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24.06.2009 FF1 (zuvor 7.9.2001 SF1) (Kripo Frankfurt/Main) Mord an unbekanntem Mädchen ("Mainmädchen")
#1
von vorsichtfalle • 699 Beiträge
24.06.2009 FF1 (zuvor 7.9.2001 SF1) (Kripo Frankfurt/Main) Mord an unbekanntem Mädchen ("Mainmädchen")
in Filmfälle 23.07.2011 14:35von vorsichtfalle • 699 Beiträge
Hallo Leute,
dieser Fall hat mich immer sehr beschäftigt, nicht zuletzt, da ich in Frankfurt wohne. Es ist einfach nicht zu fassen, wie man 1. einem menschen so etwas antun kann, aber vor allem 2. scheinbar niemand etwas mitbekommen hat bzw. das mädchen überhaupt kannte. Dies zeigt auch noch einmal dieser aktuelle Artikel aus der FR. Meines Wissens gab es ja nie eine richtige spur.
Viele Grüße
http://www.fr-online.de/frankfurt/gequaelt-bis-in-den-tod/-/1472798/8702160/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
"Gequält bis in den Tod Datum: 23 | 7 | 2011
Vor zehn Jahren wird am Nieder Mainufer die Leiche eines Mädchens entdeckt. Bis heute ist es der Polizei trotz unglaublich aufwendiger Ermittlungen nicht gelungen, ihre Identität zu klären. Der Täter lebt unentdeckt.
Am Nieder Mainufer hatten Spaziergänger im Sommer 2001 die Leiche des Mädchens. Sein Schicksal ist nach zehn Jahren nicht vergessen. Foto: Andreas Arnold
Ein niederländischer Frachter pflügt den Main. Das Flusswasser schlabbert in ruhigem Rhythmus über den tongelben Sand, über Steine, Moos und Muscheln. Steigt hoch bis zu den tiefen Zweigen und zieht sich wieder gurgelnd ins Bett zurück. Dieser sonnenbeschienene kleine Mainstrand in Nied scheint abgeschieden von den Beschwernissen dieser Welt, geschützt und friedvoll. Doch er ist der letzte Schauplatz gewesen einer schier unfassbaren Geschichte von Gewalt und Qual. Es ist etwas geschehen, was „den Rahmen des bisher Vorstellbaren gesprengt hat“, wird später einmal die Polizei sagen.
Vor zehn Jahren, am 31. Juli, wurde hier ein geflecktes Stoffbündel angespült, befestigt am weißen Ständer eines Sonnenschirmes. In diesem Bündel wird zum Entsetzen der Spaziergänger ein toter Mensch entdeckt, ein Mädchen, zwischen 12 und 16 Jahren alt, aber auf Kleinkindgröße zusammengeschnürt. Die Leiche gibt den Pathologen noch eine schreckliche Erkenntnis preis: Das Mädchen ist über viele Jahre hinweg fürchterlich misshandelt worden. Der geschundene Körper ist übersät mit Narben von Brand-, Riss- und Quetschwunden sowie von frischen, offenen Wunden. Das linke Ohr ist deformiert. Die Gliedmaßen weisen alte und neue Knochenbrüche auf, die nie behandelt worden sind. Das Mädchen ist defloriert. Getötet haben es Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf Bauch und Brust, die Lunge, Leber und Milz zerrissen haben.
Immer noch Verbindung zum Fall
Die Pathologen gehen davon aus, dass das Mädchen über „einen langen Zeitraum hinweg fürchterliche Schmerzen gehabt haben muss, sich vermutlich kaum mehr bewegen konnte“, referiert Peter Kraft aus dem Bericht. Der heutige Leiter der Frankfurter Mordkommission 4 war damals Aktenführer der Sonderkommission „Leopard“, die den Mord am Mädchen ermitteln sollte. Und er hält immer noch Verbindung zu dem Fall.
