#241

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 14:04
von Punker • 585 Beiträge
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Urteil: Freispruch für Angeklagten
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Trier, 11.Juni 2012

(Einen Kommentar spare ich mir).

VG.
P.
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#242

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 15:10
von Kuller • 80 Beiträge
Ich kann es ehrlich gesagt nicht fassen.
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#243

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 15:17
von Astrid • 149 Beiträge
Nach meinem persönlichen Empfinden saß schon der Richtige auf der Anklagebank.
Hoffen wir mal das der BGH vernünftiger als das Trierer Gericht dies beurteilt und eine zweite Runde mit einem angemessenen Urteil anordnet.
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#244

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 15:24
von Heimo • 1.534 Beiträge
Das Gerichtswesen ist kein Wunschkonzert. Die Indizienlage war dünn, das war mir klar. Letztlich, denke ich, reicht es nicht, wenn Zweifel an der Täterschaft bleiben.
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#245

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 15:30
von freemason • 87 Beiträge
Auch ich balle die Faust in der Tasche- muss allerdings Heimo recht geben.
Gibt es schon Informationen zur Urteilsbegründung?
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#246

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 18:22
von calux • 58 Beiträge
Unglaublich, ich bin fassungslos.

Mehr sage ich dazu nicht, da ist jedes weitere Wort zuviel.
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#247

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 19:00
von Kuller • 80 Beiträge
Mich wundert immer, dass Totschlag in dem Fall verjährt ist. Die 30 Jahre sind doch erst im November 2012 um.
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#248

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 19:02
von Der_Zufall_will_es • 32 Beiträge
...bin gerade nachhause gekommen und bin echt super-stinke-sauer!!!

Der Typ ist sich doch eh gar nicht bewusst, was er der Familie angetan hat und läuft jetzt frei rum, weil er nur schweigt.

Dieses Urteil können nur Juristen verstehen. Aber der Otto-Normal-Bürger mit normalen Gerechtikeitsempfinden niemals!!!
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#249

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 19:28
von Heimo • 1.534 Beiträge
Optimismus in der Urteilssprechung war nicht angesagt. Die wichtigsten Dinge für den Schuldspruch waren leider nur Indizien. Das ist leider immer problematisch.

Man mag mit dem Urteil nicht glücklich sein, die Rechtssprechung muss deswegen aber nicht in Zweifel gezogen werden. Ich kann, nur weil ich verloren habe, nicht die Regeln in Zweifel ziehen, was ich nicht tun würde, wenn ich gewinne...
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#250

Re[2]: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 19:48
von Der_Zufall_will_es • 32 Beiträge
Heimo>Optimismus in der Urteilssprechung war nicht angesagt. Die wichtigsten Dinge für den Schuldspruch waren leider nur Indizien. Das ist leider immer problematisch.

Heimo>Man mag mit dem Urteil nicht glücklich sein, die Rechtssprechung muss deswegen aber nicht in Zweifel gezogen werden. Ich kann, nur weil ich verloren habe, nicht die Regeln in Zweifel ziehen, was ich nicht tun würde, wenn ich gewinne...

Hallo Heimo,
in der Sache magst Du juristisch Recht haben. Ich bin auch nur Handwerker.
Aber:
Ich distanziere mich von diesem Urteil und kenne niemanden, der dieses Urteil unterschreiben würde. Weder meine Kollegen noch Leute aus meinem Bekantenkreis, der groß ist.
Das ist kein Urteil im Namen des Volkes, sondern durch spitzfindiges Verhalten und komische Paragraphen und eine ebenso komische Diskussion um die Verjährung (Totschlag)!
Von 100 befragten Bürgern würden mindestens 90-95 für schuldig plädieren.
Im übrigen geht die Staatsanwaltschaft in Revision, wie man im TV beim Südwestfunk hier sehen kann: http://www.swr.de/landesschau-aktuell-rp/-/id=233240/did=9869722/pv=video/nid=233240/ecubp7/index.html

Mein Mitgefühl gilt der Familie.
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#251

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 19:55
von Ludwig • 595 Beiträge
Es war zu befürchten, dass das Urteil so ausfällt.
Problematisch sind die unterschiedlichen Verjährungsfristen bei Mord und Totschlag. Hier wäre eine Vereinheitlichung angebracht, dann könnte so eine Situation vermieden werden.
Juristisch mag das Urteil folgerichtig sein, mein persönliches Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden leidet aber schon darunter....

Viele Grüße
Ludwig
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#252

Re[3]: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 20:29
von Heimo • 1.534 Beiträge
Der_Zufall_will_es>Hallo Heimo,
Der_Zufall_will_es>in der Sache magst Du juristisch Recht haben. Ich bin auch nur Handwerker.
Der_Zufall_will_es>Aber:
Der_Zufall_will_es>Ich distanziere mich von diesem Urteil und kenne niemanden, der dieses Urteil unterschreiben würde. Weder meine Kollegen noch Leute aus meinem Bekantenkreis, der groß ist.
Der_Zufall_will_es>Das ist kein Urteil im Namen des Volkes, sondern durch spitzfindiges Verhalten und komische Paragraphen und eine ebenso komische Diskussion um die Verjährung (Totschlag)!
Der_Zufall_will_es>Von 100 befragten Bürgern würden mindestens 90-95 für schuldig plädieren.

