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Zu diesem hochinteressanten Thema hier ein Bericht zu Österreich:
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:Gsia_k-yFPIJ:www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2009/09_10/files/Cold_Case_Management.pdf+aktenzeichen+xy+%2B+analyse&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESjObdNwiZ5HTzvxCMt2D5umuo4vXY6DDNUO-H8WPmJPwLkq5WzlVIuAON4ZX0cLwWM5ceppQC4gFTBmXaXBnWKvU0uiczOo8Boq94jCx0AtG1bKrVn1_O3YFDEXdr-P_2FXsDdT&sig=AHIEtbRxD6d8rMxebVvz9pgxJHnN2CtARg
http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:Gsia_k-yFPIJ:www.bmi.gv.at/cms/BMI_OeffentlicheSicherheit/2009/09_10/files/Cold_Case_Management.pdf+aktenzeichen+xy+%2B+analyse&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESjObdNwiZ5HTzvxCMt2D5umuo4vXY6DDNUO-H8WPmJPwLkq5WzlVIuAON4ZX0cLwWM5ceppQC4gFTBmXaXBnWKvU0uiczOo8Boq94jCx0AtG1bKrVn1_O3YFDEXdr-P_2FXsDdT&sig=AHIEtbRxD6d8rMxebVvz9pgxJHnN2CtARg
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Hier ein Bericht über einen Stuttgarter "Katakomben-Kommissar":
http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a1333/l0/l0/F.html#featuredEntr
http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a1333/l0/l0/F.html#featuredEntr
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Auch Berlin hat sich einiges vorgenommen, man darf gespannt sein, was sich in nächster Zeit ergeben wird:
Neue Ermittlungen
Berliner Polizei rollt 188 alte Mordfälle auf
Samstag, 31. Oktober 2009 09:17 - Von Hans H. Nibbrig und Stefan Schulz
Mord verjährt nicht. Noch nach Jahrzehnten können Täter mittels neuer Methoden - wie der DNA-Analyse - überführt werden. Mit zusätzlichem Personal und vier Millionen Euro extra bis 2011 soll jetzt die Aufklärung von 188 ungelösten Mordfällen seit 1976 vorangetrieben werden.
Die Berliner Polizei will mit zusätzlichem Personal und mehr finanziellen Mitteln 188 ungeklärte Mordfälle seit 1976 aufdecken. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat dafür in den beiden folgenden Jahren jeweils rund zwei Millionen Euro eingeplant. Im laufenden Jahr standen zur Aufklärung dieser Fälle nur 5300 Euro zur Verfügung. Folge: Nur 25 Tötungsdelikte konnten aufgrund des Rückstaus bei den DNA-Untersuchungen und dem mangelnden Personal in Angriff genommen werden.
Anzeige
Für den Innenausschussvorsitzenden Peter Trapp (CDU) ist das viel zu wenig: „Wer vom Tatort auswertbare Spuren erwartet, der sollte auch das Personal zur Verfügung stellen, damit der Fall rasch vor den Richter kommt.“ Auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) moniert, dass die Erfolgsquote bei der Aufklärung viel höher sein könnte, wenn DNA-Spuren schneller bearbeitet würden.
Konkrete Spuren in sieben Fällen
Erst in sieben Fällen konnten die Beamten bislang verwertbare DNA-Spuren sichern. Keine dieser Spuren führte jedoch zu einem Tatverdächtigen. In einem Bericht der Innenbehörde an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses heißt es dazu: „Die Folge ist, dass sehr arbeitsintensive Ermittlungen bezüglich der möglichen Spurenverursacher zu führen sind.“ Da in den 70er- und 80er-Jahren noch wenig auf den genetischen Fingerabdruck geachtet wurde, gibt es von den Tatorten sehr viele Spuren – auch von unbeteiligten Personen wie Polizeibeamten oder Mitarbeitern von Rettungsdiensten. Diese Spuren müssen erst ausgeschlossen werden, damit man überhaupt einen Verdächtigen ermitteln kann.
Die Polizei berichtet aber auch über Fortschritte: In drei Mordkommissionen werde aktuell jeweils ein Verfahren (aus den Jahren 2000, 2005 und 2007) bearbeitet, bei dem aufgrund der DNA-Spuren „Erfolg versprechende Ermittlungsanhalte“ vorliegen, heißt es in dem Parlamentsbericht. Und in zwei Fällen konnten Spuren für eine Identifizierung aufbereitet werden. Um welche Fälle es sich handelt, sagt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. „Wir wollen die Täter ja nicht vorwarnen“, so ein Beamter.
