#1

Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 06.11.2009 22:16
von Bigcity • 2 Beiträge
Aktenzeichen XY...ungelöst
Die Kriminalpolizei bittet um Mithilfe

Knapp 98 Prozent aller Tötungsdelikte werden aufgeklärt. Umso ärgerlicher für einen Ermittler, wenn ausgerechnet "sein" Fall zu den restlichen zwei Prozent gehört. Rudi Cerne stellt unter anderem ein solches Verbrechen vor. Ein Fall, den der zuständige Kommissar seit 21 Jahren zu klären versucht. Gerne würde er den Fall vor seiner Pensionierung noch lösen.

Quelle: wunschliste.de
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#2

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 07.11.2009 07:51
von Moskito6 • 78 Beiträge
Welchen Fall meinen Sie ?
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#3

Re[2]: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 11.11.2009 21:13
von CroqueGrec09 • 116 Beiträge
Moskito6>Welchen Fall meinen Sie ?

Den, den man für die heutige Sendung vorgesehen hat.
Aber weggefallen ist ...
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#4

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 12.11.2009 01:00
von XY-Webmaster • 301 Beiträge
Tübingen: Mord seit 21 Jahren ungeklärt - Kommissar hofft auf XY-Zuschauer
Nach einem durchzechten Abend gerät ein junger Handwerker mit seiner aufgebrachten Frau in Streit. Kurzerhand verlässt er die Wohnung. Danach fällt er auf den Straßen seines Heimatortes mehrfach durch merkwürdiges Verhalten auf. Im weitern Verlauf der Nacht trifft er dann auf seine Mörder.

Mönchengladbach: Überfall im Advent - Opfer entkommt nur knapp dem Tod
Ein 68 Jahre alter Erotikladen-Besitzer wird Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Der Täter ist ein Kunde, den er kurz zuvor aus dem Laden geworfen hat.

Ettlingen: Schüsse in einer Postfiliale - Ein Räuber unter Druck
So richtig ernst nimmt den Mann mit der Perücke auf dem Kopf keiner der Postangestellten. Auch wenn er mit einer Pistole vor ihnen herumfuchtelt. Mit seiner Forderung nach Geld wird er hingehalten. Bis er schließlich ernst macht und schießt.

Düsseldorf: Gefährlicher Spaziergang - Brutaler Sextäter fällt über junge Frau her
Im Lichtkegel eines Taxis taucht plötzlich eine verzweifelte junge Frau auf. Unter größten Schmerzen schleppt sie sich aus dem Stadtpark zur Straße. Der Taxifahrer verständigt sofort die Polizei. Schnell wird klar, die Frau ist im Park vergewaltigt worden. Was die 21-Jährige bei ihrem nächtlichen Spaziergang im Park erlebt hat, ist an Brutalität kaum zu übertreffen.

Hanau: Bankräuber in Panik - Er droht mit einem Blutbad
Eine junge Bankangestellte erreicht mit ihrem Auto den Parkplatz ihrer Filiale. Als sie aussteigen will, hält ihr ein Mann eine Pistole an den Kopf. Er zwingt sie mit ihm in die Bank zu gehen und den Tresor zu öffnen. Eine weitere Mitarbeiterin betritt die Bank: eine gefährliche Situation, weil der Täter zunehmend unter Druck gerät.

Köln: Opfer auf der Flucht - Eine Verfolgungsjagd im Supermarkt
Es ist fast Feierabend. Die drei Kolleginnen sind dabei den Laden zu schließen, als plötzlich der Alarm losgeht. Sie versuchen zu flüchten, doch es ist zu spät: Die Täter sind schon drin und jagen sie durch das Geschäft. Eine der Frauen kann sich verstecken und versucht verzweifelt Hilfe zu holen.

