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Abgesehen von einer Umfrage
http://azxy.communityhost.de/poll/?poll__pid=234123091
existiert hier noch kein eigener Thread mit Informationen und Meinungen rumd um den nicht unumstrittenen XY-Preis.
Aus diversen "Modernisierungen", die sich die XY-Redaktion in den letzten 10 Jahren hat einfallen lassen wie insbesondere
unsinnige "Topfahndungen",
überflüssiger Action-Firlefanz im Studio,
nicht nachvollziehbare Verschiebung der Ergebnisrückblicke vom Sendungsanfang irgendwo nach hinten hin,
Verfilmung gänzlich irrelevanter Nebenhandlungen etc.
halte ich den XY-Preis für eine positive Neuerung, die dazu beiträgt, das verbreitete "Wegschauen" in unserer Gesellschaft aufzubrechen. Eher sekundär dabei, ob der Preis wirklich eine eigene Idee der Sendungsverantwortlichen war oder (wie gelegentlich im Bereich der Strafverfolgungsbehörden zu hören ist) von außen (als clevere PR-Aktion von Sponsoren?) an das Team herangetragen wurde. Vielleicht kann ja im Laufe der Zeit ein informierter User hierzu mal näheres zur Entstehung des Preises posten.
http://azxy.communityhost.de/poll/?poll__pid=234123091
existiert hier noch kein eigener Thread mit Informationen und Meinungen rumd um den nicht unumstrittenen XY-Preis.
Aus diversen "Modernisierungen", die sich die XY-Redaktion in den letzten 10 Jahren hat einfallen lassen wie insbesondere
unsinnige "Topfahndungen",
überflüssiger Action-Firlefanz im Studio,
nicht nachvollziehbare Verschiebung der Ergebnisrückblicke vom Sendungsanfang irgendwo nach hinten hin,
Verfilmung gänzlich irrelevanter Nebenhandlungen etc.
halte ich den XY-Preis für eine positive Neuerung, die dazu beiträgt, das verbreitete "Wegschauen" in unserer Gesellschaft aufzubrechen. Eher sekundär dabei, ob der Preis wirklich eine eigene Idee der Sendungsverantwortlichen war oder (wie gelegentlich im Bereich der Strafverfolgungsbehörden zu hören ist) von außen (als clevere PR-Aktion von Sponsoren?) an das Team herangetragen wurde. Vielleicht kann ja im Laufe der Zeit ein informierter User hierzu mal näheres zur Entstehung des Preises posten.
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Hier was zum Preis 2010:
Der XY-Preis 2010 - Helfen lohnt sich!
Wieder werden drei Preise für vorbildliches Verhalten ausgelobt!
Zum neunten Mal wird 2010 "Der XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen" verliehen, an Menschen, die sich in besonderer Weise für Opfer von Kriminalität eingesetzt haben. Als logische Konsequenz aus der Arbeit zur Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hat das XY-Team 2002 zusammen mit dem ZDF und dem Bundesinnenministerium den XY-Preis ins Leben gerufen. 38 Menschen sind seitdem für ihren herausragenden Einsatz gegen das Verbrechen geehrt worden. Ein kleines Vermögen, nämlich insgesamt 250.000 Euro, konnte inzwischen als Preisgelder an die Nothelfer ausgezahlt werden.
Gesucht werden Menschen, die dazu beigetragen haben, eine strafbare Handlung zu verhindern oder aufzuklären. Oder, die einem Opfer einer Straftat maßgeblich geholfen haben. Der Preis soll zum einen Belohnung und Anerkennung sein, zum anderen soll er Menschen aber auch positiv Beispiel geben und zeigen, dass Hilfe gegen Gewalt möglich ist.
"Niemand soll sich selbst in Gefahr bringen, aber ohne ein couragiertes Miteinander der Bürger überlassen wir den Falschen das Feld", so Eduard Zimmermann.
Ein wichtiges Kriterium für den "XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen" ist, dass Helfer besonnen handeln, sich selbst oder andere durch ihren Einsatz möglichst nicht in Gefahr bringen. In manchen Situationen ist die genaueste Beobachtung aller Umstände und ein anschließendes Telefonat mit guten Hinweisen schon sehr hilfreich.
Wer einen dieser „Helden des Alltags“ kennt, der entschlossen und besonnen gegen Kriminalität vorgegangen ist, sollte seinen Vorschlag bitte an folgende Adresse schicken:
Aktenzeichen XY... ungelöst
Kennwort: XY-Preis
Postfach 1147
85765 Unterföhring
oder Email an: xy@zdf.de - Betreff: XY-Preis
Quelle: http://www.presse-partner.de/start.cfm?pageid=666&type=list&archive=0
Der XY-Preis 2010 - Helfen lohnt sich!
Wieder werden drei Preise für vorbildliches Verhalten ausgelobt!
Zum neunten Mal wird 2010 "Der XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen" verliehen, an Menschen, die sich in besonderer Weise für Opfer von Kriminalität eingesetzt haben. Als logische Konsequenz aus der Arbeit zur Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hat das XY-Team 2002 zusammen mit dem ZDF und dem Bundesinnenministerium den XY-Preis ins Leben gerufen. 38 Menschen sind seitdem für ihren herausragenden Einsatz gegen das Verbrechen geehrt worden. Ein kleines Vermögen, nämlich insgesamt 250.000 Euro, konnte inzwischen als Preisgelder an die Nothelfer ausgezahlt werden.
Gesucht werden Menschen, die dazu beigetragen haben, eine strafbare Handlung zu verhindern oder aufzuklären. Oder, die einem Opfer einer Straftat maßgeblich geholfen haben. Der Preis soll zum einen Belohnung und Anerkennung sein, zum anderen soll er Menschen aber auch positiv Beispiel geben und zeigen, dass Hilfe gegen Gewalt möglich ist.
