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10.9.1993 SF 6 (Kripo Fürstenfeldbruck) Fahndung nach einem unbekannten Bankräuber (Besenstielräuber)
10.9.1993 SF 6 (Kripo Fürstenfeldbruck) Fahndung nach einem unbekannten Bankräuber (Besenstielräuber)
in Studiofälle 31.08.2012 23:36von bastian2410 • 1.678 Beiträge
Die spektakulärsten Studiofälle- die spannendsten Geschichten aus Aktenzeichen xy
10.9.1993 SF 6 (Kripo Fürstenfeldbruck) Fahndung nach einem unbekannter Bankräuber (Besenstielräuber)
Vom Besenstiel zum Dildo- der Räuber, der insgesamt 4 Mio. Beute machte.
Teil 1:
Geschichten, die nur Aktenzeichen xy schreibt. In der Zeit von 1992 bis 1998 überfällt Harald Z. insgesamt 17 Banken und erbeutet dabei über 4 Millionen DM. In die Kriminalgeschichte geht er als der sogenannte Besenstielräuber ein, für die Boulevardpresse ist er der erfolgreichste und freundlichste Bankräuber Münchens. Erst Ende 1998 wird er gefasst und zu 13,5 Jahren Haft verurteilt. In der Haft erlernt Z. einen ungewöhnlichen Beruf, den er nach seiner Haftentlassung im April 2009 weiter ausübt. Resozialisierung mal anders?
Mit Anfang 40 steht Harald Z. am Scheideweg seines Lebens. Er ist hoch verschuldet, die Kreditkarte ist überzogen und er ist spielsüchtig. American Express will innerhalb weniger Tage 30000 DM von ihm. Er sieht nur drei Möglichkeiten: Bankrotterklärung, Selbstmord oder eben eine Bank überfallen. Z. entscheidet sich für die dritte Möglichkeit. Am Faschingsdienstag 1992 will er die Volksbank in Feldafing im Landkreis Starnberg überfallen, die er zuvor intensiv ausgespäht hatte. Das Observieren seiner Zielobjekte sollte später zu einem wesentlichen Verhaltensmuster werden. Der Bankraub misslingt jedoch, weil eine Bankangestellte misstrauisch wird und zum Telefon greift- Z. muss flüchten. Es wird sein einziger Flop in den nächsten 6 Jahren sein.
Bereits drei Wochen nach dem ersten versuchten Raub überfällt Z. eine kleine Sparkassenfiliale in Bernried am Starnberger See. Tagelang hatte er vor der Bank auf einer Sitzbank gewartet und wollte den Überfall ausführen. Heute am 26. März 1992 soll es soweit sein. Der nervöse Z. betritt während der Mittagspause die Bank und bedroht den einzigen Angestellten mit einer Gaspistole. ?Bitte, ich will nur das Geld, ich tue Ihnen nichts.? Den Satz hat er vorher geübt. Er bekommt ihn gut hin. Von da an ist er ruhig. Die Nervosität ? verflogen. Wie ein Schauspieler, der geprobt hat und jetzt zeigen will, was er kann. Sage und schreibe 2 Stunden dauert der Überfall- Der Bankangestellte hatte ihn hingehalten, er kriegt auch nach dem 50. Versuch den Tresor nicht auf. Z. lässt sich nicht aus Ruhe bringen, es ist diese Coolness, die ein Ermittler später ?skrupellos und kaltblütig? nennen wird. Z. selbst bezeichnet die Vorgehensweise später lieber als ?professionell?. Er macht sogar mit seiner Geisel eine Brotzeit. Aber erst als eine Angestellte aus der Mittagspause zurückkehrt, kann der Tresor geöffnet werden.122000 DM lässt sich der Räuber mit Trachtenhut in einen Stoffbeutel packen, knebelt den Kassier an einen Heizkörper, die Angestellte sperrt er in die Toilette ein und entkommt.
Das Geld aus diesem Überfall reicht ein halbes Jahr. Harald Z. hat Blut geleckt und kalkuliert: Für den ersten Bankraub muss er mit sieben Jahren Gefängnis rechnen. Ein zweiter, dritter, vierter fiele kaum ins Gewicht. Von da an schlägt er alle paar Monate zu, immer im Raum München, insgesamt 17-mal. Im September 1992 führt ihn sein Weg wieder nach Feldafing. Er verfeinert seine Methode. Er inspiziert die Personaleingänge der Geldinstitute, die er überfallen will, stets einige Tage, um später bei den Raubzügen nicht überrascht zu werden. Dann lauert er außerhalb der Geschäftszeiten Bankangestellten auf, läßt sich mit Waffengewalt Geld geben und sperrte sie in Räume der Bank ein. Sein Auftreten bringt ihn zunächst den Spitznamen ?Trachtenhut- Räuber? ein, da er stets in Lodenmantel und bayerischer Kopfbedeckung seine Überfälle verübt. In einer Raiffeisenbank in Feldafing fängt er eine Bankangestellte nach Verlassen der Bank ab, zwingt die Frau mit Waffengewalt zurück in die Bank und erbeutet 60000 DM. Die zwei Bankangestellten läßt er mit Klebeband gefesselt zurück.