Regie: Günter Mitgutsch

Quelle: ZDF-Presse
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#5

Re[2]: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 01.12.2009 18:24
von Entlauber • 71 Beiträge
XY-Webmaster>Tübingen: Mord seit 21 Jahren ungeklärt - Kommissar hofft auf XY-Zuschauer
XY-Webmaster>Nach einem durchzechten Abend gerät ein junger Handwerker mit seiner aufgebrachten Frau in Streit. Kurzerhand verlässt er die Wohnung. Danach fällt er auf den Straßen seines Heimatortes mehrfach durch merkwürdiges Verhalten auf. Im weitern Verlauf der Nacht trifft er dann auf seine Mörder.

Huch. Hatte grad ein Deja Vu zu folgendem Fall vom 14.01.83, der dann doch ein wenig anders gelagert war : Mord (ländliches Unterfranken; Gaststätte "Goldener Löwe"; Fußball im TV; Feuerwehrfest; Mann läuft auf Landstraße; Autofalle; unh. Nächtl. Verabschiedung v.s. Frau)
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#6

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 09.12.2009 20:46
von Heimo • 1.534 Beiträge
Endlich ist die Sendung vorbei. Beim Filmfall Bankraub in Hanau bin ich glatt eingeschlafen.
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#7

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 09.12.2009 22:05
von Blättel • 10 Beiträge
Moin,

interessanter Filmfall "Mönchengladbach/Sexshop". Parallelen zum Fußballspiel Borussia M'gladbach - Energie Cottbus werden angenommen. Der Täter belästigt den (ehemaligen) Geschäftsinhaber nach dem Cottbuser Auswärtsspiel in Gladbach, an einem Samstag. Drei Wochen später der im Film gezeigte Vorfall. Am gleichen Tag eine Auswärtspartie der Cottbuser in Leverkusen. Um wieviel Uhr ereignete sich der Überfall? Viertel vor acht? Abpfiff am Samstag in der Bundesliga ist um ca. 17:20 Uhr. Da kann sich jetzt jeder ausrechnen, wieviel Zeit eine Bahnfahrt o.ä. von Leverkusen nach Mönchengladbach in Beschlag nimmt ...(Spekulation meinerseits: Fußball-Fans verkehren im Zuge der Auswärtsspiele i.d.R. sowieso in und vor Bahnhöfen; was ist da für so eine - in diesem Fall - erbärmlche Kreatur interessanter als die Zeit in einem Sexshop totzuschlagen?)

Der rote Schal ist außerdem interessant. Sollte hier tatsächlich ein Zusammenhang vermutet werden - Auswärtsfans in der Bundesliga werden in ihren Blöcken konsequent gefilmt. Es ist anzunehmen, dass aus der Lausitz keine zehntausend Fans den langen Weg nach Nordrhein-Westfalen in Kauf nahmen um ihre Mannschaft anzufeuern (der "harte Kern" der lausitzer Auswärtsfahrer dürfte eh nur aus maximal mehreren hundert Leuten bestehen). Hinzu kommt, dass der Täter einen Dialekt sprach, der nicht näher zugeordnet werden konnte (plus der Aussage: "...in meiner Stadt ist das Angebot größer" o.ä.). Würde mich mal interessieren, ob oder wie die Polizei dieser Spur nachgegangen ist ...

Gruß,

Blättel
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#8

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 09.12.2009 22:10
von Gelöschtes Mitglied
avatar
Kurz gesagt: Die heutige Sendung war OK. Nicht mehr und nicht weniger. Einen schönen Gruß von Schildi
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#9

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 09.12.2009 22:31
von Laniol • 130 Beiträge
Den Überfall in dem Kölner Aldi-Markt (und gedreht wurde bei REWE) fand ich ganz nett gemacht. Interessant war allerdings die Aufklärung des Uralt-Falls aus den 90ern an den ich mich noch recht gut erinnern konnte.

