#136

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 12.05.2011 14:06
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
In einen Vermisstenfall aus der vorletzten Sendung(Ehepaar wird vermißt, ebenso deren auffällig umgebautes Wohnmobil) ist Bewegung geraten.

http://www.tz-online.de/nachrichten/bayern-lby/ehepaar-wellheim-1240653.html
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#137

Re[2]: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 12.05.2011 15:12
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
TheWhite1961>In einen Vermisstenfall aus der vorletzten Sendung(Ehepaar wird vermißt, ebenso deren auffällig umgebautes Wohnmobil) ist Bewegung geraten.

TheWhite1961>http://www.tz-online.de/nachrichten/bayern-lby/ehepaar-wellheim-1240653.html

Erwartungsgemäß hat man auch die Leichen des Ehepaars aus dem Fahrzeug geborgen. Man darf gespannt sein was die Ermittlungen zur Todesursache ergeben.

P.S:In der Nähe der Fundstelle hat man übrigens auch den Wagen mit der darin befindlichen Leiche des Bauern Rudi R. aus Neuburg aus der Donau gezogen.
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#138

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 01.06.2011 16:32
von Portgars-D-Ace • 1 Beitrag
Ich habe auch noch einen Fall und Zwar die entführung aus Dessau am 17.11.1991 bis 18.12.1993....
also wer diesen fall mitverfolgt hat ist gerne zu einer diskussion eingeladen
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#139

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 17.04.2012 18:55
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Vermisstenfall Trudel Ulmen geklärt: Ein offenbar 1996 bei xy behandelter Vermisstenfall konnte jetzt geklärt werden, hierzu ein Bericht von heute:

http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/gestaendnis-vermisste-frau-wurde-wohl-vor-16-jahren-getoetet-id6565533.html
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#140

Re[2]: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 18.04.2012 06:00
von Gelöschtes Mitglied
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xyzuschauerseit72>Vermisstenfall Trudel Ulmen geklärt: Ein offenbar 1996 bei xy behandelter Vermisstenfall konnte jetzt geklärt werden, hierzu ein Bericht von heute:

xyzuschauerseit72>http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/gestaendnis-vermisste-frau-wurde-wohl-vor-16-jahren-getoetet-id6565533.html

Hallo!
Ich bin mir fast sicher, das dieser Fall NICHT 1996 sondern 1997 bei XY behandelt wurde.
In der Sendung vom 06.06.1997 sollte eine unbekannte Tote identifiziert werden, die in der Nähe der A3 Köln-Frankfurt aufgefunden worden war. Es wurden drei rekonstruierte Bilder vom Gesicht der Toten gezeigt. Außerdem wurde ein auffälliges Kleidungsstück, nämlich eine Jogginghose gezeigt.
Wie schon gesagt, ich bin mir fast sicher, das es dieser Fall ist. Wenn das stimmt, dann kann nach etwas über 16 Jahren eine unbekannte Tote identifiziert werden und ich kann in meiner Liste zu den unbekannten Toten nicht nur vermerken, das das Opfer identifiziert werden konnte sondern das auch der Ehemann der Täter ist.
So denn, einen schönen Gruß von schildi
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#141

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 18.04.2012 06:15
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo!
Hier nun noch ein Hinweis: Die Sendung vom 06.06.1997 kann man sich in dem bekannten Videoportal online ansehen. Der Fall wird nach FF3 von Sabine Zimmermann vorgestellt.
So denn, einen schönen Gruß von schildi

PS.: Ich habe mir gerade diesen Fall angesehen und bin mir jetzt zu 100% sicher.
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#142

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 18.04.2012 19:34
von Punker • 585 Beiträge
Zum Vermisstenfall Trudel Ulmen:

Mordfall geklärt: Es war der Ehemann Von IRIS KLINGELHÖFER

Mordopfer Trudel Ulmen. Ihr Fall ist geklärt: Ihr Ex-Mann wurde als mutmaßlicher Mörder verhaftet.

Bonn –

Spektakuläre Entwicklung im Fall „Trudel Ulmen“: Jetzt wurde nicht nur die Leiche der seit dem 21. März 1996 als vermisst geltenden Frau identifiziert - sondern auch ihr Täter geschnappt! Es ist Trudel Ulmens damaliger Ehemann Hans-Werner. Vor 16 Jahren hatte der behauptet, seine Frau wäre mit ihrem reichen Liebhaber ins Ausland durchgebrannt…

Die Polizei glaubte ihm damals, stellte die Ermittlungen aufgrund seiner Angaben bald ein! Nicht nur das. Als vier Monate nach Trudel Ulmens Verschwinden im nahen Bad Honnef eine Frauenleiche mit schlechten Zähnen und in greller Kleidung gefunden wurde, fielen die damaligen Ermittler erneut auf Hans-Werner rein.

Hans-Werner Ulmen lebt inzwischen in dritter Ehe, hat Kinder.