Aufgrund der permanenten wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Spurenermittlung arbeitet die Polizei intensiv mit dem DNA-Labor der Rechtsmedizin an der Charité zusammen. Diese Kooperation gibt es seit 2007, als die Polizei den Rückstau bei der Kriminaltechnik nicht mehr in den Griff bekam. Dennoch blieben damals rund 4100 Fälle unbearbeitet.
Zuständig für die Bearbeitung der Altfälle ist das beim Morddezernat des LKA angesiedelte „Sachgebiet Sonderermittlungen“. Da die etwa 70 Beamten der sieben Mordkommissionen bereits mit den laufenden Ermittlungen zu aktuellen Fällen mehr als ausgelastet sind, werden sie zeitweilig von einem halben Dutzend Ermittler eines Kommissariats für Wirtschaftsdelikte unterstützt. Die hohe Zahl der Altfälle ergibt sich aus der Tatsache, dass auch versuchte Tötungsdelikte einbezogen wurden.
Rest von Blut und Speichel gesucht
Die Konzentration der Nachbearbeitung auf Tötungsdelikte hat einen banalen Grund: Mord verjährt nicht. „Daher werden die Akten bei ungeklärten Fällen auch nicht wirklich geschlossen, man nimmt sie sich immer mal wieder vor“, sagt ein Ermittler.
Häufig arbeiten die Spurensicherer und forensischen Biologen der Kriminaltechnik mit Verfahren, die es zum Zeitpunkt, als die Taten begangen wurden, noch gar nicht gab. Aus kleinsten Resten von Blut, Speichel, Sperma, Haaren oder Hautpartikeln lässt sich ein einzigartiges Erbgut herausfiltern, das mit gleicher Sicherheit wie der Fingerabdruck einer Person zuzuordnen ist. Die Spuren werden dann mit dem Bestand der zentralen DNA-Analyse-Datei (DAD) beim Bundeskriminalamt abgeglichen.
Zu den ungeklärten Altfällen gehören die Raubmorde an dem Schuster Franz Quenstedt (6 aus Neukölln und der damals 78-jährigen Rentnerin Fira Miller aus Schöneberg. Beide wurden 2005 in ihren Wohnungen getötet. Auch im Fall der im gleichen Jahr auf einer Müllhalde in Mahlsdorf entdeckten Leiche eines erwürgten Säuglings ist die Kripo nach wie vor dem Täter auf der Spur. Ebenso wie im Fall des Geldtransporter-Fahrers, der 2006 bei einem Überfall vor einer Sparkasse in Hellersdorf erschossen wurde.
Totschlag verjährt
Ungeachtet aller Erfolge, die die moderne Kriminaltechnik ermöglicht, gibt es auch Rückschläge. So ist es vorgekommen, dass Täter nach mehr als zwei Jahrzehnten überführt und angeklagt werden konnten, die Gerichte aber statt auf Mord auf Totschlag erkannten. Und der verjährt nach 20 Jahren.
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article1199111/Berliner-Polizei-rollt-188-alte-Mordfaelle-auf.html
Neue Ermittlungen
Berliner Polizei rollt 188 alte Mordfälle auf
Samstag, 31. Oktober 2009 09:17 - Von Hans H. Nibbrig und Stefan Schulz
Mord verjährt nicht. Noch nach Jahrzehnten können Täter mittels neuer Methoden - wie der DNA-Analyse - überführt werden. Mit zusätzlichem Personal und vier Millionen Euro extra bis 2011 soll jetzt die Aufklärung von 188 ungelösten Mordfällen seit 1976 vorangetrieben werden.
Die Berliner Polizei will mit zusätzlichem Personal und mehr finanziellen Mitteln 188 ungeklärte Mordfälle seit 1976 aufdecken. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat dafür in den beiden folgenden Jahren jeweils rund zwei Millionen Euro eingeplant. Im laufenden Jahr standen zur Aufklärung dieser Fälle nur 5300 Euro zur Verfügung. Folge: Nur 25 Tötungsdelikte konnten aufgrund des Rückstaus bei den DNA-Untersuchungen und dem mangelnden Personal in Angriff genommen werden.
Anzeige
Für den Innenausschussvorsitzenden Peter Trapp (CDU) ist das viel zu wenig: „Wer vom Tatort auswertbare Spuren erwartet, der sollte auch das Personal zur Verfügung stellen, damit der Fall rasch vor den Richter kommt.“ Auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) moniert, dass die Erfolgsquote bei der Aufklärung viel höher sein könnte, wenn DNA-Spuren schneller bearbeitet würden.
