#16

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 28.03.2010 13:34
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier am Beispiel einer Berliner „Kiez-Größe“ ein Hinweis zur Unterwelt und der traditionell damit verwobenen deutschen Boxszene (Sendung am 11.09.1970):

Werner Rixdorf
Klaus Speer: Eine Legende? Das Neue Berlin, Berlin 1995
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#17

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 28.03.2010 17:04
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Zur geklärten Schlecker-Entführung (Sendung vom 04.11.1988, FF 3) gibt es einen Buchbeitrag:

Roland May: Die Schlecker-Entführer. In: Helfried Spitra (Hrsg.): Die großen Kriminalfälle 2. Piper Verlag GmbH, München 2005, S. 164–179.

und einen entsprechenden Film:

Rückschau: Sendung vom Montag, 16.02.2004
Die Schlecker-Entführer (SWR)

Bieder, höflich, zuvorkommend - und eiskalt, so beschreibt ein Opfer die beiden Verbrecher, die Deutschland in den 80er Jahren in Atem halten. Die Zwei sind Profis: bei Geiselnahmen und Banküberfällen erbeuten sie damals rund 18 Millionen Mark. Die Polizei tappt im Dunkeln.

1987, kurz vor Weihnachten, landen die beiden ihren größten Coup. Zusammen mit einem Komplizen überfallen sie den Drogeriekettenbesitzer Anton Schlecker in seinem Haus in Ehingen bei Ulm und entführen dessen Kinder. Sie gehen zielstrebig, präzise und mit einer Bestimmtheit vor, die keinen Zweifel lässt, dass sie es ernst meinen. Doch bei den Verhandlungen über das Lösegeld für die entführten Kinder zeigen sich die Kidnapper flexibel und kooperativ. Am Ende begnügen sie sich mit 9,6 statt der ursprünglich geforderten 20 Millionen Mark. Dennoch erbeuten sie damit die höchste Summe, die bis dahin bei einer Entführung gezahlt wurde - und verschwinden spurlos.

Trotz einer fast 100 Mann starken Sonderkommission findet die Polizei keine Hinweise auf die Täter. In ihrer Verzweiflung ermitteln die Beamten sogar im Kollegenkreis. Auch Anton Schlecker gerät in Verdacht. Hat er die Entführung inszeniert? Doch alle Ermittlungen laufen ins Leere. Der Polizei bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass die Entführer noch einmal zuschlagen und einen Fehler begehen.

Die sind längst über alle Berge. Der eine, Wilhelm Hudelmaier, hat sich nach Amerika abgesetzt, der andere, Herbert Jacoby ist in seinem Heimatdorf Kesten in der Pfalz untergetaucht. Ein bürgerliches Leben mit Freundin, Haus und Hund erweist sich als perfekte Tarnung. Die beiden Männer verbindet eine vaterlose Jugend und viele vergebliche Versuche, mit redlichen Mitteln Geld zu verdienen. 1975 haben sie zusammen ihre erste Bank überfallen. Nach einem Dutzend weiterer Raubüberfälle auf Banken und Geldtransporter haben sie sich auf Geiselnahmen und Entführungen verlegt und damit Millionen erbeutet. Aber der Reichtum ist nicht von Dauer. Hunderttausende verlieren sie bei Spekulationen an der Börse und bei zweifelhaften Immobiliengeschäften. Nach zehn Jahren sind auch die Schlecker-Millionen aufgebraucht. Zeit für einen neuen Coup.

1998 überfallen die beiden den Direktor der Ehinger Volksbank, einen Nachbar Anton Schleckers, und erpressen knapp zwei Millionen Mark. Wieder ist das Verbrechen perfekt vorbereitet, wieder haben die Täter alle Spuren beseitigt, wieder tappt die Polizei im Dunkeln. Doch dann machen sie den entscheidenden Fehler. Jacoby ruft aus einer Telefonzelle nacheinander einen Verwandten des Opfers und dann seine Freundin an. Die Polizei kann den ersten Anruf zurück verfolgen und kommt über die zweite Nummer auf die Adresse der Freundin. Der Festnahme folgt ein rasches Geständnis. Im März 1999 werden die beiden inzwischen 64 und 60 Jahre alten Männer zu je dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der Film dokumentiert dieses einmalige Verbrechen in der Kriminalgeschichte der Bundesrepublik und erzählt, wie es den beiden unscheinbaren Männern gelingen konnte, die Polizei 23 Jahre lang an der Nase herumzuführen.

Film von Roland May

Quelle: http://www.daserste.de/kriminalfaelle/sendung_dyn~uid,uri3iqq8zseyvd9xlh84uglj~cm.asp
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#18

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 30.03.2010 12:12
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier ein weiterer Hinweis aus der Abteilung Wissenschaft + XY:

Isabell Otto: Kriminelle Verbrecherjäger, in: Irmela Schneider, Christina Bartz, Isabell Otto (Hrsg.): Medienkultur der 70er Jahre, Wiesbaden 2004, S. 197 ff.

