Ein etwas ungewöhnlicher Filmfall wurde in der XY-Sendung vom 14.1.1994 ausgestrahlt - er wies (wie sich später herausstellte: zu Recht) auf mögliche Zusammenhänge zwischen drei verschiedenen Verbrechen hin, darunter drei Morde. Der FF gliedert sich in zwei Filme, zwischen denen Eduard Zimmermann einige kurze Ausschnitte aus einem Polizeivideo vorstellte.
Der erste Teil des FF beschäftigt sich mit dem Raubüberfall auf einen renommierten Münzhändler und numismatischen Gutachter in Hanau bei Frankfurt am Main, der neben seiner eigenen Sammlung auch stets zahlreiche von ihm als Sachverständigem zu begutachtende Münzen in seinen Räumen aufbewahrt. Die Eindringlinge zwingen den Mann, seinen Tresorraum zu öffnen, und flüchten mit einer Beute im Wert von über 300.000 Mark. Zur Flucht benutzen sie das Auto des Überfallenen, das dann tags darauf auf einem Parkplatz an der Autobahn A6 bei Mannheim verlassen aufgefunden wird.
An dieser Stelle wird der FF unterbrochen, und Zimmermann zeigt Bilder aus einem Polizeivideo, das es in sich hat: Denn acht Wochen nach der Hanauer Tat wird in unmittelbarer Nähe jenes Parkplatzes in einem Maisfeld die verbrannte Leiche eines Mordopfers gefunden - in unmittelbarer Nähe der Autobahnbrücke über den Rhein, jener Theodor-Heuss-Brücke also, die jedem XY-Fan unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt sein dürfte (siehe
18.9.1981 FF1 (Ludwigshafen) Theodor-Heuss-Brücke). Die Brücke ist im Polizeivideo kurz zu sehen.
Wiederum einige Zeit später - dies ist Gegenstand des zweiten Teils des Filmfalls - wird dann in Solingen ein betagtes Ehepaar, das einen großen Teil seines Vermögens in kostbaren Münzen und Uhren angelegt hat, Opfer eines brutalen Überfalls, in dessen Verlauf die beiden alten Leute von den Tätern erschossen werden. Die kriminaltechnische Untersuchung ergibt, daß für diesen Doppelmord mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselbe Waffe benutzt worden ist, mit der auch der unbekannte Tote an der Theodor-Heuss-Brücke umgebracht worden ist.
Schon im anschließenden Fahndungsgespräch wird die Vermutung geäußert, daß die Überfälle in Hanau und Solingen von derselben Tätergruppe verübt worden sein könnten, und daß es sich bei dem Toten von der Brücke um einen ihrer Komplizen handeln könnte.
Bereits in der nächsten XY-Sendung am 11.3.1994 kann Ede einen Teilerfolg vermelden: Es ist inzwischen gelungen (Ede: "in Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden"), zwei dringend Tatverdächtige zu identifizieren, nach denen jetzt namentlich gefahndet wird.
Wie kurz in der Netakte vermerkt, konnten die beiden Männer, die für alle Taten verantwortlich waren, kurze Zeit später festgenommen werden. Auf ihre Spur war man tatsächlich über die Identifizierung des unbekannten Toten bei der Theodor-Heuss-Brücke gekommen (was Ede allerdings in der Sendung vom März 1994 nicht erwähnt).
Vielleicht hat jemand (Heimo? Bastian?) noch etwas detailliertere Informationen zur Aufklärung des Falls bzw. deren Hintergründen? Und wie ist die Sache letztlich ausgegangen?
Bernhard.