#31

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 09:23
von Punker • 578 Beiträge
Zum Fall Lolita werden viele Pressemitteilungen im Kölner-Raum und (natürlich) in der Eifel heute veröffentlicht:

http://www.ksta.de/html/artikel/1314098345364.shtml

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1313489239910.shtml
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#32

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 09:58
von Punker • 578 Beiträge
@Heimo

Ich kann mir schon vorstellen, dass der Filmfall 2 (Lolita) für einige zu schnulzig rüber kam.

Aber die Sendung hatte von den Filmfällen doch auch wechselnden Charakter.

Für mich hatte der Filmfall aber doch auch sehr gute (!) Sequenzen. Etwa wie die junge Frau einfach auf dem Weg sich in Luft auflöst usw.
Die schauspielerische Leistung war sehr gut.
Aber es ist eine subjektive Meinung; so finden viele den Fall 'Yogtze' als einen der interessantesten Fälle bei XY.
Dagegen konnte ich diesem -zugeben mysteriösen Fall- aber nie etwas Großartiges abgewinnen.

Aktuell kann ich nur sagen, dass aus meinem Bekanntenkreis ungewöhnlich viele über den Fall Lolita diskutiert haben. Er bewegt die Zuschauer doch sehr.
Und das liegt auch an der filmischen Umsetzung.

Für mich persönlich ist er einer der größten Fälle bei XY, den ich auch noch lange in Erinnerung behalten werde.

Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.


_

Absolut nicht nachvollziehen kann ich allerdings, dass Du den Rückblick auf das Jahr 1971 (Aufklärung des Mordes an der Schuhverkäuferin) als 'highlight' der Sendung bezeichnest
Weil Zimmermann zu sehen war oder ein alter Filmausschnitt eingespielt wurde ????
Oder hast Du einen besonderen Bezug zu diesem Fall?
_

Okay, dann mal genug von meiner Seite zur Sendung...
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#33

Re[2]: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 11:56
von Heimo • 1.534 Beiträge
Punker>Ich kann mir schon vorstellen, dass der Filmfall 2 (Lolita) für einige zu schnulzig rüber kam.
Punker>Für mich hatte der Filmfall aber doch auch sehr gute (!) Sequenzen. Etwa wie die junge Frau einfach auf dem Weg sich in Luft auflöst usw.
Punker>Die schauspielerische Leistung war sehr gut.

Ich verhehle nicht, dass Film sehr gute Sequenzen hatte. Auch mir hat einiges gefallen, anderes am Film aber auch nicht so sehr. Schnulzig ist partiell ein gutes Stichwort. Diese Diktion gilt aber nicht für den gesamten Filmfall.

Punker>Aktuell kann ich nur sagen, dass aus meinem Bekanntenkreis ungewöhnlich viele über den Fall Lolita diskutiert haben. Er bewegt die Zuschauer doch sehr.
Punker>Und das liegt auch an der filmischen Umsetzung.

Dass dieser Fall zum Nachdenken anregt, kann ich mir vorstellen. Auch ich bin über die Umstände verwundert. Mich hat der Fall aber nicht so sehr erreicht, wie es bei anderen Fällen schon geschehen ist.

Punker>Absolut nicht nachvollziehen kann ich allerdings, dass Du den Rückblick auf das Jahr 1971 (Aufklärung des Mordes an der Schuhverkäuferin) als 'highlight' der Sendung bezeichnest
Punker>Weil Zimmermann zu sehen war oder ein alter Filmausschnitt eingespielt wurde ????
Punker>Oder hast Du einen besonderen Bezug zu diesem Fall?

Da ich gerade die ältere Aufmachung der Sendung so schätze, sehe ich recht gerne, wenn ältere Ausschnitte von XY gezeigt werden (man könnte mich auch als Nostalgiker bezeichnen). Der Fall selber ist mir sicherlich auch in ganz besonderer Erinnerung, zumal ich ihn für nicht mehr aufklärbar hielt. Ein besonderer Bezug zu dem Fall ergibt sich daraus, dass ich vor einigen Jahren ein Review zu dem Fall schrieb und somit ist der Fall für mich doch ein ganz besonderer.
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#34

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 12:34
von schorsch • 162 Beiträge
Hallo Jiri Brei,
danke für den Hinweis, aber dieses Interview gab Helmut H., der ja verdächtiger als der damals verurteilte Otto B. Der tatsächliche Täter ist der Wachmann Herrmann R., von dem ich (und sicher viele andere) zuvor noch nichts wusste.
Das angesprochene Interview sah man in der ARD - Reihe "Justizirrtümer".
Gruss Schorsch
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#35

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 18:00
von kurz davor • 20 Beiträge
Diese Sendung hat mich relativ kalt gelassen, wieder einmal ein Rückschlag.

