die unbekannte Brandleiche, die unter einer Autobahnbrücke der A61 bei Münster-Sarmsheim entdeckt wurde, wurde ja kurz nach der Ausstrahlung identifiziert. In der Sendung wurde das rekonstruierte Gesicht der Toten gezeigt. (Aufklärung in der Sendung vom 7.12.2022)
Da die Leiche bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war, konnten die Gerichtsmediziner nur feststellen, dass es sich um eine Frau handelte. Außerdem ergab die Obduktion, dass sie bereits tot war, als sie angezündet wurde. Mehrere Monate ermittelte die Kripo Mainz, konnte aber die Identität der toten Frau nicht klären. Deshalb ließen die Fahnder eine aufwändige Gesichtsrekonstruktion herstellen. Mit diesem Bild wurde dann weltweit gefahndet.
Im Oktober 2022 kann dann die Tote identifiziert werden. Die Gerichtsmediziner konnten drei Fingerabdrücke des Opfers rekonstruieren. Sie gehörten zu einer vermissten Frau in den Niederlanden- es handelt sich um eine 35-jährige Frau aus Reuver aus der Provinz Limburg.
Der Ehemann der Toten hatte sie im Juni 2022 in den Niederlanden als vermisst gemeldet. Angeblich sei sie mit einem anderen Mann durchgebrannt und habe ihre Kleidung, Goldschmuck und ihre Ausweisdokumente mitgenommen. Er erstattete sogar noch im August 2022 (da war die Frau schon 2 Monate tot) eine Anzeige gegen sie, weil sie ihm 28.300 Euro gestohlen habe.
Als die Kripo erfährt, dass der Ehemann den Kindern und der Familie des Opfers mit gefälschten Sprachnachrichten vorgetäuscht hatte, dass die Frau noch lebt, wird er im Oktober 2022 festgenommen. Er gibt zu, dass er die Telefongespräche seiner Frau überwacht und aufgezeichnet hatte. Mit Hilfe dieser Aufnahmen verschickte er dann diese Sprachnachrichten an die Familienmitglieder.
In den Verhören legt der Ehemann dann ein Geständnis ab. Sie habe ihm gesagt, dass sie ihn verlassen wolle. Daraufhin habe er sie geschlagen. Plötzlich habe sich seine Ehefrau nicht mehr gerührt. Zunächst legte er die Leiche hinter der Couch im Wohnzimmer ab. Nach zwei Tagen habe sie angefangen zu riechen. Deshalb habe er den Entschluss gefasst, etwas tun zu müssen. Laut seiner Aussage wickelte er die Leiche seiner Frau in einen Teppich und setzte sie auf den Rücksitz seines Wagens. Mit der Leiche im Wagen fuhr er Richtung Deutschland. Gegen 1 Uhr nachts sei er dann zu einem Parkplatz gekommen. Er habe die Tür seines Autos geöffnet. Die Leiche sei erst auf die Straße, dann den Abhang hinuntergerollt. Unten habe er sie mit Benzin übergossen und angezündet.
Ein Gericht in den Niederlanden verurteilt den Ehemann im Januar 2025 zu 14 Jahren Haft wegen Totschlags und sieht es als erwiesen an, dass der Mann seine Frau getötet und ihre Leiche dann angezündet hat, um die Todesursache zu verschleiern. Die Richter betonten, dass die Tat kein Mord war, da sie nicht geplant gewesen sei.
Der Fall gehört in die Kategorie "Femizide". Das Opfer durfte die Wohnung nicht verlassen, weil der Ehemann sie als sein "Eigentum" ansah. Schließlich wollte sich die Ehefrau scheiden lassen, traute sich aber nicht, weil ihr Ehemann gedroht hatte, sie zu töten.
In Deutschland wird diese Art der Morde in der Regel als Mord (niedrige Beweggründe) eingestuft.
Quelle:
Allgemeine Zeitung: Ausgabe vom 17.01.2025
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokale...urteilt-4303459