In Auszügen online lesbar: http://books.google.de/books?id=yuS4lkxUhTAC&printsec=frontcover&source=gbs_navlinks_s#v=onepage&q=&f=false

(Interessant am Rande: In Fussnote 1 bezieht sich die Autorin auf diese Webseite.)
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#19

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 30.03.2010 15:39
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier was aus der rechten Terrorismusecke:

Yury Winterberg: Der Rebell. Odfried Hepp - Neonazi, Terrorist, Aussteiger. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2004

Zur Info: XY fahndete am 15.04.1983 (SF 6, Kripo Frankfurt/M) nach Hepp, dessen Flucht 1984 in Frankreich endete (zuvor war er zeitweise von der DDR-Staatssicherheit versteckt worden).

Zu Hepp gibt es auch einen Film, anzusehen auf dem bekannten Videoportal (dort eingeben: Neonazi und Stasi-Informant).

Heute hält er auch Vorträge über sein Leben, seine Taten und Ansichten, hierzu noch ein Link:

http://bielefelder-ideenwerkstatt.de/media/BIW2009/2009-11-28_Vortrag_Hepp_Bielefelder-Ideenwerkstatt.pdf
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#20

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 30.03.2010 17:46
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Eine weitere wissenschaftliche Publikation:

Jan Pinseler
Fahndungssendungen im deutschsprachigen Fernsehen
Herbert von Halem Verlag, 2006

Klappentext: "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ist eine der ältesten und bekanntesten deutschen Fernsehsendungen, die auch international das erfolgreiche Format der Fahndungssendungen begründet hat. Ihre Publikumswirkung beziehen Fahndungssendungen daraus, dass sie tatsächlich stattgefundene und bislang unaufgeklärte Verbrechen zeigen und rekonstruieren. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass dieser Eindruck von Wirklichkeitstreue von den Sendungen mit hohem Aufwand hergestellt wird. Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Mittel zur Erzeugung von Authentizität benutzt und mit Hilfe welcher Darstellungsmuster Verbrechen hier "inszeniert" werden. Anhand eines Gattungsbegriffes, der das Konzept zwischenmenschlicher Kommunikation auf mediale kommunikative Gattungen überträgt, werden sowohl die Merkmale beschrieben, die Fahndungssendungen von anderen medialen Gattungen unterscheiden, als auch das Verhältnis von Fahndungssendungen zu medialen und außermedialen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über Verbrechen und Abweichung, über Recht und Ordnung diskutiert. So kann gezeigt werden, dass Fahndungssendungen eine spezifische, moralisch gefärbte Vorstellung der Welt als reine Abbildung von Wirklichkeit ausgeben, die mit Hilfe von Techniken der Authentizitätsherstellung beglaubigt und durch moralische Bewertungen als verbindlich dargestellt wird.

Weitere Infos: http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?isbn=3938258187
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#21

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 10.04.2010 12:10
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
In der Sendung vom 10.12.1971 wurde als FF 1 der ungeklärt gebliebene Mord an Carmen K. (Tod am Bahndamm) behandelt. Auch in diesem Buch (Begleitband zu entsprechenden TV-Dokumentationen):

Jörg Kunkel, Thomas Schuhbauer (Hrsg.): Justizirrtum! Deutschland im Spiegel spektakulärer Fehlurteile. Frankfurt/M. 2004

wird der Fall und seine Entwicklung nach der xy-Ausstrahlung dargestellt, das Kapitel ist teilweise auch online lesbar (Inhalt anklicken):

http://books.google.de/books?id=Eado8wi8H2EC&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false
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#22

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 10.04.2010 13:32
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
XY berichtete mehrmals über ermordete Kinder in der Schweiz (u.a. am 9.9.1988, FF 1), als Täter einiger dieser Morde wurde Werner F. verurteilt.

