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  • Sorry, ich hatte den falschen Link gepostet: https://www.krone.at/2701710

  • Offenbar gibt es eine neue Spur: https://www.krone.at/2688904

  • Ich habe mich durch einige Archive österreichischer Medien gewälzt. Mein neuer Erkenntnisstand ist, dass am 17. März die Anwälte des Angeklagten auf Freispruch und eine Haftentschädigung plädierten. Welches Urteil das Schwurgericht danach fällte, konnte ich leider nicht herausfinden. Es endet die Berichterstattung genauso wie in der AZ. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück.
    Einstweilen liebe Grüße aus Wien
    Mcgarett

  • @northernstudio: ich bin ganz deiner meinung, dass spekulationen nichts bringen. ich würde die kriminaltechnik aber nicht unterschätzen. es gab in österreich noch einen anderen bekannten vermisstenfall in den vergangenen jahren, die causa julia kührer. da hat auch die kriminaltechnik noch wichtige ergebnisse geliefert. hier ein link zu wikipedia, falls es dich interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalfall_Julia_K%C3%BChrer

    vielleicht werfen ja ein paar erkenntnisse ein neues licht auf frühere zeugenaussagen bzw. helfen widersprüche aufzuzeigen. und dann gibt es punkte, wo man bei neuerlichen vernehmungen ansetzen kann.

    die fotos vom gelände werden, so denke ich, trotzdem wichtig sein, einfach um die geschehnisse rund um dieses areal besser rekonstruieren zu können. es wird ja notwendig sein zu wissen, wie hat damals die gegend ausgeschaut, etwa wegen der klippensturz-theorie. ich nehme, im zuge der suche werden ja luftaufnahmen von einem hubschrauber gemacht worden sein, ist ja nicht unüblich bei suchaktionen, einfach um abschnitte einzugrenzen.

    auf jeden fall kann man nur abwarten, auch wenn das manchen sicher schwerfällt;-)
    lg aus wien
    Mcgarett

  • Nach langer Zeit wieder einmal liebe Grüße aus Wien!

    Ich verfolge den Fall Tanja Graeff mit einigem Interesse, da jetzt ja die Möglichkeit besteht etwas Licht in das Dunkel bringen. Ob die Polizei geschlampt hat, dass lässt sich meiner Meinung nach derzeit noch nicht sagen, dafür müssen zuerst die kriminaltechnischen Untersuchungen abgeschlossen werden. Danach wird sicher eine Einschätzung möglich sein.
    Aber warum ich melde ist, dass mich der Fall an eine Causa erinnert, die sich vor mehreren Jahrzehnten bei uns in Österreich zugetragen hat. Eines Tages verschwand ein Landwirt, sein Traktor wurde am nächsten Morgen mit laufendem Motor in einem Waldstück gefunden. Es gab Suchaktionen, aber er schien wie vom Erdbeben verschluckt. Mit der Zeit tauchten dann Gerüchte auf, dass er sich aus dem Staub gemacht hätte. Es gab immer wieder Meldungen, dass ihn jemand in größeren Städten irgendwo gesehen hätte. Doch nirgendwo schien ein Motiv für eine Flucht oder einen Mord erkennbar, obwohl die Polizei sein bisheriges Leben gründlichst durchleuchtete. Die Vermisstenfahndung wurde auf die Nachbarländer ausgedehnt, aber es kamen keinerlei Ergebnisse zustande. Eine schwere Zeit war es vor allem für die Familie, da man einerseits auf eine Rückkehr hoffte, anderseits aber zehn Jahre auf eine Todeserklärung warten musste, um zumindest eine Rente zu erhalten.
    Als die Sache eigentlich schon vergessen war, gab es doch noch eine Wende. Etwa 15 Jahre nach dem Verschwinden wurden Skelettteile im Unterholz gefunden, ganz in der Nähe wo einst der Traktor gestanden hatte. Allerdings konnte keine Todesursache mehr festgestellt werden und somit auch kein natürlicher Tod ausgeschlossen werden. Genauso wenig war zu klären, ob seinerzeit bei den Suchaktionen geschlampt wurde, oder ob jemand die Leiche später dort abgelegt hatte und damit ein scheinbar perfektes Versteck auserkoren hatte. Die Causa musste daher eingestellt werden.
    Seit damals hat die Kriminaltechnik viele Fortschritte gemacht und ich denke, dass sich bei Tanja Graeff noch einiges klären lassen müsste. Falls die Leiche dort heruntergefallen ist oder heruntergeworfen wurde, müsste es sich ja feststellen lassen, von wo und eventuell wann das ungefähr passiert sein muss. Und da es ja Fotos vom Gelände aus diesen Tagen gibt, werden die ja vielleicht noch weitere Aufschlüssen liefern. Bin gespannt, was da noch herauskommt.
    Soweit mein Exkurs und alles Liebe von der Donau
    Mcgarett

