In der Netakte von Heimo ist der Fall mit einem geklärt mit ? gekennzeichnet, in wiki stehen Informationen zur Festnahme des Täters. Der Fall ist aber auch juristisch geklärt.
Am 23.10.2002 wird in Luzern die 92-jährige Rentnerin Agnes Brügger in ihrer Dachgeschosswohnung zunächst mit einem Kissen und dann mit einem Plastiksack erstickt. Morgens besuchte die Rentnerin noch ihr Stammcafe in der Altstadt von Luzern. Gegen 9.30 Uhr macht sich die Frau auf den Heimweg zu ihrer Wohnung in der Mariahilfgasse 2a- ein Fußweg von 15 Minuten. Die Polizei hält es für möglich, dass Agnes Brügger bereits hier ins Visier des Täters geraten ist.
Im Wohnhaus der Rentnerin ist auch eine Musikschule untergebracht. Musikschüler hatten gesehen, wie um 10 Uhr ein Mann das Wohnhaus betrat und zur Wohnung von Agnes Brügger ging. Zwei Stunden später wird die betagte Frau tot mit einem Plastiksack über dem Kopf aufgefunden.
Am 6.12.2002 wird in Aktenzeichen xy für die Kapo Luzern ein Phantombild veröffentlicht- 35-40 Jahre alt, 1,80m groß und unreine Haut.
4 Jahre passiert nichts in diesem Fall, dann schickt die Staatsanwaltschaft Luzern DNA- Spuren, die damals am Tatort in Luzern gesichert wurden, zur Analyse zur Europäischen DNA- Datenbank. Im Mai 2005 hatten mehrere EU- Staaten- im sogenannten Prümer Vertrag- ein Abkommen geschlossen, der es erlaubt, auf nationale Datenbanken (DNA, Fingerabdrücke etc.) anderer EU-Staaten zugreifen zu können.
Der Abgleich hat Erfolg- die Spuren am Tatort können dem 57-jährigen Tscheche Miroslav L. zugeordnet werden. Kurz vor Weihnachten 2006 wird der Tatverdächtigte an seinem Wohnort im bayrischen Piding festgenommen.
Die DNA- Spuren des Tschechen werden jedoch noch an anderen Tatorten in der Schweiz gesichert. Bei zwei Überfällen in Basel wurden im Oktober 2002 eine 90- und eine 85-jährige Frau überfallen und beraubt. Bei dem Überfall auf die 85-jährige Rentnerin wirft die Staatsanwaltschaft Basel dem Tatverdächtigten zusätzlich versuchten Mord vor, da er die Rentnerin mit einem Hammer lebensgefährlich verletzt hatte.
Nach seiner Festnahme bestreitet der Tscheche die Taten, gibt aber zu, zum Zeitpunkt des Mordes an Agnes Brügger in Luzern gewesen zu sein.
Im März 2007 berichtet Aktenzeichen xy über die Festnahme des Tschechen. Die Kripo Traunstein bittet die Zuschauer erneut um Mithilfe, da unklar ist, wo sich Miroslav L. im Zeitraum von 2002 bis 2006 aufgehalten hat. Miroslav L. hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Kellner gearbeitet, war aber auch in Tschechien und vielleicht auch in Frankreich unterwegs. Die Kripo hält es nämlich für möglich, dass er noch für weitere Verbrechen in verschiedenen europäischen Ländern verantwortlich sein könnte.
Miroslav L. wird in Bayern vor Gericht gestellt und am 26.Oktober 2007 in Traunstein u.a. wegen Mordes an Agnes Brügger, Mordversuch, Raub mit Todesfolge und schwerer Körperverletzung zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Festnahme hatte umfangreiche Ermittlungen in mehreren europäischen Staaten ausgelöst, weitere Taten konnten dem 57-jährigen jedoch (noch) nicht nachgewiesen werden.
Der Fall vom 6.12.2002- der Mord Agnes Brügger- ist somit auch juristisch geklärt
(Quelle: Luzerner Zeitung Ausgabe vom 26.10.2007)