jünkerath und Hallschlag. Die Leiche von Lolita Brieger wurde am 19. Oktober 2011 von der Polizei Trier auf der ehemaligen Mülldeponie Frauenkron gefunden. Der Kronzeuge, der die Leiche 1982 mit Josef K. dort entsorgt hatte, hat den Polizisten den entscheidenden Hinweis gegeben. Gerichtsmedizinerin Dr. Bianca Navarro war mit der Inspektion der sterblichen Überreste beauftragt. Ihrem Gutachten nach wurde die mittlerweile skelettierte Leiche vom Täter in eine Plastikfolie gewickelt, die an mindestens einer Stelle durch einen Draht fest verschlossen gewesen war. Weiterhin konnten zahlreiche persönliche Gegenstände wie Lippenstift, Schlüsselanhänger und Kugelschreiber sowie einige Bekleidungsreste gesichert werden. Eine stumpfe Gewaltanwendung, beispielsweise auf den Kopf, konnte auf Basis einer Knochenuntersuchung ausgeschlossen werden. Alle Frakturen sowie strukturelle Veränderungen der Knochen seien nach dem Tod durch die lange Verweildauer im Boden eingetreten. Vermutlich ist Lolita Brieger durch gezielte Unterbindung der Sauerstoffzufuhr, wie es beim Erwürgen der Fall ist, ums Leben gekommen. Ein kleines Knochenfragment, das ursprünglich dem Fötus des schwangeren Opfers zugerechnet wurde, sei aber höchstwahrscheinlich dem Skelett der Ermordeten zuzurechnen. Der Angeklagte verfolgte auch den fünften Prozesstag mit gesenktem Kopf. Fortgesetzt wurde der Prozess am 24. April. jk/ts Mehr dazu online unter: www.eifellive.de




Daun-Gerolsteiner Wochenspiegel 2.5.2012 Seite 16

Ein Ermittler, ein Fall, ein Tatverdächtiger
Kriminalhauptkommissar macht seine Aussage im Mordprozess um Lolita Brieger
Es vergeht kaum ein Tag, an dem in der Eifel nicht über den Mordfall Lolita Brieger gesprochen wird. Der letzte Verhandlungstag vor dem Trierer Landgericht soll der 23. Mai sein. TRIER/SCHEID/FRAUENKRON. Es ist der sechste Verhandlungstag vor dem Landgericht gegen Josef K., einen 50-jährigen Landwirt aus Scheid, der seine Exfreundin Lolita Brieger im Jahr 1982 umgebracht haben soll (der WOCHENSPIEGEL berichtete). Es ist der Tag, an dem Kriminalhauptkommissar Wolfgang Schu, der Ermittlungsführer, Einblick in seine Arbeit gibt. Überraschend dabei: Der Kronzeuge aus Hallschlag hat sich nicht - wie zuvor berichtet - selbst bei der Polizei gemeldet. Vielmehr ist bei der Polizei der Hinweis eingegangen, dass er neben einem „Klein“ aus Frauenkron ein wichtiger Zeuge sei. Bei der Befragung durch Wolfgang Schu habe er sich aber derart in Widersprüche verstrickt, dass er wohl gemerkt habe, dass er nicht mehr „plausibel lügen“ könne, so der Kriminalhauptkommissar. 2002 hatte er die Aufgabe bekommen, sich erneut mit dem Vermisstenfall Lolita Brieger zu befassen und war auch in der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ aufgetreten. Etwa 100 Hinweise seien daraufhin eingegangen. Darunter eben auch der Hinweis auf den Kronzeugen, der den Ermittler später zum Fundort der sterblichen Überreste führte. Als die Leiche im Oktober 2011 auf der ehemaligen Mülldeponie Frauenkron von Kriminalbeamten aus Trier gefunden worden ist, war auch Michael Klar, der sich um die Spurensicherung kümmerte, vor Ort. In einem großen grünen Sack hätten die sterblichen Überreste von Lolita Brieger gelegen, die fast noch komplett von Kleidung bedeckt waren. Der Schädel habe unter dem Pulli gelegen, so, als hätte diesen Lolita jemand von hinten über den Kopf gezogen. Im Bereich der Schulter und der Füße hat Michael Klar Drähte gefunden. Die Überreste waren bekleidet mit einem BH, einer Bluse, einem blauen Pulli, einem Parker, einer Hose und Strümpfen. Michael Klar hatte Teile der gefundenen Kleidung zur Verhandlung mitgebracht. Neben der Kleidung hat die Spurensicherung auch eine Geldbörse entdeckt, die Lolita aufgrund des Inhalts zugeordnet werden kann. Das sind die Fakten, die das Gericht bewerten muss. Gerüchte in und um Frauenkron und Scheid gibt es dagegen wie Sand am Meer. Ein Zeuge bringt es im Gerichtssaal auf den Punkt: „Die Leute wissen immer mehr als das, was passiert ist.“ Eine Anruferin in der Redaktion erzählt, dass Josef K. nach Lolita eine Frau gehabt haben soll, die er möglicherweise versucht hat, umzubringen. Mit einem Heuballen, der auf dem Kopf der Frau gelandet sein soll. Zu der Zeit habe Josef K. bereits eine neue Bekanntschaft gehabt. Die verletzte Frau habe lange im Krankenhaus gelegen. Eine weitere Anruferin, Sandra K., die Schwiegertochter der Geliebten des Vaters von Josef K., beschreibt Frauenkron als „Pulverfass“. Sie sei froh, wenn der Prozess abgeschlossen ist. Beide Anruferinnen glauben nicht an eine Verurteilung von K.. Sollte man ihm keine Mordmerkmale nachweisen können, könnte er frei gesprochen werden. Denn Totschlag wäre nach 30 Jahren verjährt. Fortgesetzt wird die Verhandlung morgen, am 3. Mai. Dann werden unter anderem Frauen aus dem Umfeld von Josef K. ihre Aussage machen. Das Urteil soll Ende Mai fallen. ksc
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#224