  • Ein herzliches Servus aus Wien!

    Aufgrund Eurer Infos habe ich mir das Buch "Mordfall Gyger. Eine Spurensuche" von Franziska Streun bestellt und mittlerweile auch gelesen. Es ist sehr spannend, wie die Autorin versucht Licht in das Dunkel dieses verworrenen Falles zu bringen. Was mir besonderes gefallen hat, war der Zugang. Nämlich die Angehörigen, Polizei, Zeugen und auch mögliche Verdächtige selbst zu Wort kommen zu lassen. Auf diese Weise wird das damalige Geschehen plötzlich lebendig. Zugleich versucht die Autorin die Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen. Am Ende kommt ein Tatablauf heraus, der sehr plausibel wirkt. Automatisch stellt sich dadurch auch sofort die Frage, warum die Polizei bei Ihren Ermittlungen nicht zu ähnlichen Schlüssen kam. Allerdings sind plausible Theorien eine Sache, handfeste Beweise aber etwas anderes. Genau das dürfte in diesem Fall von Anfang an das Problem gewesen sein. So gelang es nicht den Tatort zu identifizieren und damit wahrscheinlich wichtige Spuren zu sichern. Womöglich waren die Beamten mit diesem Fall auch ein wenig überfordert, da sich die Dinge als weit komplexer erwiesen als ursprünglich angenommen. Außerdem galten in der damaligen Gesellschaft andere Rechtsvorschriften und Moralvorstellungen, die gewisse Gruppen davon abhielten, sich der Polizei anzuvertrauen. Aus heutiger Sicht wäre die Ermittlungsarbeit daher um einiges einfacher und auch aufgrund der technischen Möglichkeiten eine Klärung wahrscheinlich. Allerdings gilt, wie bereits von Euch erwähnt, der Fall aufgrund der Schweizer Rechtsordnung strafrechtlich als verjährt, was Ermittlungen natürlich erschwert. Zumindest für die Angehörigen wäre es aber von großer Bedeutung, wenn sie endlich Gewissheit über Beats letzte Stunden erhielten. Dies geht aus dem Buch klar hervor. Die Schilderungen der Geschehnisse aus dem Blickwinkel der Eltern und des Bruders haben mich zutiefst berührt. Daher kann ich nur allen die sich für Fall interessieren empfehlen, sich die Lektüre zu kaufen. Gerade das bevorstehende Weihnachtsfest bietet ja Gelegenheit zum Shoppen oder es auf einen "Wunschzettel" zu setzen;-) Zuguter Letzt wird auch das XY-Forum im Buch erwähnt, was bei Zweifelnden endgültig den Ausschlag geben sollte;-)
    In diesem Sinne ein schöner Gruß von der Donau
    McGarett

  • Kindheitstrauma-FilmfallDatum08.11.2013 00:04
    Foren-Beitrag von mcgarett im Thema Kindheitstrauma-Filmfall

