#1

Verfolgungsjagden

in Filmfälle 16.06.2008 22:38
von SaZi • 32 Beiträge
Hallo,

findet ihr es nicht auch erstaunlich, wie häufig in den FF Zeugen die Verfolgung von z.B. Bankräubern aufnehmen oder versuchen, sie von der Tat abzuhalten und damit sich selbst und andere in Lebensgefahr bringen? Und das oft bei Fällen, in denen es "nur" um einen Bankraub oder Geld geht. Ich will einen Bankraub nicht verharmlosen, aber es gibt ja auch Situationen, wo man jemandem helfen muss und es oft nicht getan wird.
Beispiele sind der jüngste Fall in der Tube (Bankraub, bei dem zuerst ein Zeuge versucht, den Täter vom Tresen zu ziehen und dann ein anderer die Verfolgung aufnimmt und das Motorrad der Täter umfährt), die Verfolgung am Offenbacher (?) Kreisel, die Verfolgung auf dem Moped (alter FF) etc pp.
Was meint ihr dazu? Ich finde das ziemlich leichtsinnig, unverantwortlich und übertrieben. Besser ein Bankräuber entkommt als dass jemandem etwas passiert, oder?

Eure SaZi
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#2

Re: Verfolgungsjagden

in Filmfälle 16.06.2008 23:30
von GrausigerFund • 67 Beiträge
Der Höhepunkt in Sachen Fehlverhalten ist diesbezüglich wohl der FF 1 in der Sendung vom 10.10.69: Bankfilialleiter (dreifacher Familienvater!) fuchtelt mit Waffe, mit welcher er augenscheinlich nicht umgehen kann und die er in diesem Moment erst noch schußbreit zu machen versucht (!), vor dem flüchtenden bewaffneten Räuber herum. Was für den wackeren Angestellten leider tödlich endet. Dann wird auch noch ein junger Motorradfahrer dem Vernehmen nach schwer verletzt, weil er meint, den Verbrecher verfolgen zu müssen. Der lt. XY-Wiki nie geschnappt wurde. Und das alles für - auch nach damaligen Verhältnissen - lächerliche sechstausend Mark.

Heute wissen wir, daß die Banken versichert sind und noch ganz andere Beträge mal eben abschreiben (z.B. Schäden durch den Mißbrauch von EC-Karten, welche geringer sein sollen als die Summen, die man aufwenden müßte, um das veraltete System sicherer zu machen).

Ich habe das Gefühl, daß Verfolgungsjagden, bei denen man sich und andere in große Gefahr bringt, obwohl es nur um materielle Schäden geht (und diese dann auch noch für Geschädigte, denen sie nicht wirklich weh tun), früher häufiger vorkamen. Vielleicht hatten die Menschen damals ein größeres Gerechtigkeitsempfinden. Vielleicht sind wir heute abgebrühter, gleichgültiger, vielleicht aber auch einfach klüger. (Und dabei möchte ich noch nicht mal das berühmte Brecht-Zitat bringen.)
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#3

Re: Verfolgungsjagden

in Filmfälle 17.06.2008 08:40
von BorussenNici • 15 Beiträge
Hallo!

Ich habe vor einigen Wochen den FF 1 vom 10.10.1969 in einem Internetportal (für um die Ecke-Denker: Zahnpasta...) gesehen. Ich meine deutlich in Erinnerung zu haben, dass der junge Mann, der auf seinem schweren Motorrad die Verfolgung aufnahm, evt. glaubte, dass der Bankräuber ein Tankbetrüger sein könne, da ganz in der Nähe eine Tankstelle war.

Der Bankfilialleiter handelt natürlich absolut verantwortungslos. Seine Familie hat hierfür einen hohen Preis gezahlt. Vielleicht ist es aber mit einer anderen Verbindung zum Beruf und zur Stellung damals zu erklären.

Der Einzige, der aber Schuld an dem dramatischen Bankraub hat, ist der Täter.
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