#1

Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 13.02.2008 22:36
von Tatort • 24 Beiträge
Diesmal widmen wir uns dem Jahr 1983 und seiner Januarsendung. Selbige konnte ich damals aus Gründen des zarten Alters (knapp 5) leider nicht live sehen, konnte das 21 Jahre später aber Gott sei Dank nachholen – handelte es sich doch um eine Sendung, die mit einem der wahrscheinlich unheimlichsten und mysteriösesten Mordfälle der XY-Geschichte begann. Die Gegensätze prallen hier ziemlich krass aufeinander: Ein junger Mann wird auf brutale Weise ermordet, und das für eine Beute von recht zweifelhaftem Wert: ein Einwegfeuerzeug, eine angebrochene Schachtel Lord Extra und ein Fünfzigmarkschein. Aber beginnen wir nun einfach unseren Streifzug durch das ländliche Unterfranken, Bestandteil des ausgedehnten ländlichen Zuständigkeitsbereiches der Kripo Würzburg…

DER FALL:

Vor einem idyllischen Screen berichtet Ede bei seiner Einleitung davon, dass die besagte Gegend bis dato glücklicherweise weitgehend vom Verbrechen verschont geblieben sei. Dialektische Konsequenz: Wenn dort einmal etwas Schwerkriminelles passiere, beschäftige es die Menschen natürlich weit mehr als in einer Großstadt, wo die Kriminalität viel mehr zum Alltag gehöre.
Schon der Beginn des Filmes zeigt ein kongeniales Zusammenspiel der Faktoren Grimm und Kiessling: Während die Kamera an einem trüben Drehtag durch die kleine fränkische Gemeinde Oberaltertheim (ca. 15 km von Würzburg entfernt) schwenkt, ertönt ein Spannungsthema, das auf geniale Weise subtil ist und leider nur sehr selten eingesetzt wurde: Jene gespenstische Flöten-Vibraphon-Musik, die auch in der Sendung 7/75 bei dem mysteriösen Mordfall Ursula J. während der Zwei-PKW-Fahrt durch den Schwarzwald eingesetzt wurde. Acht Jahre später erfolgt der Einsatz dieses Themas m. E. allerdings noch passender. Während Wolfgang das Dorf Oberaltertheim als typisches verschlafenes 920-Seelen-Kaff mit mittelalterlichem Ortsbild und gut funktionierender Mund-zu-Mund-Propagandastruktur präsentiert, beschreiben Musik und Bilder auf eigene Weise den trügerischen Charakter der vermeintlichen Idylle.
Der Zuschauer wird im Anschluss mit dem gesellschaftlichen Mittelpunkt von Oberaltertheim bekannt gemacht, der Gaststätte „Zum Goldenen Löwen“. Hier ist am Sonntag, dem 4. Juli 1982 relativ wenig los. Außer ein paar auswärtigen Gästen, die zum Bier kollektiv Wiener Schnitzel bestellen, halten sich nur wenig Einheimische in dem Lokal auf. Die meisten von ihnen sind nämlich auf dem Feuerwehrfest, das im benachbarten Steinbach stattfindet. Zu den nachträglich Eingebürgerten unter ihnen zählt die 25-jährige Carmen S., die aus Hamburg stammt und seit zwei Jahren in Oberaltertheim lebt. Das Besondere daran: Carmen S. ist gar nicht das spätere Mordopfer, sondern dessen Frau. Interessanterweise wird sie dem Zuschauer aber als erste vorgestellt. Das Opfer in Gestalt des 26-jährigen Maurergesellen Fritz S. betritt kurz darauf das Lokal. Er ist Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und will natürlich auch das Fest im Nachbarort besuchen. Dafür braucht er allerdings Geld, das er seiner Servietten zurechtlegenden Frau abschwatzt. Sie reicht es ihm mit einer klaren Ermahnung, die Sauferei in Grenzen zu halten: „Hier, ´n Fuffziger hab´ich. Musst´n ja nich gleich vajubeln, nech…“ Also, lange Rede kurzer Sinn: Dafür, dass Fritzens Carmen aus Hamburg stammt, klingt sie verdächtig berlinerisch. Mich verarschst Du nicht, mein seliger Kurt, mich nicht! Jedenfalls verspricht Männe ihr, zum Abendessen wieder zu Hause zu sein. Und den Fünfziger brauche er wahrscheinlich eh nur als Reserve – eine Prognose, die später von der Kripo bestätigt werden wird. Mit dem zusätzlichen Taschengeld und einer weiteren antialkoholischen Ermahnung des Wirtes („Schau ned zu tief in´n Krug ´nein, sonst find´st nimmer heim!“) macht sich Fritz S. dann auf den Weg.
Kurz nach 21 Uhr ist auch ein Ehepaar aus Kist bei Würzburg zum Feuerwehrfest unterwegs, und zwar in einem Mercedes, dessen ätzendes Lila so manchen Pink Cadillac aus den Fünfzigern alt aussehen lässt. Die beiden sehen auf ihrem Weg einen einsamen Wanderfreak, den niemand in der Gegend kennt und der sich genau auf jenen Ort zubewegt, in dem in der darauf folgenden Nacht ein Verbrechen stattfindet.