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 03.05.2012 14:31
von Punker • 584 Beiträge
Zeugen beschreiben Angeklagten als labil und aggressiv
03.05.2012, 15:17 Uhr 03.05.2012, 15:17 Uhr Zeugen beschrieben den Landwirt Josef K. vor Gericht als gleichermaßen aggressive wie labile Persönlichkeit mit häufig wechselnden Beziehungen.


Trier. Der wegen Mordes an Lolita Brieger angeklagte Landwirt Josef K. hat nach Aussage einer Ex-Freundin öfter „Ausraster“ gehabt. Immer wenn er auf seinem Hof überfordert gewesen sei, habe er Gegenstände herumgeworfen oder gegen Maschinen getreten, sagte die 45-Jährige am Donnerstag vor dem Landgericht Trier. Er sei aber nicht auf Menschen losgegangen und habe sich schnell wieder beruhigt. Sie habe sich Ende 1997 nach knapp zwei Jahren Beziehung von dem 51-Jährigen getrennt. Der Bauer steht seit Anfang März vor Gericht. Er soll 1982 seine Ex-Freundin Lolita Brieger ermordet und ihre Leiche auf der früheren Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben.

Ein Grund für die Trennung sei gewesen, dass sie bei Nachforschungen zu dem mysteriösen Verschwinden der Lolita Brieger keine Antworten von dem Bauern bekommen und sich auf dessen Hof in Scheid (Kreis Vulkaneifel) plötzlich nicht mehr wohlgefühlt habe, sagte die Zeugin. „Wenn ich über Beton lief, dachte ich, sie (Lolita) könnte darunter liegen.“ Die Leiche Briegers war erst im Herbst 2011 nach dem Hinweis eines Zeugen entdeckt worden.

Die Zeugin sagte, sie habe eines Tages unter Tischwäsche versteckt Zeitungsausschnitte über Lolita gefunden. Als sie ihren damaligen Freund darauf ansprach, habe er gesagt, Lolita sei eine Freundin von ihm gewesen. Sie sei schwanger nach Holland gegangen, auf die schiefe Bahn geraten und arbeite nun als Prostituierte, habe er gesagt. „Das Ganze wurde immer mysteriöser“, sagte die 45-Jährige. Die Beziehung zu dem Landwirt habe sich verändert. „Er war unnahbar.“ Und sie habe sich ständig beobachtet gefühlt. „Den Druck habe ich nicht ausgehalten.“

Die Zeugin sagte auch aus, der Angeklagte habe ihr gegenüber erklärt, dass sein Vater der jungen Frau Geld gegeben habe. Das Geld sei für eine Abtreibung in Holland bestimmt gewesen. Brieger sei in die Niederlande gefahren und dort auf die schiefe Bahn geraten, habe Drogen genommen und sich prostituiert, gab die Zeugin die damalige Darstellung des Landwirts wieder.