Nur 8 Wochen später der nächste Banküberfall, diesmal in Gelting. Zwei Bankangestellte schließt Z. in die Damentoilette ein und entkommt mit 82 000 Mark Beute.
Der sechste Überfall führt ihn am 3. September 1993 nach Percha. Dieser Raub wird ein Flop, nur 3500 DM Beute macht Harald Z. Und das auch noch in Hartgeld. Da Z. das Tragen der ganzen Münzen zu schwer ist, deponiert er es in einem Gebüsch vor der Bank, holt den Wagen und lädt die Beute in den Kofferraum. Die Raiffeisenbank in Percha wird Z. auch heute noch in schlechter Erinnerung haben. Genau 5 Jahre später wird ihm diese Bank in Percha zum Verhängnis.
Entmutigen läßt sich der Trachtenhut- Räuber jedoch nicht. Nur kurze Zeit später überfällt er in Harlaching erneut eine Bank und macht richtig Beute: 600000 DM. Insgesamt nimmt er sieben Geisel und schließt sie auf den Toiletten ein.
1994 folgen zwei weitere Überfälle in Laim und erneut in Feldafing. Beute zusammen insgesamt über 550000 Mark- wieder mir der gleichen Vorgehensweise. Außerhalb der Bank bringt er Angestellte in seine Gewalt, mit einem Gasrevolver fordert er Geld und schließt seine Opfer gefesselt in Räume der Bank ein. Bankkunden nimmt Z. nie als Geiseln. Seine größte Sorge war es immer, niemanden zu verletzen. Seinen Opfern gegenüber tritt der Räuber immer freundlich und sehr sorgsam auf. Er entschuldigt sich sogar für seine Taten.
Sein größter Coup gelingt ihm am 9. Januar 1995 in der Hypobank in der Neurieder Straße in München- Forstenried. Z. nimmt insgesamt 12 Geiseln und erbeutet 1,5 Millionen DM. Seine Opfer sperrt er in den Tresorraum, dessen Tür er mit einem Besenstiel blockiert. Seit diesem Tag war er in der Boulevardpresse der ?Besenstielräuber?. Die Methode mit dem Besenstiel wendet er noch einmal an, am 26. Februar 1996 bei einem Überfall auf die Hypobank in der Sendlinger Straße. Hier nimmt er 5 Geiseln, sperrt sie ein und verriegelt die Tür mit einem Besen.
Nach diesem Überfall zieht es den Besenstielräuber in die weite Welt. Im Frühjahr 1996 gibt er seine Wohnung in München auf und reist einige Monate durch die USA, Holland und Kroatien. In den USA heirate er sogar. Anfang 1997 verschlägt es Z. dann nach Andalusien und er mietet in der Apartmentsiedlung Terrazas de las Lomas im Nobelort Marbella für 4000 Mark monatlich eine Privatwohnung. Im schicken Büro-Center King Edward bezieht er ein 60 Quadratmeter Büro und offeriert deutschen Geschäftsleuten Vermittlungsdienste bei Behördengängen, Immobiliendeals und Firmengründungen. Seine Frau eröffnet im Zentrum von Marbella das Cafe Oasis, welches vor allem für seinen Strudel bekannt ist. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Einkünfte aus seinen beruflichen Tätigkeiten nicht ausreichen, um sein teueres Hobby zu finanzieren. Z. besucht regelmäßig deutsche und ausländische Spielbanken, um Roulette und Baccarat zuspielen- bis zu 100000 DM verspielt Z. jeden Monat. Bereits in den USA und in Deutschland hatte der gelernte Industriekaufmann beruflich wenig Erfolg und hatte auch bei dubiosen Geschäften viel Geld verloren. So setzte Z. allein eine Million Mark mit einer Call-by-Call Firma in den Sand. Auch auf einen Kriminellen fiel der Besenstielräuber rein. Einem Betrüger vertraute er 200 000 Mark an, weder das Geld noch die versprochenen 100 Prozent Zinsen (für zwei Monate) sah er je wieder.
Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann er wieder eine Bank überfallen muss. Bereits im Januar 1997 fliegt der Besenstielräuber erstmals nach Deutschland und raubt am 22. Januar 1997 die Hypobank am Orleansplatz aus. Erneut nimmt er Geiseln, sperrt sie ein und erbeutet 200000 DM. Bereits acht Wochen später überfällt Z. die Hypobank Farchant im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und raubt dabei 120 000 Mark.
Im Juli 1997 glaubt die Kripo, den Besenstielräuber gefasst zu haben. In einer Kebab-Imbissbude wird ein Mann verhaftet, der nach Ansicht eines Informanten der Polizei der Bankräuber mit dem Besenstiel sein soll. Ein SEK nimmt den Mann fest, der als selbstständiger Kaufmann arbeitet, und bringt ihm zu weiteren Vernehmung ins Polizeipräsidium an der Ettstraße. Nach einer Hausdurchsuchung wird der Mann jedoch noch in derselben Nacht wieder freigelassen. Die Presse berichtet ausführlich über die Festnahme, auch aus dem Grund, dass dem Festgenommenen durch die Kripo verwehrt wurde, einen Anwalt zu kontaktieren.