"Niemand soll sich selbst in Gefahr bringen, aber ohne ein couragiertes Miteinander der Bürger überlassen wir den Falschen das Feld", so Eduard Zimmermann.
Ein wichtiges Kriterium für den "XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen" ist, dass Helfer besonnen handeln, sich selbst oder andere durch ihren Einsatz möglichst nicht in Gefahr bringen. In manchen Situationen ist die genaueste Beobachtung aller Umstände und ein anschließendes Telefonat mit guten Hinweisen schon sehr hilfreich.
Wer einen dieser „Helden des Alltags“ kennt, der entschlossen und besonnen gegen Kriminalität vorgegangen ist, sollte seinen Vorschlag bitte an folgende Adresse schicken:
Aktenzeichen XY... ungelöst
Kennwort: XY-Preis
Postfach 1147
85765 Unterföhring
oder Email an: xy@zdf.de - Betreff: XY-Preis
Quelle: http://www.presse-partner.de/start.cfm?pageid=666&type=list&archive=0
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Hier was zum Preis 2009:
Zivilcourage - wichtiger denn je:
Der XY-Preis 2009 - Die Preisträger
Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble verlieh am 01. September 2009 um 12 Uhr im ZDF Hauptstadtstudio zum 8. Mal den XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen
Den XY-Preis und je 10.000 Euro Preisgeld erhielten:
Moein Ramezani und Marc Kohlert aus Aschaffenburg:
ZWEI JAHRE ALT UND VOLLER BLAUER FLECKEN:
ZWEI VERKÄUFER BEENDEN MARTYRIUM DES KLEINEN BUBEN
Moein Ramezani und Marc Kohlert arbeiten in einem Elektronikmarkt in Aschaffenburg. Am 20. No-vember 2008 fällt Marc Kohlert ein Pärchen mit einem knapp zweijährigen Jungen auf. Das Kind wirkt apathisch und hat überall blaue Flecken.
Marc Kohlert ist ahnt sofort, dass etwas nicht stimmt und bittet seinen Kollegen Moein Ramezani, sich das Kind ebenfalls anzusehen.
Die beiden handeln umsichtig und geschickt: Durch eine List verschaffen Sie sich die Adresse des Pärchens und verständigen das Jugendamt. Noch am Abend wird die Familie überprüft. Es stellt sich heraus, dass der drogenabhängige und vorbestrafte Lebensgefährte der alleinerziehenden Mutter, der erst kurze Zeit bei ihr wohnte, das Kind mehrfach verprügelt hatte. Die Mutter des Kindes sah tatenlos zu und versuchte, die Misshandlungen zu vertuschen.
Inzwischen lebt der Junge bei seinem leiblichen Vater. Die Mutter wurde zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt und hat freiwillig auf das Sorgerecht verzichtet. Sie hat nur noch spora-disch Kontakt zu dem Jungen. Ihr Lebensgefährte wurde zu 2 ½ Jahren Gefängnis verurteilt.
Begründung der Jury:
Mit besonderer Umsicht und Sensibilität haben Marc Kohlert und Moein Ramezani einen besonders schweren Fall von Kindesmisshandlung aufgedeckt. Als die beiden Männer auf die Verletzungen des Kleinkindes aufmerksam wurden, wuchs in ihnen ein schrecklicher Verdacht. Marc Kohlert und Moein Ramezani waren sich darüber im Klaren, dass nur Hilfe von außen das Martyrium des Kindes zu beenden konnte. Klug und besonnen haben sie sich die Adresse der Verdächtigen beschafft und meldeten sie sofort den Behörden. Strategisch geschickt setzten Marc Kohlert und Moein Ramezani eine Interventionskette in Gang, an deren Ende die Rettung des Kindes und die Verurteilung der Schuldigen standen. Möglicherweise haben sie einem Kind das Leben gerettet. Die Jury zollt Marc Kohlert und Moein Ramezani ihren höchsten Respekt.
Kerstin Friedrich aus Dresden:
DURCH DAS GEISTESGEGENWÄRTIGE VERHALTEN DER KRANKENSCHWESTER:
KINDESMISSBRAUCH VERHINDERT!
Während der Heimfahrt in der Straßenbahn fällt Kerstin Friedrich das auffällige Verhalten eines etwa 20-jährigen Mannes und eines kleinen Jungen auf. Während der junge Mann immer wieder versucht, sich an das Kind zu drängen und es auszuhorchen, blockt der Junge sichtlich ab. Mehr noch: Er siezt den Fremden beharrlich, offensichtlich in der Hoffnung, die anderen Fahrgäste auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen. Doch kaum einer reagiert. Ein Dilemma für den hilflosen Buben.
Kerstin Friedrich erkennt den Ernst der Situation und ruft unauffällig die Polizei. Sie lässt die beiden keine Minute mehr aus den Augen. Selbst, als sie gemeinsam die Straßenbahn verlassen, folgt sie ihnen, bis die Polizeistreife eintrifft.
Die herbeigerufenen Beamten überprüfen den Mann, gegen den bis dato nichts vorlag und nehmen ihn vorübergehend fest. Zwar legt der 20-jährige kein eindeutiges Geständnis ab, erklärt sich aber bereit, sich in therapeutische Behandlung zu begeben. Polizei und Staatsanwaltschaft sind sich sicher, dass Kerstin Friedrich durch ihr kluges Eingreifen ein Sexualverbrechen verhindert hat.
Begründung der Jury :
Kerstin Friedrich hat mit höchster Sensibilität ein drohendes Verbrechen an einem Kind verhindert. Unter zahlreichen Erwachsenen war sie die einzige, die reagiert, als ein Siebenjähriger von einem Mann bedrängt wurde. Kerstin Friedrich setzte sich über eigene Zweifel hinweg und war bereit sich einzumischen. Durch ihre Umsicht konnte das Kind rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Dass sich der Mann nach der Vernehmung durch die Polizei freiwillig zu einer Therapie bereit erklärt hat, unterstreicht, wie knapp das Kind einem sexuellen Übergriff entgangen ist. Kerstin Friedrich hat ein Verbrechen verhindert, bevor es passieren konnte und einem potentiellen Straftäter die Chance zur frühzeitigen Umkehr eingeräumt. Die Jury zollt Kerstin Friedrich ihren höchsten Respekt.