Der Fall mit dem verschwundenen Mädchen ist interessant, seine Umsetzung im Film war grauenhaft kitschig. Deshalb hat mich das Schicksal der jungen Frau auch leider überhaupt nicht berührt. Schade!

Bewegend war für mich allenfalls der Studiofall "Ölspur". Von den Filmfällen hat mir nur der aus Essen mit den Drogerieüberfällen imponiert.

Der neue Sprecher ist eine Enttäuschung, aber nicht weil er schlecht ist, sondern weil er neu ist.
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#36

Re[2]: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 18:06
von calux • 58 Beiträge
kd>Der neue Sprecher ist eine Enttäuschung, aber nicht weil er schlecht ist, sondern weil er neu ist.


???

neu= Enttäuschung ? Das verstehe ich nun wirklich nicht.
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#37

Re[3]: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 22:17
von hansefix • 36 Beiträge
kd
calux>neu= Enttäuschung ? Das verstehe ich nun wirklich nicht.


Ansich verstehe ich das auch nicht - aber es ist wohl so.
Daher ja auch der Zimmermann-Kult.
Man stelle sich nur mal vor, Ede hätte vor ein paar Jahren Rudi Cerne abgelöst ?
Jeder hätte sich gefragt was so ein farbloser Klotz da soll ?

Das allerdings die Stimmen anderer älterer Sprecher durchaus etwas eindringlicher sind ist auch nicht falsch.

Es bleibt abzuwarten, ob irgendwann mal eine Veränderung bei XY kommt, wo die überwiegende Meinung hier ist : " Viel besser als zu Ede´s Zeiten ".
Vielleicht klappt es ja mal bei einem Sprecher oder einer neuen Begleitmusik ?
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#38

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 26.08.2011 23:02
von Ludwig • 595 Beiträge
Hallo zusammen !

Da hat sich ja eine ganz schön kontrovese Diskussion um den Filmfall 2 entwickelt...
Für mich gehört er in die Top Ten der XY-Geschichte, allerdings gestehe ich jedem eine abweichende Meinung zu, oder, wie Heimo es ausdrücken würde: De gustibus non est disputandum. Auf alle Fälle, und dies sollte der Minimalkonsens sein, wird über diesen Fall gesprochen, wie man ja auch schon im Forum sieht, und dies kann dem Interesse an der Sendung nur förderlich sein !
Bei den literarischen Vergleichen ist Rosamunde Pilcher aber völlig unangemessen, der Fall erinnnert mich viel mehr an Shakespeare: Romeo und Julia (nichts für ungut, aber darunter mach' ich's nicht !).
Und zum Lob für die Außenrequisite noch eine Ergänzung: es ist keine ganz triviale Aufgabe, angesichts des Strukturwandels in der Landwirtschaft und dem damit einhergehenden Modernisierungszwang einen Hof in dieser Größe zu finden, dessen Wirtschafts- und Nebengebäude den baulichen Stand der damaligen Zeit repräsentieren. Authentisch ist der Traktor, ein MasseyFerguson - vermutlich Reihenvierzylinder, ca. 80 - 100 PS und somit für die damalige Zeit ein recht leistungsstarkes Modell. Und mit dem Mähdrescher (Claas) dürfte Jiri Brei recht haben, auch ich taxiere das Baujahr auf Ende der 80-er Jahre. Nur sind ältere Fabrikate hierzulande kaum mehr zu bekommen, die sind gebraucht schon längst in die Länder des früheren Ostblocks verscherbelt worden. So, nachdem ich jetzt meine Rancher-Gene auch noch ausgelebt habe, wünsche ich Euch

eine schönen Abend
Ludwig
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#39

Re[2]: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 27.08.2011 07:05
von Heimo • 1.534 Beiträge
Ludwig>Bei den literarischen Vergleichen ist Rosamunde Pilcher aber völlig unangemessen, der Fall erinnnert mich viel mehr an Shakespeare: Romeo und Julia (nichts für ungut, aber darunter mach' ich's nicht !).