Beirren läßt sich der Besenstielräuber jedoch nicht. Im August begeht er den nächsten Überfall. Er überfällt die Commerzbank am Pasinger Schützeneck, nimmt vier Geiseln und verschwindet mit 360 000 Mark.
Am 20. März 1998 hat Harald Z. Pech- er wird unmaskiert von einer Überwachungskamera aufgenommen. Der Banküberfall auf die Hausbank an der Schleißheimer Straße ist sein 16.- nach bewährtem Muster. Er lauert gegen acht Uhr einer 28 Jahre alten Bankangestellten auf. Als diese den Vorraum der Bank betritt, drückt er ihr einen Revolver in den Rücken und zwingt sie, gegen die Scheibe des Schalterraums zu klopfen. Eine der drei bereits anwesenden Kolleginnen erkennt sofort die Gefahr und öffnet die Tür. Mit gezogener Waffe bugsiert der Mann die vier Frauen, darunter eine 33 und eine 23 Jahre alte Angestellte, in den Tresorraum im Keller. Er läßt sich 250 000 Mark geben, die er in einem Leinensack verstaut. Doch das Geld genügt ihm nicht. Er verlangt von seinen Opfern, den Bankomat aufzusperren, in dem weitere 50 000 Mark sind. Anschließend sperrt er die vier Frauen in einen Putzraum im Keller, den er zuschließt. Nachdem er noch eine zeitlang im Schalterraum umhersucht, verläßt er um 8. 20 Uhr die Bank. Die Frauen werden erst um 8. 35 Uhr von einem Kunden durch ihre Klopfgeräusche und Hilferufe gehört und entdeckt Um 8. 38 Uhr wird die Polizei alarmiert, die sofort eine umfangreiche Fahndung nach dem Täter startet. Dabei wird auch ein Hubschrauber eingesetzt. Sieben Männer nimmt die Polizei im Laufe des Tages fest, die eine Ähnlichkeit mit den Bildern aus der Überwachungskamera aufweisen. Der Besenstielräuber ist jedoch nicht dabei.
Jedoch ist die Polizei ihm auf den Fersen. Mit den Bildern aus der Überwachungskamera wird die Öffentlichkeitsfahndung verstärkt, erneut schafft es der Besenstielräuber in die Sendung Aktenzeichen xy. Über hundert Hinweise werden abgearbeitet, eine heiße Spur ist jedoch nicht dabei. Zur dieser Zeit ist Harald Z. bereits wieder in Marbella, genießt die Sonne und versucht sein Glück in Spielcasinos.
Es dauert jedoch nicht lange bis Z. wieder Geld braucht. Es soll sein letzter Coup werden. Er glaubt, ein todsicheres system gefunden zu haben, mit dem er das Casino überlisten kann. Er braucht nur noch ein letztes Mal Kapital. Das eine, letzte große Ding. Am 21. Oktober fliegt er von Malaga nach München, mietet unter seinem richtigen Namen am Flughafen einen Golf Cabrio und später in einem Münchner Mittelklasse-Hotel ein Zimmer. Acht Tage später späht er eine Sparkasse in Stockdorf, einen Stadtteil von Gauting im Landkreis Starnberg, aus. Eine vorbeifahrende Streife erkennt jedoch Z. und ruft Kollegen zur Verstärkung. Zwei Streifenwagen rücken aus und umstellen den Vorplatz der Bank. Der Bankräuber flüchtet. Drei Polizisten rennen ihm über einige hundert Meter hinterher und geben Warnrufe ab. Zum Teil kommen sie bis auf vier Meter an ihn heran. Doch dem Räuber gelingt es am Ende, seinen Vorsprung auszubauen und verschwindet in einer Grundstückseinfahrt. Trotz Großfahndung im ganzen Würmtal, an der rund 150 Polizeibeamte und auch ein Polizeihubschrauber beteiligt sind, ist der Besenstielräuber nicht auffindbar. Die Polizei überprüft sämtliche Autos und durchsucht Wohnhäuser und Gärten in Krailling und Stockdorf, wo der Mann zuletzt gesehen worden war. Harald Z. ist noch einmal die Flucht gelungen. In dieser Zeit versteckt sich Harald Z. in Bäumen, Garagen und auf Dächern von Häusern. Mehrmals sind die Polizisten von ihm nur wenige Meter entfernt, entdecken ihn jedoch nicht. Erst am frühen Morgen kann Z. aus Stockdorf unerkannt entkommen.
Jetzt ist für die Polizei klar, dass der Besenstielräuber bald wieder zuschlagen wird. Eine Sonderkommission des Raubdezernats erarbeitet ein Raster für München, in dem die Banken von den rund 800 Geldinstituten erfasst werden, die für den Gesuchten interessant sein könnten, weil sie Nebeneingänge für das Personal haben. In München werden darauf für die nächsten Tage 75 Banken überwacht. Auch die Polizei in Starnberg entwirft ein Konzept zur Überwachung der Banken, nachdem der Verdächtige in Stockdorf eine Bank überfallen wollte. Auch hier werden insgesamt 28 Banken von Zivilfahndern überwacht.