Diese widerspricht jedoch der Schilderung des Hauptbelastungszeugen, der die Ermittler im vergangenen Herbst zum Fundort der Leiche von Lolita Briegers führte. Im September 2011 hatte der Mann nach fast drei Jahrzehnten sein Schweigen gebrochen und ausgesagt, dem Angeklagten im November 1982 bei der Beseitigung der Leiche geholfen zu haben. Zum Zeitpunkt des Verschwindens war Brieger schwanger und führte eine Beziehung mit dem Angeklagten. Wie mehrere Zeugen am Donnerstag sagten, soll Ks. Vater vehement gegen die Beziehung seines Sohnes mit der jungen Frau gewesen sein. Wiederholt habe er deshalb Brieger Geld angeboten, umso eine Trennung des Paares zu erreichen. Die Rede war von 20.000 Mark

Der Prozess geht am 8. Mai mit der Vernehmung von Zeugen weiter. Die Plädoyers sind frühestens für den 23. Mai geplant. (dpa/dapd/abenblatt.de)


Quelle: http://www.abendblatt.de/vermischtes/article2265326/Zeugen-beschreiben-Angeklagten-als-labil-und-aggressiv.html
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#225

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 03.05.2012 17:28
von Punker • 584 Beiträge
7. Verhandlungstag im Mordprozess „Lolita Brieger“ - Persönlichkeit des Angeklagten wurde unter die Lupe genommen



Trier/Frauenkron/Scheid-D. (boß) Der 7. Verhandlungstag im Mordprozess „Lolita Brieger“ am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Trier stand ganz im Zeichen von Zeugen-Anhörungen aus dem sozialen Umfeld,

um sich ein Persönlichkeitsbild von dem immer noch schweigenden Angeklagten Josef K. (51), dem Opfer und den Lebensumständen zu machen.
Josef K. wurde dabei unter anderem von seiner impulsiven und aggressiven Seite beschrieben. Er habe sich allerdings dann immer wieder beruhigt, so eine Zeugin.
Immer, wenn ihm alles zuviel wurde, sei er ausgerastet und dann seien im Stall die Stöcke geflogen. Oder er habe gegen Maschinen getreten, wenn sie nicht funktionierten. Auch sei er ihr mit einer Mistgabel hinterhergelaufen, so die 45-jährige Ex-Freundin aus den Jahren 1996 und 97. Sie habe zwei Jahre auf dem Hof gelebt, nachdem sich Josef K. von seiner Frau K. getrennt hatte, da die Ehe – so wörtlich – „kaputt gewesen sei“: „Zunächst kamen wir alle gut zurecht, aber mit der Zeit wurden der Druck und die Beobachtungen durch die Familie immer unerträglicher, so dass ich das nicht mehr ausgehalten habe und wieder zurück nach Jünkerath gezogen bin.“ Die Sache habe sich zugespitzt, als sie eines Tages in einem Schnellhefter unter der Tischwäsche Zeitungsausschnitte über Lolitas Verschwinden gefunden und ihren damaligen Freund darauf angesprochen habe. Josef Ks Erklärung damals: Sein Vater habe Lolita 200.000 DMark für eine Abtreibung in Holland gegeben. Sie sei dort auf die schiefe Bahn geraten und arbeite als Prostituierte. Weiter berichtete die Ex-Freundin, dass die damalige Ehefrau K. gemäß eines von der Zeugin vorgelegten notariellen Übereignungs-Vertrages mit einer finanzieller Gegenleistung für ihren Anteil mit angeblich 400.000 DMark Schwarzgeld von einen Bankkonto in Belgien ausgezahlt worden sei.
Ihr sei auch im Schlafzimmer der Eltern ein Gewehr und ein Elektro-Schocker aufgefallen.
Die Ex-Freundin bezeichnete Freund Josef K. als einen armen, labilen Menschen, der von Kind an immer nur schwer arbeiten musste. Er hätte aus ihrer Sicht alleine für die Tat nicht den Schneid gehabt, da er „zu schwach“ dafür gewesen sei.