Die Frankfurter Polizei hat mit einem unglaublichen Aufwand an der Lösung gearbeitet – und doch ist es bis zum heutigen Tag nicht gelungen, die Identität des Mädchens festzustellen. Eine Identifizierung, da ist sich die Polizei sicher, würde ganz zügig zum Kreis der möglichen Täter führen. Nur scheint auf der ganzen weiten Erde keiner dieses Mädchen zu kennen. Unfassbar in der zivilisierten Welt: Da wird ein totes Kind gefunden, und es gibt keine Eltern, keine Großeltern, keine Geschwister, keine Freunde, keine Nachbarn, die es vermissen. Es scheint so, als wäre dieses Kind nie von einer Mutter im Krankenhaus geboren worden, hätte nie den Kindergarten oder die Schule besucht, wäre nie beim Arzt oder Zahnarzt gewesen.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass die Familie des Mädchens aus Vorderasien stammen könnte. Weitere Analysen der Knochen ergeben aber auch, dass das Kind über einen langen Zeitraum hinweg im Rhein-Main-Gebiet gelebt haben muss.
Eine Hypothese, die die Kripo zu Anfang aufstellt und die ihr auch nach zehn Jahren noch wahrscheinlich erscheint: Das Mädchen hat in einem „ganz abgeschlossenen Milieu gelebt“, sagt Peter Kraft. Es könnte sich um ein adoptiertes Kind handeln oder um eines, das als Haushaltsgehilfin in Dienst gegeben wurde, beispielsweise in einen Diplomatenhaushalt.
Alle Ermittlungen in dieser Richtung aber laufen ins Nichts. Und trotz Aufrufen der Polizei in Presse, Rundfunk, Fernsehen und Internet, übersetzt in mehrere Sprachen, darunter in Paschtu, Urdu und Panjabi, gibt es nicht einen winzigen Hinweis auf das Mädchen. Die Sonderkommission geht auch einen anderen Weg. Sie prüft mit einem enormen Aufwand bei rund 1000 Mädchen mit passendem Alter und Herkunftsfamilie nach, ob sie noch leben.
BKA und FBI helfen
Das Bundeskriminalamt und das FBI sind behilflich, die DNA wird weltweit durch den Computer gejagt. Ermittelt wird auch, ob es irgendwo auf dem Globus einen vergleichbaren Fall gibt. Es haben sich Hellseher gemeldet, sie wurden nicht abgewiesen, führten aber auch auf keine Spur.
Dem oder den Tätern sind alle Umstände günstig gewesen. Wo die Tote hinter der Griesheimer Schleuse in den Main geworfen wurde, konnte trotz Spurensuche nie geklärt werden. 105 Binnenschiffe wurden kontrolliert, 20, die in der Nacht unterwegs waren, mit Leichenhunden durchsucht – ohne Ergebnis. Die Liegezeit im Wasser, die Polizei geht von zwölf bis 24 Stunden aus, hatte alle möglichen Spuren an Leiche oder Textilien unbrauchbar gemacht. Der Schirmständer und der Leoparden-Bettbezug sind Massenware. Etwas aufschlussreicher sind die Bänder, mit denen die Leiche verschnürt war. Es handelt sich um Nalas, die in Teilen von Pakistan, Afghanistan und Indien zur Befestigung von Pluderhosen verwendet werden. Das unterstützt zwar die Herkunftsthese – eine echte Spur aber ergibt sich dennoch nicht.
Nach zehn Jahren ist der Fall – selbstverständlich – nicht zu den Akten gelegt. Kapitalverbrechen verjähren nicht. Und es gibt immer noch Hoffnung, dass jemand aus dem abgeschlossenen Milieu „sein Schweigen bricht“, sein Herz erleichtert, sagt die Polizei. Immer wieder melden sich bei ihr Menschen, die glauben, das Bild passe zu einer Vermissten, die sie kannten. In der RTLII-Serie „Ungeklärte Morde“ läuft die Geschichte des Mädchens aus dem Main seit Jahren immer wieder wie in einer Endlosschleife. Die Erinnerung wird wach gehalten.
