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12.09.1969 FF03 (Kripo Limburg) Mord an Unbekanntem ("Leichenteile eines Unbekannten")

in Filmfälle 29.08.2014 12:06
von vorsichtfalle • 698 Beiträge

Hallo an alle,

diesen Fall habe ich natürlich nicht live gesehen, als ich ihn dann mir aber das erste Mal vor ein paar Jahren angeschaut habe, fand ich ihn fast noch eindrücklicher, als den auch in der Sendung vorgestellten "Jugoslawien-Express". Schön, dass es nun einen aktuellen Artikel zu dem Fall gibt, der leider nie gelöst werden wird. Auch wenn dies nachzuvollziehen ist, fällt es irgendwie schwer damit abzuschließen und hinzunehmen, dass man nicht einmal klären konnte, wer da ermordet wurde.

http://www.mittelhessen.de/lokales/regio...rid,330358.html

Fälle, die man nicht vergisst - 1963 wird in Limburg eine Leiche angeschwemmt
SERIE Teil 3: "Mord verjährt nicht"

Limburg-Weilburg. "Fälle, die man nicht vergisst" ist der Titel einer neuen Serie im TAGEBLATT, die sich mit spektakulären Kriminalfällen in der Region beschäftigt - eben solche, die man nicht vergisst. Heute berichtet das TAGEBLATT über den bei der Polizeidirektion Limburg-Weilburg ältesten ungeklärten Fall - ein Leichenfund in der Lahn aus dem Jahr 1963.

nfang Juni 1963 wird in Limburg unterhalb der Autobahnbrücke der Torso einer männlichen Leiche angeschwemmt, Kopf, Arme und Beine fehlen. "Die Kollegen haben damals natürlich die komplette Umgebung und das Ufer abgesucht. Der Kopf des Mannes und das rechte Bein wurden daraufhin gefunden", berichtet Christof Rahn, stellvertretender Leiter des Kommissariats K10 der Polizeidirektion Limburg-Weilburg. Er hat die Akte heute auf seinem Tisch - leider unvollständig, wie er betont.

"Die Leiche war unbekleidet. Am Lahnufer oberhalb der Brücke Richtung Dietkirchen haben die Kollegen noch eine Stoffdecke gefunden", erzählt Rahn. Sämtliche Vermisstenmeldungen seien damals überprüft worden - ohne Ergebnis. "Keiner wusste, wer der Mann war."

DNA-Abgleich mit Mann aus Rumänien bringt keine Übereinstimmung

Der einzige Hinweis auf die möglichen Hintergründe der Tat seien Schausteller gewesen, die unweit des Fundortes der Leiche - im übrigen nicht der Tatort, wie die Beamten feststellen konnten - gezeltet und teilweise unter freiem Himmel an der Lahn geschlafen hatten. "Aber auch seitens der Schausteller gab es keinerlei Hinweise", bedauert Rahn.

Schon damals habe es immer wieder Hinweise gegeben, dass die Tat im Schaustellermilieu angesiedelt gewesen sei.

Daran erinnert sich auch ein pensionierter Beamter der Limburger Kripo. "Wir sind damals in dem Fall unter anderem nach Mönchengladbach gefahren, um dort im entsprechenden Umfeld zu ermitteln", erinnert sich der Pensionär. "Aber: ohne Ergebnis."

Der Schädel und Knochen der männlichen Leiche lagern nach wie vor bei der Staatsanwaltschaft Limburg. Immer mal wieder wird die Akte in den vergangenen 50 Jahren bei der Polizei hervorgeholt. Zum bisher letzten Mal in den Jahren 2011 und 2012. "Ein Aussiedler aus Rumänien hat sich bei uns gemeldet. Er erklärte uns, dass seine Familie aus Rumänien früher auf Festen unterwegs gewesen sei. Unter anderem war sein Onkel dabei, der mit Bären gekämpft habe. Nach dem Krieg sei der Onkel ganz in Deutschland geblieben. Am rechten Bein habe er eine Oberschenkelfraktur gehabt", erzählt Christof Rahn. Das lässt den erfahrenen Ermittler stutzig werden. "Auch beim rechten Bein der ,Lahnleiche‘ ist eine Fraktur festgestellt worden." Der Neffe wird gebeten, seine DNA (Träger der Erbinformation) abzugeben. Aus den Schädelknochen der "Lahnleiche" extrahieren Experten ebenfalls DNA - die Erbinformation der beiden Männer wird verglichen. "Nicht ansatzweise eine Übereinstimmung", berichtet Christof Rahn. Der Neffe gibt noch den Hinweis auf seine Tante, die in Wuppertal lebt, von dem Onkel aber auch keine Bilder hat. Nach wie vor ergeben sich für die Ermittler keine Hinweise, die eine Aufklärung der Tat nach mehr als 50 Jahren wahrscheinlich machen. "Ich sehe keine Möglichkeit mehr den Täter zu finden - selbst, wenn der noch lebt", sagt der stellvertretende Kommissariatsleiter. Es gebe keine Ansatzpunkte, um die Tat aufzuklären.

Das sieht auch Hans-Joachim Herrchen, Limburger Oberstaatsanwalt, so: "Natürlich sinkt von Jahr zu Jahr die Wahrscheinlichkeit aufgrund des potenziellen Alters eines Täters. Aber gänzlich ausgeschlossen ist es nicht." Hinweise müssten dabei von außen kommen. Auf die Frage, warum die Tat nie aufgeklärt werden konnte, meint Herrchen: "Der Mann wurde offensichtlich nirgendwo vermisst." Und obwohl die Polizei alles getan habe, was möglich war, habe es nie einen Treffer gegeben. Neben den Ermittlungen im Schaustellergewerbe seien auch sämtliche Firmen in der Umgebung abgefragt worden, ob ein Mitarbeiter vermisst werde. Obwohl der Fall bisher nicht aufgeklärt werden konnte, wird die Akte aufgrund des Deliktes nicht geschlossen. "Mord verjährt nicht", betont der Oberstaatsanwalt.

- Wer einen Hinweis zu dem Mordfall geben kann, meldet sich bei der Polizeidirektion Limburg-Weilburg, Telefon: (0 64 31) 9 14 00.



Veröffentlicht am 28.08.2014 um 15:19:00 Uhr



Beste Grüße!


zuletzt bearbeitet 29.08.2014 12:06 | nach oben springen

#2

RE: 12.09.1969 FF03 (Kripo Limburg) Mord an Unbekanntem ("Leichenteile eines Unbekannten")

in Filmfälle 29.08.2014 21:04
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo vorsichtfalle!
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich werde mir gleich mal die betreffende Folge mit diesem Fall anschauen, auch wegen FF 1 "Jugoslawien-Express".
So denn, einen schönen Gruß von schildi


"Bitte denken Sie daran! Wer uns nicht einschaltet, der kann uns nicht sehen!" (Schlußwort von Butz Peters aus der Sendung vom 06.10.2000)
"Er bestellt sich zwar ein Bier, aber trinken wird er es nicht mehr." (Sprechertext Wolfgang Grönebaum aus dem YOGTZE-Fall, FF 1, 12.04.1985)

zuletzt bearbeitet 29.08.2014 21:05 | nach oben springen



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