    Nach langer Zeit wieder einmal einen schönen Gruß aus Wien. Bei mir ist es die Mordserie Nienburg vom 2.9.1983. Diese Folge hat sich bei mir eingebrannt und ich werde das Ganze nie vergessen - so komisch das klingen mag. Die Kaltblütigkeit des Tötens, nur um an einen Fluchtwagen zu kommen, lässt es mich heute noch erschaudern. Außerdem war ich damals schon hin und wieder mit meinem Vater im Wald unterwegs und hatte dann immer Angst. Selbst wenn ich heute gelegentlich durch das Tann spaziere, fällt mir hin und wieder dieser Fall ein - vor allem der Mord an dem Bundeswehrsoldaten. Tja, gewisse Dinge prägen sich eben ein.
    LG von der Donau
    McGarett

  • Liebe Leute!

    Vorab ein herzliches "Seavas" aus Wien. In diesem doch sehr aufsehenerregenden Fall gibt es nun einen neuen Anlauf, um den Täter/die Täterin vielleicht doch noch zu finden. Alles Weitere in den zwei folgenden Artikeln aus der "Kleinen Zeitung". Viel Vergnügen beim Lesen!

    http://www.kleinezeitung.at/steiermark/g...r-faehrte.story

    http://www.kleinezeitung.at/steiermark/g...po-helfen.story

    Mit einem ebenso herzlichen "Pfiat Eich"
    LG
    Mcgarett

    P.S. Nach meinen ersten Eindrücken, scheint das neue Forum absolut gelungen. Herzliche Gratulation!

  • Thema von mcgarett im Forum Filmfälle
    Hallo liebe Leute!

    Ihr bekommt mal wieder Post aus Wien. Ich habe zu dem Fall ein wenig recherchiert und dazu einen Artikel in den Salzburger Nachrichten vom 1.5. 1993 gefunden. Musste ihn reinkopieren, da verlinken nicht möglich war. Ich bitte daher gleich um Entschuldigung, wenn das Ganze dadurch etwas lang wird, aber der Text ist wirklich sehr ausführlich. Viel Spaß beim Lesen.

    **********************
    "SN" vom 1.5.1993

    Der mysteriöse Tod einer jungen Prostituierten


    Gewürgt, geschlagen, an Schock gestorben - Opfer stieg an Stelle von Kollegin ins Auto

    13. November 1981, 20.15 Uhr. 17 Millionen Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz sitzen vor dem Fernsehapparat. Eduard Zimmermann bittet wieder um die Mithilfe der Bevölkerung in einem Mordfall. Diesmal kommt der erste Fall der Sendung "Aktenzeichen XY - Ungelöst" aus Salzburg. Gesucht wird der Mörder der 24jährigen Prostituierten Christine Reitzl. Das XY-Team hat den Prostituiertenmord in Wien nachgedreht, tatsächlich zugetragen hat er sich ein halbes Jahr früher in Salzburg und im etwa 20 Kilometer entfernten Elixhausen.

    Am 21. Mai 1981 war eine Hausfrau aus Elixhausen im Aubergwald zum Holzsammeln unterwegs. Sie sah undeutlich etwas im Unterholz liegen, hielt es aber für einen Tierkadaver. Erst am Abend erzählte sie ihrem Mann von der Beobachtung. Der hielt Nachschau und entdeckte die nur mit einem schwarzen Pullover bekleidete Leiche.

    Der Befund der Gerichtsmediziner: Die Frau war im achten Monat schwanger; sie war geschlagen und gewürgt worden; gestorben ist sie nicht an den Mißhandlungen, sondern am Schock.

    In der Nacht zuvor arbeitete Reitzl in ihrem gewohnten Revier in der Elisabethvorstadt auf dem Straßenstrich. Bei der Elisabethkirche oder in der Franz-Josef-Straße stieg sie zu den Freiern ins Auto. In der Franz-Josef-Straße sahen Kolleginnen nach Mitternacht Reitzl auch zum letzten Mal.