Zur gleichen Zeit sitzt Fritz S. mit seiner Frau beim Abendessen. In der Glotze läuft im Rahmen der 82er Fußball-WM in Spanien die Begegnung Polen-UdSSR. Das junge Ehepaar verfolgt das Spiel jedoch nur mit mäßigem Interesse. Ob es nun tatsächlich ein langweiliges oder spannendes Spiel war, kann ich als bekennender Fußballbanause nicht beurteilen. Also - fragt Entlauber, vielleicht weiß der mehr darüber ;-) Nach dem Essen jedenfalls zündet sich das spätere Mord- und dadurch verschont gebliebene Krebsopfer erstmal eine zollfreie Lord Extra ohne Steuerbanderole an, und zwar mir einem Werbefeuerzeug aus dem Goldenen Löwen.
Gegen 22 Uhr ist dann der Bruder von Bud Spencer mit dem Auto auf der Landstraße in der Nähe von Oberaltertheim unterwegs. Hier macht er eine Beobachtung, die ihn sogar zur Benachrichtigung der Polizei veranlasst: Er sieht einen Wagen am Straßenrand stehen und davor eine leblose Person. Der Autofahrer scheint jedoch die XY-Sendung vom 12. September 1975 noch in guter Erinnerung zu haben: Aufgrund der unübersichtlichen Situation denkt er sofort an eine Autofalle und wagt nicht zu halten. Er beschließt jedoch, bei nächster Gelegenheit Hilfe zu holen. Aufgrund des noch nicht erfundenen Handys muss er hierzu im nahe gelegenen Gerchsheim das Gasthaus „Zum Goldenen Lamm“ aufsuchen. (Wie viele goldene Viecher in der Rolle des gastronomischen Namenspatrons gibt es in der Gegend eigentlich? Das Gasthaus „Zum Goldenen Kalb“ ist wahrscheinlich schon vor Jahren wegen Ketzereiverdachtes geschlossen worden…) Buddys Bruder, dem es sichtlich pressiert, stürmt in das Goldene Lamm und berichtet dem bärtigen, pfeifeschmauchenden Wirt und einer ob des überfallartigen Auftretens ziemlich verdutzten Kartenzockerrunde in wasserfallartiger Manier von seiner Beobachtung. Mit der Bitte an den Wirt, doch selbst die Polizei zu informieren, entschwindet er dann auch schon wieder. Der gemütliche Wirt greift zum Telefon und fränkelt den Bericht des Autofahrers sogleich an die Polizei weiter. Die schickt kurz darauf eine Streife zu der fraglichen Stelle an der Landstraße, aber – niente! Zunächst glauben die Streifenbeamten an zeugenseitige Halluzinationen. Als sie aber am nächsten Tag von dem Verbrechen erfahren, scheint ihnen der Gedanke an eine Autofalle, die eventuell für die Gäste des Feuerwehrfestes aufgestellt worden war, nicht mehr so abwegig.
Gegen 23 Uhr machen Carmen und Fritz S. dann noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Während die beiden sich noch einen Glimmstengel genehmigen, erscheint wieder der lila Mercedes, an dem Kurt wohl damals irgendwie einen Narren gefressen haben musste. Dem Fond des Wagens entsteigt der ebenfalls vom Feuerwehrfest kommende kleine, hutzelige Nachbar von Carmen und Fritz S., der die beiden mit einem waaahnsinnig natürlich wirkenden Lacher begrüßt. Nach zwei, drei Sätzen Smalltalk verabschiedet er sich dann in sein Haus. Fritz S. schickt daraufhin seine Frau nach Hause und sagt ihr, er selbst müsse noch etwas holen, komme aber gleich nach. Die Szene, die wieder vom unheimlichen Flötengesäusel untermalt wird, ist auf eine geniale Art unheimlich inszeniert. Beschreiben kann ich das unheimliche Schlussbild wohl am besten, wenn ich an dieser Stelle einfach den Original-Wolfgangtext dazu zitiere: „Bis heute weiß Carmen S. nicht, wohin ihr Mann an diesem Abend noch gegangen ist, was er noch holen wollte. Sie beobachtet in dieser Nacht noch, dass er die Straße überquert. Es ist das letzte Mal, dass sie ihn lebend sieht.“
Ein Ehepaar, das in dieser Nacht ebenfalls vom Steinbacher Feuerwehrfest kommt, hat gegen Mitternacht ein seltsames Erlebnis. Ein heller Kleinbus fährt auf dem Feldweg von Steinbach nach Oberaltertheim an ihnen vorbei, und der Fahrer schaltet plötzlich das Licht aus, so als ob er nicht will, dass man sein Kennzeichen abliest.
Fritz S. wird am nächsten Morgen gegen 7 Uhr hinter einem Holzstapel neben besagtem Feldweg gefunden, ermordet mit über 30 Messerstichen. Interessant an dieser Szene: Es wird nicht etwa in der XY-typischen Machart gezeigt, wie ein Landwirt oder Forstarbeiter zufällig die Leiche findet, sondern die Kamera schwenkt nach der Wischblende mit Cliffhangermusik langsam auf den Toten. Damit endet der Film, und Ede berichtet zur Empörung des Zuschauers darüber, dass der Täter das Opfer auch noch beraubt hat, nämlich um den Fünfzigmarkschein, die Zigaretten und das Feuerzeug.

