#1

Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 02.11.2008 22:36
von XY-Webmaster • 301 Beiträge
Mord beim Würfelspiel
Hinter dem älteren Ehepaar liegen turbulente Jahre: Der Mann ist schwer herzkrank, die Finanzen stimmen auch nicht mehr so recht. Dennoch halten beide am Leben fest - zum "alten Eisen" wollen sie noch lange nicht gehören. Er liebt sein Akkordeon, sie das Würfeln. Bis es eines Abends an der Tür klingelt

Mordanschlag auf Prostituierte
Sie kennt ihn. Er war schon einmal da. Ein ganz normaler Freier. Jetzt steht er wieder vor der Tür der 25-jährigen Prostituierten. Er sagt, er wolle Sex. Sie weiß nicht, dass er ein Messer dabeihat.

Jagd auf den Bankräuber
Er will seinem Bekannten nur ein paar Beeren vorbeibringen - doch dann wird der Jäger zum Zeugen eines Banküberfalls. Ohne lange zu überlegen springt er ins Auto und nimmt die Verfolgung auf. Es folgt eine gefährliche Verfolgungsjagd durch den gesamten Ort. Der Jäger fühlt sich sicher - denn neben ihmliegt seine Schrotflinte.

Überfall nach Weihnachten
Der erste Tag nach Weihnachten in einer kleinen Postfiliale. Ein Mann mit Revolver überfällt die drei Angestellten. Was dann folgt, ist einer der skurrilsten Überfälle in der Geschichte von XY.

Der Schuldschein
Seine Verlobte lebt in der Türkei. Er will sie nach Deutschland holen und heiraten. Doch eines Tages wird er in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Die Kripo entdeckt einen Schuldschein: der erste Ansatzpunkt für komplizierte Ermittlungen, die mittlerweile bis Ostanatolien reichen.
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#2

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 12.11.2008 14:38
von Heimo • 1.534 Beiträge
Gerade mal auf der HP von XY nachgesehen. Am 10.11. wurde diese Liste mit Fällen herausgegeben...

Mord beim Würfelspiel
Hinter dem älteren Ehepaar liegen turbulente Jahre: Der Mann ist schwer herzkrank, die Finanzen stimmen auch nicht mehr so recht. Dennoch halten beide am Leben fest - zum "alten Eisen" wollen sie noch lange nicht gehören. Er liebt sein Akkordeon, sie das Würfeln. Bis es eines Abends an der Tür klingelt ...

Anschlag auf Prostituierte
Sie kennt ihn. Er war schon einmal da. Ein ganz normaler Freier. Jetzt steht er wieder vor der Tür der 25-jährigen Prostituierten. Er sagt, er wolle Sex. Doch er hat ein Messer dabei ...

Banges Warten
Der Albtraum jedes Kindes: Die eigene Mutter kommt nie mehr nach Hause. Ein Albtraum, den zwei Mädchen erleben müssen. Stundenlang warten sie verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Mami, während die Polizei fieberhaft nach der jungen Frau sucht. Schließlich findet ein Jogger die 33-Jährige. Sie treibt tot in einem Fluss.

Aug in Aug mit dem Räuber
Plötzlich hört eine Passantin in Leipzig einen lauten Schrei. Ein Juwelier wird gerade von einem Räuber überfallen und brutal zusammengeschlagen. Die Passantin sieht, wie der Mann immer und immer wieder auf sein Opfer einschlägt. Dann bemerkt der Räuber die Zeugin ...

Kripo jagt Serientäter
Discounter und Tankstellen sind seine Zielobjekte. Nicht immer kommt er zum großen Erfolg, aber immer öfter. Der Täter droht mit einer Schusswaffe, versetzt die Angestellten in Panik und lässt sich das Geld geben. Doch die Polizei ist ihm auf den Fersen. Sie legt sich nachts auf die Lauer ...
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#3

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 18.11.2008 14:10
von Mercutio • 83 Beiträge
Die Beschreibung der Filmfälle läßt schon wieder eine starke Betonung der Opferschicksale und Lebensumstände im Stile einer Seifenoper erwarten.
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#4

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 19.11.2008 13:51
von TobiasW • 41 Beiträge
Die Tatsache dass wieder Alfons Schön Regie führen wird, lässt mich mit dem Schlimmsten rechnen...
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#5

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 18:03
von Heimo • 1.534 Beiträge
Der Mord an der Mutter war 2006 in Greifswald. Wer mehr wissen möchte:

http://www.digitalfernsehen.de/news/news_683573.html

Im Übrigen soll es 2009 wieder 12 Sendungen geben (bei 90 Minuten Sendung). Da bin ich ja mal gespannt, ob man die Zeit weiterhin z.T. sinnlos verplempert.
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#6

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 19:44
von Steilpass • 11 Beiträge
Artikel zum Mordfall Reissig in der MVregio vom 28.04.2008:
http://www.mvregio.de/nachrichten_region/hgw/115952.html
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#7

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 20:55
von Steilpass • 11 Beiträge
"Telefon klingelt schon wieder", soooo schlecht der Spruch und den dürfen wir jetzt im neuen Format ja immer gleich 2xhören dank der völlig unsinnigen 21 Uhr Zwischen-Abfrage.

Ansonsten fand ich die Sendung durchaus ansprechend.

Überraschend allerdings wie positiv der Freund der niedergestochenen Prostituierten dargestellt wurde ("erledigt vieles für Sie", "auch darum kümmert er sich", "durch sein schnelles Eingreifen ihr Leben gerettet").
Wenn man nun ein Schelm wäre könnte man es auch so sehen das er ein Zuhälter ist der sich auf Kosten seiner Freundin ein schönes Leben macht und deren Dienste mit Ausdrücken bewirbt die die in Bulgarien geborene Dame gar nicht versteht.
Das Anbieten eines "tabulosen Services" rechtfertigt natürlich keinerlei Gewalt aber dass man damit ein anderes, spezielles Kleintel anspricht und eher auch sein Risiko steigert sehe ich schon so.
Warum sie den "Grobian" aka Täter aber überhaupt ein zweites mal in die Wohnung lässt muss man auch nicht verstehen...
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#8

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 20:55
von bdvogel (gelöscht)
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Zur heutigen Sendung:

NA BITTE - GEHT DOCH !!!

Das war mal wieder was (zuletzt durfte man das nach der August-Sendung sagen) - schnörkellos & grundsolide, keine Mätzchen, keine Soap-Arien, recht ordentliche Fahndungsansätze, und vor allem: keine unterbrochenen FF, sondern durchweg prima-spannend und stringent erzählte Fälle... da guckte man gerne zu. Ein unerwartet hoffnungsvoller Schlußpunkt unter das XY-Jahr 2008!

Da mach ich mich doch gleich ans Review-Schreiben... kommt dann in gewohnter Form später heute abend hier in diesem Thread.

Bernhard.
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#9

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 21:01
von XY-Webmaster • 301 Beiträge
@Bernhard: 100% Zustimmung. Endlich wieder eine gelungene Hauptsendung mit drei herausragenden Filmfällen. Freu mich schon auf dein Review später!
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#10

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 21:25
von polo307 • 19 Beiträge
ich fand die sendung war bisher die beste die es seit rudis zeiten gab,endlich mal keine kommentare mittendrin...und auch spannend gemacht .mir persönlich hat der 1ff am besten gefallen.


gruß polo307
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#11

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 21:41
von Matthias OS • 13 Beiträge
Mich hat die Sendung eher gelangweilt, was sicherlich auch daran lag, dass aus meiner Sicht zu viele Raubüberfälle behandelt wurden. Außerdem war Cerne wieder nicht ernsthaft genug und ärgerte mich immer wieder mit seinen dummen Kommentaren. Warum kann der Mann nicht einfach seinen Schnabel halten und eine sachliche Moderation anbringen?