    Eine der Frauen schilderte der Polizei, was in jener Nacht geschehen war: Ein Wagen, ein Ford Taunus, rollt langsam an den Fahrbahnrand. Ein etwa 25 bis 30 Jahre alter Mann mit auffallend kräftigen Händen, blonden Haaren und einem Schnurrbart kurbelt das Fenster herunter. Der Kärntner, dafür hält ihn die Zeugin, wollte zunächst sie mitnehmen - in einen Wald außerhalb der Stadt. Die Frau lehnt ab, das ist ihr zu unheimlich. An ihrer Stelle steigt Reitzl zu dem Unbekannten in den Wagen. Das Auto fährt davon.

    Übrig blieben nur Reifenspuren im Aubergwald in Elixhausen und ein kleiner grauer Hemdknopf an einem Stück hellblauer Nähseide. Nichts deutete darauf hin, daß sich in dem Waldstück nahe der Mattseer Bundesstraße ein Kampf abgespielt hatte. Reitzl war wahrscheinlich schon tot, als sie aus dem Wagen gestoßen wurde. Die rote Handtasche des Opfers und ihre Kleidung blieben verschwunden - der schwarz-weiße Rüschenrock ebenso wie der goldfarbene Lackmantel, den sich Reitzl von einer anderen Prostituierten geborgt hatte.

    Die Suche nach dem Ford Taunus begann. Und zunächst sah es gar nicht schlecht aus für die Kriminalisten. Denn die Prostituierte, die zuletzt mit Reitzl zusammen gewesen war, hatte eine ganze Reihe Details beobachtet. Vielversprechend war ihre Beschreibung des Autos. Eine kleine ovale Plakette auf dem Spoiler mit dem Firmenlogo "Ford" wies nur eine beschränkte Serie der Automarke auf. Dazu kam noch der Kärntner Dialekt des letzten Freiers, der Anfang des Kennzeichens "K 139", das auf den Bezirk Wolfsberg deutete. Die Zeugin erinnerte sich, gehört zu haben, daß der Freier zeitweise in München arbeite.

    Und trotzdem: Das letzte Stückchen im Puzzle konnte nie gefunden werden.

    Zweimal reisten die Kriminalisten aus Salzburg nach Wolfsberg. 200 Fords, auf die die Beschreibung paßte, wurden untersucht, deren Besitzer genau unter die Lupe genommen. "Im Bezirk Wolfsberg lebten damals viele Leute, die in Deutschland gearbeitet haben", erinnert sich der Salzburger Kriminalbeamte Ingo Landerer. Ein Verdächtiger, den die Beamten in Wolfsberg einvernahmen, hatte ein einwandfreies Alibi.

    Trotz aller Hinweise hatten die Salzburger nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen zu suchen.

    200 Zuschauer riefen allein nach der XY-Sendung an. Jeder einzelnen Spur gingen die Kriminalbeamten nach und jede, noch so vielversprechende, verlief im Sand.

    Daran änderte auch nichts, daß die Frauen vom Salzburger Straßenstrich und die Zuhälter der Kriminalabteilung halfen, so gut sie konnten. Den Frauen hatte der Tod der Kollegin zugesetzt, sie alle hatten laut Landerer Angst und waren deshalb zur Kooperation mit den Behörden bereit. Da mußte etwa das Auto eines Verdächtigen in München überprüft werden. Manfred Dürager, der jetzige Kommandant der Kriminalabteilung, damals noch Stellvertreter, fuhr in Begleitung einer Zeugin aus dem Milieu nach München. "So konnte geklärt werden, daß dieser Mann mit der Tat nichts zu tun gehabt hat", sagte Dürager.

    Die Kriminalbeamten der Gendarmerie bewegten sich bei ihren Ermittlungen zunächst auf unbekanntem Terrain. Der Fall fiel in ihre Zuständigkeit, weil die Frauenleiche außerhalb der Stadtgrenzen gefunden worden war. Das Milieu, in dem sich die Tat ereignet hat, ist aber eindeutig ein städtisches. Mit Straßenprostitution haben die Kriminalisten von der Gendarmerie üblicherweise nichts zu tun. Landerer: "Auf dem Land spielt sich das eher in Klubs ab".