DÉJÀ VU…OU PAS?
Tja, diesmal bin ich mir wirklich nicht ganz sicher. Taucht der Darsteller des Opfers im Mai 1988 in der Gruppe von Männern auf, von denen sich der Kaffeefahrtenmoderator Gustav R. in der Raststätte Hollenstedt begleiten lassen musste? Und ist die Darstellerin der Opfergattin etwa identisch mit jener der Tierärztin Karen O. im Juni 1984? Ich kann´s wirklich nicht mit Sicherheit sagen. Schreibt doch mal, wie ihr darüber denkt!

FAZIT:
Der Film lebt wie kaum ein anderer von der Atmosphäre, die großartig umgesetzt ist. Mithilfe der Flötenmusik gelingt es Kurt, selbst die harmlosesten Tagszenen unheimlich wirken zu lassen. Allerdings merkt man an Fällen wie diesem auch immer wieder, dass kaum eine Inszenierung an den Gruselfaktor heranreicht, welchen das Leben selbst schafft, eben die mysteriöse Geschichte an sich. Wahnsinn, wie viele Spekulatiustüten man in diesem Fall aufmachen kann! Hatte das Opfer vielleicht ein nächtliches Rendezvous mit einer heimlichen Geliebten und ist auf dem Weg dahin zufällig in irgendeine (Auto)todesfalle getappt? Oder hatte er gar ohne Wissen seiner Frau irgendwelche krummen Geschäfte betrieben, sich nachts mit Partnern getroffen und ist dann mit denen in Streit geraten? Wer weiß. Fest steht jedenfalls, das es Kurt mit diesem Film geschafft hat, mit geringem Budget (besonders teuer kann der Dreh eigentlich nicht gewesen sein…) ein atmosphärisch erstklassiges Meisterstück abzuliefern. Ich jedenfalls bin ebenso wie Hans Rosenthal der Meinung: Das war Spitze!
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#2