FF 1: Ein durch und durch makaberer Fall, nicht zuletzt, weil die Kinder vom Tod ihrer Mutter aus dem Radio erfuhren. Der Fall war aus meiner Sicht sehr gut aufbereitet und gehört zu den besten der jüngsten XY-Geschichte. Für das neue Format wurde ihm ziemlich viel Zeit eingeräumt, obgleich der Tathergang völlig ausgeblendet wurde. Dies zeigt sicherlich auf, wie sehr die Polizei diesbezüglich im Dunkeln tappt. Es erinnerte fast schon an die klassische XY-Ära, wie ausführlich die Lebenssituation des Opfers ("war auf der Suche nach Mann und Ersatzvater") beschrieben wurde, ohne dass dies vermutlich unmittelbar mit dem Tod in Zusammenhang stand. Insgesamt ein spannender Fall mit vielen Fragezeichen, gleichzeitig aber auch vielen Fahndungsansätzen.
Wertung: 3/3

FF 2: Ein klassischer Einbruch in ein Juweliergeschäft, der insgesamt solide dargestellt wurde, mich jedoch nicht vom Hocker riss. Ein wenig erschüttert war ich darüber, dass mittlerweile selbst Baumärkte ihre Kunden auf Schritt und Tritt verfolgen und in der Lage sind, Kunden Bilder aus der Videoüberwachung zuzuordnen. Es hätte ausgereicht, den Fall als Fahnung zu behandeln.
Wertung: 0/3

FF 3: Noch ein Überfall auf einen Juwelier, diesmal jedoch in Verbindung mit schwerer Körperverletzung. Aus meiner Sicht wurde dieser Fall schlecht aufbereitet, da man nur sehr wenige Infos über das Opfer und dessen genaues Geschäft bekam. Dabei wird es sicher seinen Grund gehabt haben, dass sich der Täter dieses scheinbar unmoderne Juweliergeschäft aussuchte, da er dort vermutlich keine Überwachungsanlage vermutete. Etwas XY-untypisch war die ausführliche Darstellung der dem Opfer zugefügten Gewalt. Der Fall hat insofern einen faden Beigeschmack, als dass sich die Zeugen sehr ungeschickt verhielten. Anstatt direkt die Polizei zu rufen, rückversicherten sich zunächst zwei Frauen, ob wirklich ein Einbruch vorliegt. Hätten noch mehr Passanten eingegriffen, wäre der Täter gewiss zu überwältigen gewesen. Insgesamt für mich ein Fall, der biederen Durchschnitt verkörpert und sich zu wenig dem Opfer widmete.
Wertung: 1/3

FF 4: Wer denkt sich nur so einen dämlichen Titel wie "Mord beim Würfelspiel" aus? Die Kritikpunkte gehen unmittelbar weiter, denn die Aufbereitung hat mir gar nicht gefallen, da sie viel zu sentimental war. Die angestrebte Haushaltsauflösung hätte man sich schenken sollen, ebenso die übertriebene Darstellung der eingeschränkten Musikkünste des männlichen Opfers. Immerhin hat man herausgearbeitet, dass die Tat völlig sinnlos war, da bei den Opfern schlichtweg gar nichts zu holen war. Vielleicht wusste der Täter ja davon, dass die Opfer früher eine Bäckerei betrieben und war deswegen dem Irrglauben aufgesessen, reiche Beute machen zu können. Die Anhaltspunkte für die Fahnung sind wohl insgesamt nur mäßig, so dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass die Kripo entscheidend weiter kommt. Insgesamt unterer Durchschnitt.
Wertung: 1/3

FF 5: Für die Überfälle auf den Supermarkt hat man sich offenbar dringend eine Story ausgesucht, die den Fall überhaupt "verfilmbar" machte, also kam man auf die Idee mit der Polizeischülerin. Was diese jedoch genau mit dem Fall zu tun hatte, lässt sich schnell verifizieren: Nichts! Merkwürdig auch, dass in der Vorschau - so jedenfalls mein Eindruck - eine rasante Verfolgungsjagd angekündigt wurde, die dann jedoch nie stattfand. Just als die Polizisten am Tatort waren, endete der Fall nämlich bevor er erst richtig hätte Fahrt aufnehmen können. Versteht mich nicht falsch: XY sollte solche Fälle durchaus aufbereiten, aber dann bitte nicht in der Weise, dass fiktive Nebengeschichten erdacht werden! Insgesamt also überflüssig!
Wertung: 0/3

FF 6: Zum Schluss noch der Mord an der Prostituierten, der für mich ganz klar der zweitbeste FF des Abends war und mich insofern wieder etwas versöhnte. Die Verfilmung war diesmal schnörkellos und durchgängig, legte aber zugleich offen, wie leichtfertig das Opfer agierte. Einen Freier in die Wohnung zu lassen, der sich bereits beim ersten Mal grob verhielt und der dann auch noch mehrmals in der Stadt gesichtet wurde, ist wahrlich keine Maßnahme besonderer Vorsicht. Ich stimme meinem Vorredner darin zu, dass der Freund oder vermeintliche Zuhälter überraschend positiv dargestellt wurde, ebenso wie das Treiben des Opfers generell nicht kritisch hinterfragt wurde. Außerdem wurde nur erwähnt, dass man nun in eine andere Stadt gezogen sei, nicht aber, ob die Frau weiterhin der Prostitution nachgeht.
Wertung: 2/3
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#12

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 10.12.2008 22:39
von Bubach • 29 Beiträge
Ich kann mich meinem Vorredner nicht anschliessen. Diese Sendung heute war sehr gelungen. Klar gibt es auch Kritik, aber der Reihe nach:

FF1 - Sehr schön dargestellt. Das man den brutalen Mord ausgelassen hat, ist mit Rücksicht auf die Kinder sehr verständlich. Ich fand es eher schade, dass man doch noch ein bisschen Gewalt gesehen hat.
Die Ermittlungsarbeit der Polizei wurde spannend erzählt. Und Kinder und Angehörige wurden glaubhaft dargestellt.
Der Film hatte mit circa 13 Minuten eine geradezu klassische Länge, wie zu Ede-Zeiten.
Auch haftete dem Fall etwas Mysteriöses und Unheimliches an, was jedoch etwas unterging. Zum Beispiel der Mann im Auto.
Bester Fall des Abends.

FF2 - Der Einbruch mit der Brechstange, also ich fand es spannend. Wieder war die Ermittlungsarbeit der Polizei gut beschrieben. Und das es eine Überwachung im Baumarkt gibt find ich toll, wenn es zu solchen Ergebnissen führt.
Um der Fall allerdings umbedingt filmreif war - nein. Aber die Ermittlungsarbeit fand ich interessant. Auch der Satz des Marktleiters am Schluss war lustig und lockerte den Fall etwas auf: "Name und Anschrift müssen sie schon selbst herausfinden".

FF3 - Die Sache mit dem brutalen Überfall. Natürlich soll man solche Fälle zeigen. Auf jeden Fall. Vielleicht spornt das ja auch andere zu mehr Zivilcourage an.
Fand des Fall etwas kurz und hastig erzählt, aber es war in Ordnung.

FF4 - Die Polizeischülerin. Ja was die in dem Fall zu suchen hatte, weiß wohl nur der Regiesseur. Echt misslungen das Ganze. da erwartet man eine wiclde Verfolgungsjagd, in der die Praktikantin vielleicht noch eine tragische Rolle spielt, und noch ehe der Film beginnt, ist er auch schon zu Ende.
Hier wurde auf Kosten der Zuschauer ein uninteressanter Räuber mit einer Phantasiegeschichte gesucht. Das hätte nicht sein müssen.