    Eduard Zimmermann konnte nie via Bildschirm die Aufklärung des Salzburger Falles vermelden. Wichtige Fragen blieben offen:

    War es Mord oder ein Unfall? "Wir haben den Fall als Mord laufen lassen", sagt Kommandant Dürager. Trotzdem: es sei nicht ganz auszuschließen, daß die 24jährige Christine Reitzl Opfer eines "Unfalls" bei sadomasochistischen Praktiken wurde. Sie starb an einem Schocktod, wie die Gerichtsmediziner festgestellt hatten. Wer immer seine Hände um den Hals der Frau gelegt und zugedrückt haben mag - er muß es nicht unbedingt in der Absicht zu töten getan haben. Sieben Monate, bevor Reitzl starb, war in der Wohnung eines Zuhälters in Salzburg eine andere Prostituierte tot aufgefunden worden: Auch sie war gewürgt worden und an den Folgen des Schocks gestorben.

    Der Freier, zu dem Reitzl in der Franz-Josef-Straße ins Auto gestiegen ist, muß nicht der Täter gewesen sein. Die 24jährige, hochschwangere Frau kann durchaus auch später dem Würger begegnet sein.

    *************

    Soweit das Ende des Artikels. Noch eine kleine Zusatzinfo: Vor rund zwei Jahren wurde in Salzburg der Fall wieder unter die Lupe genommen, im Zuge mit anderen ungeklärten Morden - darunter auch jenen am Taxilenker Kurt Becker (FF1 25.8. 1995). Hier der Link: http://sbgv1.orf.at/stories/497495

    Vielleicht ergibt sich ja noch was. Einstweilen ein herzliches "Servas" aus Wien.
    LG
    Mcgarett
  • 06.11.1987 FF1 (LGK Linz/Donau) MondseeDatum03.02.2013 02:55
    Hallo aus Wien! War lange nicht mehr hier drinnen, aber jetzt melde ich mich wieder. Offenbar ist in den Fall Bewegung gekommen. Es gibt eine sensationelle Wende, möglicherweise wird der Täter doch noch gefunden, weil eine DNA_Spur sichergestellt werden konnte! Wollte Euch das nur mitteilen.

    http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Sensationelle-Wende-im-Mordfall-Posch-Experte-fand-Taeter-DNA-nach-25-Jahren;art4,1056010

    LG aus Wien
    Mcgarett
  • Die Sache beginnt weitere Kreise zu ziehen. Der Verdächtige ist jener Mann, der 1973 den Raubüberfall in Wien-Atzgersdorf mit zwei Komplizen beging und dann in den USA verhaftet wurde. Zudem soll er auch mit dem Verschwinden von Irene H. in Zusammenhang stehen. Beide Fälle wurden ebenfalls in XY ausgestrahlt.

    Hier noch ein Link: http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Entfuehrer-erschoss-zwei-Menschen-in-Wien/7475240

    Lg aus Wien
    Mcgarett
  • Hallo Leute!

    Melde mich nach langer Zeit wieder aus Wien. In den Fall kommt offenbar doch noch Bewegung:

    http://wien.orf.at/stories/481958/

    LG
    McGarett
  • Thema von mcgarett im Forum Filmfälle
    Hallo Leute!

    Melde mich nach langer Zeit wieder einmal im Forum, um Euch interessantes zu einem Filmfall aus Österreich zu berichten. Es geht um den Mord an Oscar G. (27.10.197. Hier die Kurzzusammenfassung aus der XY-Wiki: Fabrikarbeiter; dicke Fingerringe; etwas gehbehindert; Arbeitskollegen kennen homophile Neigung; mysteriöse Fahrt nach Salzburg, obwohl er arbeiten muss; braune Socken. Am besten Ihr seht Euch den Fall noch einmal an.