Alexander Karamanlaki aus Wangels-Hansühn:
PENSIONIERTER LEHRER BEENDET VERGEWALTIGUNGSSERIE
Seit 2004 suchte die Kripo Lübeck nach einem Serienvergewaltiger in Norddeutschland. Selbst eine DNA-Reihenuntersuchung an über 2000 Männern brachte kein Ergebnis. Im Dezember 2008 konnte dann der Gesuchte dank des beherzten Eingreifens von Alexander Karamanlaki (6 aus Hansühn gestellt werden!
Der pensionierte Lehrer beobachtet am 18. Dezember 2008 eine Rangelei zwischen einem Mann und einer 19-jährigen auf einem Feldweg neben einem Auto. Alexander Karamanlaki hatte das Mädchen schon öfter dort gesehen und spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Er hält, öffnet sein Autofenster und fragt, was los ist. Sofort reißt sich die junge Frau los, flüchtet sich in sein Auto und lässt sich nach Hause fahren. Der Rentner ruft die Polizei und gibt das Kennzeichen des Autos durch. Schon am nächsten Tag wird der Halter des Wagens überprüft und nach einer DNA-Untersuchung steht fest:
Der Mann, ein 29-jähriger Familienvater, ist der seit 2004 gesuchte Serientäter!
Insgesamt 23 Übergriffe, überwiegend auf Kinder und junge Frauen, werden dem Mann zur Last gelegt! Acht Mal waren die Opfer jünger als 14 Jahre. Im Juni 2009 wird er zu 10 Jahren und drei Monaten Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.
Begründung der Jury:
Alexander Karamanlaki hat durch seine Aufmerksamkeit und Besonnenheit nicht nur ein Verbrechen an einer jungen Frau verhindert. Er hat auch dafür gesorgt, dass eine ganze Serie furchtbarer Sexualstraftaten an Kindern und Frauen aufgeklärt und beendet werden konnte. Unter Abwägung seiner Handlungsoptionen prägte er sich wichtige Informationen ein, bevor er das Opfer aus der Reichweite des Täters brachte. Aufgrund von Herrn Karamanlakis besonderer Beobachtungsgabe konnten ein jahrelang gesuchter Sexualstraftäter gefunden und weitere Verbrechen verhindert werden. Die Jury ist der Meinung, dass Alexander Karamanlaki im Sinne des XY-Preises vorbildlich gehandelt hat.
Ein XY-Sonderpreis für Kaspar Krebbers aus Krefeld:
10-JÄHRIGER LÄSST SERIENRÄUBER AUFFLIEGEN
Dass der kleine Hobby-Detektiv Kaspar Krebbers am 11. März 2009 zu einem wahren Einsatz kommt, hätte er niemals erwartet. Eigentlich wollte er mit seinem Freund zusammen Detektiv spielen, doch der ist nicht zuhause. Als er von dessen Haus zurückkommt, wird aus Spaß plötzlich Ernst:
Kaspar beobachtet einen Mann die Straße entlang rennen, während er Jacke und Mütze auszieht. Schon vorher war ihm der Mann aufgefallen, weil er mit einem viel zu kleinem Fahrrad unterwegs war.
Der Schüler spürt sofort, dass etwas nicht stimmt und verfolgt den Mann unauffällig, verliert ihn aber aus den Augen. Vor einem Kosmetikstudio ist eine Menschenansammlung und jede Menge Polizei. Kaspar erfährt, dass ein bewaffneter Raubüberfall stattgefunden hat. Er stellt sich zu den Polizisten, die gerade ihre Lagebesprechung durchführen, macht die Beamten mit den Worten „Ich glaube, ich kann Ihnen helfen“ auf sich aufmerksam, erzählt ihnen seine Beobachtungen und führt sie zu dem Fahrrad. Als er dann noch hört, dass die Beamten nach einem Mann mit Lederjacke und Mütze suchen, gibt er eine aktuelle Beschreibung des Mannes, den er verfolgt hat, ab.
Diese entscheidenden Hinweise führen dazu, dass der 41-jährige Räuber, der vermutlich für vier weitere Raubüberfälle in Krefeld und Umgebung verantwortlich war, gefasst werden konnte.
Klar, dass Kaspar von der Polizei für dieses couragierte Handeln gleich zum „Junior-Polizisten“ ernannt wurde und jetzt den XY-Sonderpreis erhält!
Begründung der Jury:
Aufmerksam und couragiert hat Kaspar der Polizei einen großen Dienst erwiesen. Er hat das auffällige Verhalten des Mannes sofort registriert und die Situation richtig erkannt. Furchtlos ist er dem Räuber in sicherem Abstand gefolgt und hat sich alle wichtigen Details gemerkt. Ein weiteres Mal hat er Mut bewiesen, als er mit seinem Wissen unerschrocken und selbstbewusst auf die Polizei zugegangen ist und die entscheidenden Informationen geliefert hat. Für dieses zielgerichtete und vorbildliche Handeln hat sich Kaspar den XY-Sonderpreis verdient.
32 mutige, tolle Preisträger wurden seit 2001 ausgezeichnet – mit insgesamt 210.000 Euro Preisgeld, das – auch heuer wieder – die HDI-Gerling Versicherung spendiert.