Es klingt doof, aber 90-95 können auch irren... Bin übrigens auch kein Jurist und wenn mich einer nach meiner Einschätzung fragt, dem werde ich sagen müssen, dass diese für die Urteilsfindung leider irrelevant ist.

Der_Zufall_will_es>Mein Mitgefühl gilt der Familie.

Mein Mitgefühl gilt auch der Familie.


Wir stehen hier sicherlich alle unter dem Eindruck des Urteils, das sich vielleicht niemand hier so gewünscht hat, aber wir sollten besonnen bleiben. Die Faust in der Tasche wird das Urteil nicht ändern.
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#253

Re[2]: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 21:50
von LD-X 733 • 128 Beiträge
Kuller>Mich wundert immer, dass Totschlag in dem Fall verjährt ist. Die 30 Jahre sind doch erst im November 2012 um.

Das frag ich mich auch die ganze Zeit. Kann uns das einer der Juristen erklären?
Immerhin war das Gericht überzeugt, dass der Angeklagte Lolita getötet hat. Das bedeutet für ihn wohl den "sozialen Tod" in seiner Heimatregion.
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#254

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 11.06.2012 22:01
von Mercutio • 83 Beiträge
Das Gericht hält den Täter für schuldig, Lolita Brieger vorsätzlich umgebracht zu haben. Es sei aber kein Mord?

Wenn das kein Mord sein soll, dann weiß ich nicht, was überhaupt noch Mord ist.

Tut mir leid, aber dieser Hirnakrobatik kann ich nicht folgen.
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#255

Re: 24.08.2011 FF2 (Kripo Trier) Vermisstenfall Lolita Brieger (von 1982)

in Filmfälle 12.06.2012 06:57
von bd-vogel • 570 Beiträge
Ein lokaler Zeitungsbericht zum Urteil:

Freispruch im Lolita-Prozeß (Trierer Volksfreund vom 11. Juni 2012)

Das geht, möchte ich wetten, sicher in die zweite Instanz - aber auch dort wird das Grundproblem des Falls wohl ungelöst bleiben: Aufgrund der Spurenlage nach 30 Jahren ist ein Mord (im juristischen Sinne) wohl kaum mehr zweifelsfrei nachzuweisen.

Man wird diese bittere Pille schlucken müssen - ein Argument gegen die rechtsstaatliche Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag ist sie jedenfalls nicht. (Ein "Gegenmittel" wäre allenfalls für künftige Fälle, die Verjährung für *jede* Art von Tötungsdelikten, also auch für Totschlag, aufzuheben - aber auch das geht natürlich nicht rückwirkend).

Daß ein solches Urteil wie der Freispruch im Fall Brieger außerhalb juristisch gebildeter Kreise kaum auf Verständnis stößt, ist logisch - aber sowas muß der Rechtsstaat aushalten können (und kann er auch aushalten).

Mir kommen Ede Zimmermanns Bemerkungen (in der 1997er XY-Jubiläums-Spezialsendung vom 18.10.1997) zum legendären "Frankreichurlaub-DKW"-Fall (15.12.1972 FF1, Kapo Zürich) und dessen urteilsmäßig unbefriedigender Aufklärung ins Gedächtnis:
Der nach einer langen, in der Jubiläums-Spezialsendung 1997 rekonstruierten Fahndung schließlich gefaßte, nach menschlichem Ermessen sicher für den (nichtjuristisch aufgefaßt) Mord an dem Zürcher Studenten verantwortliche Mann wurde nach dem Prinzip "in dubio pro reo" (Ede weist ausdrücklich auf diesen Grundsatz in) "nur" wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahren Haft verurteilt, obwohl erhebliche Zweifel an der Darstellung des Angeklagten bestanden.

Ede dazu:
"Wir leben in einem Rechtsstaat - das hat sehr viele Vorteile, und es hat, wenn man so will, in Anführungszeichen gesetzt auch mal den 'Nachteil', daß solch ein Urteil dabei herauskommt, daß einen persönlich nicht befriedigen mag, aber ich kann da durchaus mit leben."

Und im Prinzip ist es ja hier genauso: Der "Freispruch" ist ja nur ein Freispruch vom Mordvorwurf - die Urteilsbegründung läßt kaum einen Zweifel daran, daß das Gericht der Überzeugung war, daß der Angeklagte im Fall Brieger den Tod der Frau verschuldet hat. Aber das Gericht ist natürlich an die gesetzlichen Verjährungsfristen gebunden.

Dazu schrieb LD-X 733 oben so passend:
LD-X 733>Immerhin war das Gericht überzeugt, dass der Angeklagte Lolita getötet hat. Das bedeutet für ihn wohl den "sozialen Tod" in seiner Heimatregion.

So isses. Bedenken wir dazu Edes Einschätzung.

Bernhard.
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