Auch bei Bürgern, die während eines Mainufer-Spaziergangs am Fundort der Leiche innehalten und in Gedanken zu dem gequälten Kind wandern. Dass es eine Gedenkstätte gibt, dafür hat die Polizei gesorgt. Ein kleiner heller Grabstein im anonymen Gräberfeld des Friedhofs Heiligenstock trägt die Inschrift: „Unbekanntes Mädchen – gefunden am 31. Juli 2001 im Main“."
dieser Fall hat mich immer sehr beschäftigt, nicht zuletzt, da ich in Frankfurt wohne. Es ist einfach nicht zu fassen, wie man 1. einem menschen so etwas antun kann, aber vor allem 2. scheinbar niemand etwas mitbekommen hat bzw. das mädchen überhaupt kannte. Dies zeigt auch noch einmal dieser aktuelle Artikel aus der FR. Meines Wissens gab es ja nie eine richtige spur.
Viele Grüße
http://www.fr-online.de/frankfurt/gequaelt-bis-in-den-tod/-/1472798/8702160/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
"Gequält bis in den Tod Datum: 23 | 7 | 2011
Vor zehn Jahren wird am Nieder Mainufer die Leiche eines Mädchens entdeckt. Bis heute ist es der Polizei trotz unglaublich aufwendiger Ermittlungen nicht gelungen, ihre Identität zu klären. Der Täter lebt unentdeckt.
Am Nieder Mainufer hatten Spaziergänger im Sommer 2001 die Leiche des Mädchens. Sein Schicksal ist nach zehn Jahren nicht vergessen. Foto: Andreas Arnold
Ein niederländischer Frachter pflügt den Main. Das Flusswasser schlabbert in ruhigem Rhythmus über den tongelben Sand, über Steine, Moos und Muscheln. Steigt hoch bis zu den tiefen Zweigen und zieht sich wieder gurgelnd ins Bett zurück. Dieser sonnenbeschienene kleine Mainstrand in Nied scheint abgeschieden von den Beschwernissen dieser Welt, geschützt und friedvoll. Doch er ist der letzte Schauplatz gewesen einer schier unfassbaren Geschichte von Gewalt und Qual. Es ist etwas geschehen, was „den Rahmen des bisher Vorstellbaren gesprengt hat“, wird später einmal die Polizei sagen.
Vor zehn Jahren, am 31. Juli, wurde hier ein geflecktes Stoffbündel angespült, befestigt am weißen Ständer eines Sonnenschirmes. In diesem Bündel wird zum Entsetzen der Spaziergänger ein toter Mensch entdeckt, ein Mädchen, zwischen 12 und 16 Jahren alt, aber auf Kleinkindgröße zusammengeschnürt. Die Leiche gibt den Pathologen noch eine schreckliche Erkenntnis preis: Das Mädchen ist über viele Jahre hinweg fürchterlich misshandelt worden. Der geschundene Körper ist übersät mit Narben von Brand-, Riss- und Quetschwunden sowie von frischen, offenen Wunden. Das linke Ohr ist deformiert. Die Gliedmaßen weisen alte und neue Knochenbrüche auf, die nie behandelt worden sind. Das Mädchen ist defloriert. Getötet haben es Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf Bauch und Brust, die Lunge, Leber und Milz zerrissen haben.
Immer noch Verbindung zum Fall
Die Pathologen gehen davon aus, dass das Mädchen über „einen langen Zeitraum hinweg fürchterliche Schmerzen gehabt haben muss, sich vermutlich kaum mehr bewegen konnte“, referiert Peter Kraft aus dem Bericht. Der heutige Leiter der Frankfurter Mordkommission 4 war damals Aktenführer der Sonderkommission „Leopard“, die den Mord am Mädchen ermitteln sollte. Und er hält immer noch Verbindung zu dem Fall.
Die Frankfurter Polizei hat mit einem unglaublichen Aufwand an der Lösung gearbeitet – und doch ist es bis zum heutigen Tag nicht gelungen, die Identität des Mädchens festzustellen. Eine Identifizierung, da ist sich die Polizei sicher, würde ganz zügig zum Kreis der möglichen Täter führen. Nur scheint auf der ganzen weiten Erde keiner dieses Mädchen zu kennen. Unfassbar in der zivilisierten Welt: Da wird ein totes Kind gefunden, und es gibt keine Eltern, keine Großeltern, keine Geschwister, keine Freunde, keine Nachbarn, die es vermissen. Es scheint so, als wäre dieses Kind nie von einer Mutter im Krankenhaus geboren worden, hätte nie den Kindergarten oder die Schule besucht, wäre nie beim Arzt oder Zahnarzt gewesen.
Wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass die Familie des Mädchens aus Vorderasien stammen könnte. Weitere Analysen der Knochen ergeben aber auch, dass das Kind über einen langen Zeitraum hinweg im Rhein-Main-Gebiet gelebt haben muss.
Eine Hypothese, die die Kripo zu Anfang aufstellt und die ihr auch nach zehn Jahren noch wahrscheinlich erscheint: Das Mädchen hat in einem „ganz abgeschlossenen Milieu gelebt“, sagt Peter Kraft. Es könnte sich um ein adoptiertes Kind handeln oder um eines, das als Haushaltsgehilfin in Dienst gegeben wurde, beispielsweise in einen Diplomatenhaushalt.
Alle Ermittlungen in dieser Richtung aber laufen ins Nichts. Und trotz Aufrufen der Polizei in Presse, Rundfunk, Fernsehen und Internet, übersetzt in mehrere Sprachen, darunter in Paschtu, Urdu und Panjabi, gibt es nicht einen winzigen Hinweis auf das Mädchen. Die Sonderkommission geht auch einen anderen Weg. Sie prüft mit einem enormen Aufwand bei rund 1000 Mädchen mit passendem Alter und Herkunftsfamilie nach, ob sie noch leben.
BKA und FBI helfen
Das Bundeskriminalamt und das FBI sind behilflich, die DNA wird weltweit durch den Computer gejagt. Ermittelt wird auch, ob es irgendwo auf dem Globus einen vergleichbaren Fall gibt. Es haben sich Hellseher gemeldet, sie wurden nicht abgewiesen, führten aber auch auf keine Spur.
Dem oder den Tätern sind alle Umstände günstig gewesen. Wo die Tote hinter der Griesheimer Schleuse in den Main geworfen wurde, konnte trotz Spurensuche nie geklärt werden. 105 Binnenschiffe wurden kontrolliert, 20, die in der Nacht unterwegs waren, mit Leichenhunden durchsucht – ohne Ergebnis. Die Liegezeit im Wasser, die Polizei geht von zwölf bis 24 Stunden aus, hatte alle möglichen Spuren an Leiche oder Textilien unbrauchbar gemacht. Der Schirmständer und der Leoparden-Bettbezug sind Massenware. Etwas aufschlussreicher sind die Bänder, mit denen die Leiche verschnürt war. Es handelt sich um Nalas, die in Teilen von Pakistan, Afghanistan und Indien zur Befestigung von Pluderhosen verwendet werden. Das unterstützt zwar die Herkunftsthese – eine echte Spur aber ergibt sich dennoch nicht.
Nach zehn Jahren ist der Fall – selbstverständlich – nicht zu den Akten gelegt. Kapitalverbrechen verjähren nicht. Und es gibt immer noch Hoffnung, dass jemand aus dem abgeschlossenen Milieu „sein Schweigen bricht“, sein Herz erleichtert, sagt die Polizei. Immer wieder melden sich bei ihr Menschen, die glauben, das Bild passe zu einer Vermissten, die sie kannten. In der RTLII-Serie „Ungeklärte Morde“ läuft die Geschichte des Mädchens aus dem Main seit Jahren immer wieder wie in einer Endlosschleife. Die Erinnerung wird wach gehalten.
Auch bei Bürgern, die während eines Mainufer-Spaziergangs am Fundort der Leiche innehalten und in Gedanken zu dem gequälten Kind wandern. Dass es eine Gedenkstätte gibt, dafür hat die Polizei gesorgt. Ein kleiner heller Grabstein im anonymen Gräberfeld des Friedhofs Heiligenstock trägt die Inschrift: „Unbekanntes Mädchen – gefunden am 31. Juli 2001 im Main“."
