Dieser Fall lief 2010. Die Tat selbst geschah aber bereits im März 1998. Ein hoch verschuldeter Bauunternehmer wurde in einem seiner Gebäude quasi hingerichtet.
Wer hinter der Tat steckte, war zum Zeitpunkt der Ausstrahlung nicht geklärt. Der zuständige Staatsanwalt jedenfalls negierte in der Sendung, dass einer der Gläubiger als Täter in engeren Betracht gezogen werde, weil von einem Toten nichts mehr zu erwarten sei.
Gesucht wurden zwei Helfern des Unternehmers. Über einen der beiden war kaum etwas bekannt, der andere war aber 1997 nach Deutschland gekommen und gab an, dass er Russe sei. Jedoch wurden beide Männer für Moldawier gehalten. Von ihm existierte mindestens ein Foto und auch ein Name "Sergej Ebinal". Allerdings glaubte man, dass der Name falsch sei, da er sich illegal in Deutschland aufhielt.
Nach ihm wurde übrigens schon einmal bei Aktenzeichen XY gefahndet - nämlich im Studiofall 1 aus der Sendung vom 14. April 2010. Zu diesem Mord - bei dem der Name des Mordopfers nicht genannt wurde - wurde er ausdrücklich als Zeuge gesucht. Offensichtlich war er bis Sendung im September noch nicht gefunden worden; denn in der Nachbesprechnung der Sendung wurde die Suche nach ihm (und seinem vermuteten Landsmann) erneuert.
Im Thread zur Sendung an dem Tag äußerten einige User den Verdacht, dass es sich nicht um Moldawier, sondern Rumänen handeln könnte (Sendung vom 15.09.2010).
Das Internet schweigt sich zu dieser Straftat weitgehend aus - jedenfalls wenn man auf deutscher Sprache nach Neuigkeiten sucht und dabei den Namen des Opfers eingibt. Anders sieht es aus, wenn man den bekannten (Falsch-)Namen des Moldawiers eingibt. Es wird nämlich u.a. eine italienisch sprachige Quelle angeboten, die auch jüngeren Datums (aus dem April 2019) ist (https://www.ilgiornaledivicenza.it/terri...rlino-1.7266976).
Diese Quelle verrät, dass die Einschätzung, dass der Name ein Falschname sei, zutreffend ist. Der Mann heißt offensichtlich Serghej N. Er ist aber doch Moldawier, lebtezudem in Italien und war mit einer Ukrainerin verheiratet. Durch dier Übersetzung erfährt man, dass der Mann beteuert, nicht der Mörder vom Bauunternehmer zu sein.
Und italienische Quellen verraten bei der weiteren Recherche noch mehr:
Der Moldawier wurde von der italienischen Polizei im März 2019 festgenommen (https://www.rainews.it/tgr/veneto/artico...ZJ3xHaOimdDp5YU). Ihm wird in dem Bericht vorgeworfen, den Unternehmer für 1.500 Euro getötet zu haben.
Die letzte Quelle stammte vom 5.12.2019 (https://www.ilgiornaledivicenza.it/terri...zione-1.7817414). Im Text steht, dass das Berufungsgericht von Venedig dem Auslieferungsersuchen aus Deutschland stattgab. Anschließend wurde der übersetzte Text undeutlich. Einerseits kann ich mit einigen Begrifflichkeiten nichts anfangen, anderereseits wird die Übersetzung auch etwas zur Unklarheit beisteuern. Es heißt nämlich: "Die Anwälte von N[...] legten jedoch beim Kassationsgericht Berufung gegen das Urteil des Lagunengerichts ein. " Was einen Lagunengericht ist, weiß ich nicht (eher eine unrichtige Übesetzung). Den Begriff Kassationsgericht kannte ich nicht (habe ihn ergoogelt). Ich kann aber anhand des italienischen Textes nicht nachvollziehen, ob der Einspruch gegen das Urteil des Berufungsgerichts eingelegt wurde, oder ob es sich auf eine Aktion, die vorher stattfand, bezog.
Zumindest kann man für die Netakte der Studiofälle notieren, dass der Gesuchte gefunden wurde. Ob die Tat aufgeklärt werden konnte, vermag ich nicht einzuschätzen.