Quelle: http://www.presse-partner.de/start.cfm?pageid=666&articleid=3501&type=detail&archive=0#
Zivilcourage - wichtiger denn je:
Der XY-Preis 2009 - Die Preisträger
Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble verlieh am 01. September 2009 um 12 Uhr im ZDF Hauptstadtstudio zum 8. Mal den XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen
Den XY-Preis und je 10.000 Euro Preisgeld erhielten:
Moein Ramezani und Marc Kohlert aus Aschaffenburg:
ZWEI JAHRE ALT UND VOLLER BLAUER FLECKEN:
ZWEI VERKÄUFER BEENDEN MARTYRIUM DES KLEINEN BUBEN
Moein Ramezani und Marc Kohlert arbeiten in einem Elektronikmarkt in Aschaffenburg. Am 20. No-vember 2008 fällt Marc Kohlert ein Pärchen mit einem knapp zweijährigen Jungen auf. Das Kind wirkt apathisch und hat überall blaue Flecken.
Marc Kohlert ist ahnt sofort, dass etwas nicht stimmt und bittet seinen Kollegen Moein Ramezani, sich das Kind ebenfalls anzusehen.
Die beiden handeln umsichtig und geschickt: Durch eine List verschaffen Sie sich die Adresse des Pärchens und verständigen das Jugendamt. Noch am Abend wird die Familie überprüft. Es stellt sich heraus, dass der drogenabhängige und vorbestrafte Lebensgefährte der alleinerziehenden Mutter, der erst kurze Zeit bei ihr wohnte, das Kind mehrfach verprügelt hatte. Die Mutter des Kindes sah tatenlos zu und versuchte, die Misshandlungen zu vertuschen.
Inzwischen lebt der Junge bei seinem leiblichen Vater. Die Mutter wurde zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt und hat freiwillig auf das Sorgerecht verzichtet. Sie hat nur noch spora-disch Kontakt zu dem Jungen. Ihr Lebensgefährte wurde zu 2 ½ Jahren Gefängnis verurteilt.
Begründung der Jury:
Mit besonderer Umsicht und Sensibilität haben Marc Kohlert und Moein Ramezani einen besonders schweren Fall von Kindesmisshandlung aufgedeckt. Als die beiden Männer auf die Verletzungen des Kleinkindes aufmerksam wurden, wuchs in ihnen ein schrecklicher Verdacht. Marc Kohlert und Moein Ramezani waren sich darüber im Klaren, dass nur Hilfe von außen das Martyrium des Kindes zu beenden konnte. Klug und besonnen haben sie sich die Adresse der Verdächtigen beschafft und meldeten sie sofort den Behörden. Strategisch geschickt setzten Marc Kohlert und Moein Ramezani eine Interventionskette in Gang, an deren Ende die Rettung des Kindes und die Verurteilung der Schuldigen standen. Möglicherweise haben sie einem Kind das Leben gerettet. Die Jury zollt Marc Kohlert und Moein Ramezani ihren höchsten Respekt.
Kerstin Friedrich aus Dresden:
DURCH DAS GEISTESGEGENWÄRTIGE VERHALTEN DER KRANKENSCHWESTER:
KINDESMISSBRAUCH VERHINDERT!
Während der Heimfahrt in der Straßenbahn fällt Kerstin Friedrich das auffällige Verhalten eines etwa 20-jährigen Mannes und eines kleinen Jungen auf. Während der junge Mann immer wieder versucht, sich an das Kind zu drängen und es auszuhorchen, blockt der Junge sichtlich ab. Mehr noch: Er siezt den Fremden beharrlich, offensichtlich in der Hoffnung, die anderen Fahrgäste auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen. Doch kaum einer reagiert. Ein Dilemma für den hilflosen Buben.
Kerstin Friedrich erkennt den Ernst der Situation und ruft unauffällig die Polizei. Sie lässt die beiden keine Minute mehr aus den Augen. Selbst, als sie gemeinsam die Straßenbahn verlassen, folgt sie ihnen, bis die Polizeistreife eintrifft.
Die herbeigerufenen Beamten überprüfen den Mann, gegen den bis dato nichts vorlag und nehmen ihn vorübergehend fest. Zwar legt der 20-jährige kein eindeutiges Geständnis ab, erklärt sich aber bereit, sich in therapeutische Behandlung zu begeben. Polizei und Staatsanwaltschaft sind sich sicher, dass Kerstin Friedrich durch ihr kluges Eingreifen ein Sexualverbrechen verhindert hat.
Begründung der Jury :
Kerstin Friedrich hat mit höchster Sensibilität ein drohendes Verbrechen an einem Kind verhindert. Unter zahlreichen Erwachsenen war sie die einzige, die reagiert, als ein Siebenjähriger von einem Mann bedrängt wurde. Kerstin Friedrich setzte sich über eigene Zweifel hinweg und war bereit sich einzumischen. Durch ihre Umsicht konnte das Kind rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Dass sich der Mann nach der Vernehmung durch die Polizei freiwillig zu einer Therapie bereit erklärt hat, unterstreicht, wie knapp das Kind einem sexuellen Übergriff entgangen ist. Kerstin Friedrich hat ein Verbrechen verhindert, bevor es passieren konnte und einem potentiellen Straftäter die Chance zur frühzeitigen Umkehr eingeräumt. Die Jury zollt Kerstin Friedrich ihren höchsten Respekt.
Alexander Karamanlaki aus Wangels-Hansühn:
PENSIONIERTER LEHRER BEENDET VERGEWALTIGUNGSSERIE
Seit 2004 suchte die Kripo Lübeck nach einem Serienvergewaltiger in Norddeutschland. Selbst eine DNA-Reihenuntersuchung an über 2000 Männern brachte kein Ergebnis. Im Dezember 2008 konnte dann der Gesuchte dank des beherzten Eingreifens von Alexander Karamanlaki (6 aus Hansühn gestellt werden!
