#1

Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 16:10
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Verbrechen mit prominenten Sportlern als Opfer finden eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit. Da sollte man eigentlich meinen, dass dies auch zu einer recht schnellen Aufklärung führt. Hier können ja mal solche (geklärten wie ungeklärten) Fälle thematisiert werden, ganz gleich, ob XY sie aufgegriffen hat oder nicht.

Bei XY wurden behandelt: Die Entführungen von Springreiter Hendrik Snoek (Kripo Münster) und von Silberpfeil-Rennfahrer Hans Herrmann (Kripo Böblingen). Und spontan fällt mir noch ein Filmfall aus der Schweiz ein, in dem ein dortiger Spring- oder Dressurreiter ermordet wurde. Pferdesportler scheinen besonders gefährdet zu sein, denn Opfer eines Raubüberfalls wurde auch der Springreiter Alwin Schockemöhle. Dieser Fall wurde wohl nicht zum Thema bei XY.
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#2

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 16:48
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Zum Fall Schockemöhle hier ein Artikel aus dem Handelsblatt vom 08.03.2002:

Alwin Schockemöhle überfallen
Das frühere Springreiter-Ass Alwin Schockemöhle ist in seiner Villa in Steinfeld-Mühlen (Niedersachsen) Opfer eines brutalen Raubüberfalls geworden.

dpa VECHTA. Die Täter kamen mitten in der Nacht, Schockemöhle und seine Frau Rita wurden im Schlaf von der Bande überrascht und ausgeraubt. Nach Angaben der Polizei drangen vier Täter gewaltsam in das Wohnhaus ein, fesselten die Schockemöhles und zwangen sie zur Herausgabe von Schmuck und Bargeld in "erheblicher Höhe". "Nach einem ersten Schock geht es dem Ehepaar Schockemöhle wieder gut", sagte ein Polizeisprecher. Rund eine Stunde befanden sich Alwin und Rita Schockemöhle in der Gewalt der Räuber.

Die Täter hätten gegen 2.00 Uhr morgens zunächst eine Haustür aufgebrochen und das Ehepaar dann im Schlafzimmer überwältigt. Alwin Schockemöhle wurde dabei ins Gesicht geschlagen und leicht verletzt. Die vier Räuber durchsuchten anschließend die Wohnung und raubten Bargeld und Schmuck. Als sie flüchteten, ließen sie das Ehepaar im Schlafzimmer gefesselt zurück.

Während zwei der Männer maskiert waren, ließ die Polizei inzwischen nach den Aussagen der Überfallenen Phantomzeichnungen der beiden anderen Täter anfertigen. Ein Mann, auf den eine der Beschreibungen passt, sei bereits im Laufe der Woche mit einem grünen Kleinwagen in der Nähe des Hauses gesehen worden. Außerdem beobachteten Zeugen kurz vor dem Überfall zwei verdächtige Fahrzeuge, auf die sich die Fahndung der Polizei konzentrierte.

Die Ermittler halten es für möglich, dass das Haus der Schockemöhles vor der Tat ausgekundschaftet wurde. Seitdem 1986 zwei Pferde auf dem Gelände vergiftet wurden, sei das Anwesen stark gesichert. Die Polizei vermutet, dass mehrere der etwa 30 Jahre alten Täter aus Osteuropa stammen. Zumindest hätten sie mit starkem Akzent gesprochen, heißt es.

Alwin Schockemöhle gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Springreitern. Unter anderem holte er 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom Mannschaftsgold, 1976 krönte der mehrfache Deutsche Meister seine Sport-Karriere mit Gold im Einzel- und Silber im Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen in Montreal. Neben seinem sportlichen Engagement war der heute 64- Jährige als Landwirt und Fabrikant erfolgreich.

Quelle: http://www.handelsblatt.com/archiv/alwin-schockemoehle-ueberfallen;509837
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#3

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 17:19
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Zum geklärten Entführungsfall Snoek (jeweils Studiofahndungen von Ede Zimmermann für die Kripo Münster am 3.12.1976 und 28.01.1977) hier ein Artikel aus dem Pferdemagazin Stallgeflüster:

21.November 2008
Vor über 30 Jahren: Ein Burger Jung´ rettete Hendrik Snoek das Leben