Auch Z. hat keine andere Möglichkeit. Er braucht Geld, er muss eine Bank überfallen. Die Zeit rennt jedoch, für große Planungen ist keine Zeit mehr. Er beschließt daher, erneut die Raiffeisenbank in Percha zu überfallen. Diese Bank raubte er bereits schon einmal aus. Am 3. September 1993 erbeutete er 3500 Mark- seinen bisher schlechtesten Coup. Trotzdem. Hier kennt er sich aus, hier kennt er die Abläufe. Am 3. November 1998 soll der Überfall stattfinden. Was der gelernte Industriekaufmann jedoch nicht weiß: Auch diese Bank wird von der Polizei überwacht. Die Sparkasse in Percha galt als besonders gefährdet, obwohl es nicht dem Modus Operandi des Täters entsprach: Z. hatte vorher nie zweimal die gleiche Bank überfallen. Als sich der Bankräuber auf den Weg nach Percha macht, bemerkt er kurz vor der Bank den Wagen der Zivilfahnder und flüchtet. Ein Beamter verfolgt ihn zu Fuß, der zweite fährt hinter ihm her. Als sie auf seiner Höhe sind, greifen sie zu. Z. leistet keinen Widerstand und lässt sich festnehmen. Bei der Durchsuchung finden die Beamten eine Schreckschusspistole, die einer scharfen Waffe täuschend gleicht. In seiner Tasche hat er zudem 20 Kabelbänder. Sein Gesicht hatte er zugepflastert. Offenbar wollte er durch das Pflaster am Kinn einen Bart darunter vortäuschen. Nach 6,5 Jahren ist Jagd nach dem Besenstielräuber zu Ende. 16 Banküberfälle mit einer Beute von über 4,5 Millionen Mark- auch heute noch unglaublich.
Nach seiner Verhaftung wird Z. zur weiteren Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht. Zunächst leugnet Z. der gesuchte Besenstiel-Serientäter zu sein. Erst als die Beamten ihm vorhalten, einen Fingerabdruck von ihm auf einem Klebeband zu haben, das der Räuber bei seinem ersten Überfall auf die Sparkasse Bernried im März 1992 benutzt hatte, gesteht er 16 Raubüberfälle und es in drei Fällen versucht zu haben. Außerdem spähte er in zwei Fällen die Banken zwar aus, überfiel sie jedoch nicht. Bei seiner Vernehmung wird Z. auch ein Raubmord zu Last gelegt, dieser Verdacht wird jedoch schnell fallengelassen.
1998 ist ein erfolgreiches Jahr für das Raubdezernat der Kripo München. Kaum ist der Besenstielräuber gefasst, nimmt die Polizei nur zwei Wochen später einen weiteren Serienbankräuber fest. Der sogenannte ?Trenchcoat-Räuber? überfiel in 9 Jahren insgesamt 24 Banken und erbeutete 800 000 Mark. Kurz nach der Festnahme erhängt sich der Trenchcoat- Räuber in der seiner Zelle. Auch ein bekannter deutscher Schauspieler wird als Bankräuber entlarvt. Ernst H. wurde vom Regisseur Wolfgang Petersen für den Film ?Die Konsequenz? entdeckt und drehte danach Filme mit Gérard Depardieu und Marcello Mastroianni. Zur Finanzierung seines Drogenbedarfs und wahrlich unter Drogeneinfluß überfiel er 1998 zwei Banken und wurde dafür zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Zehn Monate nach der Festnahme wird gegen Harald Z. Anklage wegen der Raubüberfälle erhoben und am 15 September 1999 der Prozeß wegen schwerer räuberischer Erpressung und Geiselnahme am Landgerichts München I eröffnet. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, ob die Spielsucht des Bankräubers ein Strafmilderungsgrund darstellt
Re: 10.9.1993 SF 6 (Kripo Fürstenfeldbruck) Fahndung nach einem unbekannter Bankräuber (Besenstielräuber)
in Studiofälle 01.09.2012 00:05von bastian2410 • 1.678 Beiträge
Der Prozess beginnt mit einem Paukenschlag. Vor dem ersten Prozeßtag bricht Harald Z. in der Verwahrzelle des Landgerichts zusammen und wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort kann jedoch nichts festgestellt werden. Der Antrag der Verteidigung, dass Verfahren wegen Verhandlungsunfähigkeit auszusetzen, lehnt das Gericht ab. Der erste Verhandlungstag wird jedoch abgesagt. Aber auch am nächsten Verhandlungstag bricht Z. zusammen. Ein Gefängnis-Arzt untersucht den Angeklagten, jedoch ohne Befund. Nach Ansicht des Arztes führe Z. ein Theaterstück vor. Der erneute Antrag der Verteidigung, die Verhandlung auszusetzen, schmettert das Gericht ab. Z. setzt sein Spiel jedoch fort. 4 JVA-Beamte tragen den Angeklagten auf einer Krankentrage in den Gerichtssaal und setzen ihn vor dem Richtertisch ab. Damit er beim Transport im engen Treppenhaus nicht hinunterfällt, haben sie ihn festgeschnallt. Dort bleibt der Mann wie ein aufgebahrter Toter einfach liegen- mit geschlossenen Augen und gefalteten Händen. Fotografen und TV-Leute umringen ihn, der Angeklagte wirkt apathisch. Auf Forderung des Gerichts und mit Hilfe von mehreren Wachtmeistern wird der Besenstielräuber auf die Anklagebank gehoben. Dort presst er die Hand aufs Herz. Als ihn der Vorsitzende fragt, wie es ihm gehe, lässt er stumm den Kopf mit geschlossenen Augen zur Seite fallen. Der Staatsanwalt spricht von einer Posse und es kommt zu Tumulten auf den Zuschauerrängen. Harald Z. wird als "Simulant“ beschimpft. Der Angeklagte wird auf einer Trage ins Richterzimmer getragen. Nach wenigen Minuten kehren die Prozessbeteiligten zurück, auch jetzt wird Z. getragen. Nachdem das Gericht zur Ordnung gerufen hat, stellen die Richter fest, dass die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten gegeben ist. Der Gefängnis-Arzt wird in den Zeugenstand gerufen. Im Schwabinger Krankenhaus wurde Z. ein Herzkatheter gelegt und eine Computertomografie gemacht. Die Untersuchungen lieferten keinerlei Befunde. Es gebe keine Anzeichen für eine koronare Störung. Es gebe objektiv keinen Grund, warum der Angeklagte der Verhandlung nicht für eine halbe Stunde folgen könne.