Der pensionierte Lehrer beobachtet am 18. Dezember 2008 eine Rangelei zwischen einem Mann und einer 19-jährigen auf einem Feldweg neben einem Auto. Alexander Karamanlaki hatte das Mädchen schon öfter dort gesehen und spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Er hält, öffnet sein Autofenster und fragt, was los ist. Sofort reißt sich die junge Frau los, flüchtet sich in sein Auto und lässt sich nach Hause fahren. Der Rentner ruft die Polizei und gibt das Kennzeichen des Autos durch. Schon am nächsten Tag wird der Halter des Wagens überprüft und nach einer DNA-Untersuchung steht fest:
Der Mann, ein 29-jähriger Familienvater, ist der seit 2004 gesuchte Serientäter!
Insgesamt 23 Übergriffe, überwiegend auf Kinder und junge Frauen, werden dem Mann zur Last gelegt! Acht Mal waren die Opfer jünger als 14 Jahre. Im Juni 2009 wird er zu 10 Jahren und drei Monaten Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.
Begründung der Jury:
Alexander Karamanlaki hat durch seine Aufmerksamkeit und Besonnenheit nicht nur ein Verbrechen an einer jungen Frau verhindert. Er hat auch dafür gesorgt, dass eine ganze Serie furchtbarer Sexualstraftaten an Kindern und Frauen aufgeklärt und beendet werden konnte. Unter Abwägung seiner Handlungsoptionen prägte er sich wichtige Informationen ein, bevor er das Opfer aus der Reichweite des Täters brachte. Aufgrund von Herrn Karamanlakis besonderer Beobachtungsgabe konnten ein jahrelang gesuchter Sexualstraftäter gefunden und weitere Verbrechen verhindert werden. Die Jury ist der Meinung, dass Alexander Karamanlaki im Sinne des XY-Preises vorbildlich gehandelt hat.
Ein XY-Sonderpreis für Kaspar Krebbers aus Krefeld:
10-JÄHRIGER LÄSST SERIENRÄUBER AUFFLIEGEN
Dass der kleine Hobby-Detektiv Kaspar Krebbers am 11. März 2009 zu einem wahren Einsatz kommt, hätte er niemals erwartet. Eigentlich wollte er mit seinem Freund zusammen Detektiv spielen, doch der ist nicht zuhause. Als er von dessen Haus zurückkommt, wird aus Spaß plötzlich Ernst:
Kaspar beobachtet einen Mann die Straße entlang rennen, während er Jacke und Mütze auszieht. Schon vorher war ihm der Mann aufgefallen, weil er mit einem viel zu kleinem Fahrrad unterwegs war.
Der Schüler spürt sofort, dass etwas nicht stimmt und verfolgt den Mann unauffällig, verliert ihn aber aus den Augen. Vor einem Kosmetikstudio ist eine Menschenansammlung und jede Menge Polizei. Kaspar erfährt, dass ein bewaffneter Raubüberfall stattgefunden hat. Er stellt sich zu den Polizisten, die gerade ihre Lagebesprechung durchführen, macht die Beamten mit den Worten „Ich glaube, ich kann Ihnen helfen“ auf sich aufmerksam, erzählt ihnen seine Beobachtungen und führt sie zu dem Fahrrad. Als er dann noch hört, dass die Beamten nach einem Mann mit Lederjacke und Mütze suchen, gibt er eine aktuelle Beschreibung des Mannes, den er verfolgt hat, ab.
Diese entscheidenden Hinweise führen dazu, dass der 41-jährige Räuber, der vermutlich für vier weitere Raubüberfälle in Krefeld und Umgebung verantwortlich war, gefasst werden konnte.
Klar, dass Kaspar von der Polizei für dieses couragierte Handeln gleich zum „Junior-Polizisten“ ernannt wurde und jetzt den XY-Sonderpreis erhält!
Begründung der Jury:
Aufmerksam und couragiert hat Kaspar der Polizei einen großen Dienst erwiesen. Er hat das auffällige Verhalten des Mannes sofort registriert und die Situation richtig erkannt. Furchtlos ist er dem Räuber in sicherem Abstand gefolgt und hat sich alle wichtigen Details gemerkt. Ein weiteres Mal hat er Mut bewiesen, als er mit seinem Wissen unerschrocken und selbstbewusst auf die Polizei zugegangen ist und die entscheidenden Informationen geliefert hat. Für dieses zielgerichtete und vorbildliche Handeln hat sich Kaspar den XY-Sonderpreis verdient.
32 mutige, tolle Preisträger wurden seit 2001 ausgezeichnet – mit insgesamt 210.000 Euro Preisgeld, das – auch heuer wieder – die HDI-Gerling Versicherung spendiert.
Quelle: http://www.presse-partner.de/start.cfm?pageid=666&articleid=3501&type=detail&archive=0#
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Hier ein Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 15.09.09:
Wie Kriminalität im TV funktioniert
Von Jan Freitag, 15.09.09, 21:35h, aktualisiert 15.09.09, 21:56h
Als jüngst der „XY-Preis” für Zivilcourage verliehen wurde, hatte ein Drittel der Preisträger die Misshandlung Minderjähriger verhindert oder gemeldet. Eine fragwürdige Auswahl, die Statistik sieht ganz anders aus.
Es gibt Taten, die sind so schwer, dass ihr Vereiteln preiswürdig ist. Kindesmisshandlung zählt fraglos dazu, Pädophilie auch, Vergewaltigung ohnehin, ganz zu schweigen von Mord. Es gibt aber auch Taten, die sind so selten, dass man sich fragen muss, warum sie das Fernsehen ständig zeigt: Kindesmisshandlung gehört dazu, Pädophilie auch, Vergewaltigung ohnehin, ganz zu schweigen von Mord.