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#2
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Re: Sendung vom 24.06.2009 - Mord an unbekanntem Mädchen (Mainmädchen)
in Filmfälle 23.07.2011 16:32von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Kompliment für diesen interessanten Bericht über einen Fall der mich auch schon beschäftigt hat. Meine These zu dem Fall ist aber eine etwas andere. In den genannten Stadtteilen und auch in Frankfurt-Höchst wohnen ja viele Afghanen. Man könnte es fast schon Parallelgesellschaft nenen. Aber diese Gesellschaft schweigt, da kann die Kripo Frankfurt bis zum Sankt Nimmerleinstag nachforschen. Leider!
Mod-Hinweis: Es gibt keinerlei Ermittlungserkenntnisse zu solchen Zusammenhängen.
Mod-Hinweis: Es gibt keinerlei Ermittlungserkenntnisse zu solchen Zusammenhängen.
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#3
von vorsichtfalle • 699 Beiträge
Re: Sendung vom 24.06.2009 - Mord an unbekanntem Mädchen (Mainmädchen)
in Filmfälle 31.07.2011 13:29von vorsichtfalle • 699 Beiträge
Hallo!
Zum traurigen Jahrestag des Fundes hat nun auch eine andere Frankfurter Lokalzeitung einen Artikel veröffentlicht. Dieser bringt zwar nichts Neues. INteressant ist aber ein mir bislang unbekannte Rekontruktion ihres mögliches Aussehens mit Kopftuch.
"Das Mädchen aus dem Main
Vor zehn Jahren wurde die brutal zugerichtete Leiche an der Wörthspitze gefunden
Zu den großen ungeklärten Kriminalfällen im Frankfurter Westen gehört neben dem Mord an Tristan Brübach auch der Fall der unbekannten Toten im Main. Am Sonntag vor zehn Jahren wurde ihr Leichnam an der Wörthspitze gefunden.
Frankfurt. So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.Die Polizei weiß einiges über die Tote, die in ein Betttuch mit Leoparden-Dekor gewickelt und mit einem Sonnenschirmständer beschwert war. Dass sie 1,57 Meter groß und 38,5 Kilo schwer war. Dass ihr Gebiss lückenlos war. Dass sich ihre Brüste zwar erst in der Entwicklung befanden, sie aber schon entjungfert war. Doch einen Namen hat das tote Mädchen bis heute nicht, zehn Jahre nach dem Fund der Leiche. "Unbekanntes Mädchen" steht auf der Granitplatte, die das Grab am Rande des Friedhofs Heiligenstock bedeckt. Ihre Beerdigung haben die Ermittler bezahlt. Hier hat sie ihre letzte Ruhe gefunden. Ihr Leben muss die Hölle gewesen sein.
In den Main muss sie gleichsam entsorgt worden sein, nachdem sie erschlagen worden war, nach wohl etlichen Jahren stetiger Misshandlung. Radiologischen Befunden zufolge soll sie 15 oder 16 Jahre alt gewesen sein, tatsächlich erschien sie den obduzierenden Ärzten eher wie 13. Klein, schmal, mit etwa 30 Zentimeter langen, dunkelbraunen Haaren, die Augenfarbe nicht mehr bestimmbar. Die Leiche hatte mindestens 12 Stunden im Main gelegen, als sie von Spaziergängern gegen 14.50 Uhr entdeckt worden war; es war der letzte Tag des Juli 2001 und sehr heiß.
Schwer misshandelt
Das Mädchen hatte ein verwachsenes linkes Ohr, ein sogenanntes "Blumenkohlohr". Ihr magerer Körper war von Verletzungen übersät, Verletzungen, die auf langandauernde, schwerwiegende Misshandlungen schließen ließen, Verletzungen, die niemals medizinisch behandelt worden waren. Mehrfache Brüche beider Oberarme waren falsch wieder zusammengewachsen, sie hatte zahlreiche längliche Narben an Stirn, Rumpf und Beinen, dazu Verbrennungen wie von Zigarettenkippen. Gestorben ist sie an stumpfer Gewalt, die ihre Rippen brechen ließ und Lunge sowie Milz verletzten.