Erneut beantragt die Verteidigung die Aussetzung des Verfahrens. Sein Mandant habe Kopfschmerzen, die vor allem in die linke Körperregion ausstrahlen. Zweimal schon sei er zusammengebrochen. Der Staatsanwalt fällt ihm ins Wort. „Ich habe auch Kopfschmerzen.“ Nach kurzer Beratung der Richter wird der Antrag abgelehnt und mit der Verlesung der Anklageschrift fortgesetzt.
Am nächsten Verhandlungstag die nächste Überraschung. Z. bringt einen neuen Anwalt mit. Er erklärt, dass das Vertrauen zu seinem Anwalt zerstört sei. Dieser habe ihn nicht richtig auf die Verhandlung vorbereitet und der "Bild"-Zeitung Informationen zugespielt. Zudem meine sein Verteidiger, dass er gestehen sollte. „Ich überlege aber, ob eine andere Strategie nicht sinnvoller ist“, sagt Z. vor Gericht. Der neue Verteidiger beantragt die Aussetzung des Verfahrens, um sich intensiv auf den Prozess vorzubereiten. Um eine Verzögerung zu vermeiden, beschließt das Gericht, den bisherigen Verteidiger von Harald Z. als Pflichtverteidiger zu bestellen- sehr zum Unwillen des Angeklagten.
Die Frage der Richter, ob der Angeklagte Angaben zum Tatvorwurf machen will, verneint Harald Z. Der Richter weist den Angeklagten darauf hin, dass neben einer Haftstrafe auch eine Sicherungsverwahrung in Betracht komme. Z. müsse somit neben einer Höchststrafe von 15 Jahren noch eine bis zu zehnjährige Sicherungsverwahrung fürchten. Diese kann verhängt werden, wenn sich Täter uneinsichtig zeigen und eine Wiederholungsgefahr besteht. Z. will jedoch nicht aussagen.
In den 6,5 Jahren hatte Z. unter Waffengewalt insgesamt 72 Geiseln genommen. Viele Zeugen geben ein positives Bild des Bankräubers vor Gericht ab. Dafür, dass es ein Banküberfall war, war es sehr glimpflich, konstatiert ein Bankkaufmann aus der Hypobank in Harlaching, die Z. am 5. November 1993 überfiel. Er war überhaupt nicht aggressiv, sondern ganz ruhig, fast gemütlich. Der mit einer Skihaube mit Sehschlitzen maskierte Z. habe alle Angestellten mit einer Waffe in den Tresorraum dirigiert. Eine ältere Angestellte, die am ganzen Leib zitterte und einen Weinkrampf bekam, durfte sich auf einen Stuhl setzen. Für den Zeugen war ein Bankraub bis dahin etwas Gewalttätiges. Hier aber war es nicht so. „Er hatte eine höfliche Art, hat uns gesiezt und ist ordentlich mit uns umgegangen“, berichtet der Zeuge. Im Tresorraum ließ sich Z. das Geld (571 000 Mark) in einen schwarzen Stoffbeutel packen. „Ich hab’ ihm nur die neuen Scheine gegeben”, sagt der Zeuge, „er wollte aber auch die alten.” Danach habe sie der Täter alle zusammen in die Männer-Toilette gesperrt. „Er hat sich noch bei den Damen entschuldigt, dass er sie mit uns einsperren muss.”