Der Rest hat mich nicht wirklich überzeugt - ich war nahe dran umzuschalten.
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#10

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 07:03
von bine • 17 Beiträge
Ich habe nach dem ersten Filmfall aus dem Jahr 89 gesucht und finde das der Ablauf sehr unterschiedlich zum gestrigen dargestellt wird.
Von einem Streit und dem Einbruch ins Friseurgeschäft war nicht die Rede.
Der Auffindeort der Feldweg damals fasst wie ein Wald ,gestern sah das eher nach Verkehrsinsel aus und über die Strasse in den Fluss
gezogen.
Ich finde der zweite Film passt nicht.Die Geldbörse war im Auto und heute fehlt sie und es wird nach einm Helm gesucht- weiß vielleicht jemand etwas genaueres ?
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#11

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 07:27
von Jiri Brei • 605 Beiträge
Gäähn!

Alles was man zu dieser Sendung schreiben könnte, wurde mehr oder weniger schon zu den letzten geschrieben.

FF 1 war in der Beziehung grottenschlecht, dass hier null Empathie für das Opfer erzeugt wurde (eher im Gegenteil) und völlig sinnlose Vernehmungsszenerie in den Mittelpunkt gestellt wurde (selbst noch von Cerne!).

Danach plätscherte die Sendung bei mir nur noch so nebenbei.
Was ist hängengeblieben? Mal wieder ein schwäbischer Uraltfall ohne echte Ansätze und sinnverfälschend gekürztem FF (wo war die Szene, wie das Opfer über dies Strasse geschleift wurde????)
Dann noch eine völlig überbestzte Aldifiliale mit Handyverbot. Da gab man sich beim FF so viel Mühe, die Firma zu verschleiern, warum auch immer, und dann platzt der Kommissar gleich damit heraus
Der trottlige Banküberfall (Würde mich mal interessieren, wen der Cerne zum "Bankräuber des Jahres" kürt ) erinnerte an FF3 11.06.1999.
Ein Phantombild mit Perücke , ein Engländer ohne echte Ansätze und das tote Mädchen von der A61.

Sonst blieb eigentlich nichts hängen.

Schön, dass der "XY-Preis" Winterpause hat.

Gesamturteil: Durchwachsen, man hat die Ansprüche ja mittlerweile dem Niveau angepasst.

JB
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#12

Re[2]: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 10:03
von Laniol • 130 Beiträge
JB>Dann noch eine völlig überbestzte Aldifiliale mit Handyverbot. Da gab man sich beim FF so viel Mühe, die Firma zu verschleiern, warum auch immer, und dann platzt der Kommissar gleich damit heraus <JB

Stimmt eigentlich. Ich habe noch nie so viele Mitarbeiter in einer Aldi-Filliale gesehen Ich denke Aldi hat vielleicht die Drehgenehmigung verweigert und deshalb ist man auf REWE ausgewichen.
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#13

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 10:35
von blofeld • 111 Beiträge
Interessant war in der gestrigen Sendung, daß der Mordfall "Schulden-Schuh" geklärt wurde. Nur wurde nichts über das Motiv gesagt. Auch interessant die Info, daß der Mörder mit seinen 2 Kindern der Polizei am Tatort zusah. Wo hatte er die Kinder denn so lange untergebracht als er den Schuh ermordete? Fragen über Fragen.
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#14

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 10:43
von Heimo • 1.534 Beiträge
Zur Sendung

Die Sendung soll der Verbrechensbekämpfung dienen. Dazu ist es nötig, dass den Zuschauern möglichst viele Informationen an die Hand gegeben werden. Natürlich erscheint es zweckmäßig auch Empathie für das Opfer zu empfinden, aber im Vordergrund sollten Ansatzpunkte zur Aufklärung sein, die dem Zuseher an die Hand gegeben werden können.


Filmfall 1 Vergewaltigung

Situation

Eine Frau, die als Erzieherin tätig ist und mit einer anderen Frau liiert ist, wird nach einem Kneipenbummel von einem Mann an einer Bushaltestelle angesprochen. Er überredet sie zu einem Spaziergang, um sie dann zu vergewaltigen. Welche Spuren gibt es? Phantomzeichnung, Beschreibung der Kleidung. Wo sind Ansatzpunkte? Vielleicht hat am Abend jemand einen solchen Typen wie beschrieben gesehen.


Was hätte Grimm daraus gemacht?