Er erklärte: Seine Frau sei sehr gepflegt - und diese Kleidung passe nicht zu ihr. Zudem hätte sie eine andere Konfektionsgröße, gute Zähne. Ein Bekannter: „Hans-Werner konnte alle um den Finger wickeln.“


Der heutige Chefermittler Hans-Willi Kernenbach gibt zu: „Wenn man tiefer eingestiegen wäre, hätte man einen Packan bekommen können.“ Und auch Oberstaatsanwalt Robin Faßbender sagt: „Man hätte mehr machen können.“ Der damalige Ermittlungschef ist inzwischen tot.


Trudel Ulmens Schicksal: Es wäre vermutlich nie geklärt worden, wenn vor kurzem nicht beantragt worden wäre, sie offiziell für tot zu erklären. Diese Tatsache veranlasste die Polizei, den Fall neu aufzurollen. „Wir haben im Bekannten- und Familienkreis Zeugen vernommen, darunter auch den damaligen Ehemann“, erklärt Werner Jüssen, Chef der Mordkommission. „Zusätzlich haben wir im Familienkreis Speichelproben genommen.“


Ziel war ein DNA-Abgleich mit allen 194 unbekannten Toten im Land – prompt gab es eine Teilübereinstimmung mit der unbekannten Toten aus Bad Honnef! Ein Vergleich mit DNA-fähigem Material von Trudel Ulmen brachte dann 100-prozentige Gewissheit.


Die Mordermittlungen liefen auf Hochtouren an, alle alten Aussagen wurden noch mal analysiert und die Vernehmungen ausgewertet. Daraufhin wurde am Montag (16. April) Hans-Werner Ulmen vernommen. „Nach anfänglichem Leugnen hat er zugegeben, seine Ehefrau getötet zu haben. Er hat Täterwissen preisgegeben“, so Oberstaatsanwalt Robin Faßbender.


Am 21. März 1996 war danach ein Ehestreit zwischen Trudel und ihrem Mann eskaliert. Faßbender: „Er gab an, ein Kissen auf ihr Gesicht gedrückt zu haben, bis sie sich nicht mehr regte.“ Anschließend schaffte Hans-Werner seine tote Frau nach Bad Honnef, verscharrte sie dort halbherzig in einem Waldstück an der L 247.


Jetzt, 16 Jahre später, gestand der Ehemann den grausige Tat! Festnahme.




Quelle: http://www.express.de/bonn/nach-16-jahren-mordfall-geklaert--es-war-der-ehemann,2860,14944106.html
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#143

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 18.04.2012 20:14
von Ludwig • 595 Beiträge
Wer sich ein etwas genaueres Bild zu dem Fall machen möchte, dem sei folgender thread empfohlen:

http://www.allmystery.de/themen/km83183

Fast unglaublich, wie sich die Historie der Klärung dieses Falles darstellt, und wie inaktiv die Polizei ursprünglich war!
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#144

Re[2]: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 19.04.2012 15:30
von Heimo • 1.534 Beiträge
Ludwig>Wer sich ein etwas genaueres Bild zu dem Fall machen möchte, dem sei folgender thread empfohlen:

Ludwig>http://www.allmystery.de/themen/km83183

Ludwig>Fast unglaublich, wie sich die Historie der Klärung dieses Falles darstellt, und wie inaktiv die Polizei ursprünglich war!

Nunja, ich finde die Darstellungen auf dieser Seite recht einseitig und nehme, was dort geschrieben wird, in der Regel nicht für bare Münze. Ich kann den Fall nicht genau beurteilen, dazu fehlt mir die entsprechende Kenntnis. Es klingt natürlich schon etwas komisch, was mit der Frau geschah.
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#145

Re[3]: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 19.04.2012 18:45
von Punker • 585 Beiträge
Ludwig>>Wer sich ein etwas genaueres Bild zu dem Fall machen möchte, dem sei folgender thread empfohlen:

Ludwig>>http://www.allmystery.de/themen/km83183

Ludwig>>Fast unglaublich, wie sich die Historie der Klärung dieses Falles darstellt, und wie inaktiv die Polizei ursprünglich war!

Heimo>Nunja, ich finde die Darstellungen auf dieser Seite recht einseitig und nehme, was dort geschrieben wird, in der Regel nicht für bare Münze. Ich kann den Fall nicht genau beurteilen, dazu fehlt mir die entsprechende Kenntnis. Es klingt natürlich schon etwas komisch, was mit der Frau geschah.

Hallo Heimo,

hier mal einige gute Artikel fürs Forum, nebst Kommentar, die wie ich finde, einen gute Chronologie der Ereignisse schaffen (die Darstellungen der o.g. Seite kann man wirklich nicht für bare Münze nehmen) :


Es beginnt 1996: Leichenfund, danach Ausstrahlung in XY
Zwischen Aegidienberg und StockhausenRadler entdeckte halb vergrabene Frauenleichekco
Aegidienberg/Asbach. Eine schreckliche Entdeckung machte am Freitag abend ein Radfahrer in der Nähe von Stockhausen: In einem Waldstück neben der L 247 fand er eine bereits stark verweste weibliche Leiche.

