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02.06.2005 FF 3 (LKA Brandenburg) Mord trotz Zeugenschutzmaßnahmen

in Filmfälle 18.06.2010 10:31
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Ein Fall, der deshalb besonders außergewöhnlich ist, weil es sich beim Opfer um eine minderjährige staatenlose Kurdin handelt, die als Zeugin der Bundesanwaltschaft in einem polizeilichen Zeugenschutzprogramm stand. Einen vergleichbaren Fall hat es meines Wissens nach in der XY-Geschichte nicht gegeben. Hier die damalige Öffentlichkeitsfahndung der Polizei:


1.06.2005 | 13:13 Uhr
POL-KI: 050601.1 Kiel : Öffentlichkeitsfahndung des Landeskriminalamtes Brandenburg

Kiel (ots) - Die folgende Öffentlichkeitsfahndung wird auf Bitte des LKA Brandenburg veröffentlicht:

Bitte um Mithilfe
Tötungsdelikt zum Nachteil der staatenlosen Kurdin Leyla Turan

Am 16. September 1997 wurden in einem Waldstück in der Nähe von Buckow (Märkische Schweiz), ca. 30 km östlich von Berlin, die sterblichen Überreste einer Leiche aufgefunden. Aufgrund der Auffindesituation und den durchgeführten Ermittlungen ist ein Tötungsverbrechen nicht auszuschließen.

Durch molekulargenetische Untersuchungen der sterblichen Überreste konnte die staatenlose Kurdin Leyla Turan, (*1979 in Antalya, Türkei) identifiziert werden. Die Liegezeit wurde auf Frühjahr 1996 bis zum Auffindezeitpunkt eingegrenzt. Eine entsprechende Vermisstenanzeige war durch das Jugendamt Berlin-Neukölln Ende Oktober 1995 erstattet worden.

Leyla Turan war zu diesem Zeitpunkt Zeugin in einem Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwaltes (GBA) beim Bundesgerichtshof (BGH) gegen den Berliner PKK-Funktionär Ihsan E. Vor ihrem Verschwinden hatte sie umfangreiche Angaben über die Aktivitäten des E. und seine Funktionen u.a. als Gebietsverantwortlicher der PKK gemacht. Aus diesem Grund waren auch entsprechende Maßnahmen zu ihrem Schutz eingeleitet worden, denen sie sich aber mehrfach entzog. Unmittelbar vor ihrem Verschwinden am 23.10.1995 war Leyla Turan -vermutlich mit einem Zug (?)- so z.B. allein von Kiel nach Berlin gefahren und hatte sich dann zum Jugendamt Berlin-Neukölln begeben, von wo sie ohne Angabe von Gründen oder Zielorten wieder verschwand.

Die in alle Richtungen geführten Ermittlungen des LKA BB führten bisher nicht zur Aufklärung des mutmaßlichen Tötungsdeliktes. Insbesondere konnten keine weiteren sachdienlichen Hinweise zu einem möglichen Fememord seitens der PKK bzw. zu möglichen Täter aus ihrem näheren familiären Umkreis gewonnen werden.

Deshalb wenden sich die ermittelnden Kriminalisten des LKA BB mit nachfolgenden Fragen an die Bevölkerung:

- Wer kann Hinweise zum Aufenthaltsort von Leyla Turan nach ihrem Verschwinden am 23.10.1995 aus dem Jugendamt Berlin-Neukölln geben bzw. hat sie damals oder später gesehen? - Zu welchen Personen hatte Leyla nach dem 23.10.1995 Kontakt? - Wer kann Hinweise zu Verbindungen von Leyla Turan zum Bereich des Leichenfundortes bei Buckow (Märkische Schweiz) geben oder hat sie dort lebend gesehen? - Wer kann Angaben dazu machen, wann genau, wie und mit wem Leyla Ende Oktober 1995 von Kiel nach Berlin kam bzw. hat sie in Kiel gesehen?

Beschreibung der Toten: - zum Zeitpunkt des Verschwindens ca. 16 Jahre alt, aber älter wirkend - knapp 160 cm groß - schlanke Gestalt - auffallend lebhaft - bekleidet mit Jeans ("Levis 501"), braunem Kapuzenshirt ("carhartt") und Pullover mit der Aufschrift "Globetrotter".

Ihre Hinweise richten Sie bitte an das LKA BB unter Tel. 03334/3880 oder jede andere Polizeidienststelle. Ansprechpartner im LKA BB ist Herr Wachholz.

Im Auftrag
Toralf Reinhardt

P.S. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" wird am 02.06.05 ein Beitrag zum Verschwinden von Leyla Turan veröffentlicht.

Rückfragen bitte an:
Polizei Kiel
Polizeiinspektion Kiel
Telefon: 0431/ 160-1030

Quelle (mit Fotos): http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/14626/685445/polizeidirektion_kiel
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Re: 02.06.2005 FF 3 (LKA Brandenburg) Mord trotz Zeugenschutzmaßnahmen

in Filmfälle 18.06.2010 10:32
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
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#3

Re: 02.06.2005 FF 3 (LKA Brandenburg) Mord trotz Zeugenschutzmaßnahmen

in Filmfälle 18.06.2010 22:16
von Rickybaby1977 • 299 Beiträge
Ich kann mich auch noch sehr gut an diesen besonderen Fall erinnern. Ich mußte beim Ansehen sehr oft über die dargestellten Szenen schmunzeln - die Persönlichkeit dieser wehrhaften jungen Frau (mir fällt zu ihr immer wieder der Begriff "serbischer Rundschlag" ein) war wirklich bemerkenswert. Für mich höchstsymphatisch die Stelle, wo sie nach wenigen Tagen die Wohneinrichtung für Mädchen wieder verläßt,(besser gesagt: sie haut einfach ab) weil sie sich dort überhaupt nicht wohl fühlt. Wenn ich mich recht erninnere, nimmt sie als einziges ihre dort neu erworbene Kleidung mit. Cleveres Mädel! Offensichtlich ist sie gar nicht recht selber gefragt worden, wo und unter welchen Bedingungen sie sich ihre eigene Zukunft vorstellt. Und dann wundern sich die Einrichtungen immer wieder über all die "undankbaren" Leute, die ihre ach so gut gemeinten Hilfsangebote einfach nicht annehmen wollen...Vielleicht sollte man die Jugendlichen einfach mal genauer fragen, was sie sich wirklich für ihr Leben wünschen und die Antworten dann auch ernst nehmen...Aber ich schweife ab:
Ich denke, dieser Fall ist wieder mal ein Paradebeispiel für meine These, dass es der Polizei kaum möglich ist, einen Menschen langfristig zu schützen. Es wird immer Wege geben, einem Menschen Schaden zufügen zu können. Leider, leider, leider.

Nochmals Danke für die Links! War spannend zu lesen!

Ricky
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