Der war zwar nicht darunter, als Innenminister Schäuble unlängst im Namen des ZDF den „XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen“ verlieh. Aber wer weiß, was passiert wäre, hätten die vier Geehrten weniger Zivilcourage gezeigt: Ein Holsteiner, dem ein Vergewaltiger ins Netz ging. Eine Dresdnerin, die einen Kinderschänder meldete. Zwei Mainfranken, denen die Prügelspuren eines Jungen auffielen. Allesamt fraglos mutige Menschen. Nur an der Auswahl - da haftet ein Makel: Denn statistisch war 2008 schließlich „nur“ jede 1500. Straftat eine Misshandlung Minderjähriger. Da wirkt ein Drittel der Preisträger fast so überrepräsentiert wie die 66 Prozent vom Vorjahr. Auch die anderen Fälle bringen es unter gut sechs Millionen Straftaten kaum auf drei Promille. Ob diese „XY“-typische Unwucht nicht den Stammtisch bedient? „Nein“, meint Moderator Rudi Cerne. Es läge an der Medienvielfalt, dass bestimmte Taten stärker in den Fokus gerieten, „ganz sicher nicht am Zweiten Programm“.
Überhang an kapitalen Rechtsverstößen
Jedenfalls nicht allein. Denn der enorme Überhang an kapitalen Rechtsverstößen zieht sich durch alle Kanäle. Seit es fiktionales Fernsehen gibt, ermitteln Mordkommissionen im Akkord. Und dank der Privatsender, sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer, „stieg der Anteil schwerer Verbrechen in allen Formaten nochmals an“. Mit Folgen für die Wahrnehmung. In seiner Studie „Die Medien, das Böse und wir“ belegt Pfeiffer, dass jene Delikte, die von der Bevölkerung als „sehr bedrohlich oder emotional belastend“ empfunden werden, seit Beginn der gesamtdeutschen Kriminalstatistik 1993 zwar abgenommen haben. Die Menschen aber glauben genau das Gegenteil.
Beispiel sexueller Missbrauch. Während seine Zahl in 15 Jahren um 22 Prozent sank, tippten 89 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von 2003 auf leichte bis massive Steigerungen. Ähnlich sieht es bei Mord aus: statt des Rückgangs um zwei Fünftel, glaubten die Teilnehmer im Schnitt an eine fast ebenso große Zunahme.
War sexuelle Nötigung im Spiel, betrug die Verschätzung satte 475 Prozent. Der Kommunikationsforscher George Gerbner erklärte das als „Kultivierungstheologie“: TV-Zuschauer denken nicht nur, die Flut an Fernsehverbrechen sei real; sie halten sogar Berufsgruppen, die im Film häufig morden, für krimineller.
Zusammenhang zwischen Darstellung und Wahrnehmung
Knut Hickethier, Medienwissenschaftler an der Uni Hamburg, wollte wissen, ob Krimis die Zahl gefühlter Untaten erhöhen oder die vielen echten das Publikumsinteresse erst schüren. Da die Gesellschaft von den meisten Delikten aber nur aus den Medien erfahre, sei „ein Zusammenhang zwischen Darstellung und Wahrnehmung unbestreitbar“. Besonders, seit 2003 mehrere Pseudo-Dokus von „Lenßen & Partner“ bis „K11“ gestartet sind, die nach dem Gerichtsshownachmittag nun den Vorabend mit Schwerkriminellen füllen. Während die Kriminalitätsrate also weiter sank, wuchsen Zahl und Schwere im Privatfernsehen, verabreicht mit einer schrillen Dramaturgie, die von ARD und ZDF adaptiert wurde. Heute setzen nicht nur Drehbücher ihre Themen erlebnis- statt sachorientiert, im Wettbewerb tun dies sogar seriöse Nachrichten. Vor allem „bildungsferne“ Schichten verwechseln Fernsehen mit Fiktion, was letztlich das Strafbedürfnis der Bevölkerung hebt. Der Rat des Ex-Verfassungsrichters Winfried Hassemer an Staat und Justiz, diesen Zusammenhang zu beachten, trug bereits Früchte: Obwohl die Intensität schwerer Körperverletzung in den Neunzigern abnahm, stieg die Strafdauer im Schnitt um drei Monate.
Kein Wunder also, dass die dokudramatischen Fahndungsfilme von „XY“ wie eh und je von Bankräubern und Mördern, Missbrauch oder Gewalt handeln. Knallig präsentiert. „Man muss mit der Zeit gehen“, erklärt Rudi Cerne die kommerzielle Ästhetik und 40 Prozent gelöster Fälle seit 1967 wie jener Päderast, der sich kürzlich nach der Sendung stellte, geben ihm ebenso recht wie konstante hohe Einschaltquoten. „Das öffentliche Interesse speist sich aus der emotionalen Sprengkraft von Straftaten“, meint der Medienexperte Thomas Hestermann zur kollektiven Verbrecherjagd im Fernsehen.
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1246883918308.shtml
Wie Kriminalität im TV funktioniert
Von Jan Freitag, 15.09.09, 21:35h, aktualisiert 15.09.09, 21:56h
Als jüngst der „XY-Preis” für Zivilcourage verliehen wurde, hatte ein Drittel der Preisträger die Misshandlung Minderjähriger verhindert oder gemeldet. Eine fragwürdige Auswahl, die Statistik sieht ganz anders aus.
Es gibt Taten, die sind so schwer, dass ihr Vereiteln preiswürdig ist. Kindesmisshandlung zählt fraglos dazu, Pädophilie auch, Vergewaltigung ohnehin, ganz zu schweigen von Mord. Es gibt aber auch Taten, die sind so selten, dass man sich fragen muss, warum sie das Fernsehen ständig zeigt: Kindesmisshandlung gehört dazu, Pädophilie auch, Vergewaltigung ohnehin, ganz zu schweigen von Mord.