Hierzu ein Buchhinweis:

Peter Holenstein: Der Unfassbare. Das mörderische Leben des Werner Ferrari. 2002

eine Rezension:

http://www.kuhnert.ch/buecher/TS/Kindermoerder.htm

und weitere Infos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Ferrari
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#23

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 10.04.2010 21:18
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Eine bekannte Gerichtsreporterin schrieb ein Buch, in dem auch diverse bei xy behandelte Fälle vorkommen:

Gisela Friedrichsen
"Ich bin doch kein Mörder"
(Gerichtsreportagen 1989-2004)
DVA München 2004

Hier eine Rezension:

http://www.berlinkriminell.de/1/buecher_61.htm
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#24

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 16.04.2010 15:13
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier was aktuelles zur linken Terrorismusecke:

Michael Sontheimer, „Natürlich kann geschossen werden“. Eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion, München 2010 (Deutsche Verlags-Anstalt), 217 S., 19,95 €

Eine Rezension findet sich hier: http://hpd.de/node/9292
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#25

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 19.04.2010 16:37
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier eine wissenschaftliche Publikation aus Österreich:

Nadja Freund
Aktenzeichen XY… ungelöst – Damals und Heute
Wien 2008 (Magisterarbeit)

Online lesbar hier:

http://othes.univie.ac.at/2996/1/2008-10-15_0301399.pdf
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#26

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 30.04.2010 18:54
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier ein Buch- und Filmhinweis zum österreichischen Bankräuber und mutmaßlichen Mörder Johann Kastenberger alias Pumpgun-Ronnie (Selbstmord auf der Flucht), dessen Taten in den 80ern mehrfach bei xy behandelt wurden.

Martin Prinz:
Der Räuber
Salzburg/Wien 2002
(Roman)


Infos (samt Trailer) zum Kinofilm, der kürzlich auf der Basis dieses Buches entstand, finden sich hier:

http://www.derraeuber.de/

http://www.derraeuber.at/
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#27

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 22.05.2010 12:01
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Heute mal wieder was aus der Abteilung Polizeibeamte a.D. und ihre Fälle:

Ernst Hunsicker: Authentische Polizei- und Kriminalgeschichten Teil 3, 2009

Das Buch (auf diversen Seiten geht es auch um die Aufklärung des Osnabrücker Mordes an Anna Hauser, FF 3 vom 25.10.1996) ist hier in Auszügen online lesbar:

http://books.google.de/books?id=JzCZoM3r9jwC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

PS: Hier noch ein Link, in dem auch kurz auf den Mordfall Hauser eingegangen wird:

http://www.neue-oz.de/_archiv/noz_print/stadt_osnabrueck/2001/04/dna.html
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#28

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 22.05.2010 14:24
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier noch ein Hinweis zu einer 2003 veröffentlichten Fallsammlung aus Leverkusen:

Erwin Prahl/Harry Schick
Dem Täter auf der Spur: 30 Jahre im Dienst der Leverkusener Kriminalpolizei

Darin findet sich u.a. die Darstellung eines Kommissars, der für eine am 10.07.1970 ausgestrahlte Fahndung zuständig war und bis morgens um vier bei Ede Zimmermann im Studio die eingegangenen Hinweise bearbeitete. Diese Fallschilderung von der Tat über die Sendung bis zur Festnahme und zum Prozeß ist hier online lesbar (S. 21-24):

http://books.google.de/books?id=ifUpwRTlfKMC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
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#29

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 22.05.2010 15:19
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Zahlreiche bekannte Kriminalfälle, die teilweise auch in XY behandelt wurden (u.a. der Heidemörder; Ulrike Meinhof) finden sich in diesem Werk aus dem Jahre 2006:

NDR 1 Niedersachsen: Dem Verbrechen auf der Spur. Die spektakulärsten Kriminalfälle Niedersachsens

Die Fälle sind hier teilweise online lesbar:

http://books.google.de/books?id=2hytsT_w5sMC&printsec=frontcover&vq=Fahndung&source=gbs_v2_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
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#30

Re: Griff in die xy-Bücherkiste

in Rund um XY 24.09.2010 09:05
von Lilly • 24 Beiträge
Guten Morgen,

meine Buchempfehlung betrifft zwar keinen Fall, der in XY ungelöst behandelt worden ist, dafür liegt er zu lange zurück. Dennoch könnte sie für die Leser, die gerne mehr Interessantes über wahre Kriminalfälle erfahren möchte, spannend werden.

"Heinrich Pommerenke Frauenmörder" (Verlag Klöpfer & Meyer) heißt das Werk und wurde von Thomas Staisch verfasst.

Staisch hatte die Gelegenheit, Heinrich Pommerenke vor dessen Tod im Gefängnis zu besuchen, um danach das Buch über das "Scheusal vom Schwarzwald" zu schreiben.

Am 22. Oktober 1960 wurde der damals 23 jährige Pommerenke vom LG Freiburg wegen Mordes an vier Frauen, mehrerer Mordversuche und Vergewaltigungen und Raubes zu sechsmal lebenslänglichem Zuchthaus und weiteren 15 (aus Einzelstrafen von weiteren 165) Jahren Gefängnis verurteilt; es war der bis dahin strengste Schuldspruch eines bundesdeutschen Gerichts der Nachkriegszeit. Er starb am 27. Dezember 2008 im Gefängniskrankenhaus Hohenasperg an Leukämie.
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