Nicht alle Opfer des Besenstielräubers haben das Erlebte jedoch gut verkraftet. Eine junge Frau widerspricht dagegen Darstellungen, wonach der Angeklagte immer ruhig gewesen sei. Der Angeklagte sei immer nervös und unberechenbar gewesen. Eine andere Zeugin berichtet, dass sie 1994 bereits zum dritten Mal überfallen worden sei, dass sie seither unter Angstzuständen leide und sich fünf Jahre lang nicht mehr alleine auf die Straße getraut habe. Völlig überraschend bittet der Angeklagte um das Wort und entschuldigt sich beim Opfer. "Das tut mir wahnsinnig leid, dass Sie solche Probleme wegen mir hatten", sagt er. "Ich möchte mich dafür entschuldigen." Weitere Angaben will er auf Nachfragen des Gerichts nicht machen.
Sieben Verhandlungstage schweigt der Angeklagte, feiert nebenbei im Gericht seinen 47. Geburtstag. Als keiner im Gericht mehr mit einer Aussage des Angeklagten rechnet, bricht der Besenstielräuber sein Schweigen und legt ein Geständnis ab. In einer Art Lebensbeichte räumt er nicht nur die ihm zur Last gelegten 16 Banküberfälle ein. Ganz nebenbei gesteht er auch noch einen weiteren Coup. Sein Motiv war in allen Fällen dasselbe: „Ich hatte Spielschulden. Für mich gab es nur die Frage, Selbstmord oder Banküberfall. ” 1988 habe er erstmals Roulette gespielt, später habe er jahrelang an Spielsystemen geknobelt, die jedoch auch nicht den erhofften Gewinn brachten. Bis zu 30 000 Mark will Z. zuletzt an einem Abend in Spielcasinos verloren haben. „Mit einem sexuellen Orgasmus ist das nicht zu vergleichen”, so sein Credo. Er habe in deutschen und ausländischen Casinos gezockt, aber auch in illegalen Clubs. Als ihm das Pflaster in Deutschland zu heiß wurde, sei er nach Kroatien und die USA „abgehauen“. Dann erzählt von seinen beruflichen Misserfolgen. Als Anlageberater habe er sich versucht, aber keinen Erfolg gehabt. Dann wollte er billige Geschäftsgespräche ins Ausland anbieten und ging mit seinen Call- Center pleite. Schließlich war es auch der großspurige Lebensstil, der seinen Tribut forderte. Ein Mercedes 600 (Leasingrate monatlich 4000 Mark), teure Luxuswohnungen und Bordellbesuche verschlagen Unsummen. Zudem gesteht einen weiteren Überfall in Frankfurt Preungesheim aus dem Jahre 1994. Für diesen Überfall hatte die Polizei den 47 Jährigen nicht in Verdacht.
Die Verteidigung hatte das Ziel, die Spielsucht des Angeklagten als Strafmilderungsgrund hervorzuheben. Das Gericht hatte Gutachter bestellt, die Z. untersuchen sollten. Der Angeklagte hatte die Exploration anfangs abgebrochen und einen anderen Gutachter gefordert. Das Gericht hatte jedoch einen Gutachterwechsel abgelehnt. Nach dem Gutachten eines Psychiaters ist Harald Z. für seine Taten voll schuldfähig. Vor dem Landgericht bescheinigt der Neurologe dem 47-Jährigen zwar eine subjektive Gefährdung. Diese reiche aber nicht aus, um eine Verminderung seiner Steuerungsfähigkeit zu begründen. Der Gutachter sieht keine forensisch relevanten Hinweise für eine krankhafte Spielsucht. Dagegen spreche vor allem, dass Z. stets geplant und vernunftmäßig gehandelt habe. So habe er nie die ganze Beute verspielt, sondern nur einen Teil. Einen nicht unerheblichen Teil des Geldes habe der Angeklagte auch für die Schuldenrückführung und den Aufbau einer neuen beruflichen Existenz eingesetzt. „Das Spiel hat nicht sein Leben bestimmt, eine Zwanghaftigkeit hat nicht vorgelegen”, lautete das Fazit des Psychiaters. Die Verteidigung beantragt die Bestellung eines neuen Gutachters.
An nächsten Verhandlungstag, an dem die Plädoyers gehalten werden sollten, lehnt das Gericht den Antrag der Verteidigung auf Bestellung eines neuen Gutachters ab. An der Sachkunde des Gutachters besteht für die Kammer kein Zweifel.
Im Plädoyer der Anklage fordert die Staatsanwaltschaft 14,5 Jahren Haft für den Angeklagten. Z.´s Lebensweg weise drei gescheiterte Ehen und etwa 20 berufliche Fehlstarts auf. Trotz dieser Fehlschläge habe er immer nach einem gehobenen Lebensstil gestrebt, dies zeige auch sein Hang zu teuren Autos, luxuriösen Wohnungen und der Versuch, einen Diplomatenpass zu kaufen. Die Diskrepanz zwischen Schein und Sein sei immer größer geworden. Z. leide unter einem abnormem Geltungsbedürfnis und einem Hang zur Großmannssucht. Seine exorbitante kriminelle Energie verlange nach einer Strafe, die nahe bei der Höchststrafe liege. Das umfassende Geständnis des Angeklagten rechtfertige lediglich eine Reduzierung um ein halbes Jahr.
