der Mord an der Juwelierswitwe Gertrud Struif, über den ja spektakuliert wurde, dass der evt, geklärt sei, ist soviel zu sagen, dass der Täter noch nicht gefaßt wurde, der Fall allerdings 2005 bei einem ähnlichen Verbrechen an einer Rentnerin neu aufgerollt wurde und der Täter auch durch Zeugenaussagen ins Visier der Ermittler im Fall Struif geriet.
Die 83 Jahre alte Frau starb qualvoll. Die rüstige Juwelierswitwe wurde im Oktober 1985 im Schlaf von einem Einbrecher in ihrem Einfamilienhaus überrascht. Der Täter fesselte sein Opfer und schob der sich heftig wehrenden Frau den Knebel so tief in den Hals, dass sie langsam erstickte. Mit wertvollem Schmuck und mehr als tausend Mark Bargeld hatten der Täter damals unerkannt das Weite gesucht. Die Frau wird am nächsten mittag von einem Nachbarn tot aufgefunden.
Die Ermittler konzentrierten sich vor 20 Jahren auf Männer die so genannte "Blaumänner" trugen und möglicherweise Katzenliebhaber sind. Am Tatort wurden blaue Baumwollfasern gefunden. Anschließend überprüften die Ermittler der Kommission "Struif" hunderte Personen in und um Köln, die beruflich Blaumänner trugen. Dazu gehörten Soldaten, Feuerwehrleute, Autoelektriker und Schlosser.
Außerdem fanden die Ermittler mehrere Katzenhaare. Doch die ermordete Juwelierwitwe und alle Angehörigen hatten keine Katze als Haustier und keinen Kontakt zu diesen Tieren.
Und so wurden besonders im Kölner Stadtteil Esch und den umliegenden Orten Dutzende Haarproben von Katzen genommen. Mehr als 20 Jahre blieb das Verbrechen trotzdem ungesühnt, sämtliche Spuren führten zu keinem Ergebnis.
2005 haben die Ermittler dann wieder die Hoffnung, den Mord aufzuklären. Am 19. Mai 2005 wird fast an gleicher Stelle, ebenfalls in Esch/Auweiler die Rentnerin Elisabeth V. durch 11 Hammerschläge lebensgefährlich verletzt und anschließend erstickt. Einen Tag nach der Tat kehrt der Täter nachts in die Wohnung von V.zurück, und versucht das Opfer mit Hilfe von Benzin zu verbrennen, um Spuren zu verwischen. Wenige Tage nach Auffinden der Leiche wird der Neffe des Opfers, der 42j. gelernte Elektroinstallateur und Hilfsarbeiter Harald B. festgenommen. Er legt sofort ein Geständnis ab.
Als Motiv für seine Tat hatte der Täter angegeben, er sei der ständigen Nörgeleien seiner Tante überdrüssig geworden. Im Gericht sagte er, dass sie Familienangehörige als "Penner und Säufer" beschimpft habe. Als Elisabeth V. dann auch noch über das elfjährige Patenkind lästerte, brannte bei dem Verurteilten offenbar die Sicherung durch. Harald B. habe dann den 400 Gramm schweren Hammer von der Arbeitsplatte in der Küche genommen und immer wieder von hinten mit Tötungsvorsatz zugeschlagen. Als sie immer noch röchelte, kniete sich der 150 Kilo schwere Mann auf die zierliche Seniorin und drückte ihr die Luft ab. Nach der Tat nahm er seelenruhig einen Termin bei einer Zeitung wahr, die einen Artikel über den großenKölner- Haie-Fan (Eishockey) machen wollten. Im Dezember 2005 erhält der Neffe vom Landgericht Köln eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Jetzt zum Fall Struif: Die heiße Spur zu dem zweiten Verbrechen, das vor 20 Jahren verübt wurde, beginnt harmlos mit einem Telefonat am 20. Mai 2005; einen Tag, nachdem der Mord an Elisabeth V. passierte
Der Name ihres Mörders - der Neffe Harald B. - ist in der Öffentlichkeit von der Polizei noch nicht bekannt gegeben, da meldet sich eine Frau aus der Nachbarschaft, die der Polizei einen maßgeblichen Tipp gibt. Sie nennt den Namen des Neffen, kennt den Mann gut, auch von früher. Und sie macht in ihrer detaillierten Schilderung entscheidende Äußerungen: "Der Neffe könnte auch was mit der Tat von damals zu tun haben." Weitere Ermittlungen erhärten den Verdacht gegen B., der zu diesem Mordvorwurf schweigt. Er trug damals sogenannte "Blaumänner", da als Elektriker in der Nachbarschaft aushalf und das Geld "schwarz" kassierte.
Auch Kontakte zu Katzen soll er gehabt haben. Außerdem fiel der 41-Jährige schon damals als Dieb auf und als jemand, der oft klamm war. Er hatte mehrmals Kunden bestohlen.
Jedoch gelingt der Polizei der entscheidende Nachweis für eine Täterschaft nicht, auch wenn nach Ansicht der Kripo vieles für B. als Täter spricht. Der Täter hatte damals weder Fingerabdrücke noch DNA- Spuren hinterlassen.
Ergebnis
Der Mord an Gertrud Struif aus Esch ist weiter ungeklärt, auch wenn es einen Hauptverdächtigen gibt. In der Wiki steht ein "geklärt", dass "ungeklärt" in der Netakte von Heimo stimmt aber.
Quelle:
Kölnische Rundschau vom 29.11.2005, 03.12.2005
Kölner Stadtanzeiger vom 25.11.2005