Sofern dieser Fall nicht ohnehin nur ein Studiofall geworden wäre, hätte er wahrscheinlich tatsächlich die Frau in ihrem Alltag gezeigt. Die Tatanbahnung wäre mit recht konkreter Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten erfolgt, denn schließlich soll man sich ja auch orientieren können, wo und wann das Geschehen statt fand. Die Vergewaltigungszene wäre eher subtil behandelt worden. Vermutlich wären Schreie zu hören gewesen, während Grimm die
Baumwipfel oder eine Pfütze in der Nähe dezent focussiert hätte. Da die Begegnung mit dem Taxifahrer nicht zielführend gewesen wäre, hätte er diese Situation nur nebensächlich oder gar nicht berücksichtigt, da der Taxifahrer nicht viel Erhellendes zu sagen wusste.


Was ist draus geworden?

Das Opfer wurde ganz knapp vorgestellt, Inhalte zur Person ergaben sich im Gespräch mit dem Täter. Dafür war die Vergewaltigung deutlicher als nötig zu sehen. Die Vernehmung des Taxifahrers im Polizeibüro erbrachte bestenfalls als relevante Spur die Konkretisierung der Uhrzeit. Schade um die Sendezeit. Die Idee mit der in Szene gesetzten Vernehmung ist nicht neu. Alles in allem einfallslos.



Filmfall 2 Überfall auf ein Postamt

Situation
Ein Täter betritt die Schalterhalle eines Postamts. Recht offensichtlich ist er Träger einer Perücke. Er schießt unversehens, und ein Postangestellter reagiert danach verstört. Danach flüchtet der Täter und wird von einer Kundin verfolgt, die ihrerseits einen Autofahrer verständigt. Als der Autofahrer dem Täter folgt, bedroht dieser den Verfolger. Danach fällt dem Räuber die Perücke vom Kopf und er springt in einen PKW, der daraufhin losfährt und in Richtung der Ortschaft Spessart verschwindet.


Was hätte Grimm daraus gemacht?

Der Ablauf im Postamt wäre recht ähnlich gewesen. Allerdings hätte er in seiner Umsetzung auf die Traumatisierung des Angestellten verzichtet. Der Sprecher des Films hätte vermutlich nur gesagt: „Ein Angestellter erlitt einen Schock“. Punkt. Vermutlich wäre das Fluchtauto bei seiner Abfahrt mit dem letztlichen Verschwinden noch einmal anders präsentiert worden. „Zeugen blicken dem PKW nach, das Kennzeichen ließ sich leider nicht feststellen. Es ist bisher kein Zeuge bekannt, der den Wagen nach Verlassen der Straße "sowieso" noch einmal gesehen hat.“ Vermutlich wäre der Sprechertext auch beim Einstieg in den Fluchtwagen ein anderer gewesen „und dann zeigt sich, dass der Täter nicht alleine gekommen ist, sondern noch mindestens einen Komplizen hat.“

Was wurde draus?

Der Ablauf ähnelt dem von Grimm. Allerdings wurde der geschockte Mitarbeiter auch noch gezeigt. Das trägt zwar zur Lösung des Falls nicht bei, aber an solchen Stellen erkennt man, dass der Regisseur sein Handwerk bei den Daily Soaps gelernt hat. Und in dem Genre steht die Unterhaltung und nicht die Situation im Vordergrund. Eine Phantomzeichnung eines Täters mit Perücke gab es bei XY zwar auch schon mal, als ein Mann eine Bank überfallen wollte, allerdings hatte sonst niemand den Mann gesehen und man musste hoffen, dass man an der Gesichtszüge den Täter erkennt.


Filmfall 3 Überfall auf einen Discounter

Situation

Eine Filiale eines bekannten Disounters wurde überfallen. Dabei waren die Täter offensichtlich ortskundig, da sie von einem Fenster wussten, von dessen Existenz kaum jemand was weiß. Von der Straßenseite ist es nicht zu sehen. Die zwei Täter raubten die Tageseinnahmen und sperrten die Belegschaft mit Ausnahme einer Person ein. Täterbeschreibungen waren spärlich, da die beiden agierenden Personen die gesamte Zeit maskiert waren.