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 03.09.2008 12:44
von kf1801
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Also, der Fall ist ja mein absoluter Favorit. Vielleicht deshalb, weil ich außer der hier geposteten Zusammenfassung keinerlei Infos habe.
Alle anderen Fälle, die vordergründig als "mysteriös" gelten/galten/gegolten haben, haben sich sofort relativiert, nachdem ich mehr Infos hatte. So z.B. Gaum, Gronauer, der tote Friseur aus dem Rhein.
Wo gibts, außer bei "Juuuuuuuutjuuuuuuubbb" noch Infos zu dieser Sache?
Vor allem würde mich eins brennend interessieren:
Hat die Angetraute des Mordopfers denn nicht nachgefragt, als ihr Männe so quasi aus heiterem Himmel um Mitternacht verlautet, er gehe noch etwas holen, komme aber gleich wieder?
Was holen in einem 920-Seelen-Kaff? Um Mitternacht? Burger von Mac Donalds, oder was?
Also, wenn das mein Mann zu mir sagt, muss er sich schon die zarte Frage gefallen lassen, was und wohin er jetzt um diese Zeit was holen geht.
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#3

Re[2]: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 05.09.2008 00:49
von tigerduck • 2 Beiträge
kf1801>Alle anderen Fälle, die vordergründig als "mysteriös" gelten/galten/gegolten haben, haben sich sofort relativiert, nachdem ich mehr Infos hatte. So z.B. Gaum, Gronauer, der tote Friseur aus dem Rhein.


Servus,-
was genau meinst DU- welche Informationen dazu wo finde ich diese???

DANKE !
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#4

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 05.09.2008 03:32
von bdvogel (gelöscht)
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Weitere Infos zu Gaum (24.1.1969 FF1, Kripo Mannheim) gibts in Hörzu-Folge 040 (siehe Download-Link hier im Forum), zu "Gronauer" bzw. Schwarzwaldfahrt (4.7.1975 FF 1, Kripo Koblenz) in Hörzu-Folge 019 (ebd.) und hier im Forum (Suchfunktion), und das Bodenseerätsel (17.4.1970 FF1, Kantonspolizei Thurgau/Kripo Konstanz) wird ausführlich im XY-Buch behandelt.

Für mich hat sich an denen drei nix relativiert - gehören weiter zu meinen absoluten FF-Favoriten. Genau wie natürlich die Feuerwehrfest-Autofalle... genial inszenierter FF. Wird einem grad nach den jüngsten trüben Erfahrungen mit XY einmal mehr bewußt.

Bernhard.
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#5

Re[2]: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 05.09.2008 07:57
von kf1801
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bdvogel>Für mich hat sich an denen drei nix relativiert - gehören weiter zu meinen absoluten FF-Favoriten. Genau wie natürlich die Feuerwehrfest-Autofalle... genial inszenierter FF. Wird einem grad nach den jüngsten trüben Erfahrungen mit XY einmal mehr bewußt.

bdvogel>Bernhard.