Hier fällt ein Verteidiger dem Staatsanwalt ins Wort. Sie werfen in die Waagschale, dass Z. sofort nach seiner Festnahme alle 16 Banküberfälle gestanden habe – obwohl ihm allenfalls zwei (in diesen Fällen waren auf dem Klebeband Fingerspuren gefunden worden) hätten nachgewiesen werden können. Ohne dieses Geständnis würden die Ermittler noch heute im Dunkeln tappen und auch der Prozess hätte sich in unabsehbare Länge gezogen. Der Anwalt des Angeklagten geht auch auf die vermeintliche „Geltungssucht” des Angeklagten ein. Diese sei ein generelles Problem der Gesellschaft und könne daher kaum als Erklärung herangezogen werden: Z. sei nach seiner Ansicht ein Produkt unserer Zeit und Umgebung.
Auf die Forderung nach einer zusätzlichen Sicherungsverwahrung verzichtet die Anklage jedoch wegen des hohen Alters des Angeklagten. Die Verteidiger fordern eine Strafe deutlich unter 15 Jahre. Das Gutachten sei nicht nachvollziehbar. Die Spielsucht des Angeklagten sei unbestreitbar und daher müsse ihm auch eine verminderte Schuldfähigkeit attestiert werden. Das Geständnis müsse in vollen Unfang strafmildernd gewertet werden, denn ohne dieses Geständnis hätte man den Angeklagten lediglich zwei Überfälle nachweisen können. Auch der sorgsame Umgang mit dem Opfer müsse sich positiv auf das Strafmaß auswirken. Nie sei ein Opfer körperlich verletzt worden, die Großzahl der Opfer gab ein positives Bild des Angeklagten vor Gericht ab. Die Notwendigkeit einer Sicherungsverwahrung sieht die Verteidigung nicht.
In seinem Schlusswort entschuldigt sich der 47-Jährige bei seinen Opfern. „Ich wusste nicht, dass ich ihnen solchen Schaden zufüge”, bittet Z. um Vergebung.
Ende Oktober spricht das Gericht das Urteil und schickt den Besenstielräuber wegen schwerer räuberischer Erpressung; Geiselnahme ua für 13,5 Jahre hinter Gitter. Der Angeklagte habe es dem Gericht nicht einfach gemacht. Ohne das „Theater” zu Beginn des Prozesses „wäre der Angeklagte hier besser gefahren.” Gleichwohl machte die Strafkammer deutlich, dass sein Geständnis honoriert worden sei. Ohne dies hätten ihm unter Umständen nur wenige Banküberfälle nachgewiesen werden können. Daneben wertete das Gericht auch strafmildernd, dass Z. seine insgesamt 72 Opfer „höflich” und „maßvoll” behandelt habe. Dagegen wird dem Angeklagten vorgehalten, er habe sich bei den Überfällen von nichts aufhalten lassen und bis zu zwei Stunden in einer Bank verbracht. Strafverschärfend wirkt sich zudem aus, dass viele Bankangestellte noch heute unter den psychischen Folgen der Taten leiden. Spielsucht ließ das Gericht nicht als Motiv gelten, da der 47-Jährige nur einen Teil seiner Beute verspielt habe. Man könne allenfalls von "Spielleidenschaft" sprechen. Auf eine Sicherungsverwahrung verzichtet das Gericht mit Blick auf das Alter des Angeklagten nach Verbüßung der Strafe. Das Gericht gehe davon aus, dass der Angeklagte sich nach Verbüßung der Haft sozialkonform verhält. Alle Prozessbeteiligten nehmen das Urteil an, das Urteil wird bereits im Gerichtssaal rechtskräftig.
In einem Statement nach dem Urteil zeigt sich Harald Z. enttäuscht von dem Urteil, spricht von einer schallenden Ohrfeige für ihn. Seine Ehrlichkeit sei nicht belohnt worden. Ohne sein Geständnis hätten ihm höchstens fünf Banküberfälle bewiesen werden können, und er wäre mit maximal neun Jahren Strafe davon gekommen. Wie schon bei früheren Gelegenheiten rügte er den Gutachter, weil der ihm keine krankhafte Spielsucht bescheinigt hatte.
