Danke, dass ihr den Thread nach oben geholt habt.
Der Mordfall Heinz Becker ist nicht geklärt. Ich war bei dem oben genannten Urteil leider einer Namesverwechselung unterlegen gewesen. Das Opfer aus dem Urteil hieß zwar auch Heinz Becker, war aber 48 Jahre alt- und nicht wie unser Opfer aus dem Filmfall Anfang 60.
Die Angaben im xy- Buch stimmen somit nicht. Zwar konnten zwei Männer festgenommen werden, wurden jedoch kurz darauf wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Angaben von Zimmermann bei der Verkündung der Aufklärung in der Februar Sendung 1987 stimmen auch nicht ganz- die Festgenommenen hatte ihr Geständnis bereits bei Ausstrahlung widerrufen.
Ich habe jetzt nochmal lange gesucht und bin tatsächlich auf einen Artikel von Ende 2006 gestoßen, der diese These untermauert.
Quelle Saarbrücker Zeitung
Todesschütze noch auf freiem Fuß
1986 wurde ein Mann bei Schüren erschossen – Keine heiße Spur durch neue Technik
Vor inzwischen 20 Jahren wurde ein damals 62-Jähriger mit vier Kopfschüssen im Wald bei Schüren ermordet. Der oder die Mörder sind bis heute unbekannt. Obwohl bei den Akten, ist der Mordfall aber keineswegs vergessen, wie die Kriminalpolizei-Inspektion in Neunkirchen versichert.
VON SZ-Redakteur
Manfred Schetting
St. Ingbert. Die Tat gibt bis heute viele Rätsel auf. Am Morgen des 27. März 1986, dem Gründonnerstag, entdeckte ein Waldarbeiter auf einem Waldweg im Wildfrauental bei Schüren eine Leiche. Der 62-jährige Heinz Becker aus dem pfälzischen Altrip war mit vier Kopfschüssen – drei aus einer Pistole, einer aus einem Revolver – getötet worden. Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei ermittelte, dass der Mann an der Stelle erschossen wurde, wo man ihn fand. Zwei der Schüsse fielen vermutlich auch im Auto des Mordopfers, in dem Projektile und Blutspuren sichergestellt wurden. Das blaue Mercedes 280-Coupé wurde noch am Gründonnerstag in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofes gefunden.
Zur gleichen Zeit lief die fieberhafte Spurensuche an. Eine Hundestaffel und eine Polizei-Hundertschaft durchkämmten den Wald bei Schüren. Im Auto des Ermordeten fanden die Beamten neben Beckers Brieftasche ein Messer, einen Totschläger und einen Schlagring. Eine Zeugin erinnerte sich, bei der Dr.-Erhardt-Straße einen Schuss gehört zu haben. Weitere Hinweise gingen ein. Unter anderem wurde nach einer St. Ingberterin gesucht, die der pensionierte Geschäftsreisende 1984 in einer Kur kennen gelernt haben sollte. Sogar umgerechnet 2500 Euro wurden als Belohnung ausgesetzt und bei „XY ungelöst“ gefahndet. Doch die heiße Spur blieb aus. Bis heute sind der oder die Mörder auf freiem Fuß.
Die Polizei hat den Mordfall Becker längst zu den Akten gelegt. Doch vergessen sei er damit noch lange nicht, wie Kriminaloberkommissar Jörg Valeske erklärt. Der Leiter des Sachgebiets Tötungs- und Sexualdelikte bei der Kriminalpolizei-Inspektion (KPI) in Neunkirchen hat zwar aktuell keine neuen Erkenntnisse, stellte die Tat bei Schüren aber in die Reihe alter Straftaten ohne Täter. „Vor wenigen Monaten hat sich die KPI Neunkirchen alle ungeklärten Fälle, die zehn Jahre und länger zurückliegen, noch einmal vorgenommen“, sagt Valeske. Die Spurenkunde und Gerichtsmedizin hätten inzwischen riesige Fortschritte gemacht. „Da hoffen wir Ermittler natürlich, dass eine alte Tatspur heute neu verwertbare Beweise liefert.“
Doch im Schürer Fall habe auch trotz neuester kriminaltechnischer Untersuchungen wie DNA-Bestimmungen selbst bei viel versprechenden Altspuren leider Fehlanzeige geherrscht. „Routinemäßig werden aber alle ungeklärten Mordfälle immer wieder vorgenommen“, so Valeske. Vielleicht helfe doch noch ein unerwarteter Hinweis oder eine neue Spur dem Kommissar Zufall. Ungeklärt geschlossen wird eine Mordakte ohnehin nie. Denn: „Mord verjährt nie“, betont der Kriminaloberkommissar. „Die Altspuren wurden kürzlich nochmals neu untersucht.“
Quelle: Saarbrücker Zeitung Ausgabe vom 19.09.2006
Link: http://saarland.sz-sb.de/Elias/detail_it.jsp?number=1