Die Nationalität des Mädchens ist unbekannt, doch gibt es laut Gutachten wissenschaftlich fundierte Hinweise, nach denen sie aus Pakistan oder Afghanistan stammen könnte. Vor ihrem Tod hat sie wohl im Rhein-Main-Gebiet gelebt. Wo ihre Leiche in den Main geworfen wurde, konnte bislang nicht geklärt werden. Gefunden wurde sie an der Wörthspitze, also hinter der Griesheimer Staustufe. Von der Schwanheimer Brücke aus könnte sie ins Wasser geworfen worden sein; über diese führt die Bundesstraße 40 a mit Anschluss an den Kelsterbacher Knoten und die Autobahnen des Rhein-Main-Gebiets. Lastschiffe, die zur fraglichen Zeit diesen Mainabschnitt befahren hatten, wurden mit Leichenspürhunden überprüft – ohne Erfolg.
Soko Leopard
Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Musterung des Bettbezugs gab der Sonderkommission ihren Namen – Soko Leopard. Es gibt sie nicht mehr, obwohl der Fall – wie alle Mordfälle – beileibe nicht zu den Akten gelegt worden ist. Bei der Mordkommission 3 ist ein Kriminalbeamter damit betraut, doch sind die Ermittlungen versandet. "Es gibt bedauerlicherweise nichts Neues", sagt Polizei-Pressesprecher Jürgen Linker. 10 000 Euro sind als Belohnung ausgesetzt, der Fall ist seit zehn Jahren im Internet-Auftritt des Bundeskriminalamts präsent, war 2001 und 2009 in "Aktenzeichen XY – ungelöst", wird immer wieder in den "Ungeklärten Mordfällen" der privaten TV-Sender ausgestrahlt. Linker: "Das Verfahren ist weiter offen." Das Mädchen hat offenbar bislang niemand vermisst, nicht seine Eltern, noch etwaige Geschwister. Wie hatte eine Frau aus dem Kulturkreis der Toten den Eifer der Ermittler kommentiert? "Warum das alles? Ist doch nur ein Mädchen."hv (hv)"
Artikel vom 29. Juli 2011, 23.39 Uhr (letzte Änderung 31. Juli 2011, 04.15 Uhr)
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/das-m-dchen-aus-dem-main_rmn01.c.9092696.de.html
Viele Grüße
Zum traurigen Jahrestag des Fundes hat nun auch eine andere Frankfurter Lokalzeitung einen Artikel veröffentlicht. Dieser bringt zwar nichts Neues. INteressant ist aber ein mir bislang unbekannte Rekontruktion ihres mögliches Aussehens mit Kopftuch.
"Das Mädchen aus dem Main
Vor zehn Jahren wurde die brutal zugerichtete Leiche an der Wörthspitze gefunden
Zu den großen ungeklärten Kriminalfällen im Frankfurter Westen gehört neben dem Mord an Tristan Brübach auch der Fall der unbekannten Toten im Main. Am Sonntag vor zehn Jahren wurde ihr Leichnam an der Wörthspitze gefunden.
Frankfurt. So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.So hätte das Mädchen ausgesehen haben können.Die Polizei weiß einiges über die Tote, die in ein Betttuch mit Leoparden-Dekor gewickelt und mit einem Sonnenschirmständer beschwert war. Dass sie 1,57 Meter groß und 38,5 Kilo schwer war. Dass ihr Gebiss lückenlos war. Dass sich ihre Brüste zwar erst in der Entwicklung befanden, sie aber schon entjungfert war. Doch einen Namen hat das tote Mädchen bis heute nicht, zehn Jahre nach dem Fund der Leiche. "Unbekanntes Mädchen" steht auf der Granitplatte, die das Grab am Rande des Friedhofs Heiligenstock bedeckt. Ihre Beerdigung haben die Ermittler bezahlt. Hier hat sie ihre letzte Ruhe gefunden. Ihr Leben muss die Hölle gewesen sein.
In den Main muss sie gleichsam entsorgt worden sein, nachdem sie erschlagen worden war, nach wohl etlichen Jahren stetiger Misshandlung. Radiologischen Befunden zufolge soll sie 15 oder 16 Jahre alt gewesen sein, tatsächlich erschien sie den obduzierenden Ärzten eher wie 13. Klein, schmal, mit etwa 30 Zentimeter langen, dunkelbraunen Haaren, die Augenfarbe nicht mehr bestimmbar. Die Leiche hatte mindestens 12 Stunden im Main gelegen, als sie von Spaziergängern gegen 14.50 Uhr entdeckt worden war; es war der letzte Tag des Juli 2001 und sehr heiß.