Kleine Info zum Raubmord, für den auch Harald Z. kurz in Verdacht geriet. Hier handelt es sich um den sogenannten Kustermann- Mörder, der zwischen 1989 und 1991 zahlreiche Überfälle in München verübte. Markenzeichen des Täters war ein Pepita-Hut. Als Tatorte wählte er stets belebte Orte aus, an denen zahlreiche Menschen Zeugen seiner Überfälle wurden. Am 31.Mai 1989 bei seinem ersten bekannten Überfall am Rindermarkt in München erschießt er ohne Vorwarnung vor dem Traditions-Geschäft Kustermann den Geldboten Eckehard K., als dieser das Geschäft mit einem Geldsack verlassen hatte. Beute 80000 DM. Am 6. August 1990 schlägt der Räuber wieder zu. Der Vizechef einer Quelle-Filiale in der Landwehrstraße bringt mit einem Kollegen einen Diplomatenkoffer voller Geld (70 200 Euro) und Schecks zur Bank in der Sonnenstraße. Beide sind unbewaffnet. Plötzlich tritt ein bewaffneter Mann mit Sonnenbrille und Pepita-Hut auf die beiden zu. Als Manfred V. den Koffer nicht sofort hergibt, schießt der Räuber. Drei Kugeln treffen den Quelle-Vize-Chef in den Bauch. Er überlebt knapp. Dieser Fall wird in Aktenzeichen xy vorgestellt. Am 15.02.1991 bittet die Kripo München und Eduard Zimmermann die Zuschauer um Mithilfe bei der Suche nach dem Räuber mit dem Pepita Hut. Über den Mord 1989 erfährt der Zuschauer nichts. Nach der Sendung verübt der Kustermann- Mörder im Dezember 1991 noch einen Überfall auf einen Geldboten vor der Nordsee- Filiale im Olympia-Einkaufszentrum. 50000 DM Beute und zwei Schwerverletzte. Das Z. in Verdacht geriet, der Kustermann Mörder zu sein, ist verständlich. Das Phantombild aus xy- Sendung von 15.2.91 weist mit dem Photo von Harald Z. bei seiner Festnahme schon eine große Ähnlichkeit auf. Aber aufgrund der Brutalität und der anderen Art der Tatbegehung konnte Z. sicher als Mörder des Geldboten ausgeschlossen werden. Der Kustermann- Mörder ist bis heute nicht gefasst.
Harald Z. verbüßte seine Haft in der JVA Straubing. Am 23.April 2009 wird der Besenstielräuber nach gut 11 Jahren wegen guter Führung entlassen. In der Haft hatte Z. einen ungewöhnlichen Beruf erlernt. Als Autodidakt beginnt er, erotische Skulpturen aus Ton und Keramik zu modellieren. Den Beruf als Künstler übt Z. heute nach seiner Haftentlassung aus und verkauft seine Werke über seine Webseite. Das Sortiment beinhaltet auch Dildos und weiteres Sexspielzeug. Über seine Karriere als Besenstielräuber und die Zeit in der JVA schrieb Harald Z. ein Buch mit dem Titel „ Ich war der Besenstielräuber- ein gescheiterter Traum“.
Es ist anzumerken, dass während der „Verbrecherkarriere“ von Harald Z. nie ein Tropfen Blut vergossen und kein Opfer körperlich verletzt wurde. Sein höfliches und sorgsames Auftreten brachten ihm- trotz des Theaters am Anfang des Prozesses- auch Sympathien aus der Bevölkerung ein. Sein Hauptziel war immer, dass seine Opfer unbeschadet blieben. Er wäre nach eigenen Angaben nie bis zum Äußeren gegangen. Eine Aussage, der man durchaus Glauben schenken kann.
Trotzdem. Verbrechen darf sich nicht lohnen, auch nicht für einen freundlichen Bankräuber. Die Strafe von über 13 Jahren geht absolut in Ordnung. Der Besenstielräuber hatte nach meiner Ansicht auch verdammtes Glück, dass nicht die Sicherungsverwahrung ausgesprochen wurde. Aber es gibt auch mal Fälle, in denen eine Resozialisierung klappt und der Täter nach Verbüßung der Strafe auch eine zweite Chance verdient hat.
Wer noch ein „Schmuckstück“ für seine Vitrine sucht oder seiner Liebsten ein „Geschenk“ machen möchte, sollte mal auf der seiner Webseite nachschauen.
Harald Z. ist heute 60 Jahre alt und gilt als der erfolgreichste Bankräuber der deutschen Kriminalgeschichte. 17 erfolgreiche Banküberfälle mit einer Beute von 4,6 Mio. DM sind bis heute unerreicht.
Die spektakulärsten Studiofälle- die spannendsten Geschichten aus Aktenzeichen xy- das nächste Mal: das Blutbad von Frankfurt. Am helllichten Tag zückt ein junger Mann eine Maschinenpistole und ballert auf einer der beliebtesten Einkaufsstraßen Deutschlands herum. Das Ergebnis der Tat: ein Toter, zwei schwerletzte Passanten. Am Tag der Urteilsverkündung flieht der Täter unter mysteriösen Umständen aus der JVA Preungesheim. Die Flucht wird zum Politikum, seine Auslieferung aus Portugal wird verweigert, es kommt zu politischen Spannungen, sogar auf EU- Ebene in Brüssel wird der Fall diskutiert.
Das Blutbad von Frankfurt- die Fahndung nach dem Zeilkiller Safet A.
RE: Re: 10.9.1993 SF 6 (Kripo Fürstenfeldbruck) Fahndung nach einem unbekannter Bankräuber (Besenstielräuber)
in Studiofälle 24.02.2016 11:36von Oma Thürmann • 766 Beiträge
Harald Z. ist nach erneuten Aktivitäten wieder festgenommen worden. Diesmal war es eine Erpressung - und das Opfer der FC Bayern München: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/poli...haben-1.2876349
Auch die neuen Blumen wird Heidi B. mit sich herumtragen, bis sie verwelkt sind.
Sie besitzt keine Vase und auch keinen Platz, wohin sie die Blumen stellen könnte. (19.06.1970, FF 2)
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