Auch eine Freundin aus der Zeit vor der Beziehung des Angeklagten mit Lolita kam zu Wort. Sie war Ende der 70er Jahre während eines Urlaubs in der Eifel als 17-jähriges Mädchen auf einem Reiterhof in Frauenkron gewesen und hatte sich in Josef K. verliebt. Nach 1981 habe es keinen persönlichen Kontakt mehr gegeben, man sei aber bis zum heutigen Tage noch in Telefon- und SMS-Verbindung gewesen. Der Angeklagte hatte sich insbesondere an sie gewandt, wenn wieder Beziehungen in die Brüche gegangen waren. Über den Fall Lolita Brieger sei sie durch einen Freund immer wieder informiert worden.

Auch einer Landwirtskollegin aus Holland, die 2006 in Scheid mit ihrem Mann einen Hof gekauft hatte und beruflich und privat mit Familie K. gut bekannt war, war aufgefallen, dass sich Josef in letzter Zeit stark verändert hatte. Insbesondere als im vergangenen Jahr sein Vater verstarb, habe sie das Gefühl gehabt, dass er schlecht über seine heutige Frau B. redete und sie loshaben wollte. Aus dem Wissen um den Fall Lolita Brieger habe sie Angst um B. gehabt, die aber ihrerseits fest an die Unschuld ihres Mannes geglaubt habe. „Als ich ihn auf das Verschwinden von Lolita ansprach und ihm sagte, dass er nur alleine wisse, was passiert sei, hat er mir tief in die Augen gesehen und gesagt: Glaubst du denn, dass ich es war?“, so die Landwirtin.
Da der Angeklagte bis zum heutigen Tage über seine Person und die Tat schweigt, ging das Gericht bei den Zeugenvernehmungen sehr detailliert auf dessen Persönlichkeitsmerkmale ein. Wichtig auch für die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage, um sich ein Bild von Josef K. im Bezug auf Beziehungen, Verhaltensweisen und Reaktionen zu machen.
Es wurden auch noch verschiedene Vernehmungen von mittlerweile verstorbenen Zeugen aus 1987 wie der Wohnungsvermieterin Lolitas, ihres Chefs und einer Freundin verlesen und zum Gegenstand des Hauptverfahrens gemacht.

Der Prozess wird am 8. Mai mit weiteren Zeugenvernehmungen fortgesetzt. Außerdem werden auch noch Auszüge aus Telefonüberwachungen gehört.
Die Plädoyers der Rechtsanwälte und der Staatsanwaltschaft sind für den 23. Mai vorgesehen.
Mit dem Urteilsspruch ist zu einem späteren Zeitpunkt zu rechnen.

Heinz-Günter Boßmann



Quelle: http://www.input-aktuell.de/mainframe.asp?n=2&newsid=37507

Fall Brieger: Zeugen beschreiben Beschuldigten als labil
03.05.2012, 14:54 Uhr | dapd



Im Fall der vor knapp 30 Jahren getöteten Lolita Brieger haben am Donnerstag ehemalige Lebensgefährtinnen des Angeklagten ausgesagt. Die Frauen beschrieben den Landwirt Josef K. vor dem Landgericht Trier als gleichermaßen aggressive wie labile Persönlichkeit mit häufig wechselnden Beziehungen.

Eine Zeugin, die in den 90er-Jahren mit dem Landwirt aus Scheid in der Eifel liiert war, schilderte, wie sie den Angeklagten 1996 auf die damals schon seit 14 Jahren vermisste Brieger ansprach. Der Angeklagte habe ihr gegenüber erklärt, dass sein Vater der jungen Frau Geld gegeben habe. Das Geld sei für eine Abtreibung in Holland bestimmt gewesen. Brieger sei in die Niederlande gefahren und dort auf die schiefe Bahn geraten, habe Drogen genommen und sich prostituiert, gab die Zeugin die damalige Darstellung des Landwirts wieder.