Mit Sonden und Spießen suchten am 23. Juli 1996 Polizisten das Waldstück zwischen Rottbitze und Stockhausen ab.

Die Umstände weisen laut Polizei darauf hin, daß die noch unbekannte Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Der Radfahrer entdeckte die Leiche in der Nähe eines unbefestigten Forstwirtschaftsweges an der L 247 zwischen den Ortschaften Rottbitze und Stockhausen, nicht weit von der Autobahnabfahrt Bad Honnef/Linz entfernt.

Er radelte sofort nach Hause, verständigte die Polizei und führte die Beamten zu dem kurz vor der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz gelegenen Fundort. Da die bereits stark verweste Leiche halb ins Erdreich eingegraben war, wurde die Kriminalwache in Bonn verständigt. Diese schaltete nach ersten Ermittlungen die Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Raimund Gärtner ein.

Die Fundstelle wurde noch in den späten Abendstunden für die Spurensuche- und -sicherung weiträumig abgesperrt. Gegen Mitternacht wurde die Leiche der Frau dann ins Institut für Rechtsmedizin nach Bonn gebracht. Dort wurde sie am Samstag obduziert. Da die Verwesung schon relativ weit fortgeschritten war, ließ sich bei der Obduktion die Todesursache nicht klären. Auch der Zeitpunkt des Todes war nicht festzustellen. Die Polizei vermutet jedoch, daß die Leiche schon längere Zeit im Wald gelegen hat.

Die Getötete war etwa 1,60 Meter groß und jüngeren bis mittleren Alters. Sie hatte vermutlich blonde bis dunkelblonde Haare und trug Kleidergröße 38 bis 40. Die Frau hatte sehr schlechte Zähne. Auffällig ist, daß sie in beiden Ohren zwei Löcher für Ohrringe hatte. Am linken Ohr trug sie einen Ohrstecker mit einer hellen Perle und einen etwa sieben Zentimeter langen Ohrring mit einem quaderförmigen Anhänger.

Am rechten Ohr wurde kein Schmuck gefunden. Bekleidet war die Leiche mit einer dunklen Bluse mit langen Ärmeln und hellen, markstückgroßen Punkten: Die Frau trug eine orange/rote Jogginghose (außen Kunstfaser, innen helle Baumwollbeschichtung), an deren linken Leiste sich der Schriftzug "Chevro" befindet. Da die Leiche noch nicht identifiziert ist, hoffen die Mordkommission und Oberstaatsanwalt Jörg Pietrusky auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Sie fragen: Wer hat in der Nähe des Fundortes ein Forstwirtschaftsweg an der L 247 zwischen der A 3/Abfahrt Bad Honnef/Linz und Stockhausen verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer kann Hinweise zur Identität der getöteten Frau geben? Wer kann etwas über die Herkunft der Kleidungsstücke und/oder des Schmucks sagen?

Hinweise nimmt die Mordkommission der Kriminalpolizei Bonn unter der Rufnummer 0228/152590 entgegen.

Artikel vom 22.07.1996
Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/region/Radler-entdeckte-halb-vergrabene-Frauenleiche-article740458.html


Nach 16 Jahren wird die oben genannte Unbekannte Tote identifiziert, der damalige Ehemann vernommen - er gesteht, seine Frau im Streit getötet zu haben...
Fall Trudel UlmenEx-Mann gesteht - Gewaltverbrechen nach 16 Jahren aufgeklärtVon Wolfgang Kaes
BONN. Die durch die Recherchen des General-Anzeigers ausgelösten neuen Ermittlungen der Bonner Kripo im Fall Trudel Ulmen haben jetzt zur Aufklärung des 16 Jahre zurückliegenden Gewaltverbrechens geführt. Am späten Montagabend gestand ihr damaliger Ehemann nach stundenlangem Verhör, die Rheinbacher Arzthelferin getötet zu haben.Bild 1 von 2

Trudel Ulmen war damit bereits tot, als sie am 21. März 1996 von Kollegen ihrer Arbeitsstätte in Bad Godesberg vermisst gemeldet wurde.

Der Ex-Mann gab zu, seine Frau nach einem zunächst verbalen Streit und einem anschließenden Handgemenge im gemeinsamen Haus in Rheinbach mit einem Kissen erstickt, den leblosen Körper in seinen Wagen geladen und in einem Waldstück im Bad Honnefer Stadtbezirk Aegidienberg verscharrt zu haben. Der Mann war seit dem frühen Morgen von Mitgliedern der Bonner Mordkommission vernommen worden. Am Dienstag stellte Oberstaatsanwalt Robin Fassbender Antrag auf Haftbefehl wegen Totschlags.