Ich meinte auch keinen literarischen Vergleich, sondern die szenarische Umsetzung erinnerte zeitweise an Pilcher.
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#40

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 27.08.2011 14:34
von Andy09 • 1 Beitrag
Erstmal: Danke für diese tolle Seite für XY-Liebhaber. Lese sie zumindest einmal wöchentlich

Ich fand den 2. FF auch ziemlich Rosamunde-Pilcher-Like, wenn auch gut umgesetzt. Frage mich allerdings, warum Herr Cerne nicht über die Möglichkeit einer (Mit-)Täterschaft des Freundes/Vaters nachfragte.
Der Drogeriemarktüberfall kommt ja eigentlich in jeder Sendung vor. Diesmal jedoch mit einigen (einmaligen) Kuriositäten: z.B.: das kleine Kinderfahrrad. Frage mich aber allerdings, ob diese Beschreibung wirklich der Realität entsprach, oder ob man dies nur medienwirksamer umsetzten wollte??? (d.h. das Rad war vllt klein, aber halt doch kein Kinderfahrrad).
M.E. gehört der Zuschauerpreis auch nicht in die Sendung. Da geh ich immer aufs Klo dann oder hol mir ein
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#41

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 27.08.2011 14:41
von Rickybaby1977 • 299 Beiträge
Ihr Lieben!

@Ludwig: Selten hat mir hier ein User so aus dem Herzen gesprochen! Genau das ist es doch! Romeo und Julia in der Vulkaneifel. Die ganz, ganz große Liebe und alle sind dagegen. Against all odds. Da brauche ich auch keine Rosemunde Pilcher für, um zu verstehen, dass das nicht nur ein kurzes Schlamüzel für beide sein sollte, sondern eben "das große Ding". Ich habe den Film jetzt schon so oft gesehen, dass ich - insbesonders ihre Rolle - auswendig kenne und es macht mich bei jedem Sehen verrückter, dass ich nicht die Lösung des Falls kenne. Jedes mal neue Fragen.

Wo genau ist sie nach dem Absetzen nochmal von einem Zeugen gesehen worden? War sie wirklich auf dem Weg zum Hof?

Welche Satzfregmente hat die Vermieterin bei dem Streit mit ihrem Freund verstanden? Worum genau ging es dabei?

Wie war die Situation bei ihr daheim zum Zeitpunkt, als sie schwanger ausgezogen ist? Ich sach mal so: Alles grün kann da sicher auch nicht gewesen sein (wo ist es das schon???) , aber ich würde mein Kind in einer solchen Situation nicht alleine lassen...Aber das wird ja auch nicht ganz idyllisch im Film dargestellt.

Warum, Herrschaftszeiten, läßt man ein schwangeres Mädchen nach Suizidversuch (mit Medikamenten!!!) nach einer Nacht wieder nach Hause zurück kehren ohne die Problematik abzuklären. Heutzutage undenkbar. Hoffe ich doch...

Und dann der Schlüssel. Der Schlüssel!!! Hätte man nicht wenigstens sagen können, wie lange die ungefähre geschätzte Liegezeit war??? Ist der Schlüssel erst kurz davor dort entsorgt worden, oder durch Zufall erst dann entdeckt worden? (Wenn er kurz nach dem Verschwinden entsorgt worden ist, war er möglicherweise 3 Monate unter Schnee und Matsch verborgen. (Nov, Dez, Jan...)

Auf jeden Fall war die schauspielerische Leistung der jungen Frau grandios. Die Darstellung der ambivalenten Persönlichkeit zwischen Stärke und Hilfsbedürftigkeit ist perfekt gelungen. Das Jugendzimmer mit den abgelegten Möbeln und den Kiss-Bravo-Postern ist Kult. Und die Mutter zwischen Alltagsanforderung, Sorge und Sie-muss-halt-ihren-eigenen-Weg-gehen auch klasse gespielt.