Viel interessanter war da schon der Zwischenfall mit dem Geldbörsenräuber. Aber bei solch guten Fotos haben die den bestimmt bald.

FF5 - Mord beim Würfelspiel fand ich wieder sehr gut. Die Lebensumstände wurden gut beschrieben ( da gehört nunmal auch das Akkordeonspiel des Alten dazu), und der Raub hatte eine sehr dramatische Note. Wegen 80 Euro.

FF6 - Das war dann wirklich der zweitbeste Fall des Abends. Packend und spannend erzählt. Und der Freund war wirklich ein netter Zuhälter. Wenn alle so sind, dann mache ich mir um die Mädchen am Bahnhof keine Sorgen mehr.

Fazit: Alle Fälle sind dramatisch bis sehr brutal. Wunderbar das alles ohne Zwischenkommentare von Beteiligten auskam.
Rudi Cerne diesmal sehr geordnet. Bis auf den Kamera-Irrtum keine fehler oder Versprecher.
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#13

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 11.12.2008 01:38
von Mercutio • 83 Beiträge
Die Filmfälle 2,3 und 5 waren filmische Resteverwertung. Die Aufnahmen der Überwachungskameras und das Phantombild hätten für drei solide Studiofälle genügt. Daß man diese Fälle als Lückenfüller zu peinlichen Filmchen verwurstet hat, war das große Minus dieser Sendung. Die restlichen drei Filmfälle waren befriedigend bis gut wobei ich den Überfall auf das Rentnerpaar noch als am Besten dargestellt empfand.

Insgesamt würde ich der Sendung mit 1,5 von 3 Sternen geben.
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#14

Re: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 11.12.2008 04:14
von bdvogel (gelöscht)
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Liebe XY-Freunde,

das Jahr neigt sich dem Ende zu, und damit auch das erste XY-Jahr mit erneuten Änderungen im Format, allem voran die Erweiterung auf 90 Minuten. Ein generelles Fazit können wir ja vielleicht in einem gesonderten Thread ziehen – viele Stichworte dafür liefern unsere Betrachtungen und Reviews zu den einzelnen Sendungen dieses Jahres.

Dabei standen eine Reihe von Kritikpunkten immer wieder im Raum (zerstückelte und chronologisch-handwerklich mangelhafte Filmfälle, mangelnde Fahndungsansätze, Mätzchen statt Fakten usw.), die vorwiegend dem „modernen“ Format geschuldet sind – lediglich die August-Ausgabe, die sich unisono als rundum gelungen bezeichnen ließ, machte da eine Ausnahme.

Umso erfreulicher ist es, daß sich nun zum XY-Jahresabschluß endlich wieder mal eine komplette XY-Sendung so präsentiert hat, wie die Sendung immer sein sollte: Schnörkellos und mätzchenfrei (einschließlich Rudi Cerne, der ausnehmend gute und knappe Falleinleitungen von sich gab), mit handwerklich gut inszenierten und sauber erzählten Filmfällen ohne Soap-Arien, mit nüchternen und sachlichen Fallpräsentationen. Ein recht deutlicher Kontrast etwa zur Seifenrutschpartie mancher Fälle der November-Ausgabe und so vielen anderen verquasten Inszenierungen der zurückliegenden XY-Sendungen (wie gesagt mit Ausnahme der August-Sendung). Erfreulich auch die im Vergleich zu den letzten Sendungen hohe Anzahl der Studiofälle, die eben zum „Gesicht“ von XY genauso dazugehören wie die Filmfälle.

Es gab also endlich mal wieder ein durchgängig solides Niveau, wodurch die ganze Sendung denn auch sofort wunderbar abgerundet und in sich geschlossen wirkte. Dasselbe gilt auch für die einzelnen Filmfälle, die allesamt(!) ohne Unterbrechungen auskommen (wie schon einige FF der Novembersendung) und sich sachlich-strukturierter, dadurch stringent und spannend wirkender Erzählweise bedienen, in sechs der sieben Fälle mit entsprechenden Sprechertexten von Michael Brennicke.

Die mit Abstand beste Sendung (pari mit der August-Ausgabe) seit langer, langer Zeit... das XY-Barometer scheint tatsächlich nach oben zu zeigen...!

Laut Abspann lag die Filmfallregie diesmal allein bei Erwin Keusch - daher vorweg: Danke, Herr Keusch! So macht XY Spaß, und da steigt man gleich mit mehr Freude in die genauere Betrachtung ein...

(Vorbemerkung: Der Review basiert diesmal ausschließlich auf meinen Notizen während der Sendung, da mein DVDR streikte... kann also sein, daß manche wörtlichen Zitate oder andere Kleinigkeiten nur ungenau sind... aber das findet Ihr dann sicher schon raus .)

REVIEW: XY-SENDUNG VOM 10.12.2008
Filmfallregie: Erwin Keusch; Studioregie: Alfons Schön

Gleich nach der sachlich-knappen Begrüßung, noch vor der üblichen Vorschau auf die Filmfälle der ersten Sendungshälfte, vermeldet Rudi ein erstes Ergebnis (das ja auch hier im Forum bereits besprochen worden ist):

GEKLÄRT: 5.11.2008 Studiofall 3 (Kripo Ulm) Unbekannter Bankräuber (LKW-Fahrer-Weste)
„Exakt 39 Stunden“ (RC) nach der letzten Sendung konnte aufgrund eines Zuschauerhinweises ein Tatverdächtiger festgenommen werden. In seinem Besitz fand die Polizei nicht nur die fragliche Weste, sondern auch die beim Überfall benutzte Tatwaffe. Der Verhaftete, tatsächlich ein LKW-Fahrer, hat die Taten inzwischen zugegeben.

Danach die Vorschau auf die Filmfälle der ersten Sendungshälfte, und dann gleich der erste davon, den Rudi kurz mit „absolut schockierend“ einleitet.

FF1 (Kripo Anklam) Mord an Sandra Reissig („Mama 94-01“) (Sprecher: Michael)

Das spätere Opfer, eine 33jährige alleinerziehende Mutter aus Greifswald, ist auf Partnersuche und bewegt sich dafür vorwiegend im Internet (unter dem Alias „mama_94_01“, wie wir später im Fahndungsgespräch erfahren – damit dürfte der Name des FF für die XY-Annalen feststehen ).
Der FF führt den Zuschauer blendend in diese Lebenssituation der Frau ein, begleitet von erläuternden Michael-Texten: Sie trifft sich mit möglichen „Interessenten“ in einem Lokal, die jeweils gegenübersitzenden „Kandidaten“ wechseln in den hintereinanderfolgenden Szenen, während die Äußerungen der Frau nahtlos aneinander anschließen, die den Männern gleich sagt, daß sie zwei Kinder habe und auch deren Bilder zeigt. Die Galane reagieren entsprechend („Du magst doch Kinder?“ – „Uh, jjjaaaa klar...“ :mrgreen und verziehen das Gesicht... und Michael faßt die Partnersuche treffend zusammen: „dabei erlebt sie viele Enttäuschungen“. Das ist solide FF-Erzähltechnik: In knapp zwei Minuten ist der Zuschauer durch diese erste Sequenz des FF bestens mit der Situation der Frau bekanntgemacht, in deren Lebensmittelpunkt ihre beiden Töchter stehen.

Sodann schildert der FF einen eigentlich typischen normalen Tag im Leben der Frau, die ihre Kinder zur Schule verabschiedet und mittags ihren Dienst an einer Tankstelle am Greifswalder Elisenpark antritt, den sie für ihre Tante übernommen hat. Michael: „Der Nachmittag verläuft für Sandra Reissig ohne besondere Vorkommnisse“. Ihrer Tochter, die sich bei einem Treppensturz in der Schule am Bein verletzt hat, verspricht sie noch telefonisch, gleich nach Feierabend nach Hause zu kommen. Michael: „Der letzte Kunde an diesem Abend tankt gegen 20.30 Uhr“. Während die Frau danach mit den Vorbereitungen zum Schließen der Tankstelle beschäftigt ist, wird kurz ein unheimlicher Mann eingeblendet, der in einem Wagen auf einem nahen Parkplatz sitzt und rauchend die Tankstelle beobachtet...