Der war zwar nicht darunter, als Innenminister Schäuble unlängst im Namen des ZDF den „XY-Preis - Gemeinsam gegen das Verbrechen“ verlieh. Aber wer weiß, was passiert wäre, hätten die vier Geehrten weniger Zivilcourage gezeigt: Ein Holsteiner, dem ein Vergewaltiger ins Netz ging. Eine Dresdnerin, die einen Kinderschänder meldete. Zwei Mainfranken, denen die Prügelspuren eines Jungen auffielen. Allesamt fraglos mutige Menschen. Nur an der Auswahl - da haftet ein Makel: Denn statistisch war 2008 schließlich „nur“ jede 1500. Straftat eine Misshandlung Minderjähriger. Da wirkt ein Drittel der Preisträger fast so überrepräsentiert wie die 66 Prozent vom Vorjahr. Auch die anderen Fälle bringen es unter gut sechs Millionen Straftaten kaum auf drei Promille. Ob diese „XY“-typische Unwucht nicht den Stammtisch bedient? „Nein“, meint Moderator Rudi Cerne. Es läge an der Medienvielfalt, dass bestimmte Taten stärker in den Fokus gerieten, „ganz sicher nicht am Zweiten Programm“.
Überhang an kapitalen Rechtsverstößen
Jedenfalls nicht allein. Denn der enorme Überhang an kapitalen Rechtsverstößen zieht sich durch alle Kanäle. Seit es fiktionales Fernsehen gibt, ermitteln Mordkommissionen im Akkord. Und dank der Privatsender, sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer, „stieg der Anteil schwerer Verbrechen in allen Formaten nochmals an“. Mit Folgen für die Wahrnehmung. In seiner Studie „Die Medien, das Böse und wir“ belegt Pfeiffer, dass jene Delikte, die von der Bevölkerung als „sehr bedrohlich oder emotional belastend“ empfunden werden, seit Beginn der gesamtdeutschen Kriminalstatistik 1993 zwar abgenommen haben. Die Menschen aber glauben genau das Gegenteil.
Beispiel sexueller Missbrauch. Während seine Zahl in 15 Jahren um 22 Prozent sank, tippten 89 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von 2003 auf leichte bis massive Steigerungen. Ähnlich sieht es bei Mord aus: statt des Rückgangs um zwei Fünftel, glaubten die Teilnehmer im Schnitt an eine fast ebenso große Zunahme.
War sexuelle Nötigung im Spiel, betrug die Verschätzung satte 475 Prozent. Der Kommunikationsforscher George Gerbner erklärte das als „Kultivierungstheologie“: TV-Zuschauer denken nicht nur, die Flut an Fernsehverbrechen sei real; sie halten sogar Berufsgruppen, die im Film häufig morden, für krimineller.
Zusammenhang zwischen Darstellung und Wahrnehmung
Knut Hickethier, Medienwissenschaftler an der Uni Hamburg, wollte wissen, ob Krimis die Zahl gefühlter Untaten erhöhen oder die vielen echten das Publikumsinteresse erst schüren. Da die Gesellschaft von den meisten Delikten aber nur aus den Medien erfahre, sei „ein Zusammenhang zwischen Darstellung und Wahrnehmung unbestreitbar“. Besonders, seit 2003 mehrere Pseudo-Dokus von „Lenßen & Partner“ bis „K11“ gestartet sind, die nach dem Gerichtsshownachmittag nun den Vorabend mit Schwerkriminellen füllen. Während die Kriminalitätsrate also weiter sank, wuchsen Zahl und Schwere im Privatfernsehen, verabreicht mit einer schrillen Dramaturgie, die von ARD und ZDF adaptiert wurde. Heute setzen nicht nur Drehbücher ihre Themen erlebnis- statt sachorientiert, im Wettbewerb tun dies sogar seriöse Nachrichten. Vor allem „bildungsferne“ Schichten verwechseln Fernsehen mit Fiktion, was letztlich das Strafbedürfnis der Bevölkerung hebt. Der Rat des Ex-Verfassungsrichters Winfried Hassemer an Staat und Justiz, diesen Zusammenhang zu beachten, trug bereits Früchte: Obwohl die Intensität schwerer Körperverletzung in den Neunzigern abnahm, stieg die Strafdauer im Schnitt um drei Monate.
Kein Wunder also, dass die dokudramatischen Fahndungsfilme von „XY“ wie eh und je von Bankräubern und Mördern, Missbrauch oder Gewalt handeln. Knallig präsentiert. „Man muss mit der Zeit gehen“, erklärt Rudi Cerne die kommerzielle Ästhetik und 40 Prozent gelöster Fälle seit 1967 wie jener Päderast, der sich kürzlich nach der Sendung stellte, geben ihm ebenso recht wie konstante hohe Einschaltquoten. „Das öffentliche Interesse speist sich aus der emotionalen Sprengkraft von Straftaten“, meint der Medienexperte Thomas Hestermann zur kollektiven Verbrecherjagd im Fernsehen.
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1246883918308.shtml
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Zum Preis 2010: Auszug aus einer aktuellen ZDF-Pressemitteilung:
Mittwoch, 14. April 2010, 20.15 Uhr / Aktenzeichen XY...ungelöst
Mainz (ots) - Rudi Cerne bittet die Zuschauer erneut um Mithilfe bei der Aufklärung ungeklärter Kriminalfälle. Ein Schwerpunkt der Sendung ist der XY-Preis 2010. Auch in diesem Jahr sollen wieder unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers drei Menschen mit Zivilcourage ausgezeichnet werden. Nominiert werden kann jeder, der bei Verbrechen mutig und besonnen eingeschritten ist und dabei Schlimmeres verhindert hat. In der aktuellen Sendung werden bereits die ersten Kandidaten vorgestellt, die sich gute Hoffnungen auf den XY-Preis machen können.
XY-Preis: Ein Leben gerettet - Zwei Schüler helfen einem 83-jährigen Mann Eine geistig verwirrte Frau geht plötzlich mit einem Fleischermesser auf einen Passanten los. Immer wieder sticht sie auf den 83-Jährigen ein. Der Überfall spielt sich in der Nähe einer Schule ab. Zwei Schüler sehen den Angriff - und greifen mutig ein.
