Meine Meinung:
FF1 war ganz nett umgesetzt, viel mehr kann man daraus nicht machen. Der Täter schien ziemlich kopf- und planlos zu sein. Seltsam, daß die Frauen auf ihn nicht aufmerksam wurden, als er mit Kalaschnikow und Sturmhaube an ihnen vorbeigeht. Immerhin war der FF ohne Interviews und die Filmsequenzen auf den Überwachungskameras haben gut gepaßt.
FF2 war auch ganz gut, wieder ohne Interviews. Unglaublich wie abgezockt der Täter ist. Erst nimmt er in der Bank in Kauf, daß die Kundin sofort die Polizei ruft, dann geht er gemütlich und unmaskiert zu seinem Auto und fuchtelt auf offener Straße mit der Waffe rum. Den müßte man doch eigentlich kriegen, bei dem guten Phantombild. Die Hintergrundmusik ist total nervig. Seltsam auch mal wieder, daß die Polizei mit 120 zum Tatort rast, aber natürlich "rein zufällig" knapp zu später kommt.
FF3 sicher sehr schlimm, aber meiner Ansicht nach schlecht umgesetzt. Der Schwerpunkt lag überhaupt nicht auf der Tat, sondern auf den Folgen für das Opfer und völlig sinnlos auf der Polizeiarbeit ("Zeugenbelehrung"). Es dürfte jedem klar sein, daß soetwas sehr traumatisierend ist, aber das braucht man nicht so überzogen darzustellen. Dieser FF hätte auch bei "notruf" früher auf rtl gesendet werden können, mit den ganzen Interivews noch dazwischen. Warum geht man nicht einfach den Tattag aus Sicht des Opfers chronologisch durch und endet dann bei der Polizei? Aus dem Fall hätte man viel mehr machen können. Die Details der Tat an sich zu benennen halte ich nicht für förderlich, bei solchen Verbrechen.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum eine Frau allein auf einem dunklen Parkplatz anhält. Von Soest nach Paderborn ist keine Weltreise, da verkneife ich selbst als Mann mir die Rast. An einer Autobahn sieht und hört dich kein Mensch. Sehr schlimmer Fall, leider ganz schwach dargestellt.
FF4, eine sehr grausame Tat. Eigentlich liegt es ja sehr nahe, daß irgendwer aus dem kleinen Ort davon wußte, daß Herr Rüter nur einmal im Jahr einen großen Geldbetrag abhebt und bei sich aufbewahrt. Leider wurde auch der FF von Interviews unterbrochen (warum legt die Redaktion hier eigentlich keinen Wert auf die Meinungen der Stammzuschauer?). Trotzdem fand ich den Fall filmisch gut dargestellt. Vorallem die Brutalität des Mordes hat mich schockiert. Das mit dem Computerspiel des Sohnes während der Tat fand ich sehr gut gemacht. Ohne Interviews wäre das ein klasse FF gewesen.
FF5, wer 30.000 in bar öffentlich herumzeigt braucht sich wohl nicht wundern. Allzu mysteriös ist der Fall also nicht, auch wenn das Fahrzeug in Italien wieder auftauchte. Trotzdem fand ich den FF an sich nicht so schlecht, trotz Interwieves, guter Durchschnitt.

FF6 fand ich an sich auch nicht schlecht, nur war der nicht mehr so spannend, weil schon zwei Überfälle in der Sendung waren und die Interviews so wie diese nervige Musik den FF kaputtgemacht haben.
Der Fall zum XY-Preis fand ich auch besonders schockierend. Wie konnte die Frau sowas denn nur überleben? Leider wurde der Mann nur mit 11 Jahren bestraft, das Monster gehört eigentlich für immer weggesperrt.

Fazit: Aufgrund der 90 Minuten ist es leider so, daß zum Beispiel die Bankraube über werden und dann die Spannung auch verloren geht. Mir hätten drei Fälle völlig gereicht, wenn man dafür noch mehr Wert auf ihre filmische Umsetzung gelegt hätte. Die Ergebnisse älterer Fälle waren interessant. Leider wurde kein Wort zu Werner Vetterli gesagt, traurig.
Aber insgesamt zeigt die Kurve zumindest nach oben, meiner Meinung nach. Es wäre trotzdem schön, wenn die XY-Redaktion die Meinungen ihrer Stammzuschauer auch annehmen würde.