Auch letzter Speicheltest verlief negativ
Von IRIS KLINGELHÖFER
Euskirchen –
Die Aufklärung des Mordfalls Claudia Ruf (11) schien nach mehr als 15 Jahren zum Greifen nahe: Jetzt müssen die Ermittler wieder von vorne anfangen! EXPRESS erfuhr: Auch der Abgleich der letzten Speichelprobe ist negativ.
So viel Hoffnung, zerplatzt wie eine Seifenblase. „Jetzt müssen wir prüfen, ob es weitere Ermittlungsansätze gibt“, erklärt Staatsanwältin Carola Guddat.
Am 13. Mai 1996 war die nackte Leiche von Claudia Ruf auf einem Feldweg bei Euskirchen-Oberwichterich gefunden worden - missbraucht, ermordet, angezündet.
Die Tat schockierte die Region. Doch trotz intensiver Ermittlungen konnte die Polizei sie jahrelang nicht aufklären. Doch 2009 wurde der Fall neu aufgerollt: Dank neuer Methoden war es gelungen, an den Asservaten eine fremde DNA-Spur zu sichern - vermutlich die des Mörders! Die Aufregung war groß: Wird so endlich das Monster überführt, das das blonde Mädchen brutal umbrachte?
Es kam zum freiwilligen Speicheltest. Die Ermittler luden dazu 350 Männer ein, auf die es damals Hinweise jeglicher Art gab. Nicht alle erschienen, weigerten sich, mussten per Gericht zur DNA-Abgabe gezwungen werden.
Nach und nach konnte die Staatsanwaltschaft immer mehr Männer als mutmaßlichen Mörder von Claudia Ruf ausschließen: Es war nicht ihre DNA. Am Ende spitzte sich alles auf einen zu. Der Mann hatte den Test auch verweigert, wurde dazu gezwungen - und war dann aber plötzlich nicht mehr auffindbar. März 2011 spürten die Ermittler ihn auf. Doch die gesicherte Spur stimmte auch nicht mit seiner DNA überein.
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