Quelle: http://www.presseportal.de/pm/7840/1581117/zdf
Mittwoch, 14. April 2010, 20.15 Uhr / Aktenzeichen XY...ungelöst
Mainz (ots) - Rudi Cerne bittet die Zuschauer erneut um Mithilfe bei der Aufklärung ungeklärter Kriminalfälle. Ein Schwerpunkt der Sendung ist der XY-Preis 2010. Auch in diesem Jahr sollen wieder unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers drei Menschen mit Zivilcourage ausgezeichnet werden. Nominiert werden kann jeder, der bei Verbrechen mutig und besonnen eingeschritten ist und dabei Schlimmeres verhindert hat. In der aktuellen Sendung werden bereits die ersten Kandidaten vorgestellt, die sich gute Hoffnungen auf den XY-Preis machen können.
XY-Preis: Ein Leben gerettet - Zwei Schüler helfen einem 83-jährigen Mann Eine geistig verwirrte Frau geht plötzlich mit einem Fleischermesser auf einen Passanten los. Immer wieder sticht sie auf den 83-Jährigen ein. Der Überfall spielt sich in der Nähe einer Schule ab. Zwei Schüler sehen den Angriff - und greifen mutig ein.
Quelle: http://www.presseportal.de/pm/7840/1581117/zdf
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Zum Preis 2009 wurde vom ZDF eine recht umfangreiche Dokumentation gedruckt, darin findet sich u.a. auch die personelle Zusammensetzung der Jury:
http://pressetreff.zdf.de/Public/Specials/XY-Preis-2009.pdf
http://pressetreff.zdf.de/Public/Specials/XY-Preis-2009.pdf
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Zum Preis 2010 hier eine Pressemitteilung des Innenministeriums und ein Pressebericht von heute:
http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=426378
http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern/wegen-hartz-heldin-bekommt-kein-preisgeld-937702.html
http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=426378
http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern/wegen-hartz-heldin-bekommt-kein-preisgeld-937702.html
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Zitat aus der Presse:
Von der Leyen verspricht Happy End
XY-Preis: Ministerin kündigt im ZDF an, dass Caroline Küchle-Maas 7000 von 10 000 Euro behalten darf
Quelle: http://www.main-netz.de/nachrichten/region/frankenrhein-main/franken/art4005,1368516
Von der Leyen verspricht Happy End
XY-Preis: Ministerin kündigt im ZDF an, dass Caroline Küchle-Maas 7000 von 10 000 Euro behalten darf
Quelle: http://www.main-netz.de/nachrichten/region/frankenrhein-main/franken/art4005,1368516
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xyzuschauerseit72>Von der Leyen verspricht Happy End
xyzuschauerseit72>XY-Preis: Ministerin kündigt im ZDF an, dass Caroline Küchle-Maas 7000 von 10 000 Euro behalten darf
Also ich finde selbst diese 70%-Lösung ein Skandal. Warum kann man nicht das Geld teilen und wie von der Mutter eh geplant, für die Kinder einfrieren??? Da wird andauernd von der Verbesserung von Bildungschancen geredet, und wenns dann mal ernst wird, werden vom Staat wieder Steine in den Weg gelegt. Traurig! Sehr, sehr traurig.
Ich trinke heute abend ein Bier und stoße damit auf alle Alleinerziehenden an, die Tag für Tag ihre Kinder alleine trösten, bekochen, bei den Schularbeiten unterstützen, zum Arzt bringen etc. Hier wird so viel tolle Arbeit (meist still ohne großes Aufsehen) geleistet! Schade, dass dann solche Entscheidungen wie beim Preisgeld von ganz oben von Personen getroffen werden, die sich nicht im Entferntesten den Alltag von Alleinerziehenden vorstellen können. Frag doch mal einen Politiker, wieviel eine Packung Windeln, ein Kindererkältungsmittel von der Apotheke oder ein neuer Tornister kostet. Die Antworten wären sicher spannend.
Ein Toast auf alle Alleinerziehenden!!!
Eure Ricky
xyzuschauerseit72>XY-Preis: Ministerin kündigt im ZDF an, dass Caroline Küchle-Maas 7000 von 10 000 Euro behalten darf
Also ich finde selbst diese 70%-Lösung ein Skandal. Warum kann man nicht das Geld teilen und wie von der Mutter eh geplant, für die Kinder einfrieren??? Da wird andauernd von der Verbesserung von Bildungschancen geredet, und wenns dann mal ernst wird, werden vom Staat wieder Steine in den Weg gelegt. Traurig! Sehr, sehr traurig.
Ich trinke heute abend ein Bier und stoße damit auf alle Alleinerziehenden an, die Tag für Tag ihre Kinder alleine trösten, bekochen, bei den Schularbeiten unterstützen, zum Arzt bringen etc. Hier wird so viel tolle Arbeit (meist still ohne großes Aufsehen) geleistet! Schade, dass dann solche Entscheidungen wie beim Preisgeld von ganz oben von Personen getroffen werden, die sich nicht im Entferntesten den Alltag von Alleinerziehenden vorstellen können. Frag doch mal einen Politiker, wieviel eine Packung Windeln, ein Kindererkältungsmittel von der Apotheke oder ein neuer Tornister kostet. Die Antworten wären sicher spannend.
Ein Toast auf alle Alleinerziehenden!!!
Eure Ricky
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den Worten von Ricky ist nichts mehr hinzufügen. Es bleibt ein Skandal. Armes Deutschland, da hat schildi Recht. Wenn du Hartz IV Empfänger bist, gucke bei Verbrechen lieber weg.
Ich möchte der Frau, ich glaube auch im Namen des Forums, meinen Respekt zollen.
Ricky: Wegen deinem Profilbild: Grüße an Lotta
Ich möchte der Frau, ich glaube auch im Namen des Forums, meinen Respekt zollen.
Ricky: Wegen deinem Profilbild: Grüße an Lotta
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