Die Polizei hatte die Suche nach der Vermissten im März 1996 nach nur vier Tagen eingestellt. Der Ehemann hatte behauptet, seine Frau habe ihn angerufen und ihm mitgeteilt, sie habe sich mit einem Liebhaber ins Ausland abgesetzt.

Selbst als die bereits stark verweste Leiche der Frau nur vier Monate nach der Tat zufällig von einem Radfahrer entdeckt wurde, konnte die Polizei keinen Zusammenhang zum Vermisstenfall Ulmen herstellen - obwohl sich nach dem großen Medienecho zu der "unbekannten Toten" im Sommer 1996 ein ehemaliger Arbeitskollege Trudel Ulmens meldete und auf einen möglichen Zusammenhang hinwies.

Anfang dieses Jahres startete der GA umfangreiche Recherchen, nachdem in der Zeitung eine Bekanntmachung des Amtsgerichts Rheinbach erschienen war. Darin wurde Trudel Ulmen aufgefordert, sich zu melden, da sie andernfalls für tot erklärt würde. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Kripo und der Staatsanwaltschaft im Bonner Polizeipräsidium informierten die Ermittler über den aktuellen Stand.

Kriminaldirektor Hans-Willi Kernenbach teilte mit, er habe gegenüber der Familie des Opfers sein tiefes Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass erst nach so vielen Jahren Klarheit über das Schicksal Trudel Ulmens herrsche. Ferner räumte Kernenbach ein: "Aus heutiger Sicht wären damals weitere Ermittlungsschritte möglich gewesen."



Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/region/Ex-Mann-gesteht-Gewaltverbrechen-nach-16-Jahren-aufgeklaert-article739800.html



Wie kam es zur Aufklärung? Die Recherche Arbeit des Reporters und Krimiautors

Im Interview spricht der GA-Chefreporter über die Recherche-Arbeit, den Kontakt zur betroffenen Familie und auch über den einen oder anderen Selbstzweifel.

Herr Kaes, wie sind Sie Ende des Jahres 2011 auf den Fall gekommen?
Wolfgang Kaes: Das war der pure Zufall. Eine kleine Annonce in unserer Zeitung, die nicht wie vorgesehen in der Anzeigenabteilung, sondern in der Redaktion gelandet ist.


Was war das für eine Anzeige?
Kaes: Das war die amtliche Bekanntmachung des Amtsgerichts Rheinbach. Trudel Ulmen oder eine Person, die ihren Aufenthaltsort kennt, solle sich bis Ende Februar melden, ansonsten werde sie für tot erklärt.

Was hat Sie stutzig gemacht?
Kaes: Ich war einfach überrascht, den Vermissten-Fall nicht zu kennen. Auch die Suche in unserem Archiv hat keine Ergebnisse gebracht. Ich habe dann erst einmal bei der Polizei nachgefragt.

Und?
Kaes: Die Beamten waren im ersten Moment ganz perplex und wussten gar nicht mehr, ob überhaupt je ermittelt worden ist. Da war mir klar: Da stimmt etwas nicht.

Wie sind Sie weiter bei der Recherche vorgegangen?
Kaes: Ich habe Kontakt zu den Angehörigen gesucht. Der nächste Zufall war dabei, dass ich in derselben Stadt aufgewachsen bin wie Trudel Ulmen (Anm. d. Red.: die 18.000 Einwohner-Stadt Mayen in der Eifel). Das hat die Anfangsrecherchen erleichtert.

Mit wem haben Sie alles gesprochen?
Kaes: Ich habe mit der Mutter, dem jüngeren Bruder, der älteren Schwester gesprochen, mit Schulfreunden in Mayen sowie mit ihren Freunden und Nachbarn in Rheinbach. Ich wollte mir ein Bild von Trudel Ulmen machen. Dabei wurde mir relativ schnell klar: Diese Frau war nicht der Typ, der sich von heute auf morgen auf und davon macht, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Trudel Ulmen war ein Mensch, der sehr stark auf materielle Sicherheit und Ordnung ausgerichtet war.

Haben Sie auch den damaligen Ehemann befragt?
Kaes: Natürlich habe ich das versucht. Aber er hat mich mehrfach vertröstet und erklärt, dass er das Verschwinden für sich längst psychisch verarbeitet habe und der Rest ausschließlich Sache der Kripo sei.

Welche Ergebnisse brachten Ihre ersten Recherchen?
Kaes: Es war durch Eintragungen in Trudel Ulmens Personalakte beim letzten Arbeitgeber, dem Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe in Bad Godesberg, schnell erwiesen, dass die Polizei damals nur vier Tage ermittelt hat – und dazwischen lag auch noch ein Wochenende. Trudel Ulmens damaliger Ehemann hatte seine Frau erst vermisst gemeldet und wenige Tage später erklärt, dass sie sich telefonisch gemeldet habe.