Diese widerspricht jedoch der Schilderung des Hauptbelastungszeugen, der die Ermittler im vergangenen Herbst zum Fundort der Leiche von Lolita Briegers führte. Im September 2011 hatte der Mann nach fast drei Jahrzehnten sein Schweigen gebrochen und ausgesagt, dem Angeklagten im November 1982 bei der Beseitigung der Leiche geholfen zu haben. Zum Zeitpunkt des Verschwindens war Brieger schwanger und führte eine Beziehung mit dem Angeklagten. Wie mehrere Zeugen am Donnerstag sagten, soll Ks. Vater vehement gegen die Beziehung seines Sohnes mit der jungen Frau gewesen sein. Wiederholt habe er deshalb Brieger Geld angeboten, umso eine Trennung des Paares zu erreichen. Die Rede war von 20.000 Mark.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft erdrosselte der Angeklagte Brieger am Nachmittag des 4. November 1982 in einem Schuppen in Scheid. Die Anklage stützt sich unter anderem auf ein längeres Stück Draht, das sich im Halsbereich der Bluse fand, die Brieger zuletzt trug. Die Kleidung der Frau war beim Auffinden der Leiche im vergangenen Herbst noch erstaunlich gut erhalten.

Eine weitere Zeugin schilderte, wie K. sie 2010 gefragt habe, ob sie sich vorstellen könne, dass er etwas mit Lolita Briegers Verschwinden zu tun hatte. Sie habe ihm geantwortet: "Der einzige, der das weiß, bist du." Daraufhin habe K. kurz gelächelt und nichts mehr dazu gesagt. Der Angeklagte schweigt weiter zu den Tatvorwürfen.


Quelle: http://nachrichten.t-online.de/fall-brieger-zeugen-beschreiben-beschuldigten-als-labil/id_56117208/index?news

«Brieger»-Prozess: Ex-Freundin wurde es unheimlich auf dem Hof

Trier (dpa/lrs) - Der wegen Mordes an Lolita Brieger angeklagte Landwirt hat nach Aussage einer Ex-Freundin öfter «Ausraster» gehabt. Immer wenn er auf seinem Hof überfordert gewesen sei, habe er Gegenstände herumgeworfen oder gegen Maschinen getreten, sagte die 45-Jährige am Donnerstag vor dem Landgericht Trier.


Im Prozess um den Mordfall Lolita Brieger werden die Zeugen vernommen.

DPA


Er sei aber nicht auf Menschen losgegangen und habe sich schnell wieder beruhigt. Sie habe sich Ende 1997 nach knapp zwei Jahren Beziehung von dem 51-Jährigen getrennt. Der Bauer steht seit Anfang März vor Gericht. Er soll 1982 seine Ex-Freundin Lolita Brieger ermordet und ihre Leiche auf der früheren Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben.

«Wenn ich über Beton lief, dachte ich, sie (Lolita) könnte darunter liegen.»

Ein Grund für die Trennung sei gewesen, dass sie bei Nachforschungen zu dem mysteriösen Verschwinden der Lolita Brieger keine Antworten von dem Bauern bekommen und sich auf dessen Hof in Scheid (Kreis Vulkaneifel) plötzlich nicht mehr wohlgefühlt habe, sagte die Zeugin. «Wenn ich über Beton lief, dachte ich, sie (Lolita) könnte darunter liegen.»

Die Leiche Briegers war erst im Herbst 2011 nach dem Hinweis eines Zeugen entdeckt worden.

Bauer behauptete, Lolita sei schwanger nach Holland gegangen und arbeite als Prostituierte Die Zeugin sagte, sie habe eines Tages unter Tischwäsche versteckt Zeitungsausschnitte über Lolita gefunden. Als sie ihren damaligen Freund darauf ansprach, habe er gesagt, Lolita sei eine Freundin von ihm gewesen. Sie sei schwanger nach Holland gegangen, auf die schiefe Bahn geraten und arbeite nun als Prostituierte, habe er gesagt. «Das Ganze wurde immer mysteriöser», sagte die 45-Jährige. Die Beziehung zu dem Landwirt habe sich verändert. «Er war unnahbar.» Und sie habe sich ständig beobachtet gefühlt. «Den Druck habe ich nicht ausgehalten.»

Der Prozess geht am 8. Mai mit der Vernehmung von Zeugen weiter. Die Plädoyers sind frühestens für den 23. Mai geplant.

Quelle: http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Zeugin-im-Brieger-Prozess-Angeklagter-hatte-oefter-Ausraster-_arid,418906.html
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