Klasse, danke @Sauerlandlinie für den Link!
Ich hab den Artikel gleich mal für Euch übersetzt, da er eine Reihe von Details zum XY-Fall enthält. Vor dem Hintergrund, daß man inzwischen die Vorgeschichte und Hintergründe des psychisch kranken Täters kennt (es war der "Rhein-Ruhr-Ripper" Frank Gust), ist auch seine in dem Artikel wiedergegebene eigene Darstellung kriminalpsychologisch recht interessant.
Bernhard.
SERIENMÖRDER TÖTETE KATHY THOMSON (28 )
(Artikel in "De Telegraaf" vom 29.11.1999)
Die 28jährige Kathy Thomson aus Noordwijk, deren Leiche im September 1994 ohne Kopf und Hände in einem Waldgebiet in der Nähe von Ede gefunden worden war, ist Opfer eines deutschen Serienmörders geworden.
Ein 30jähriger Dachdecker aus Korbach im Bundesland Hessen hat an diesem Wochenende gegenüber der Polizei in Duisburg gestanden, nicht nur die attraktive Kathy, sondern auch zwei deutsche Prostituierte umgebracht zu haben. Auch diese beiden Frauen zerstückelte der Mann. Einer von ihnen schnitt er das Herz heraus und legte es zwischen ihre Beine. Die Leichen deponierte er dabei stets in Waldgebieten.
Kathy traf auf ihren Mörder, als sie sich von ihm im Auto mitnehmen ließ. Vor der Mordtat, so der Dachdecker, habe er noch Sex mit ihr gehabt.
Das Geständnis ist eine Bestätigung für die Fallanalytiker des Centrale Recherche Informatie (CRI), die die Ermittlungen der Kriminalpolizei Geldern begleiteten. Bereits 1996 äußerte CRI-Inspektor Carlo Schippers gegenüber dieser Zeitung: "Die Frage, ob der Mann, der Kathy getötet hat, ein Serienmörder ist, muß eindeutig mit 'Ja' beantwortet werden."
Kathy Thomson stammte aus Südafrika, aber lebte mit Freundinnen zusammen in Noordwijk. Sie arbeitete als Packerin in einer Großgärtnerei und verkaufte nebenher Schmuck, um ihre Reisen finanzieren zu können.
Im August [1994] brach sie zu einer Europareise auf. Aufgrund von Ansichtskarten, die Kathy verschickte, ist belegt, daß sie dabei die Schweiz, Österreich und Italien besuchte. Am 8. September schrieb sie auf einer Karte, daß sie nun bald zurück in Holland sei.
Am folgenden Tag fand ein Jogger ihre schlimm verstümmelte Leiche im Hoekelumser Wald bei Ede, in der Nähe einer Unterführung der Autobahn A12. Die Polizei nahm daher an, daß Kathy als Anhalterin mitgenommen worden war und der Täter sich ihrer Leiche bei der Unterführung entledigt habe. Jan Rutjes, der Leiter der Mordkommission[Hinweis: Das ist derselbe, der auch beim XY-Fall im Studio war], sagte, es sei wahrscheinlich, daß die junge Frau aus Nordwiijk an Kopfverletzungen gestorben sei. Der Kopf aber fehlte [an der Leiche].
Bemerkenswerterweise paßt das zu den Aussagen des Dachdeckers. Er sagt, Kathy sei als Tramperin bei Duisburg zu ihm ins Auto gestiegen. Dort, so sagt er, habe er Sex mit der Frau gehabt. Danach, so behauptet er, habe sie Geld für ihre "erbrachte Dienstleistung" verlangt und habe ihn dabei mit einer Schußwaffe bedroht. Er habe, so seine Aussage, ihr daraufhin die Waffe entrissen und ihr dabei in den Kopf geschossen. Daraufhin habe er die Leiche in der Nähe von Ede abgelegt. Die Untersuchungen ergaben aber, daß er den Leichnam dort noch stark verstümmelt hat.
Der Tatverdächtige befindet sich seit dem 23. November [1999] im Gewahrsam der deutschen Polizei. Er war in Bottrop verhaftet worden, nachdem er gegenüber seiner Tante offenherzig gestanden hatte, für den grausamen Tod Kathys verantwortlich zu sein. Die Frau nahm daraufhin Kontakt zur Kripo Arnheim auf, die sofort ihre deutschen Kollegen alarmierte. An diesem Wochenende nun kam es zu den zwei weiteren Geständnissen.
Auffallend ist die Regelmäßigkeit, mit der der Mann mordete. Kathy verlor ihr Leben 1994, die beiden Prostituierten starben 1996 und 1998. Demnächst wird noch ein DNA-Abgleich zwischen dem Dachdecker und Spuren am Leichnam der Südafrikanerin durchgeführt werden.
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