Schnitt, ein Kamerablick in den erleuchteten Geschäftsraum der Tankstelle, wo die Handtasche der Frau auf dem Tresen liegt, dazu der Sprechertext: „Normalerweise ist die Automatiktür der Tankstelle ab 21 Uhr verschlossen. An diesem Abend jedoch ist sie auch eine halbe Stunde später noch geöffnet“.
Ein Sicherheitsdienst tätigt einen Kontrollanruf, aber niemand hebt das Telefon ab... zuhause ist die Frau aber auch nicht angekommen. Die Angehörigen alarmieren die Polizei... und der Zuschauer ahnt, daß etwas schlimmes passiert sein muß.

Die folgende Sequenz des FF erhält den Spannungsbogen in klassischer Manier aufrecht, indem sie parallel kurze Szenen verschiedener Schauplätze (Tankstelle, Wohnung der Frau, ) aneinanderreiht: Die Beamten besorgen sich ein Foto der Frau und starten von der Tankstelle aus eine Suche mit Spürhunden nach der Verschwundenen, während die besorgte Familie (Oma, Tante und Kinder) daheim wartet. Funkspruch an den Einsatzleiter bei der Tankstelle: „Wir sind jetzt im Wald... sieht schlecht aus, wir kommen wieder zurück!“. An dieser Stelle wird kurz eingeblendet, wie die Frau in regennasser Nacht irgendwo im Dunkeln von zwei Männern geschlagen und brutal niedergerungen wird... eine unheimliche Szene!

In der nächsten Szene ist es Tag, und während die Tochter daheim immer noch auf ihre Mutter wartet („ich geh heut nicht in die Schule“), macht ein Jogger am Fluß Ryck, nicht allzuweit von der Tankstelle entfernt, eine grauenhafte Entdeckung: Im Wasser treibt eine Leiche. Zuhause hören die besorgten Familienangehörigen die Meldung über den Leichenfund im Radio... parallel dazu wird gezeigt, wie die Leiche an Land gezogen und auf den Rücken gedreht wird (der starre Blick der Toten ist beklemmend echt dargestellt – eine Szene, die dem Zuschauer in unheimlicher Erinnerung bleibt :shock... dann schellt die Kripo an der Wohnungstür der Familie, um die schreckliche Nachricht zu überbringen: Bei der Toten handelt es sich um Sandra Reissig.

Schließlich schildert der FF noch in wiederum klassischer Manier (Sprechertexte!) die von der Kripo durchgeführte Befragung der Anwohner rund um den Fundort, an dem sie auch Blut- und Schleifspuren sichergestellt haben. Einer der Befragten gibt an, am Abend Stimmen mehrerer Jugendlicher gehört zu haben und „so ein Klatschen“. – „Ein Klatschen?“ – „Ja, so als ob jemand was ins Wasser wirft!“. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergibt, daß das Opfer mit KO-Tropfen betäubt worden ist und bereits tot war, als es ins Wasser geworfen wurde. Die letzte Kameraeinstellung des FF zeigt das tränenüberströmte Gesicht der kleinen Tochter zuhause, die mit feuchten Augen ins Leere starrt... und dabei beinahe an die Leichenfundszene erinnert...

Im anschließenden Fahndungsgespräch geht der ermittelnde Beamte der Kripo Anklam zunächst kurz auf die bisherigen Ermittlungen ein, die sich zeitweise auf zwei Verdächtige von der Insel Rügen konzentriert hatte, denen jedoch keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte. Nun sucht die Kripo nach Bekanntschaften, die das Opfer als „Mama 94-01“ bei ihrer Partnersuche gemacht hat, sowie nach jenem letzten Kunden, der kurz vor Feierabend an der Tankstelle getankt hatte. Ferner werden die Jugendlichen gesucht, die sich am Tatabend an der späteren Leichenfundstelle (von der ein übersichtliches Luftbild eingeblendet wird) aufgehalten haben sollen.

Spannend und stringent erzählt, chronologisch und memotechnisch geschickt aufgebaut (besonders die Einleitungssequenz sticht da heraus), gute Sprechertexte zur Erläuterung – ein glasklarer Fall für drei XY-Sterne! TOP!

GEKLÄRT: 5.11.2008 Studiofall 1 (Kripo Ulm) Fahndung nach Metin Yasar
Der Gesuchte stellte sich zwei Wochen nach der Novembersendung der Polizei. Seine Beute, die er im Wald vergraben hatte, konnte ebenfalls sichergestellt werden.

GEKLÄRT: 29.4.2004 FF2 (Kripo Borken) Vergewaltigung am Rosenmontag

Acht Jahre dauerte es, bis dieser Fall (der sich am Rosenmontag 2000 zutrug, aber erst 2004 bei XY behandelt wurde) aufgrund einer DNA-Analyse geklärt werden konnte. „Wegen einer ganz anderen Sache“ mußte ein 36jähriger Familienvater eine Speichelprobe abgeben. Ein Treffer in der Datenbank überführte ihn daraufhin als Täter in diesem Fall.
Vgl. dazu auch den Thread hier im Forum: Vergewaltigung am Rosenmontag

"GEKLÄRT": 2.8.2007 FF4 (Kripo Bielefeld) Anonymes Mordgeständnis, = UPDATE zu 5.7.1968 FF2 (Kripo Bielefeld) Mordfall Schürmann und 19.6.1970 FF2 (Kripo Ulm) Mordfall Berchner

Mit Spannung erwartet, aber erwartetermaßen sehr knapp und kurz (damits nicht allzu peinlich für die Ermittler wird?), vermeldet Rudi das allseits bekannte Ergebnis in der Fahndung nach dem anonymen Briefeschreiber, der sich des Mordes an Lydia Schürmann und Heiderose Berchner bezichtigt hatte. (Ausführliches dazu hier im Forum: Fallkomplex Schürmann/Berchner).
Ganz knapp abgehakt, und keinerlei Erwähnung der "XY-Fan-Sache" – vielleicht aber, auch im Sinne der Sendung, so am besten.

FF2 (Kripo Bruchsal) Unbekannte Juwelier-Einbrecher (Sprecher: Michael)

Zwei unbekannte Männer versuchen, nachts mithilfe zweier Brecheisen in ein Juweliergeschäft einzubrechen, werden jedoch durch die dabei ausgelöste Alarmanlage vertrieben. Drei Wochen später lassen sie sich nicht mehr von dem Alarm abschrecken und machen in kürzester Zeit reiche Beute. Kurz bevor die von aus dem Schlaf geweckten Nachbarn alarmierte Polizei eintrifft, gelingt ihnen die Flucht. Ihr Werkzeug lassen sie zurück.

Diese knappe Fallschilderung sei mal an den Anfang gestellt, um zu illustrieren, warum gerade dieser unspektakuläre Fall den positiven Qualitätsunterschied der heutigen XY-Ausgabe im Vergleich zu vielen vorangegangenen Ausgaben des „neuen Formats“ symbolisiert: Auch aus solcher „Allerweltsware“ kann man nämlich durchaus einen ansprechenden Filmfall gestalten, was hier rundweg gelungen ist – das Ergebnis kann sich auch in der Tradition vieler vergleichbarer bei XY im Laufe der Jahrzehnte gezeigten Fälle sehen lassen.