Was hätte Grimm daraus gemacht?

Vermutlich nichts. Die Spurenlage wäre viel zu dürftig gewesen, als dass man sich für die Verfilmung Zeit genommen hätte. Wenn dieser Fall dennoch behandelt worden wäre, dann hätte Grimm sich vor allen Dingen darum gekümmert, die örtlichen Gegebenheiten – denn genau dort ist der Ansatzpunkt für die Aufklärung, wie ja nachträglich im Studiogespräch mit dem Kommissar klar wurde – in den Fokus zu stellen. Grimm hätte einen typischen Tagesablauf gezeigt und auch deutlich gemacht, warum dieses Fenster unbekannt ist. Bei der Tatausführung wiederum hätte er sich darauf beschränkt, wichtige Details herauszustellen. Die mutige Verkäuferin, die zwar versucht, Hilfe zu organisieren, was aber letztlich nicht klappte, wäre nicht in dieser Ausführlichkeit behandelt worden. Vermutlich wäre ein kurzer Take daraus geworden: „Der Verkäuferin Michaela Holgestüth gelingt es, unentdeckt zu bleiben. Ihr Versuch, zwei Passanten auf die missliche Lage aufmerksam zu machen, hat aber keinen Erfolg. Für die Polizei wäre es heute wichtig, mit den Männern zu sprechen, vielleicht haben sie verdächtige Beobachtungen machen können“. Das Eintreffen der Polizei wäre vermutlich nur dann gezeigt worden, wenn es noch zu einer direkten Begegnung mit den Tätern gekommen wäre. Ob der Name des Discounters früher genannt worden wäre, bin ich mir nicht sicher, da so etwas ja auch als Schleichwerbung ausgelegt werden kann.

Was ist daraus geworden?

Die Interaktionen der Verkäuferinnen sind recht nachhaltig festgehalten. Das ist zwar schön, hat mit dem Verbrechen aber nicht viel zu tun. Die Verfolgungsjagd in den Verkäufsräumen erzeugt einen Spannungsbogen, der aber zu nichts Zählbarem führt. Es gelingt z.B. keinem vom Verkaufspersonal aus den Räumlichkeiten zu flüchten. Dafür bleibt es aber spannend, als einer der Täter auf die telefonierende Verkäuferin trifft. Diese Konfrontation sorgte wirklich für einen kurzes Highlight. Dann ging viel Zeit für die Verkäuferin drauf, die von den Tätern zunächst nicht bemerkt wurde. Zwar war es spannend zu sehen, ob sie doch noch entdeckt wird, letztlich hatten ihre Aktionen aber keine Bedeutung für das Verbrechen, man hätte sie weglassen können. Zwar war das Eintreffen der Polizisten sehr gut in Szene gesetzt, viel Sendezeit wurde aber mit den Aufnahmen von deren Suchaktionen am Tatort vergeudet, die Täter waren weg und damit blieb da auch nicht viel zu sagen. Dieser Moment mag in der Realität spannend gewesen sein, ohne greifbare Informationen für die Zuseher musste er jeodch nicht filmisch umgesetzt werden. Obwohl die örtliche Situation eigentlich der Hauptansatzpunkt zur Tataufklärung ist, wurde sie nur sparsam mündlich im Studio vorgetragen. Da stellt sich schon die Frage: Will das ZDF spannende Geschichten erzählen oder Verbrechen aufklären?


Filmfall 4 Mord an Michael Pfeifer

1988 – die Polizei in Schwaben rollt gerade alte Fälle auf und bevor man bei XY derzeit aktuellere Mordfälle bearbeitet, wählt man lieber Nostalgiefälle. Das mag dann seinen Reiz haben, wenn es wirklich neue Fragen gibt. Vielleicht haben solche auch ihre Berechtigung, wenn auch andere Kapitalverbrechen erörtert werden.