By the way: Wo ich mich ja nicht aufhöre zu wundern, ist dieser außergewöhnliche Vorname. Versteht mich bitte nicht falsch. Natürlich können Eltern erstmal ihrem Nachwuchs den Namen geben, den sie für den richtigen halten. (Unser kleiner Kater heißt z.B. Harald. Hat er sich auch nicht ausgesucht, aber wir ) Aber einen solchen Name finde ich fast unverantwortlich. Ich nenne mein Kind ja auch nicht Blondie, Domenica oder Dolly. (Übrigens ist "Lolita" von Nabakov eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Die Hauptperson, Dolores Haze, ist keineswegs das kleine "Flittchen", für das der Name heutzutage ja doch steht, sondern ein junges Mädchen, das schamlos von einem älteren Mann ausgenutzt bishin mißbraucht wird. ) Oder ob der Name für XY geändert worden ist, hab ich mich schon gefragt. Aber das nehme ich ja eher nicht an.

So. Jetzt habe ich euch aber lang genug damit aufgehalten. Was haltet ihr davon, jetzt schon einen neuen Thread für diesen Fall zu eröffnen???

Love & Peace Ricky & Lotty
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#42

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 27.08.2011 17:15
von Oma Thürmann • 766 Beiträge
Was die filmische Qualität des Falles Lolita B. angeht, reihe ich mich in die Gruppe derer ein, die sie als zwiespältig bis schwach bewerten. Wie hier schon zutreffend gesagt wurde, bewegt sich die Ästhetik irgendwo zwischen Pilcher und Marienhof, was einfach daran liegt, dass verhältnismäßig leicht umzusetzende handwerkliche Kniffe nicht stattfinden: Um dem Geschehen lokale, historische und soziale Wahrhaftigkeit zu verleihen, könnte man jemanden eine Lokalzeitung lesen lassen, man könnte ein zeittypisches Produkt platzieren (welche Begeisterung hätte ein Fläschen Bluna oder Mirinda auslösen können, oder verhindern das rigide Anti-Schleichwerbung-Regularien?), und vor allem könnte man Dinge gleichzeitig passieren lassen, zum Beispiel das Kartoffelschälen nicht in dieser aufdringlichen Großaufnahme zeigen, die den Zuschauer auch beleidigend unterschätzt ("Guck mal, ich zeig es dir groß, damit du es verstehst"), sondern elegant nebenbei. In eine ähnliche Richtung geht die übertrieben lange Kuss-Szene, man möchte rufen: "Ja, ich hab's kapiert, die beiden lieben sich!" Das sind halt Holzhammer-Methoden, die suggerieren, dass das Publikum aus Dummies besteht, denen alles langsam und ausführlich und am besten mehrmals erklärt werden muss (Über diesen Film hinaus gedacht: Gleiches gilt für die Darstellung von Entsetzen; das Grauen wird nicht dadurch eindringlicher, dass man jemanden eine halbe Minute über der Leiche weinen sieht, Emotionen wachsen viel nachdrücklicher aus Reduktion).

Am ärgerlichsten finde ich, dass die Herstellung eines Sozialkontextes schlicht verschenkt wird; das Geschehen spielt nahezu in einem luftleeren Raum: Alle Darsteller haben eine Sprechrolle (na gut, bis auf den Jungen, der den Schlüsselanhänger findet), dabei wäre es doch so einfach: Man kann eine Oma mit Schürze vor ein Haus stellen, die den Weg fegt oder Blumen gießt; Lolita B. könnte in ihrem Arbeitsumfeld gezeigt werden; auf einem Feld kann ein Bauer arbeiten; auf einem Feldweg kann ein Opa den Hund ausführen oder ein Kind kann vorbeiradeln; ein Briefträger kann seiner Arbeit nachgehen; der Großbauer kann Bedienstete haben und so fort; nichts davon kostet viel, und ohne vom Wesentlichen abzulenken, sorgen solche vordergründig funktionslos scheinenden Figuren dafür, dass die klinische Isoliertheit des Geschehens aufgelöst wird.

Zusammengefasst: Da, wo Reduktion angebracht wäre, nämlich bei der Schnulzigkeit, da findet sie nicht statt; dafür aber da, wo es opulenter sein dürfte.

Wie man das macht, wurde vor gar nicht langer Zeit demonstriert, nämlich in Filmfall 4 der Sendung vom 11.05.2011, der Vermisstenfall Tekin B. aus Kiel; dort agieren Figuren aus Fleisch und Blut in einem plausiblen sozialen Umfeld, keine Abziehbilder unter einer Käseglocke.
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#43

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 27.08.2011 18:46
von Oma Thürmann • 766 Beiträge
Ein etwas ketzerischer inhaltlicher Gedanke drängt sich mir noch auf: Was wäre, wenn die Lolita-Geschichte nicht gar so romantisch gewesen ist wie dargestellt und die Begeisterung des Bauernsohns über den zu erwartenden Nachwuchs nicht nur von seinem Vater gedämpft wurde, sondern er selbst auch alles andere als entzückt war?
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#44

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 28.08.2011 19:59
von Ludwig • 595 Beiträge
Liebe Oma Thürmann und alle anderen !