Der FF zeigt zunächst den Einbruch selbst (und den vorangegangenen Versuch), begleitet von erläuternden Michael-Texten, die dem ganzen ein gewisses Spannungsmoment verleihen. Gut inszeniert ist die knappe Flucht der Täter, Sekunden bevor die Polizei am Laden eintrifft. (Nett auch die kurze Fenster-zu-Fenster-Verständigung der aufgeschreckten Nachbarn vorher). Im folgenden zeigt sich dann, wie sehr stringent-klassischer FF-Aufbau auch unspektakuläres quasi zum Leben erwecken kann – Michael: „Während die Beamten mit der Tatortaufnahme beginnen, macht sich ein Anwohner auf den Weg zur Arbeit“. Der Mann findet Gegenstände aus dem Juweliergschäft, die die Täter auf ihrer Flucht verloren haben, und gibt sie direkt bei den Beamten ab.
Gerade solche Dinge wurden in der jüngeren Vergangenheit bei XY viel zu oft mit FF-unterbrechenden „Originalaussagen“ behandelt – wie ungleich besser und einprägsamer ist doch diese Vorgehensweise hier, das ganze zu inszenieren und mit Sprechertext zu füllen!

Ausnehmend guter Sprechertext begleitet dann auch die Szenenschilderungen, wie es den Beamten gelingt, aufgrund der zurückgelassenen beiden Brecheisen eine heiße Spur aufzunehmen: Es stellt sich nämlich heraus, daß beide Werkzeuge in einem Praktiker-Baumarkt gekauft worden sind, und die dortigen Mitarbeiter können – Big Brother läßt grüßen – nicht nur den Kaufzeitpunkt minutengenau feststellen, sondern sogar mit einem Überwachungsvideo aufwarten, das die beiden Käufer beim Betreten der Filiale zeigt. Da paßt die Feststellung des Film-Ermittlers: „Was wär’ die Welt ohne Computer!“. Schäuble wird’s freuen...

Im anschließenden Studiogespräch geht es dann naturgemäß vor allem um die Fahndung nach den beiden Käufern der Brecheisen, die (also die Käufer, nicht die Brecheisen ) in gestochen scharfen Videobildern präsentiert werden (klarer Fall: der im Türbild rechte muß Mario Basler sein! ), sowie um die Werkzeuge selbst, die von Rudi vorgeführt werden.

Der Fall selbst ist, wie gesagt, völlig unspektakulär – aber dafür, daß man sich endlich mal wieder dafür entschieden hat, auch „aus sowas“ einen soliden FF zu machen, gibt’s zwei Sterne.

Studiofall 1 (Kripo Aachen) Fahndung nach Silke Velten

Die Gesuchte ist eine Heiratsschwindlerin, die sich ihrem Opfer gegenüber als Pferdehändlerin ausgab und einen sechsstelligen Geldbetrag, angeblich für neue Pferdekäufe, erschwindelte.

Studiofall 2 (Kripo Dessau) Fahndung nach Andreas Stops

Gefahndet wird nach einem rechtskräftig wegen Kindesmißbrauchs verurteilten Mann, der sich dem Antritt seiner Haftstrafe durch Untertauchen entzog.

FF3 (Kripo Dresden) Raubüberfall auf Juwelier (Sprecher: Michael)

Auch dieser FF ist wieder rundum solide erzählt und mit guten Sprechertexten versehen. Ein Dresdner Juwelier (im Film „Hans Bramowitz“ genannt) bemüht sich in seinem kleinen Laden stets um ein besonderes Angebot für seine Kunden; mit seinem Sohn, der auch in der Branche tätig ist, tauscht er regelmäßig entsprechende Stücke aus und bekommt dafür schonmal eine halbe belegte Schrippe mitgebracht („für meinen alten Herrn!“).

Wieder wird chronologisch stringent, begleitet von Michael-Texten, nebeneinander in Szene gesetzt, wie der „alte Herr“ in seinem Laden einen Kunden mit osteuropäischem Akzent bedient, während sich zeitgleich eine später wichtige Zeugin auf den Weg macht, einige Besorgungen zu erledigen. Der vermeintliche Kunde entpuppt sich als brutaler Räuber, der den Juwelier mit einem Schlagstock im Verkaufsraum blutig niederknüppelt, während die Szene von draußen von der Zeugin beobachtet wird. Die Frau versucht in einem benachbarten Geschäft, die dortige Inhaberin zur Alarmierung der Polizei zu überreden (die mault aber erst rum „wieso?“ ), während nebenan der brutale Überfall weitergeht... der FF-Zuschauer zittert mit!

Gemeinsam mit einer anderen Kundin geht die Frau zu dem Juwelierladen zurück, wo sie unvermittelt dem blutbespritzten Täter auf der anderen Seite der Türglasscheibe gegenüberstehen ("Oh Gott, schnell weg hier!"), der alsbald auch davonrennt. Während die Zeugin nun endlich den benachbarten Ladenbesitzer zum Notruf überreden kann, flüchtet der nervöse Täter in den Innenhof eines benachbarten Wohnblocks, wo er sich seiner Jacke und seines T-Shirts entledigt und außerdem eine blutverschmierte Plastiktüte zurückläßt, in der sich unter anderem eine beim Überfall gar nicht benutzte Strickmützenmaske befindet.

Das Überfallopfer, so informiert RC zu Beginn des Fahndungsgesprächs, konnte durch eine Notoperation gerettet werden. Im Mittelpunkt der Fahndung steht eine Videoaufzeichnung aus dem Verkaufsraum des Juweliergeschäfts, die den Täter gestochen scharf abbildet; eine kurze Sequenz daraus wird gezeigt (in der man am Rande auch noch sieht, wie der Täter mit dem Knüppel ausholt ). Daneben werden die Plastiktüte und die darin befindlichen Gegenstände gezeigt. Eine anschauliche Übersichtskarte verdeutlicht die Lage des überfallenen Geschäfts und den nahen Fundort der Kleidungsstücke, die ebenfalls im Studio gezeigt werden.

Auch weiß der Studiobeamte von einer weiteren interessanten Spur zu berichten: Aufgrund eines DNA-Abgleichs steht nämlich fest, daß der Täter zur selben Zeit in einige Gartenlauben eingebrochen und sich dort für einige Tage häuslich eingerichtet hatte. Dazu allerdings hätte man sich in der Fahndung eine genaue Karte der fraglichen Gartenlaubenkolonie gewünscht – das wären doch weitere Ansätze, da der Mann ggf dort gesehen worden sein könnte! Aber leider gibt’s keinerlei weitere Infos darüber für den Zuschauer ... der erste erwähnenswerte Schwachpunkt der bisherigen Sendung.

Solide und dicht inszenierter FF, guter Spannungsaufbau mit Sprechertexten und geschickter Szenenreihung – satte zwei Sterne, oder nein, eher zweieinhalb.

FF4 (Kripo Gronau) Unbekannter EC-Karten-Dieb (Sprecher: Michael)

Ein sehr kurzer FF (der in manch früherer Sendung sicher ruckzuck als Studiofall abgehandelt worden wäre) über einen Mann, der einen äußerst markanten Sonnenhut (Modell „Klorollen-Hütchen“ ) trägt, wenn er ahnungslosen Senioren in Supermärkten auflauert, um im passenden Moment deren Geldbörsen zu stehlen und sich anschließend mithilfe der oft darin aufgefundenen PIN-Nummern-Notizen am Geldautomaten von den Konten seiner Opfer zu bedienen.

Auch wenn in diesem FF eigentlich nicht viel passiert: Die Umsetzung in Filmszenen mit Sprechertext ist für den Zuschauer (und damit auch im Vorbeugungssinne) viel einprägsamer als eine reine Studiofahndung. Letztere bestreitet RC alleine und präsentiert wiederum gestochen scharfe Bilder aus Überwachungskameras verschiedener Banken, denn der Täter hat es nicht für nötig gehalten, sich zu maskieren (und im Gegenteil sogar gezeigt, welch Haarrest-Unikat sich unter dem Hütchen verbirgt ).