Situation

Das spätere Opfer ist verheiratet. Das Paar wünscht sich ein Kind. Man muss aber feststellen, dass er nicht zeugungsfähig ist. Das führt zu einer Ehekrise, da besonders er mit der Situation fertig wird. Er ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Das führt zu Spannungen in der Ehe. Am Abend des 05. Novembers 1988 hat er wieder mehr getrunken, als ihm gut tat. Daraufhin schmeißt seine Frau ihn aus dem gemeinsamen Schlafzimmer. Er trifft den Entschluss, wieder die Wohnung zu verlassen. Danach bricht er in einen Friseurladen ein, um sich dort mit Geld zu versorgen. Auf seinem weiteren Weg verliert er offensichtlich einiges vom Geld. Im Laufe der Nacht muss er auf einen oder mehrere Männer treffen, mit denen es zu einem Streit kommt. Diese Männer verletzen ihn schwer. Kurz danach wird er am Straßenrand von einem Autofahrer entdeckt, der mit ihm spricht. Das Opfer bittet den Autofahrer, die Polizei zu veständigen. Daraufhin verlässt der Autofahrer die Szenerie. Er wollte den Mann nicht in seinem Wagen mitnehmen. Die Täter scheinen aber noch zugegen zu sein. Denn kurze Zeit später – beim Eintreffen des Krankenwagens – ist Michael verschwunden. Lediglich eine Blutlache kündet davon, dass ein Verbrechen stattgefunden hat. Das Opfer wird erst später gefunden – mit zahlreichen Messerstichen ist es getötet worden.


Was hätte Grimm daraus gemacht?

Er hätte sicherlich die Persönlichkeit des Opfers stärker in den Vordergrund gestellt. Gerade die häusliche Situation wäre präsentiert worden, um die Handlung des späteren Opfers besser verstehen zu können. Vielleicht hätte Grimm auch die Spannungen der Ehe deutlicher herausgestellt.
Die wichtigen Eckdaten und – handlungen des Abends hätte Grimm sehr präzise erfasst. Vom Verlassen der Wohnung wäre dann der Einbruch in den Friseurladen ins Bild gesetzt worden: „Und dann Michael etwas Unüberlegtes. Zwar hat er kein Geld mehr, aber dennoch kehrt er nicht um, sondern bricht in ein Geschäft ein und raubt das Bargeld. Aber auch danach hat er sich nicht unter Kontrolle, denn er verliert auf seinem Weg einen Teil des Geldes. Deshalb kann die Polizei später auch seinen Weg nachvollziehen“. Die Begegnung mit den Tätern hätte Grimm vielleicht auch gezeigt- dann wäre die Männer unkenntlich (ohne Kopf, von hinten) gefilmt worden „Und dann begegnet Michael Männern, die nichts Gutes im Schilde führen. Es kommt aus ungeklärten Gründen zum Streit, bei denen Michael unterlegen ist. Vielleicht halten die Täter ihr Opfer schon für tot, aber Michael gelingt es, an die Straße zu kriechen. Tatsächlich hält ein Autofahrer, mit dem sich das Opfer verständigt. Der Autofahrer informiert später die Polizei – mitnehmen möchte er das stark blutverschmierte Opfer nicht. Der Autofahrer hatte vielleicht selber Glück, dass er den Verletzten nicht in seinen Wagen eingeladen hat, denn die Täter sind noch in der Nähe und dürften den Vorfall mitbekommen. Vielleicht hätte der Fahrer für die Art der Hilfsbereitschaft dann selber mit dem Leben bezahlen müssen. Nachdem der Wagen den Tatort verlassen hat, tauchen ein oder mehrere Täter wieder auf und töten das Opfer.“

Was daraus gemacht wurde?