Die Geschichte vom Liebhaber, mit dem sie sich abgesetzt hat...
Kaes: Genau. Für die Polizei waren damit alle Fragen geklärt. Die Akte wurde zugeklappt und fünf Jahre später vernichtet.


Zur Person: Wolfgang KaesWolfgang Kaes, 1958 in Mayen geboren, studierte Politikwissenschaft und begann seine journalistische Laufbahn als Polizeireporter. Nach diversen Stationen in Deutschland kam er 1989 zum General-Anzeiger. Dort ist er heute Chefreporter Region. In seiner Freizeit schreibt er Kriminalromane, die auf authentischen Fällen beruhen.

Inwiefern kam durch Ihre Anfrage bei der Polizei neuer Schwung in den Fall?
Kaes: Es zeichnete sich durch die veröffentlichten Recherche-Ergebnisse im GA nun auch für die Kripo deutlich ab, dass irgendetwas mit dem Verschwinden von Trudel Ulmen nicht stimmt. 16 Jahre lang ist nichts geschehen. Das hat der Polizei keine Ruhe mehr gelassen. Am Ende war es für die Kripo auch eine Frage der Ehre, den Fall aufzuklären.

Ist es nicht unerklärlich, dass die Polizei damals nur aufgrund der Aussagen des Ehemannes die Ermittlungen eingestellt hat?
Kaes: Ich bin kein Polizist, kein Kriminalist, sondern Journalist. Ich schreibe nur, was ich beobachte. Diese Frage kann nur die Polizei beantworten. Möglicherweise half auch eine Kette unglücklicher Zufälle dem Täter, 1996 unerkannt zu bleiben.

Hätten Sie denn als Journalist damals aufgehört zu recherchieren?
Kaes: Nein, dafür bin ich ein zu neugieriger Mensch. Allerdings: Einem Journalisten kann beim Recherchieren irgendwann die Luft ausgehen, weil er nicht die Macht des Staates im Rücken hat und Zeugen nicht zu Aussagen zwingen kann.

Wie sehr hat Sie der Fall Ulmen bei der Recherche-Arbeit persönlich ergriffen?
Kaes: Zunächst einmal hat mich die Geschichte über vier Monate hinweg beschäftigt. Zwischendurch haben mich auch Selbstzweifel geplagt: Hast du dich vielleicht verrannt? Ist sie vielleicht doch irgendwo im Ausland? Hinzu kam, dass ich plötzlich der letzte Hoffnungsanker für die Familie war, die nach 16 Jahren erstmals eine Chance sah, den Fall zu klären und Klarheit zu erhalten, was mit ihrer Trudel wirklich passiert ist.

Wie eng war und ist der Kontakt zur Familie Lenerz?
Kaes: Sehr eng. Wir haben in den vier Monaten fast täglich miteinander gesprochen, manchmal auch mitten in der Nacht. Weil der Kontakt so eng gewesen ist, hatte mich auch die Kripo gebeten, am vergangenen Montag mit nach Mayen zu fahren, um die Todesnachricht zu überbringen.

Herr Kaes, Sie haben den Fall Ulmen nach Jahren wieder ins Rollen gebracht und maßgeblich zur Aufklärung beigetragen. Diverse TV-Teams wie z.B. der WDR haben Sie bereits interviewt, auch der Spiegel hat Sie kontaktiert. Wie gehen Sie mit der Situation um?
Kaes: Die letzten Tage nehme ich wie durch einen Nebelschleier wahr. Ich kann noch gar nicht realisieren, dass der Fall jetzt tatsächlich abgeschlossen ist. Viel entscheidender als das Medieninteresse ist jedoch, wie die Familie mit der Situation umgeht. Sie kann ja jetzt erst mit dem Trauerprozess beginnen. Für sie ist es ein ganz großer Schock, dass ein Mensch, dem sie lange Zeit absolut vertraut haben, ihre Trudel umgebracht hat. Die Interviews im Fernsehen spult man da eher nebenbei ab. Wichtig ist jetzt, dass die Familie abschließen kann - und von den Medien in Ruhe gelassen wird.

Wann können auch Sie mit dem Fall Ulmen gedanklich abschließen?
Kaes: Ich habe jetzt zwei Tage Urlaub. Das ist auch ganz gut so. Um runterzukommen. Mal wieder durchzuschlafen. In den vergangenen vier Monaten habe ich fast an nichts anderes gedacht als an den Fall Ulmen.