    So und jetzt gibt es zwei Artikel der AZ zum Mord, wo ihr jede Menge Unterschiede zum Filmfall feststellen werdet.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19760109_A10;html=1

    Schließlich wird das Opfer im Filmfall als gemütlicher Wiener dargestellt, war aber in Wirklichkeit westdeutscher Staatsbürger und offenbar auch mit Kontakten in die damalige DDR. Laut dem Zeitungsartikel wäre er durchaus interessant für die Spionageorganisationen gewesen. Bei XY wird dies aber alles ausgeblendet. Vor allem wundert mich, dass der Fall erst drei Jahre später gezeigt wurde, da man ja den Ansatzpunkt mit den Ringen schon früher haben musste. Jedenfalls ist das ganze ziemlich mysteriös. Beim nächsten Posting schicke ich Euch weitere Infos.

    LG aus Wien
    McGarett
  • Thema von mcgarett im Forum Filmfälle
    Wie meine Recherchen ergeben haben, dürfte die Tat damals großes Aufsehen in Wien erregt haben. Man zog Parallelen zum Chicago der 1930er-Jahre. Hier dazu Titelseite und ein intensiver Bericht aus der damaligen Arbeiterzeitung.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19691211_A01;html=1

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19691211_A05;html=1

    Seit Anfang an wurde vermutet, dass die Täter aus dem früheren Jugoslawien stammen könnten. Auch in der XY-Sendung wird das deutlich. Im Herbst 1971 konnte schließlich eine Bande festgenommen, die zahlreiche Raubüberfälle mit MPs verübt hatte. Man vermutete, dass die Männer auch für den Doppelmord im Lebensmittelgeschäft verantwortlich zeichneten.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19711014_A05;html=1

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19711016_A05;html=1

    Allerdings konnte die Täterschaft in diesem Fall nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Beim Gerichtsverfahren im Herbst 1972 wurde daher auf eine Anklage in diesem Fall verzichtet.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19721115_A05;html=1

    Am Ende wurden die Haupttäter 10 bzw. 20 Jahre verschärften Kerker (das gab es damals noch in Österreich vor der Strafrechtsreform 1975) verurteilt.

    LG aus Wien
    McGarett
  • Wie meine Recherchen ergeben haben, dürfte die Tat damals großes Aufsehen in Wien erregt haben. Man zog Parallelen zum Chicago der 1930er-Jahre. Hier dazu Titelseite und ein intensiver Bericht aus der damaligen Arbeiterzeitung.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19691211_A01;html=1

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19691211_A05;html=1

    Seit Anfang an wurde vermutet, dass die Täter aus dem früheren Jugoslawien stammen könnten. Auch in der XY-Sendung wird das deutlich. Im Herbst 1971 konnte schließlich eine Bande festgenommen, die zahlreiche Raubüberfälle mit MPs verübt hatte. Man vermutete, dass die Männer auch für den Doppelmord im Lebensmittelgeschäft verantwortlich zeichneten.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19711014_A05;html=1

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19711016_A05;html=1

    Allerdings konnte die Täterschaft in diesem Fall nicht einwandfrei nachgewiesen werden. Beim Gerichtsverfahren im Herbst 1972 wurde daher auf eine Anklage in diesem Fall verzichtet.

    http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19721115_A05;html=1

    Am Ende wurden die Haupttäter 10 bzw. 20 Jahre verschärften Kerker (das gab es damals noch in Österreich vor der Strafrechtsreform 1975) verurteilt.

    LG aus Wien
    McGarett
  • Thema von mcgarett im Forum Filmfälle
    Etwa 2 Jahre später wurden 5 Jugendliche angeklagt, die zuerst den Tankstellen-Mord gestanden und dann widerrufen hatten. Außerdem legte man ihnen noch einige andere Delikte zur Last, allerdings keinen Mord. Allerdings hatten früher ermittelnde Beamte erhebliche Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Es folgte ein glatter Freispruch beim Tankstellen-Mord. Als Grund für das falsche Geständnis gaben sie an, dass sie "einmal im Rampenlicht stehen wollten". Außerdem wäre bei der Einvernahme Druck ausgeübt worden. Der Fall ist damit noch immer ungeklärt.