Das können sie ja auch weiterhin bleiben. Ich habe auch nicht von den FF geschrieben, von denen ich keinen einzigen kenne. Also kann ich mir darüber sowieso kein Urteil erlauben.
Ich meine nur, dass ich mir, nachdem ich einiges über diese Fälle gelesen habe, so meine eigenen Gedanken gemacht habe. Ich habe versucht, ein wenig zu kombinieren, querzudenken, versucht ein wenig psychologisches Wissen anzuwenden und bin auf Folgendes gekommen:
1. Gaum - könnte es nicht sein, dass der Mann erfahren hat, dass er schwer krank ist, in einem Anfall von Geistesverwirrung seine Frau ermordet hat (damit sie nicht als arme Witwe enden muss), sich selbst eigentlich auch umbringen wollte, es sich dann anders überlegt hat, den Unfall bei Heidelberg raffiniert inszeniert hat (weil in dem Wagen Spuren des Mordes an seiner Frau zu finden gewesen wären), er sich dann nach Österreich abgesetzt hat und sich gedacht hat, so und jetzt lebe ich noch so gut ich kann - und als ihm das Geld ausgegangen ist, und er auch keine Aussicht mehr hatte, an welches zu kommen, hat er sich dann betrunken und selbst getötet?
2. Friseur tot im Rhein gefunden - entweder ein stinknormaler "Neigungen-"Fall oder aufgrund seines jüdischen Nachnamens könnte ich mir auch vorstellen, dass es was mit Vorfällen im 2. WK zu tun hatte.
3. Lehrerin im Schwarzwald - könnte es nicht sein, dass die jemand getötet hat, weil sie ihm aufgrund ihrer "seelischen Krise" (Zitat aus der Netakte) auf die Nerven gegangen ist. Frauen neigen nämlich dazu, in solchen Situationen viel zu reden, und vielleicht wollte der Unbekannte etwas anderes, hat das nicht bekommen und sie daraufhin einfach umgebracht hat?

Das ist jetzt alles rein hypothetisch - ich kombiniere einfach nur gerne - man möge es mir verzeihen. Ich glaube einfach nicht an Mysterien, schon gar nicht bei Kapitalverbrechen. Den "schwarzen Mann", der kommt und tötet, gibt es nicht.

Zu den trüben Erfahrungenie Zeiten haben sich geändert, auch für XY ungelöst - das ZDF muss mit der Zeit gehen, sich anpassen, um nicht unterzugehen. Täte es das nicht, wird es die Sendung über kurz oder lang nicht mehr geben.
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#6

Re[3]: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 05.09.2008 12:32
von Laniol • 130 Beiträge
kf1801>Zu den trüben Erfahrungenie Zeiten haben sich geändert, auch für XY ungelöst - das ZDF muss mit der Zeit gehen, sich anpassen, um nicht unterzugehen. Täte es das nicht, wird es die Sendung über kurz oder lang nicht mehr geben.

Innovativ sein und sich auf seine Stärken zu besinnen halte ich für den wesentlich besseren Weg. Ich sehe eher die Gefahr, wenn das derzeitige Konzept so weitergefahren wird, wird es die Sendung über kurz oder lang nicht mehr geben bzw. sie wird immer mehr in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
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#7

Re[4]: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 05.09.2008 13:49
von kf1801
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Laniol>Innovativ sein und sich auf seine Stärken zu besinnen halte ich für den wesentlich besseren Weg. Ich sehe eher die Gefahr, wenn das derzeitige Konzept so weitergefahren wird, wird es die Sendung über kurz oder lang nicht mehr geben bzw. sie wird immer mehr in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Dann würde ein Format eingestellt, dass es immerhin seit 1967 gibt - das ist schon ein kleiner Weltrekord. Und das trotz immer wiederkehrender - oftmals massiver - Kritik an Sendung und Moderator.
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#8

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 17.09.2008 15:28
von Hallo Katze • 6 Beiträge
Wieder einmal eine 1A Zusammenfassung der unheimlichen Geschehnisse dieses Filmfalles. Meiner Meinung nach erinnert die Inszenierung an einige schlechte Horrorfilme aus den 80ern, die in Osteuropa spielen. Merkwürdige Einwohner, meistens noch merkwürdigere Wirte usw. Und absolut passend dazu: die Spannungsmusik.