Welchen Fall lösen Sie als nächstes?
Kaes: Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich gar keinen. Das ist ja nicht so einfach wie im Kino. Ich bin nicht Miss Marple, und es gehört neben hartnäckiger Recherche eine riesige Portion Glück dazu. Sicher wäre es interessant, sich den Fall Hagen noch mal näher anzuschauen. Das Bonner Unternehmer-Ehepaar, das ähnlich lange spurlos verschwunden ist. Der Fall ist bis heute nicht geklärt.

quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/region/Wie-GA-Chefreporter-Wolfgang-Kaes-recherchierte-article740833.html


Kommentar
Fall Trudel Ulmen - Drängende FragenVon Jörg Manhold
Der Fall Trudel Ulmen ist gelöst - nach 16 Jahren. Ihre bereits damals gefundene Leiche konnte jetzt identifiziert und damit dem Vermisstenfall Ulmen zugeordnet werden. Der mutmaßliche Täter - ihr früherer Ehemann - hat in der Nacht zu Dienstag ein Geständnis abgelegt. Zuletzt ging alles ganz schnell, nachdem 16 Jahre lang Gras über die Sache gewachsen war.Die Angehörigen der Toten können nun endlich Frieden finden, so schmerzlich die Gewissheit auch sein mag. Das ist nur möglich, weil die Kriminalpolizei seit Anfang des Jahres akribisch gearbeitet und noch einmal jeden Stein umgedreht hat. Auch solche, die bisher noch völlig unberührt lagen. Das brachte letztlich den Ermittlungserfolg.

Und der wirft nun auch unangenehme Fragen auf. Die richten sich insbesondere an die handelnden Personen vor 16 Jahren. Ist es tatsächlich so einfach: Einen Menschen umbringen, ihn vermisst melden, nach ein paar Tagen Entwarnung geben - und gleich wird die Akte geschlossen? So fest, dass schon vier Monate später, als wenige Kilometer Luftlinie eine unbekannte Leiche gefunden wird, keine Querverbindung mehr gezogen wird, obwohl viele Merkmale das zugelassen hätten?

Wie kann es sein, dass die Kriminalpolizei viel Energie in die Identifizierung der unbekannten Leiche von Aegidienberg steckt, inklusive aufwendiger Recherche für die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst", ohne die naheliegenden Schlüsse zu ziehen? Das rührt an die grundsätzliche Frage des Vertrauens in den Rechtsstaat.

Es stimmt, jeder Erwachsene darf grundgesetzlich verbrieft seinen Aufenthaltsort frei wählen. Und es ist der Polizei geradezu verboten, seinen Wohnort für dessen Angehörigen zu ermitteln. Das gilt allerdings nur, solange keine akute Gefahr für Leib und Leben angenommen werden kann. Da ist Interpretationsspielraum vorhanden.

Wie war das damals mit Trudel Ulmen? Hätte die Polizei Widersprüche des mutmaßlichen Täters erkennen müssen? Hat sie den Aktendeckel zu früh zugeklappt? Wurden die Akten zu leichtfertig nach fünf Jahren vernichtet? Oder ist das die Perspektive derer, die 16 Jahre danach über viel mehr Informationen verfügen und sich zu einem ungerechten Urteil verführen lassen?

Es stimmt, in Deutschland werden rund 100 000 Menschen pro Jahr vermisst gemeldet, in Bonn sind das immerhin 2000. Statistisch gesehen lösen sich 80 Prozent der Fälle innerhalb eines Monates in Wohlgefallen auf. Lediglich ein Prozent der Vermissten ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Das klingt zunächst einmal nach wenig, macht aber deutschlandweit 1000 Menschen pro Jahr. Genug, um als feste Größe ernst genommen und mit Sorgfalt gesucht zu werden.
Artikel vom 18.04.2012

http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/kommentare/Fall-Trudel-Ulmen-Draengende-Fragen-article740036.html

Momentan Stadtgespräch in Rheinbach...
Der Fall Trudel UlmenNach dem Geständnis des Ehemanns ist der Fall Stadtgespräch in RheinbachVon Hans-Peter Fuß
RHEINBACH. Die Nachbarn sind fassungslos angesichts des Dramas, das sich vor 16 Jahren in ihrem Viertel abgespielt hat.Bild 1 von 3

Idyllische Wohnlage: Trudel Ulmen lebte 1996 mit ihrem Ex-Mann in einem Haus am KAB-Ring in Rheinbach.

In den KAB-Ring in der Rheinbacher Nordstadt verirren sich keine Ortsunkundigen. Wer dort mit dem Auto unterwegs ist, wohnt auch dort. Die Vorgärten sind akkurat gepflegt, nur die Steinfräsen der Bauarbeiter, die den Bürgersteig erneuern, stören die morgendliche Ruhe. Eine junge Mutter schiebt ihren Kinderwagen über die Straße. Am KAB-Ring haben Trudel Ulmen und ihr Mann einst gewohnt.

Vor dem Haus steht ein roter Renault, neben den Natursteinstufen vor der Haustür recken sich Rosen empor. Am Dienstag hat der heute 56-Jährige gestanden, seine Frau im März 1996 umgebracht und die Leiche in einem Waldstück bei Aegidienberg vergraben zu haben.