Von der Handlung her geht nicht mehr als ein Stern – aber für den begrüßenswerten Willen, auch daraus einen kurzen FF in klassischer XY-Manier zu machen, gibt’s trotzdem anderthalb. --

Die folgende „Zwischenabfrage“ der ersten Zuschauerreaktionen bei Alfred Hettmer bleibt auch in einer guten und schwungvollen Ausgabe wie dieser hier völlig belanglos und nichtssagend – von „Zeitverschwendung“ kann man aber immerhin nicht wirklich sprechen, denn das Ganze dauert nicht einmal eine Minute. („Die Telefone klingeln schon wieder“... )

Nach der Vorschau auf die FF der zweiten Sendungshäfte geht’s dann zum Glück gleich schnörkellos weiter mit dem nächsten Fall, der sich als weiteres Highlight der Dezember-Ausgabe entpuppen wird...

FF5 (Kripo Hannover) Mord/Mordversuch an Ilse und Willi Bergmann (“Viva Colonia”, Mord beim Würfelspiel) (Sprecher: Michael)

Der FF, der im Rahmen einer großen Rückblende inszeniert ist, führt den Zuschauer in den kleinen Ort Sehnde in der Nähe von Hannover. Dort, so erläutert Michael gleich zu Beginn, hat sich vor vielen Monaten ein grausames Verbrechen ereignet. „Lange Zeit nach der Tat“, so Michaels Text zur ersten Szene des FF, wollen „die Angehörigen“ nun mit der „Haushaltsauflösung“ beginnen... gezeigt wird ein junges Paar, daß zu diesem Zweck ein Einfamilienhaus betritt. „Wo sollen wir anfangen?“ Die Kamera schwenkt ganz kurz über den Parkettfußboden, auf dem sich ein bräunlicher Fleck befindet... bereits hier kann sich der Zuschauer einiges denken, sprich, wird gefesselt und emotional an den Fall gebunden. Während der junge Mann eine altmodische Tischlampe begutachtet („die ist doch noch gut?“ – „Staubfänger!“ ), öffnet die Frau den Kleiderschrank und wird sentimental: „Schau mal... Mamas Brautkleid...“. An dieser Stelle setzt die Rückblende ein.

Und was für eine: Ein gemütliches Rentnerpaar sitzt auf der Terrasse, Er spielt auf seinem Akkordeon, echte Quetschkommode, und singt „Da simmer dabei, das ist pri-hii-mah, Viva Colonia“. Er soll nämlich demnächst beim Kinderkarneval aufspielen. Die Tonlage stimmt aber noch nicht ganz, „ich probiers mal in Es“ () und nochmal von vorn... (bereits zu diesem Zeitpunkt steht fest: DIESE Fassung von Viva Colonia wird der neue XY-Hit! Absolut geniale Einlage! )

Diese ohnehin schon XY-klassisch zu nennenden Szenen werden verstärkt durch erneut hervorragende Sprechertexte von Michael, die dem Zuschauer die Lebensumstände des Rentnerpaars nahebringen: Lange Jahre haben sie eine Bäckerei betrieben, mußten diese aber aufgrund einer schweren Herzerkrankung des Mannes aufgeben (die FF-Szene illustriert das parallel damit, daß der Mann beim zweiten Viva-Colonia-Durchgang plötzlich einen Hustenanfall bekommt). Nun, so Michael, beziehen sie „eine kleine Rente, sie reicht gerade so zum Leben“. Die Kinder aber kümmern sich rührend um die beiden („soll ich Euch was leihen?“ – Er: „Kommt nicht in Frage, wir kommen zurecht!“ – seine Frau flüsternd zur Tochter: „Salami mag er doch so gern!“). Die folgende szenische Überleitung zum Tattag kommentiert Michael unheilsschwanger mit „Am Abend des 5. Februar [2007] befinden sich 80 Euro in der Wohnung.“...

Das Rentnerpaar sitzt an diesem Abend beim gemeinsamen Würfelspiel, und die Frau hat eine Glückssträhne. (Er: „Ilse, denk an mein Herz!“, während diesmal sie „Viva Colonia“ anstimmt.) Es klingelt an der Haustür: Das müsse die Tochter sein, sagt sie, während sie zur Tür geht. (Er malt indessen ein Smiley auf ihren Würfelspiel-Gewinnerzettel...)
Doch als die Frau die Haustür öffnet, sieht sie sich einem Unbekannten gegenüber, der sofort brutal auf sie einschlägt. Auch der Hausherr wird niedergeschlagen, immer wieder drischt der Unbekannte auf die beiden ein, eine absolut beklemmende Szene, auch weil sie erfreulicherweise nicht allzu blutrünstig und trotzdem realistisch umgesetzt ist.
Der Täter erbeutet die 80 Euro aus dem Haushaltsportemonnaie, „danach verschwindet er, ohne weiter nach Beute zu suchen“. Der schwer verletzte Mann kann sich noch zum Telefon schleppen und den Sohn anrufen.
Nüchtern-schockierendes Fazit von Michael: „Ilse Bergmann ist tot. Ihr Mann stirbt 15 Monate später an Herzversagen.“

Hier endet die Rückblende, und der FF schwenkt nochmals in die Eingangsszene der Haushaltsauflösung – Sohn & Tochter begutachten die Quetschkommode und den Würfelspielzettel mit dem Smiley drauf. Ein kleines Abdriften ins Sentimentale, daß bei diesem insgesamt herausragenden FF aber nicht störend wirkt – zumal Michael das ganze mit der Feststellung beendet, der Haushalt sei „bis heute nicht aufgelöst“, zu groß sei der Schmerz über den Verlust der Angehörigen.

Im Mittelpunkt des anschließenden Studiogesprächs steht die Fahndung nach dem Täter anhand der Beschreibungen, die der überlebende Bäckermeister hatte abgeben können. Zudem informiert der ermittelnde Beamte darüber, daß in die unmittelbar ans Wohnhaus grenzende Bäckerei (die also offenbar inzwischen verpachtet war? Da bleibt die Information für den Zuschauer leider etwas unklar ) zwei Wochen vor dem Haustürüberfall bereits eingebrochen worden war; auch in diesem Fall war die Beute gering gewesen. Ein Foto des Anwesens und ein Lageplan runden die Fahndung ab.

Viva XY, Vivat Erwin Keusch – drei Sterne, so fett wie schon lange nicht mehr!!
++
Nachtrag
Zur Klärung dieses Falles vgl. den gesonderten Thread hier im Forum: Viva Colonia***
++

GEKLÄRT: 28.5.2008 Studiofall 1 (Kripo Hamburg) Fahndung nach Reiner Bongardt

Soweit ich sehe, eine Premiere bei XY: Es gibt eine „Live-Schalte“ (jaja genau, ganz wie im Sportstudio ) zu einem Kriminalbeamten aus Hamburg, der die näheren Umstände erläutert, unter denen es gelang, den gesuchten Kopf einer Kreditkartenbetrügerbande Anfang November 2008 festzunehmen. („Er wirkte abgemagert“ ). Die Festnahme gelang demnach in Zusammenarbeit mit den Banken, die die Konten gestohlener Kreditkarten nicht sperrten, sondern die Kripo zeitnah über Ort & Zeit weiterer Abhebungen informierten. Im Hotelzimmer des Verhafteten, so berichtet der Beamte „live aus Hamburg“, fanden sich nicht weniger als 40 gefälschte Personalpapiere.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen ergibt sich, so Rudi, daraus die
Studiofall 3 (LKA Hamburg) Fahndung nach Timo Funken
wozu er einen Zielfahnder des LKA Hamburg im Studio begrüßt. Der Gesuchte zählt demnach neben dem verhafteten Bongardt zu den weiteren Mitgliedern der Betrügerbande und bediente sich einer besonders perfiden Masche, indem er Todesanzeigen in Tageszeitungen studierte und den Angehörigen dann unter einem Falschnamen mit Doktortitel Rechnungen für angebliche DNA-Tests sandte.