Ach ja, meine Theorie zur nächtlichen Betätigung des Opfers : Illegaler Verkauf von steuerfreien Zigaretten!!
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#9

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983 (FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE)

in Filmfälle 22.12.2010 15:35
von xynostalgiefan • 14 Beiträge
Gibts denn irgendwelche Presseberichte darüber, wie es nach der Ausstrahlung in XY mit dem Fall weitergegangen ist? Bei so vielen potenziellen Zeugen muss sich doch eigentlich jemand gemeldet haben.
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#10

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 28.12.2010 13:19
von freitag2015 • 23 Beiträge
Hallo, hoffe Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest.

Mich würde auch brennend interessieren, ob es hierzu neues gibt, da ich aus der Gegend stamme und die Örtlichkeiten kenne.

schöne Grüße

Matthias
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#11

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 01.01.2011 14:49
von xynostalgiefan • 14 Beiträge
Habe mir gerade die Zuschauerreaktionen zu der Sendung angesehen. Ede spricht dabei den Tatort peinlich falsch aus. Statt "Oberaltertheim" sagt er "Oberaltenheim"
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#12

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 10.02.2011 19:16
von Palme68 • 4 Beiträge
Hallo liebes Forum!

Ich habe damals die Erstaustrahlung 1983 als fünfzehnjähriger XY-Fan gesehen und konnte vor kurzem über ein Internetportal den Beitrag erneut betrachten.

Damals wie heute absolut sehenswert und spannend. Ich konnte im Forum entnehmen, dass einige "User" sich Gedanken machen und "Ermittlungsarbeit" betreiben. Man muss aber immer wieder erwähnen, dass die gezeigten Filmbeiträge nicht den absoluten Ermittlungsstand der Polizei wiedergeben aus berechtigtem Interesse.

Trotzdem (dafür soll dieses Forum ja auch dienen) bleiben ja Räume zum Spekulieren, "Fachsimpeln", Erinnern und vielleicht zum "Ermitteln".

Ich habe natürlich die eine oder andere Mutmaßung über den Filmfall. So wurde im Filmfall nicht berichtet, wie die Eheleute zueinander gestanden haben. Trotz der zuvor vollzogenen Hochzeit, kann es durchaus Spannungen gegeben haben. Vielleicht war der Geschädigte auch ein kleiner "Hallodri", der sich nicht nur ständig Geld von seiner Holden gepumpt hat (im Film:"Gibst ma a bisserl Geld?" und schon kam der "Fuchs" (50,-DM) rübergewachsen) sondern vielleicht eine andere Dorf-Schönheit für zweisame Stunden hielt. Das wäre auch sicherlich nicht das erste Mal, dass hierzu ein gehörnter Ehemann auf den Plan trat. Aufgrund der Vielzahl von geführten Messerstichen (so jedenfalls die Sendung) kann man schon in Richtung eines Beziehungsdeliktes denken (Rache).

Auch die sogennante "Autofalle" kann einen Tathintergrund darstellen. So war der Geschädigte Angehöriger der örtlichen Freiwilligen-Feuerwehr. Es könnte natürlich sein, dass der Geschädigte am vermeidlichen Autounfall vorbeikam und helfen wollte. Als Feuerwehrmann ist man ja Ersthelfer und "firm" im Umgang mit Verletzten. Leider war das den Tätern nicht so recht (je nachdem, was die Tatmotivation war bezüglich der Autofalle, also eventuell ein anderes Auto zu rauben, war). Ein zweiter Täter kam hinzu, es kam zur handfesten Auseinandersetzung, bei der dann ein Messer eingesetzt wurde. Vielleicht wehrte sich der Getötete vehemend gegen die Angreifer, so dass diese den völligen Kontrollverlust erlitten und so die diversen Stichverletzungen dem Feuerwehrmann zuführten. Dann verbrachten sie den Toten mit dem Fahrzeug zum späteren Fundort.