Wichtige Details wurden nur lapidar angesprochen. Der gewählte Schauplatz soll offensichtlich eklatant in seiner Gestaltung vom Tatort abweichen. Die ehelichen Probleme sind nur angedeutet. Es entsteht fast der Eindruck, dass die Ehefrau ihren Mann nur rauswirft, weil er an dem Abend betrunken ist. Der Einbruch in den Friseurladen wird nicht gezeigt. Stattdessen wurde der Filmfall mehrfach zerstückelt und der Kommissar wird eingeblendet, der den Fortgang der Ereignisse erläutert, hier wäre hilfreich gewesen, den Ablauf präzise mit Ortsangaben darzustellen. Aber es scheint Kräfte in der XY-Redaktion zu geben, die auf die Idee von Einspielungen von Personen in Sat 1 Manier nicht verzichten möchten. Schade, Soap wird offensichtlich dem Prinzip der Akuratesse vorgezogen.


Filmfall 5 Bankraub

Situation

Ein Mann taucht vor einer Bank morgens auf. Er überfällt eine Angestellte, bleibt aber höflich. Allerdings verärgert ihn, dass seine Maskierung nur temporär ihren Dienst tut. Nachdem er das Geld erhalten hat, sperrt er die Bankangestellten ein und verschwindet mit dem PKW einer Angestellten.


Was Grimm daraus gemacht hätte.

Hier gibt es vermutlich bis zu dem Zeitpunkt, bei dem ich eingeschlafen bin, keine bemerkenswerten Unterschiede zur gestrigen Verfilmung.


Filmfall 6 Mordversuch

Situation

Ein Sexshop wird überfallen. Der Ehemann der Inhaberin wird dabei angegriffen, ohne dass der Täter sein Anliegen kund tut. Der Täter könnte zwar die Absicht gehabt haben, nur die Tageseinnahmen zu stehlen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er den Verkäufer gezielt angreifen und womöglich töten wollte. Er kämpft mit dem Verkäufer, der so endet, dass das Opfer letztlich den Täter vertreiben konnte und die Polizei ruft. Der Täter war recht klein und trug unter anderem einen rot-weißen Schal. Hernach konnte sich der Verkäufer erinnern, den Mann schon mal als Kunden im Shop gesehen zu haben. Dabei benahm sich dieser jedoch vorlaut und wurde des Ladens verwiesen. An diesem Tag fand ein Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Energie Cottbus statt. Die Vereinsfarben von Cottbus sind rot-weiß. Eventuell kehrte der Mann drei Wochen später nach Mönchengladbach zurück und revanchierte sich für den Ladenverweis. Mithilfe eines Computerprogramms erstellte das Opfer eine Zeichnung des rüpelhaften Kunden.


Was Grimm draus gemacht hätte

Es ist sehr fraglich, ob aus dem Fall ein Filmfall geworden wäre. Vermutlich wäre nach dem unbekannten Mann mit einem Studiofall gefahndet worden. Ansonsten hätte sich Grimm streng an die Vorlage gehalten. Vielleicht hätte er damit begonnen, dass Fußballfans nach Gladbach kommen und ein Mann, von dem aber nicht klar gewesen wäre, ob er zu den Cottbus-Fans gehört oder nicht, geht aus der Fangruppe heraus in den Laden. Dort fällt er auf und erhält Hausverbot. Einige Tage später „Bernd Grubschmidt hat den Vorfall schon längst vergessen, steht eines Abends ein Mann im Laden. Ohne was zu sagen, schlägt er auf Grubschmidt ein. Trotz seines Alters kann sich das Opfer verteidigen. Er gelingt ihm, obwohl er verletzt ist, den Täter aus dem Laden zu drängen. Grubschmidt kann sogar die Polizei verständigen. Einige Tage später lädt er ein PC-Programm runter, womit man selber Gesichter konstruieren kann. Er zeichnet damit das Gesicht des Verbrechers. Grubschmidt glaubt in dem damaligen Kunden den Täter erkannt zu haben.“ Die Kampfeshandlungen wären bei Grimm sicherlich nicht sehr detailliert gezeigt worden. Auch der Blick zum Bahnhof mit der Erinnerung an den Ausspruch des Kunden wäre nicht vergleichbar umgesetzt worden.