Es ist völlig in Ordnung, wenn du meine Begeisterung nicht teilst. Dennoch denke ich, dass die Verfilmung ihr Stärken hat: das Kennenlernen, das Verlieben und das Zusammensein wird durch je eine Sequenz exemplarisch dargestellt. Dies gilt ebenso für die Küchenszene und die Hofszene zur Illustration der unterschiedlichen Milieus. Und wenn Du den "luftleeren" Raum monierst, in dem das Ganze angeblich spielt: beim Verliebtsein ist alles andere nun mal Luft....
Mit Deiner allgemeinen Aussage über die Kunst der didaktischen Reduktion stimme ich mit Dir überein, allerdings kann ich meinerseits Deine Begeisterung über die Darstellung des Falles Enver B. vom 11.05.2011 überhaupt nicht teilen.
Sehr gelungen halte ich hier lediglich die Darstellung der letzten Stunden vor dem Verschwinden des Opfers, bei der Schilderung des sozialen Kontextes fühle ich mich schlichtweg für dumm verkauft:
Er wickelt das Baby, nimmt dem großen Sohn als Zeichen seiner friedfertigen Gesinnung die Spielzeugpistole weg und spielt in seinem Milieu den großen Friedensschlichter und Sozialpädagogen.
Selten so gelacht, tut mir leid. Denn das ist a) kropfunnötig, b) ein widerlicher Kotau vor der political correctness, c) ein äußerst großzügiger Umgang mit der Realität und d) richtiger KITSCH !!!!
Sicherlich sind die Umstände des Verschwindens dubios, und der Fall bezieht seinen Reiz aus den vielen möglichen Spekulationen, die ich hier gar nicht weiter vertiefen will.
Eines aber ist sicher: Ich wünsche mir zwar die Aufklärung dieses Falles, dennoch berührt mich das Verschwinden des Opfers nicht, und das liegt vor allem an dessen unglaubwürdiger Hochstilisierung zum "Heiligen" seines Viertels.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich schätze Deine Beiträge sehr, vor allem Deine verdienstvolle "Brandserie", und ich bitte Dich, diese Diskussion nicht als persönlichen Angriff zu verstehen !
Deshalb einauf Dich !
@mods: Vielleicht ist es sinnvoll, die postings, die sich mit dem FF 2 befassen, in den von Astrid eröffneten Thread zu verschieben.

viele Grüße
Ludwig
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#45

Re: Sendung vom 24.8.2011

in XY-Hauptsendungen 28.08.2011 22:17
von Oma Thürmann • 766 Beiträge
Lieber Ludwig,

das zeichnet doch dieses Forum aus, dass persönliche Angriffe so gut wie gar nicht vorkommen und die Diskussion so angenehm sachbezogen ist, also gar kein Grund, dass du dir Gedanken machst (habe ja auch erst ein Weilchen hier mitgelesen, bevor ich mir dachte: Schreib mal was, hier könnte es dir gefallen)!

Deinen Einwand bezüglich des Falles Tekin B. finde ich auch berechtigt, ich habe diesen Teil der Darstellung nur etwas anders empfunden, nämlich sozusagen als Beschreibung einer anderen Facette des Opfers: jemand, der nach einem nicht geradlinigen Leben eine gewisse Reputation hat, die zum Teil auch aus eben dieser Ungeradlinigkeit gespeist wird; will sagen, da sollte für mich so etwas wie street credibility beschrieben werden. An negativen Aspekten bleibt ja auch so noch genug übrig: das Vorleben, die unzufriedenstellende Gegenwart und auch die offensichtliche Wiederaufnahme illegaler Geschäfte. Deswegen fand ich Tekin B. nicht so einseitig positiv dargestellt wie du, gebe dir aber schon recht, dass insbesondere in den Familien-Szenen fingerdick aufgetragen wurde.

In diesem Sinne, auf gleiche und auf unterschiedliche Meinungen

Schöne Grüße von der Oma
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