    Grüße aus Wien
    McGarett
  • Etwa 2 Jahre später wurden 5 Jugendliche angeklagt, die zuerst den Tankstellen-Mord gestanden und dann widerrufen hatten. Außerdem legte man ihnen noch einige andere Delikte zur Last, allerdings keinen Mord. Allerdings hatten früher ermittelnde Beamte erhebliche Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Es folgte ein glatter Freispruch beim Tankstellen-Mord. Als Grund für das falsche Geständnis gaben sie an, dass sie "einmal im Rampenlicht stehen wollten". Außerdem wäre bei der Einvernahme Druck ausgeübt worden. Der Fall ist damit noch immer ungeklärt.

    Grüße aus Wien
    McGarett
  • @commodore: Pumpgun-Ronnie hat im Prater immer sein Lauftraining absolviert. Vielleicht ist es dabei zu einer schicksalhaften Begegnung mit Hranka gekommen. Einen Psychopathen kann ja bald etwas erregen. Außerdem gab es auch ein Gerücht, er hätte irgendeine Bekannte unter den Damen vom Auto-Strich. Stand glaub ich auch irgendwann in der AZ. Vielleicht wollte er sich nur an irgendeiner x-beliebigen Prostituierten rächen.

    @uschi: Eine erste Maßnahme war auch, dass Polizisten in den kleinen Wachzimmern ab dann immer zu zweit anwesend sein mussten. Danach wurden die Räumlichkeiten mit der Zeit geschlossen und durch größere Quartiere ersetzt.

    Vielleicht habe ich am Wochenende Zeit und unternehme einen Spaziergang zum Freudenauer Hafen und schaue mir den Tatort hautnah an. Wenn man dort weitergeht, kommt man übrigens nach einiger Zeit zum "Friedhof der Namenlosen", einer weiteren interessanten Sehenswürdigkeit von Wien.
  • Über das spektakuläre Ende von Pumgun-Ronnie findest Du ab 14. November 1988 Berichte in der Arbeiterzeitung. Warum Hranka ermordet wurde? Ganz einfach, weil sie eine wichtige Zeugin war, und die einzige, die vermutlich den Mörder von Roger identifzieren hätte können.

    Noch ein Detail am Rande: Die Ermordung von Roger führte auch zu einer Reform in der Wiener Polizei. Jene kleinen Wachzimmer, die nur von einem Polizisten besetzt waren, wurden geschlossen.
  • Wenn Du die Entlassung der Lainz-Schwestern ansprichst, dann kommst Du sehr schnell in eine sehr emotionale Thematik. Ich verstehe es, wenn Angehörige oder Bekannte der Opfer darüber erzürnt sind. Allerdings bekennt man sich in Österreich zum humanen Strafvollzug, das ist Teil unserer Rechtsordnung. Die Damen haben sehr lange im Gefängnis gesessen, und die bedingte Entlassung wurde erst im 6. Anlauf genehmigt. Wenngleich ich festhalte, dass man so ein Verbrechen nie durch Strafe auch nur annähernd tilgen kann. Es müssen also entsprechende Gutachten gemacht worden sein, die den zwei Frauen keine Gefährlichkeit mehr bescheinigen. Ansonsten wären sie ja in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gelandet. In solchen Fällen wirst Du nie eine optimale Lösung finden, die alle zufriedenstellt. Schließlich haben ja Staaten mit einem strengen Strafvollzug, wie etwa die USA, ja nicht wirklich eine niedrigere Quote an Gewaltverbrechen als Österreich. Aber wie eingangs gesagt, das ist ein sehr emotionales Thema und es wird daher immer sehr kontrovers in der Bevölkerung gesehen werden.
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