Was daraus wurde

Viel Platz wurde gerade den Kampf zwischen Täter und Opfer eingeräumt. Diese Brutalität muss nicht gezeigt werden, da sie zur Aufklärung nicht beiträgt. Allerdings füllt sie Zeit und unterhält den Zuschauer. Die Erinnerung des Opfers an den Kunden wurde melodramtisch umgesetzt. Dadurch verging Zeit, die nicht direkt mit der Tataufklärung zu tun hat. Auch hier wird er das Interesse des Soap-Zuschauers denn das Interesse der Verbrechensaufklärung befriedigt.


Fazit:
Man sollte sich ernsthaft überlegen, welchen Kernzweck die Sendung verfolgt. Es wäre angebrachter, die Inszenierungen nach der Spurenlage, in Bezug auf Chancen zur Aufklärung und nicht nach Potential zu suchen, die mehr dem Geist der Unterhaltung und überflüssiger Dramatik dienen. Das Festhalten an Regisseuren, die ihr Handwerk im Soapbereich erlernt haben, scheint dem Gedanken der Verbrechensaufklärung eher zu schaden. Es wäre für den Fortbestand der Sendung wirklich zu überlegen, in welche Richtung das Schiff „XY“ schippert. Zwar ist man etwas davon ab, die Filme zu zerstückeln, aber dennoch sind mehr Makel als positive Entwicklungen festzustellen.

Ich wünsche mir, dass die Sendung weniger reißerisch und weniger Action enthält, präziser zum Punkt kommt, Wesentliches von Unwesentlichem trennt, die Fälle nach Gesichtspunkten auswählt, um auch Fahndungsfragen formulieren zu können. Das Problem der höher verfügbaren Sendezeit ist definitiv nicht optimal gelöst. Anstelle effizienter Nutzung dieser Mehrzeit kommt es häufig genug zu Leerlauf und Füllmaterial, die aber nicht zur Tataufklärung beitragen. Und, liebe XY-Redaktion, bitte keine „Daily Soap“ Ansätze mehr bei XY.
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#15

Re: Sendung vom 09.12.2009

in XY-Hauptsendungen 10.12.2009 11:20
von YummySugs • 15 Beiträge
Ach neeeeeeeeeeeee....

...bitte nicht immer die gleichen Diskussionen bzw. Inhalte

Okay, bin eh nur Gast hier...aber: Es geht mir etwas auf den Keks

D E S W E G E N:

1. Ja, ich habe XY gestern gesehen und ich finde, dass die Sendung schwach anfing und relativ stark endete.
2. Will nicht auf jeden Filmfall eingehen (Der erste Filmfall war in der Umsetzung wirklich sehr schwach- was sollte der Taxi-Fahrer in der Vernehmung als Beispiel - dagegen waren drei, wie ich finde, sehr gut gelungene Filmfälle dabei). Hey Heimo, Zorro aus der Lindenstrasse als diletantischer Bankräuber...wie kann man da einschlafen...
3. Und ich fand die gestrige Sendung hatte gute bis sehr gute Fahndungsansätze nebst guten (Phantom-)Bildern.

Es macht wirklich keinen Spass hier immer Dinge zu wiederholen bzw. nach jeder Sendung immer wieder ein Fass aufzuschlagen.

XY hat nun mal ein 'modernes Konzept', dass man, nicht immer und immer wieder gebetsmühlenartig mit dem alten Konzept im Maßstab 1:1 vergleichen sollte.

4. Ich fand das alte Konzept übrigens BESSER. Aber das ist doch jetzt ein Threath über die gestrige Sendung, oder nicht? Warum immer der Vergleich mit Grimm?
In der gestrigen XY-Sendung waren doch mindestens ein paar Filmfälle, die in der Machart mit Grimm vergelichbar sind und zu gefallen wissen.

Um mal Eduard Zimmermann zu zitieren: 'Bitte versuchen Sie nicht, mich nachzumachen' . Hat er bekanntlich jemanden gesagt, der heute die Sendung leitet.

Wünsche allen besinnliche Tage und einen guten Start ins Jahr 2010
(hoffe hier keinen auf den Schlips zu treten...)
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