Es gibt viele Geschichten um die A 45, besser bekannt als Sauerlandlinie zwischen Dortmund und Gießen. Traurig die vielen Verletzte und Tote, die ungezählten Einsätze von Polizei und Rettungskräften bei Wind und Wetter. Der spektakulärste geschah im November 1976: Der bekannte Münsteraner Springreiter Hendrik Snoek saß an einer Eisenkette am Hals festgebunden unter einer Autobahnbrücke bei Herborn. Hendrik Snoek aus Münster feierte vor einigen Wochen seinen 60. Geburtstag. Daß er den überhaupt noch erleben durfte, verdankte er einem Burger Jung´, einem damaligen Mitarbeiter der Stadt Herborn. Dem war auf einer Routinefahrt des Bauamts aufgefallen, dass Papierschnitzel aus dem Himmel fielen, just unter der Autobahnbrücke bei Amdorf. Kaum jemand ahnte, was sich dahinter verbergen würde.

Die Polizei machte sich sofort auf den Weg, die Presse bekam Wind. Dann das Unfassbare: Als die Beamten in den Schacht des Brückenlager stiegen, entdeckten sie das Verlies des wenige Tage zuvor entführten Sohns der bekannten Warenhauskette Ratio.
Zwei Verbrecher hatten ihn aus seiner Wohnung gekidnappt und ein Lösegeld in Höhe von 5 Millionen Mark eingefordert. Hendrik Snoek gelang es trotz tödlicher Angst, mit Papierzetteln und den durch ein Loch geworfenen Mantel auf sich aufmerksam zu machen. Die Entführung passierte an einem Mittwoch, die Befreiung durch Beamte der Herborner Autobahnpolizei erfolgte am Freitag danach. Das Lösegeld an die Verbrecher, die später gefasst und verurteilt wurden, übergab damals Breido Graf zu Rantzau, Snoeks Schwager und heutiger Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

Ungeachtet der weltweiten Schlagzeilen, die das Ereignis machte, traf sich Hendrik Snoek kurz nach seiner Entführung im Herborner Schlosshotel, dem Treffpunkt vieler gesellschaftlicher Ereignisse vor, nach und während der Reitturniere, mit seinem Retter aus Burg. Auch dabei wurde bei Bier und Wein ein stattliches Lösegeld übergeben.

Zur Erinnerung: Der Diplomkaufmann und leidenschaftliche Jäger gewann auf „Dorina“ 1968 den Großen Preis beim CHIO in Aachen; er wurde mit der Equipe Team-Europameister 1975 in München und zwei Jahre später Deutscher Meister auf „Gay Lord“. Nach eigenen Worten freiwillig ging der stets sympathische Hendrik Snoek 1976 als Ersatz mit zu den Olympischen Reiterspielen nach Montreal. „wo ich Stangen schleppte, Bier und Wasser für die Kameradenbesorgte“.

1989 beendete er seine reiterliche Karriere. Von 1993 bis 2005 war er Chef des Springausschusses. Zu seinen Angestellten zählt auch Bundestrainer Kurt Gravemeier, der nach wie vor Snoeks Turnierstall und das wunderschöne Gestüt Gut Berl im Tecklenburger Land leitet. Der Wahlspruch von Hendrik Snoek, der sich an Herborn aus guten wie auch schlechten Zeiten niemals vergessen wird, ist: „Sport ist die wichtigste Nebensache der Welt.“

Quelle:
http://www.stallgefluester.de/news/Vor-ueber-30-Jahren-Ein-Burger-Jung-rettete-Hendrik-Snoek-das-Leben/388.html
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#4

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 17:32
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Der Entführungsfall Herrmann wurde in der Sendung vom 04.09.1992 (FF 2) für die Kripo Böblingen behandelt, die Tat blieb bis heute unaufgeklärt. Über Herrmann findet sich in der Süddeutschen Zeitung ein ausführlicher Bericht:

Ein Rennfahrerleben
Hans im Glück
25.02.2008, 12:15

Ein Leben im Grenzbereich zwischen Bergrennen und Formel 1, zwischen Siegen, Unfällen und einer Entführung: Hans Herrmann zum Achtzigsten.

Weiter geht es hier:
http://www.sueddeutsche.de/automobil/61/433809/text/
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#5

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 17:43
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Zu Herrmann noch: In einem Zeitungsgespräch 2008 mit dem Rennfahrer Häkkinen äußerte er sich auch zu der Entführung, hier die entsprechende Passage:


Kennen Rennfahrer Todesangst?