Die Nachricht hat sich am Mittwoch auch am KAB-Ring in Windeseile verbreitet. Die Nachbarn sind fassungslos angesichts des Dramas, das sich vor 16 Jahren in ihrem Viertel abgespielt hat. Sie sprechen mit dem GA, wollen aber nicht namentlich genannt werden.

"Das ist eine ganz tragische Geschichte", sagt eine Nachbarin. Ihr Mitgefühl gelte den Kindern: der Tochter aus der zweiten Ehe des mutmaßlichen Täters und dem Sohn aus der dritten Ehe. "Er war ein unauffälliger Mann", sagt ein anderer Nachbar. Nie habe er ihm eine solche Tat zugetraut. "Wir sind alle fassungslos und tief betroffen", ergänzt eine Nachbarin.

"Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht", meint eine Frau, die schon 25 Jahre im Viertel wohnt. Sie habe schon lange vermutet, dass Trudel Ulmen von ihrem Mann getötet worden sei. Das macht sie an scheinbar nebensächlichen Beobachtungen fest: Trudel Ulmen habe kurz vor ihrem Verschwinden noch Topfblumen gekauft, sie aber nie eingepflanzt. Diesen und anderen Fragen sei die Polizei damals aber nicht nachgegangen. "Jetzt hat Trudels Seele im Himmel ihre Ruhe."

Entwicklung nicht für möglich gehalten

Nicht nur in der Nordstadt, auch in den Geschäften, Cafés und Lokalen in der Rheinbacher Innenstadt ist das Geständnis im Fall Ulmen am Mittwoch Gesprächsthema Nummer eins. Diese Entwicklung habe sie nicht für möglich gehalten, sie habe den Mann immer gegen alle Verdächtigungen verteidigt, sagt eine Cafébesucherin. Achim Frank, Inhaber eines Pfeifenstudios und Zeitungsgeschäfts: "Ich bin fast vom Glauben abgefallen, als ich das heute Morgen gelesen habe." Er habe das Ehepaar als Kunden gekannt und nie an einen Mord geglaubt. Bereits am Mittag waren im Zeitschriftengeschäft von Klaus Langenfeld an der Hauptstraße alle GA-Exemplare ausverkauft.

Auch im benachbarten Eiscafé "Marco Polo" reden die Gäste über den Fall Ulmen, wie Inhaber Nejat Özduran dem GA berichtet. Ebenso in der Stern-Apotheke gegenüber. Apothekerin Ute Bergenholtz: "Ich habe schon nach dem ersten Bericht im GA vermutet, dass der Mann es war." Die Arbeit der Polizei vor 16 Jahren grenzt für sie an einen "Skandal".

Der Optiker Michael Firmenich sagt, es sei gut, dass dank der Berichterstattung jetzt die Ungewissheit für die Familie beendet sei. Er und viele seiner Kunden hätten sich allerdings gefragt, warum die Polizei damals wichtigen Fragen nicht nachgegangen sei. Wie im Café Mauel studieren auch die Gäste im Stadt-Café Schlich gestern aufmerksam die GA-Berichte zum Fall Ulmen.

Ein Gast in der "Alten Post", der das Ehepaar kannte, sagt, er sei sich schon seit Jahren sicher gewesen, dass der Ehemann der Täter gewesen sei. "Denn Trudel wäre nie allein ins Ausland abgehauen." Anders sieht es Hannelore Wilbert, die mit Trudel Ulmen in der Gymnastikgruppe des SV Wormersdorf turnte: "Ein solches Verbrechen hätte ich ihrem Mann nicht zugetraut." Aber sie habe schon den Eindruck gehabt, dass die Ehe der beiden zum Schluss nicht mehr in Ordnung gewesen sei. "Unbegreiflich" sei es ihr, wie der Mann 16 Jahre mit einer solchen Tat leben konnte. "Das macht mich fassungslos."

Artikel vom 19.04.2012
Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/region/Nach-dem-Gestaendnis-des-Ehemanns-ist-der-Fall-Stadtgespraech-in-Rheinbach-article740567.html
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#146

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 19.04.2012 19:36
von Heimo • 1.534 Beiträge
@ Punker

Danke für die Zurverfügungstellung der Texte. Da ich selber gelegentlich in dem Forum lese, sind mir einige Texte schon bekannt.

Ich will in diesem Fall nicht in Abrede stellen, dass die Polizei Fehler gemacht hat. Ich gebe allerdings zu, dass ich dort in dem Forum generell mit der Darstellung und den Kommentaren einiger User nicht viel anfangen kann und auch deren Ansichten oft nicht im Ansatz teile, weshalb ich die Kommentare in dem genannten Forum mit viel Skepsis lese.

Aber danke für die Artikel.
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#148

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 20.04.2012 08:28
von Ludwig • 595 Beiträge
Hallo zusammen !