Dann der Aspekt bez. einsamer Spaziergänger auf der Landstraße. Vielleicht war der Spaziergänger ein Besucher des Feuerwehrfestes, welcher seinen VW-Bus abseits abgeparkt hatte. Etwas "belitert" vom Feste ging er dann Richtung Fahrzeug. Während seines Marsches wurde er von Zeugen gesehen, welche mit einem Auto die Landstraße (im Film fahren die fast Schrittgeschwindigkeit) entlangfuhren. Es besteht die vage Möglichkeit, dass sich Spaziergänger und Feuerwehrmann kannten. Der Feuerwehrmann sieht wie der angetrunkene Bekannte oder auch Unbekannte in seinen Bus einsteigen möchte. Als Feuerwehrmann kennt der Geschädigte seine Pappenheimer im Ort bzw. die möglichen Folgen einer Trunkenheitsfahrt. Er spricht den Fahrzeugführer an und droht mit der Polizei, wenn der VW in Betrieb genommen wird. Der VW-Besitzer, welcher aufgrund Konsum von alkoholischen Getränken nicht mehr die Steuerungsfähigkeit hat einen klaren Gedanken zu fassen, überfahren die Gedanken:" Polizei, Führerschein und Ansehen im Ort futsch!". Er zieht ein Messer und sticht mehrfach zu. Danach verbringt er den Toten zum späteren Fundort.
Dort kommt es im Nahbereich zum Zusammentreffen mit den Passanten auf dem Feldweg. Er schaltet das Licht aus, um sein Fahrzeugkennzeichen unkenntlich zu machen und fährt vorbei.

Natürlich kann es sich hierbei um eine "normale" Trunkenheitsfahrt gehandelt haben, weil der Fahrzeugführer nicht über die Landstraßen fahren wollte. Vielleicht war die Polizei noch mit der Absuche bez. des vermeidlichen Autounfalls beschäftigt, was den Autofahrer bewogen hat Landstraßen zu meiden. Auch kann es sich hierbei um einen Anwohner gehandelt haben, der keinen Führerschein besaß. Um nicht erkannt zu werden, Licht aus und an den erkannten Nachbarn vorbei. Der Anschiss lautet auch nachts auf Feldwegen.

O.K, alles Hypothesen, aber diese Gedanken habe ich mir hierzu gemacht.

Vielleicht kann ein "User" aus dem örtlichen Umfeld mal Bilder in die Rubrik "Tatorte Hautnah" stellen oder über die örtliche Presse Nachforschungen zum Fall machen.

Viele Grüsse
Michael
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#13

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 05.07.2012 19:40
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Gestern - am 04. Juli - jährte sich dieses mysteriöse Verbrechen übrigens zum 30. Mal. Der Mordfall wird sicher für immer ungeklärt bleiben.
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#14

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 05.07.2012 20:05
von bd-vogel • 570 Beiträge
So sieht es jedenfalls aus. Hab bei der Gelegenheit mal wieder "Tatort"s tolles Fallreview (erstes Posting in diesem Thread) gelesen und mir auch den FF aus dem Archiv gegönnt.

Da kam mir die Frage: "Tatort", wo bist Du eigentlich? Schreib doch mal wieder was...!

Bernhard.
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#15

Re: Aus der XY-Gefriertruhe: Filmfall-Review 4 - XY-Sendung vom 14. Januar 1983, FF1 (Kripo Würzburg) FEUERWEHRFEST-AUTOFALLE

in Filmfälle 06.07.2012 20:27
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Über diesen Fall habe ich bei unserem Treffen mit Ludwig ausgiebig gefachsimpelt. Wir waren eigentlich beide der Meinung, daß der weiße VW Bus der Schlüssel zur Lösung des Falls ist. Als ehestes Motiv sehe das Motiv der Rache (Beziehungsdelikt). Evtl. durch einen gehörnten Ehemann oder Prostitution, dies würde auch die benötigten 50 DM erklären. Nun ja, man wird es nie erfahren. Auf jeden Fall ist es für mich - zusammen mit YOGTZE - der beste Fimfall in der XY Geschichte. Habe ihn mir gestern Abend - dank Schildi - mal nach längerer Zeit wieder anschauen können.

Gruß Thomas
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