In der Sendung strahlte XY eine Fahndung aus, die sich mit der KO-Tropfen-Bande befasste. Im Studio waren einige Gegenstände, die die Polizei bisher ihren rechtmäßigen Eigentümern nicht zuordnen konnte.
Ede sprach davon, dass diese Bande für den Tod von mindestens 5 Personen verantwortlich sei. Genauer ging er dabei nicht auf die Opfer ein. Aus Zeitungsberichten ist zu erfahren, dass die Opfer von den Tätern meistens am Bahnhof in Nürnberg oder München angesprochen wurden. Anschließend gelang es den Tätern, den Opfern Ko-Tropfen zu verabreichen. Waren die Opfer bewusstlos, wurden sie im Anschluss ausgeraubt . Nicht selten wurden sie danach an Parkplätzen abgesetzt und sich selbst überlassen.
Zwei Opfer starben dabei durch eine Überdosis an Kreislaufversagen (August 1995- Mechaniker aus Allesberg, Januar 1994 - ein Mann in München). Im Dezember 1994 starb ein junger Mann aus Fürth (20) an Kreislaufversagen und Unterkühlung in der Fränkischen Schweiz. Im März 1995 erwachte ein Mann aus der Bewusstlosigkeit und torkelte auf die Autobahn in Weilheim, wurde dort von einem PKW erfasst und getötet (den 5. Todesfall konnte ich bisher nicht herausfinden).
Nach der Ausstrahlung des Falls meldete sich mindestens ein weiterer Geschädigter, wie in der Folgesendung bekannt gegeben wurde In dieser wurde auch nach dem Verbleib eines bordeauxroten Koffers gefragt, der dem erfrorenen 20-jährigen Mann aus Fürth gehörte.
Ich habe einige Artikel entdeckt., die sich irgendwie mit der Bande und den Gerichtsverhandlungen befassen:
https://www.neues-deutschland.de/artikel...lange-haft.html
Nürnberg (dpa/ND). Das Landgericht Nürnberg hat die beiden Haupttäter der »K.o.-Tropfen-
Bande« am Donnerstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Strafkammer sprach die beiden Kroaten des versuchten Mordes, des Raubes mit Todesfolge und der Aussetzung mit Todesfolge schuldig. Sie hatten nach Überzeugung des Gerichts mindestens 42 Männer betäubt und ausgeraubt. Fünf ihrer Opfer starben.
http://archiv.rhein-zeitung.de/on/95/11/...destropfen.html
Über 100 Opfer der "k.o.-Tropfen-Bande"
Auch die bislang festgestellte Zahl von vier Todesopfern bei Überfällen ist möglicherweise zu gering. "Wir gehen mehreren ungeklärten Todesfällen nach", sagte Oberstaatsanwalt Günther Heydner. Dabei seien Exhumierungen geplant.
Die drei Täter aus dem oberfränkischen Selb, ein 27jähriger Kroate, sein 30 Jahre alter Landsmann sowie ein 20jähriger Deutsch-Rumäne, haben bei den Überfällen nach ersten Polizeischätzungen mindestens 150 000 Mark Beute gemacht. Als Betäubungsmittel verwendeten die Männer verschreibungspflichtige Tabletten für Schizophrene und vermischten sie mit Schnaps. Gegen die drei Männer wird wegen Raubes mit Todesfolge und schweren Raubes ermittelt. Heydner schloß jedoch eine Mordanklage für die beiden älteren Täter nicht aus.
Das Trio suchte sich seit Ende 1991 bevorzugt im Bahnhofs- und Rotlichtmilieu von Nürnberg und München Opfer, berichtete Kriminaloberkommissar Werner Siebenburg von der Sonderkommission. Je ein Fall wurde auch in Passau, Regensburg und Hof verzeichnet. Die Täter sprachen Deutsche sowie Kroaten und andere Ausländer an und animierten sie, mit in eine Kneipe zu fahren. Unterwegs erhielten die Opfer das präparierte Fläschen Kräuterschnaps. Unter den Opfern waren auch Homosexuelle.
"Das Mittel ist so stark, daß die Opfer binnen 15 Minuten in Bewußtlosigkeit verfielen", erklärte von der Grün. Dann wurden die Betäubten ausgeplündert und "wie ein Müllsack" auf Parkplätzen abgelegt. Dabei starben ein 33jähriger Mechaniker aus Allersberg bei Nürnberg am 5. August dieses Jahres und ein 49 Jahre alter Münchner im Januar 1994 an einer Überdosis durch Kreislaufversagen.
Ein 20jähriger Fürther starb im Dezember 1994 an Kreislaufversagen und Unterkühlung. Ein 25jähriger aus Murnau torkelte nach dem Wiedererwachen am 17. März dieses Jahres völlig orientierungslos auf der Autobahn bei Weilheim in Oberbayern herum, wurde von einem Fahrzeug erfaßt und getötet.
Lebensgefährliche Verletzungen erlitt ein 26jähriger Kranführer aus Nürnberg, der im November 1993 nach der Betäubung auf der Autobahn bei Erlangen angefahren wurde. Ein weiteres Opfer der Bande, ein 60jähriger Rentner aus Nürnberg, wurde im August nach der Betäubung schon klinisch tot an einem Waldparkplatz gefunden und konnte durch einen von Spaziergängern gerufenen Notarzt gerade noch reanimiert werden.
Von den Opfern der Bande konnten bislang erst 20 namentlich identifiziert werden. Von rund weiteren 80 Männern fand die Polizei Schmuckstücke und Armbanduhren bei den Tätern. Der erste der Täter wurde im August dieses Jahres festgenommen. Ein Zeuge hatte sich das Nummernschild des Autos gemerkt, in das ein Opfer eingestiegen war. Der 30jährige verriet bei der Polizei seine beiden Komplicen, die ebenfalls festgenommen wurden.
Ein weiterer Artikel befasst sich mit den beiden Haupttätern und dem entsprechendem Prozess:
Die Kroaten (...) zu Beginn der Verhandlung am 18.11.1997 vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Den beiden mutmaßlichen Haupttätern der spektakulären K.O.–Tropfen-Bande wirft die Staatsanwaltschaft versuchten Mord sowie Raub und Aussetzung mit Todesfolge vor. Die Bande soll zwischen 1991 und 1995 mindestens 42 Männer in Bayern betäubt und ausgeraubt haben. Laut Staatsanwaltschaft hatten sie Tabletten und Pulver für Schizophrene mit Schnaps oder Bier vermischt und das Gebräu ihren ahnungslosen und meist schon angetrunkenen Opfern verabreicht. Die Betäubten wurden ausgeraubt und trotz lebensbedrohlicher Lage im Freien ausgesetzt. Vier Männer starben an Unterkühlung, einer lief in völlig verwirrten Zustand auf die Straße und wurde von einem Auto überfahren.