Häkkinen: Ich war mir immer der Gefahr bewusst. Aber Todesangst hatte ich nie. Ich habe die Gefahr verdrängt.

Herrmann: Bei uns war es ein Wettrennen mit dem Tod. Es gab keine Knautschzonen, keine Schutzkleidung. Die Autos waren Särge und statt Auslaufzonen gab es Bäume. Ich musste viele Kollegen beerdigen, zwei bis drei pro Jahr waren normal. Wenn ich am Start stand, habe ich mir oft gedacht, wer von uns heute nicht durchkommt. Im Auto aber hattest du keine Zeit für solche Gedanken. Ich bin kein ängstlicher Mensch. Auch als ich entführt wurde, hatte meine Frau Magdalena mehr Angst als ich.

Was ist damals passiert?

Herrmann: Drei Männer haben in unserem Haus auf mich und meine Frau gewartet. Mich haben sie mitgenommen und in den Kofferraum gesperrt. Und meine Frau musste auf der Bank 600 000 Mark abheben. Die Polizei hat mich dann im Kofferraum meines Autos auf einem Parkplatz gefunden.

Häkkinen: Du bist entführt worden? Das wusste ich nicht.

Herrmann: Ja, das ist jetzt 17 Jahre her. Das Schlimme ist, dass die Entführer nie gefasst wurden. Die Polizei ist hunderten Hinweisen nachgegangen – ohne heiße Spur.

Quelle:
http://www.bild.de/BILD/sport/motorsport/2008/02/17/haekkinen-und-herrmann/unsere-haertesten-gegner-waren-frauen.html
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#6

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 18:24
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Der Mord am Springreiter und Reitlehrer Peter Schneiter aus der Schweiz wurde am 4.11.1983 als FF 1 behandelt. Der Mann wurde erschossen, er war in nicht ganz saubere Geschäfte verwickelt. Laut xy-wiki ist dieser Fall bis heute ungeklärt geblieben.
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#7

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 21:13
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Ein weiterer Sportfall: Die Sendung vom 15.11.2007 präsentierte als FF 3 für die Kripo Montabaur einen Raubüberfall auf ein Ehepaar. Der Mann war Teamchef des Motorcross-Teams „Sarholz“, die Tat ist laut xywiki ungeklärt.
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#8

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 28.03.2010 21:55
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier noch die Fallbeschreibung zu Sarholz:

Kripo Montabaur, 8. November 2006: Mitten in der Nacht dringen fünf Männer in das Haus von Edith und Burkhard Sarholz ein, die einen weltweit bekannten Motocross-Rennstall betreiben. Für den herzkranken Burkard Sarholz endet das Martyrium beinahe tödlich.

Wer hat Edith und Burkard Sarholz überfallen?

Sie überraschen das Ehepaar im Schlaf, halten sie mehrere Stunden in ihrer Gewalt, rauben Schmuck und Bargeld. Einen Tag vor dem Überfall wird in der Nähe des Tatorts ein roter Kleintransporter gesehen. Vermutlich ein Fiat Ducato oder ein Peugeot Boxer. Mit diesem Fahrzeug sind die Täter vermutlich auch am Tattag zum Haus des Ehepaars gefahren. XY zeigt Bilder des gestohlenen Schmucks. Wer kennt die Beutestücke oder wem wurden sie zum Kauf angeboten? Die Belohnung: 2000 Euro.

Quelle: http://www.presse-partner.de/start.cfm?pageid=515&articleid=2951&type=detail&archive=1
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#9

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 07.04.2010 11:03
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Ein weiterer Sportfall kam in der Sendung vom 22.09.1972: Der Giftmord an einem bekannten Grazer Turniertänzer. Man hatte dem Opfer ein Lebensmittelpaket zugeschickt, dessen Inhalt im einzelnen von Peter Nidetzky vorgestellt wurde. Weiss ein User, ob der Fall geklärt wurde?
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#10

Re: Prominente Sportler als Opfer

in Filmfälle 07.04.2010 20:19
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hallo Moskito, gute Infos, danke.

Dieser bebilderte Zeitschriftenbeitrag ist auch schon wieder zehn Jahre alt - man darf gespannt sein, ob es in diesem Fall irgendwann einmal zu einer Klärung kommt. Ich bin ja bei lang zurückliegenden Mordfällen immer optimistisch, dass irgendwann irgendwelche Mitwisser oder Nachkommen von Tätern/Mitwissern die Klärung bringen.
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