Schwer misshandelt
Das Mädchen hatte ein verwachsenes linkes Ohr, ein sogenanntes "Blumenkohlohr". Ihr magerer Körper war von Verletzungen übersät, Verletzungen, die auf langandauernde, schwerwiegende Misshandlungen schließen ließen, Verletzungen, die niemals medizinisch behandelt worden waren. Mehrfache Brüche beider Oberarme waren falsch wieder zusammengewachsen, sie hatte zahlreiche längliche Narben an Stirn, Rumpf und Beinen, dazu Verbrennungen wie von Zigarettenkippen. Gestorben ist sie an stumpfer Gewalt, die ihre Rippen brechen ließ und Lunge sowie Milz verletzten.
Die Nationalität des Mädchens ist unbekannt, doch gibt es laut Gutachten wissenschaftlich fundierte Hinweise, nach denen sie aus Pakistan oder Afghanistan stammen könnte. Vor ihrem Tod hat sie wohl im Rhein-Main-Gebiet gelebt. Wo ihre Leiche in den Main geworfen wurde, konnte bislang nicht geklärt werden. Gefunden wurde sie an der Wörthspitze, also hinter der Griesheimer Staustufe. Von der Schwanheimer Brücke aus könnte sie ins Wasser geworfen worden sein; über diese führt die Bundesstraße 40 a mit Anschluss an den Kelsterbacher Knoten und die Autobahnen des Rhein-Main-Gebiets. Lastschiffe, die zur fraglichen Zeit diesen Mainabschnitt befahren hatten, wurden mit Leichenspürhunden überprüft – ohne Erfolg.
Soko Leopard
Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Tote aus dem Main lag etwa 12 Stunden im sommerlich warmen Wasser.Die Musterung des Bettbezugs gab der Sonderkommission ihren Namen – Soko Leopard. Es gibt sie nicht mehr, obwohl der Fall – wie alle Mordfälle – beileibe nicht zu den Akten gelegt worden ist. Bei der Mordkommission 3 ist ein Kriminalbeamter damit betraut, doch sind die Ermittlungen versandet. "Es gibt bedauerlicherweise nichts Neues", sagt Polizei-Pressesprecher Jürgen Linker. 10 000 Euro sind als Belohnung ausgesetzt, der Fall ist seit zehn Jahren im Internet-Auftritt des Bundeskriminalamts präsent, war 2001 und 2009 in "Aktenzeichen XY – ungelöst", wird immer wieder in den "Ungeklärten Mordfällen" der privaten TV-Sender ausgestrahlt. Linker: "Das Verfahren ist weiter offen." Das Mädchen hat offenbar bislang niemand vermisst, nicht seine Eltern, noch etwaige Geschwister. Wie hatte eine Frau aus dem Kulturkreis der Toten den Eifer der Ermittler kommentiert? "Warum das alles? Ist doch nur ein Mädchen."hv (hv)"
Artikel vom 29. Juli 2011, 23.39 Uhr (letzte Änderung 31. Juli 2011, 04.15 Uhr)
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/das-m-dchen-aus-dem-main_rmn01.c.9092696.de.html
Viele Grüße
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#4
von vorsichtfalle • 699 Beiträge
Re: 24.06.2009 FF1 (zuvor 7.9.2001 SF1) (Kripo Frankfurt/Main) Mord an unbekanntem Mädchen ("Mainmädchen")
in Filmfälle 02.10.2011 12:57von vorsichtfalle • 699 Beiträge
Hallo!
Auch hier gab es einen Bericht in der Hessenschau
http://www.hr-online.de/website/archiv/hessenschau/hessenschau.jsp?t=20110815
ab 13.55 min
vg
Auch hier gab es einen Bericht in der Hessenschau
http://www.hr-online.de/website/archiv/hessenschau/hessenschau.jsp?t=20110815
ab 13.55 min
vg
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