UPDATE: 9.7.2008 FF5 (Kripo Eschwege) Verschwinden von Hermann Varnhorn (= 5.11.1993 Studiofall, Kripo Eschwege)

In der Juli-Sendung 2008 war dieser Vermißtenfall aus den frühen 1990er Jahren (der damals 1993 als Studiofall von Sabine präsentiert wurde) als FF aufbereitet worden; in der Fahndung war es unter anderem darum gegangen, die Umstände zu klären, unter denen der PKW Varnhorns einige Zeit nach seinem Verschwinden in Italien verkauft worden war. Nach der XY-Sendung vom Juli 2008 ergaben sich neue Erkenntnisse, die jetzt zur
Studiofall 4 (Kripo Eschwege) Fahndung nach Alija Selimovic
führen. Der Gesuchte, der 70(!) verschiedene Aliasnamen benutzt, soll den Wagen des kurz vor Weihnachten 1992 verschwundenen Hermann Varnhorn besessen und im Sommer 1993 in Mailand mit gefälschten Kennzeichen verkauft haben.
Diese Entwicklung zeigt m.E., daß sich auch die (Wieder-)Aufnahme lange zurückliegender Fälle durchaus lohnen kann.

UPDATE: 6.8.2008 Studiofall 1 (Kripo Aschaffenburg) Fahndung nach Alexander Renz

Der wegen Mordes seit Juli 2008 Gesuchte hat sich, so die neuen Erkenntnisse der Kripo, im Oktober 2008 im Großraum Stuttgart-Mannheim-Kaiserslautern aufgehalten. Zu dieser Zeit entstand auch ein neues Foto einer Überwachungskamera (das leider zu kurz eingeblendet wird, stattdessen gibt’s das alte Fahndungsfoto – besser wäre es wohl gewesen, beide nebeneinander zu zeigen).

FF6 (Kripo Braunschweig) Überfall- und Einbruchsserie (kein Sprechertext)

Zwischen Ende August und Anfang Oktober 2007 ereigneten sich in Braunschweig bzw. im Braunschweiger Norden gegen Kassenschluß sechs Überfälle auf Supermärkte bzw. Tankstellen, die aufgrund übereinstimmender Personenbeschreibungen alle demselben Täter zugeordnet werden. Nach ihm wird mit einem entsprechenden Phantombild gefahndet.

Klingt wieder nach klassischem Studiofall, oder? Haste gedacht – aber an die... genau: Wie schon Loriot wußte, muß man ja auch an die Landwirtschaft denken!

So wird auch aus diesem Fall, ein bischen ähnlich gelagert (vom sparsamen eigentlichen Gehalt der Handlung her) wie FF4, ein Filmfall gemacht. Diesmal allerdings, anders als bei FF4, ohne Sprechertext – stattdessen wird eine kleine Rahmenhandlung, die mit dem Fall selbst nichts zu tun hat, quasi „dazugedichtet“: Beim Fachkommissariat 2 der Kripo Braunschweig tritt eine neue Praktikantin ihren Dienst an ( Sie: „Darf ich fragen, was Sie hier machen?“ – Cheffe: „Also erstmal, wir duzen uns hier!“ ).

Ihr vorgesetzter ‚Betreuer’ macht sie sodann bei einem Getränk (das Kaffee-Angebot schlägt sie aus, „aber ein Wasser wäre schön“ ) mit den bis dahin bereits aktenkundigen Fällen der Überfallserie vertraut; in einer sehr kurzen Filmrückblende wird der erste Überfall gezeigt, bei dem ein unbekannter Kunde den flüchtenden Täter nach draußen verfolgt.
Die Polizei legt sich abends auf die Lauer, und die Praktikantin darf mit zum Einsatz fahren, als an dem entsprechenden Abend tatsächlich ein neuer Einbruch gemeldet wird. (Sie: „Und was, wenn er schießt?“ – Cheffe: „Na, dafür war’n wir ja alle auf der Polizeischule!“ ). Doch der Täter ist wieder mal rechtzeitig entwischt.

In der anschließenden Studiofahndung geht es außer um den mutmaßlichen Täter (Phantombild) auch um die Suche nach dem unbekannten Kunden, der dem Flüchtenden aus dem Baumarkt nachgerannt war. Hier fällt die Fahndung aber in alte „Krankheiten“ des neuen XY-Formats zurück: Der Zuschauer bekommt keinerlei Informationen, wo genau sich diese Szene und die anderen Überfälle/Einbrüche denn abgespielt haben, es gibt keine Hinweise oder Kartenmaterial dazu – schwach!

Dazu paßt, daß auch der ganze FF selbst irgendwie etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt... die Rahmenhandlung ist zwar nett ausgedacht, wirkt aber in ihrer offenkundigen Fiktivität letztlich eher wie eine Episode aus einer Vorabend-Krimiserie (vielleicht ein Trailer für eine ZDF-kommende „SOKO Braunschweig“? ) .

Das ist zwar immer noch besser als XY-Marienhof, macht aber irgendwie keinen rechten Sinn... daher auch schwer zu bewerten: Ich denke aber, anderthalb Sterne, weil auch hier auf zerstückelte Umsetzung konsequent verzichtet wurde und man sich stattdessen wenigstens was nettes ausgedacht hat, auch wenn das mit dem Fall selbst nix zu tun hat.

Studiofall 5 (Kripo Dortmund) Unbekannter Bankräuber

Eins steht mal fest: Die Dezember-Ausgabe 2008 von XY ist DIE Sendung gestochen scharf abgelichteter Täter bzw. Tatverdächtiger. Denn auch der hier Gesuchte trat unmaskiert auf, elegant mit in die fotogen kurzrasierte Stirn hochgeschobener Sonnenbrille. Schade für ihn, denn das mit dem Modelvertrag wird wohl nix mehr...

FF7 (Kripo Neubrandenburg) Mordversuch an Prostituierter “Isabell” (Sprecher: Michael)

Der „Nuttenmord“ bzw „-mordversuch“ gehört seit Jahrzehnten zum XY-Repertoire, und es rundet den bsiherigen überaus positiven Eindruck der Dezember-Sendung ab, daß auch in diesem Genre zum Abschluß der Sendung ein toller FF gelungen ist, der hoffentlich zur Aufklärung des brutalen Verbrechens beitragen kann.

Ähnlich wie in FF5 wird die Erzählung wieder in eine große Rückblende gefaßt: Der FF beginnt im Müritz-Klinikum in Waren (das wiederum an der Müritz liegt ), wo – Michael – „eine Frau mit lebensgefährlichen Verletzungen eingeliefert“ wird.
Sodann blendet der FF zurück: Das spätere Opfer, eine Bulgarin (im Film „Iljana“ genannt), geht in verschiedenen deutschen Städten in sogenannten „Model-Wohnungen“ der Prostitution nach. Sie zieht häufig um, wobei sich aber, wie Michael mit streng sachlich gehaltenem Sprechertext erläutert, ihr Freund um alles kümmert und auch, wie eine Filmszene zeigt, beim Umzug selbst mit anpackt. Er (der Freund, nicht Michael ) weiß auch die Vorzüge der neuesten Wohnung in Waren zu schätzen, in der er sich unbemerkt wird bewegen können, auch während seine Freundin ihre Kunden empfängt.