Mir ging es bei dem link auch nicht so sehr um die Beiträge, sondern eher um die dort zu findenden Presseartikel! In diesem Zusammenhang herzlichen Dank an Punker, der diese hier eingestellt hat, ebenso an xyzuschauerseit72 für die links zu den Filmbeiträgen!

viele Grüße
Ludwig
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#149

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 20.04.2012 19:55
von Punker • 585 Beiträge
Fall Trudel Ulmen"Der gefährlichste Mann ist der eigene Ehemann"Von Delphine Sachsenröder

Der Fall Trudel Ulmen wirft viele Fragen auf. Zum einen geht es um die Arbeit der Polizei. Zum anderen steht der Ex-Mann des Opfers im Fokus. Wie konnte er all die Jahre mit der Schuld leben? Kriminologe Christian Pfeiffer und Alexander Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sozial- und Rechtspsychologie der Universität Bonn, geben Antworten.


"Der gefährlichste Mann für jede Frau ist der Ehemann" , ist Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen in Hannover überzeugt. Er hält den Fall Ulmen für "einen stinknormalen Tötungsfall". Ehepartner gehörten in der Regel zu den Hauptverdächtigten. "Verwunderlich ist hier jedoch, dass der Fall nicht früher aufgeklärt wurde", sagte der Experte.

Laut Pfeiffer ist jedoch die Zahl der Menschen, die durch ihren Ehepartner umgebracht werden, deutlich zurückgegangen. "Heute trennen sich die Paare schneller als früher, die Frauen sind finanziell und beruflich unabhängiger", nennt Pfeiffer als Grund. "Die Konflikte schaukeln sich daher nicht so schnell hoch."


Ob Eheprobleme wirklich eine Ursache für den Tod Trudel Ulmens waren, wird jedoch wohl wenn überhaupt erst vor Gericht geklärt werden. Die psychologischen Hintergründe von Tötungsdelikten geben selbst Fachleuten meist Rätsel auf. "Es gibt einfach zu wenige Fälle, in denen ein Täter die Tat über so lange Zeit vertuschen kann, um daraus seriöse Merkmale abzuleiten", sagt Alexander Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sozial- und Rechtspsychologie der Universität Bonn.

Welche psychischen Beweggründe der Tat zugrunde liegen "das könnte allein der frühere Ehemann selber sagen", so Schmidt. Angesichts des kommenden Gerichtsverfahrens sei jedoch "jetzt ein schlechter Zeitpunkt, die wahren Motive herauszufinden". Generell gilt nach Angaben des Experten für die Erforschung der Psyche von Mördern: "Wir sind erschreckend ahnungslos."

Die Wissenschaft beschäftige sich vor allem mit der Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Straftäter wiederholt eine schwere Tat begeht? Kaum Erkenntnisse gebe es dagegen darüber, warum bisher unbescholtene Bürger einen anderen Menschen töten. "Für diese Konstellation gibt es kaum eine Möglichkeit der wissenschaftlichen Untersuchung, etwa durch eine Langzeitstudie."

Nur ein Bruchteil der Morde wird jedoch nach Angaben Schmidts von psychisch kranken Tätern begangen. "Meistens liegen die Motive im normalpsychologischen Bereich", sagt der Experte. Vom Streit unter Alkoholeinfluss bis zum nüchtern geplanten Mord - "es gibt keine Verallgemeinerung, jeder Einzelfall muss als solcher betrachtet werden", so Schmidt. Daher sei es auch für die Mitmenschen und die Ermittler nicht ohne weiteres möglich, einen Täter als solchen zu erkennen. Täuschung gehöre zu den alltäglichen menschlichen Verhaltensweisen, so der Experte.

"Den Serienmörder gibt es fast nur im Fernsehen", sagt der Rechtspsychologe. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter mehrere Menschen töte, sei äußerst gering. Auch die in der Öffentlichkeit stark beachteten Fälle von Sexualmorden seien mit etwa 40 Fällen in Deutschland im Jahr eher selten.


http://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/region/Der-gefaehrlichste-Mann-ist-der-eigene-Ehemann-article741262.html
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#150

Re: Vermisstenfälle in xy

in Filmfälle 22.04.2012 07:44
von Waldmeister • 61 Beiträge
Ein sehr interessanter Fall!

Was mich noch interessieren würde ist, wie es zu dem Aufgebotsverfahren des Amtsgerichts Rheinbach gekommen ist. Vielleicht habe ich entsprechende Hinweise in den Zeitungsberichten überlesen. Einem solchen Aufgebotsverfahren, an dessen Ende eine Todeserklärung steht, muss mE ein Antrag zugrunde liegen. Sollte der Ehemann diesen Antrag gestellt haben, etwa aus erbrechtlichen Gründen, dann hat er den Fehler seines Lebens begangen.

Ohne das Aufgebotsverfahren wäre niemals mehr Licht in die Sache gekommen.
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