Nachtigall, ick hör dir trapsen ... reiner Freundschaftsdienst? Der Zuschauer wird sich leicht denken, daß zumindest die Überlegung nicht ganz abwegig sein mag, daß es sich bei besagtem Freund möglicherweise um jemanden handeln könnte, der der Zuhälterei vielleicht im Grunde wahrscheinlich eventuell nicht gänzlich mit Abneigung gegenübersteht ( )... zumal er, wie der FF geschickt inszeniert, sehr besorgt darum ist, daß gleich das Klingelschild mit ihrem Arbeitsnamen „Isabell“ angebracht wird, weil „sonst findet Dich ja keiner“ ( ).

Clever-passend dazu Michaels Sachsprechertext: „Die Wohnung ist einfach möbliert, aber Iljana und ihr Freund haben keine großen Ansprüche.“ Brüllertext!!! aber absolut gut gemacht: Der Zuschauer „weiß Bescheid“, denkt sich was dabei, ohne daß der FF auch nur in einer Sekunde Verdächtigungen gegen den Mann schürt, der offensichtlich mit der späteren Tat nichts zu tun hat.

Mit einem der ersten Freier im neuen Warener Domizil kommt es zu einem kurzen Streit: Der Mann war offenbar unerwartet brutal aufgetreten. Iljana: „Du hast mir weh getan! Das war nicht ‚Liebe machen’!“ Hat auch locker das Zeug zum XY-Klassiker, diese Zeile!

In den folgenden Tagen, so erläutert Michael, begegnet Iljana dem Mann in der kleinen Stadt mehrfach. Und schließlich sieht sie ihn durchs Wohnzimmerfenster wieder auf ihre Wohnung zusteuern... „ohje, ich glaub, ich bekomme Besuch“... und läßt ihn wieder ein, während ihr Freund sich ins Hinterzimmer verkrümelt und dort ein geheimes Telefonat führt („wir sehen uns nachher!“ – die einzige konkrete Andeutung im FF, daß der Freund kein Saubermann ist).
Diesmal ist der Freier aber gar nicht auf Sex aus – gleich sticht er unvermittelt auf die junge Frau ein und verletzt sie schwer. Aufgeschreckt durch die Schreie seiner Freundin tritt der Freund ins Zimmer und steht dem Täter kurz gegenüber, der daraufhin das Weite sucht.
Hier endet die große Rückblende, die letzte Szene des FF spielt wieder im Krankenhaus, wo der besorgte Freund erfährt: „Sie wird durchkommen“. Der Zuschauer, durch die Erzählweise des FF involviert, atmet mit auf.

Im Fahndungsgespräch wird ein ziemlich detailliertes Phantombild des gesuchten Gewalttäters gezeigt, daneben das Tatmesser, das er in der Wohnung zurückgelassen hat. Die Lage des Tatorts unmittelbar am Anfang der Warener Fußgängerzone wird mittels Filmaufnahmen vom Schauplatz illustriert.

Wie oben angesprochen – solche Stoffe sind (leider notwendigerweise) schon zuhauf bei XY zu sehen gewesen in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten, doch dieser FF hat keine Mühe, sich in die Reihe solide gemachter FF ähnlichen Inhalts der Grimm-Ära einzureihen.
Einmal mehr sei es betont: Stringent-chronologische Erzählung, eingebettet in eine große Rückblende, ausnehmend gute Sprechertexte, markante Sätze - und fertig ist ein prima FF in guter alter XY-Tradition, der bestens geeignet ist, Zuschauerhinweise hervorzulocken.
Nach heutigen Maßstäben daher keine Frage: Drei Sterne!

--

Eines kann man, denke ich, nach der heutigen Sendung festhalten, zumal mit Blick auf die ebenfalls gelungene August-Sendung:

Wenn XY in dieser Art und Weise, also mit dieser nüchternen Präsentation der Fälle, mit solchen solide erzählten und gesprochenen unzerstückelten Filmfällen, ohne Soap-Quotengier, sondern mit Blick auf das eigentliche Anliegen der Sendung und im Bewußtsein der langen Sendungstradition, auch künftig präsentiert wird - dann braucht man weder um Sinn und Bestand von XY zu bangen, noch vor der für 2009 angekündigten Erweiterung auf zwölf 90-Minuten-Sendungen pro Jahr zu fürchten.

In diesem Sinne eine ausdrückliche Ermunterung an die Macher der heutigen Dezember-Sendung (und an diejenigen der August-Sendung):
Weiter so! Setzt Euch durch! DIESES XY-Handwerk hat Zukunft!

Mit endlich mal wieder wirklich XY-begeisterten Grüßen, und natürlich wie stets in Neugier auf Eure Eindrücke von der heutigen Sendung, schließt

Bernhard.


PS: Hier noch die offiziellen „ersten Zuschauerreaktionen“ (aus www.e110.de):

Viel Arbeit für die Kripo: Neue Ermittlungsansätze in etlichen Fällen

Beispiel Dresden: Die dortige Kripo sucht einen Räuber, der einen Juwelierladen überfiel und den Inhaber brutal zusammenschlug. Ein XY-Zuschauer will den Täter aus der gemeinsamen Zeit bei der Bundeswehr kennen. Er habe nicht nur weitere Fotos von ihm, sondern nannte sogar einen Namen.
Ähnliches erlebte Hauptkommissar Gerhard Andrée von der Kripo Gronau. Andrée sucht einen Mann, der schon mehrfach EC-Karten gestohlen haben soll. Auch hier nannte ein Anrufer einen konkreten Namen. Auch in Gronau wurden sofort erste neue Ermittlungen aufgenommen.
Das LKA Hamburg sucht den mutmaßlichen Betrüger Timo Funken. Er soll Betrug im zweistelligen Millionenbereich begangen haben. Viele Hinweise bezogen sich auf eine konkrete Region in Deutschland, so dass auch hier Erfolg versprechende Ermittlungen in den nächsten Tagen beginnen werden.
Im bewegenden Mordfall Sandra Reissig gab es einen Hinweis, der die Beamten aufhorchen ließ. Aus ermittlungstaktischen Gründen können hier allerdings noch keine Einzelheiten genannt werden. Mehr darüber vielleicht in den kommenden Tagen.
10.12.08, 22:45 jg
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#15

Re[2]: Sendung vom 10.12.2008

in XY-Hauptsendungen 11.12.2008 08:43
von Meffert • 92 Beiträge
Bubach>FF2 - Der Einbruch mit der Brechstange, also ich fand es spannend. Wieder war die Ermittlungsarbeit der Polizei gut beschrieben. Und das es eine Überwachung im Baumarkt gibt find ich toll, wenn es zu solchen Ergebnissen führt.
Bubach>Um der Fall allerdings umbedingt filmreif war - nein. Aber die Ermittlungsarbeit fand ich interessant. Auch der Satz des Marktleiters am Schluss war lustig und lockerte den Fall etwas auf: "Name und Anschrift müssen sie schon selbst herausfinden".
Also wirklich: Hätten die Kunden bitteschön nicht ihre Kundenkarte vorlegen können? Danach wird man schließlich jedes mal an der Kasse der betreffenden Baumarktkette gefragt. Oder zumindest mit EC-Karte zahlen?

Kurzum:
Eine war eine Sendung, so wie sie gehört!

Tolle FF ohne lästige Zeugen- und Betroffeneinblendungen, keine wirklichen Schwächen bis auf die an den Haaren herbeigezogene Rahmenhandlung des FF6.

Das ZDF sollte dem FF-Regisseur Erwin Keusch dringend einen Festvertrag geben. Entsprechende finanzielle Ressourcen sollten nach dem Feuern der Heidenreich vorhanden sein.
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