Konkrete Spuren in sieben Fällen
Erst in sieben Fällen konnten die Beamten bislang verwertbare DNA-Spuren sichern. Keine dieser Spuren führte jedoch zu einem Tatverdächtigen. In einem Bericht der Innenbehörde an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses heißt es dazu: „Die Folge ist, dass sehr arbeitsintensive Ermittlungen bezüglich der möglichen Spurenverursacher zu führen sind.“ Da in den 70er- und 80er-Jahren noch wenig auf den genetischen Fingerabdruck geachtet wurde, gibt es von den Tatorten sehr viele Spuren – auch von unbeteiligten Personen wie Polizeibeamten oder Mitarbeitern von Rettungsdiensten. Diese Spuren müssen erst ausgeschlossen werden, damit man überhaupt einen Verdächtigen ermitteln kann.
Die Polizei berichtet aber auch über Fortschritte: In drei Mordkommissionen werde aktuell jeweils ein Verfahren (aus den Jahren 2000, 2005 und 2007) bearbeitet, bei dem aufgrund der DNA-Spuren „Erfolg versprechende Ermittlungsanhalte“ vorliegen, heißt es in dem Parlamentsbericht. Und in zwei Fällen konnten Spuren für eine Identifizierung aufbereitet werden. Um welche Fälle es sich handelt, sagt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. „Wir wollen die Täter ja nicht vorwarnen“, so ein Beamter.
Aufgrund der permanenten wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Spurenermittlung arbeitet die Polizei intensiv mit dem DNA-Labor der Rechtsmedizin an der Charité zusammen. Diese Kooperation gibt es seit 2007, als die Polizei den Rückstau bei der Kriminaltechnik nicht mehr in den Griff bekam. Dennoch blieben damals rund 4100 Fälle unbearbeitet.
Zuständig für die Bearbeitung der Altfälle ist das beim Morddezernat des LKA angesiedelte „Sachgebiet Sonderermittlungen“. Da die etwa 70 Beamten der sieben Mordkommissionen bereits mit den laufenden Ermittlungen zu aktuellen Fällen mehr als ausgelastet sind, werden sie zeitweilig von einem halben Dutzend Ermittler eines Kommissariats für Wirtschaftsdelikte unterstützt. Die hohe Zahl der Altfälle ergibt sich aus der Tatsache, dass auch versuchte Tötungsdelikte einbezogen wurden.
Rest von Blut und Speichel gesucht
Die Konzentration der Nachbearbeitung auf Tötungsdelikte hat einen banalen Grund: Mord verjährt nicht. „Daher werden die Akten bei ungeklärten Fällen auch nicht wirklich geschlossen, man nimmt sie sich immer mal wieder vor“, sagt ein Ermittler.
Häufig arbeiten die Spurensicherer und forensischen Biologen der Kriminaltechnik mit Verfahren, die es zum Zeitpunkt, als die Taten begangen wurden, noch gar nicht gab. Aus kleinsten Resten von Blut, Speichel, Sperma, Haaren oder Hautpartikeln lässt sich ein einzigartiges Erbgut herausfiltern, das mit gleicher Sicherheit wie der Fingerabdruck einer Person zuzuordnen ist. Die Spuren werden dann mit dem Bestand der zentralen DNA-Analyse-Datei (DAD) beim Bundeskriminalamt abgeglichen.
Zu den ungeklärten Altfällen gehören die Raubmorde an dem Schuster Franz Quenstedt (6 aus Neukölln und der damals 78-jährigen Rentnerin Fira Miller aus Schöneberg. Beide wurden 2005 in ihren Wohnungen getötet. Auch im Fall der im gleichen Jahr auf einer Müllhalde in Mahlsdorf entdeckten Leiche eines erwürgten Säuglings ist die Kripo nach wie vor dem Täter auf der Spur. Ebenso wie im Fall des Geldtransporter-Fahrers, der 2006 bei einem Überfall vor einer Sparkasse in Hellersdorf erschossen wurde.
Totschlag verjährt
Ungeachtet aller Erfolge, die die moderne Kriminaltechnik ermöglicht, gibt es auch Rückschläge. So ist es vorgekommen, dass Täter nach mehr als zwei Jahrzehnten überführt und angeklagt werden konnten, die Gerichte aber statt auf Mord auf Totschlag erkannten. Und der verjährt nach 20 Jahren.
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article1199111/Berliner-Polizei-rollt-188-alte-Mordfaelle-auf.html
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Sandra Heger's Vermissten-Fall wurde bei Ungeklärte Morde (RTL2) gezeigt:
Soko Morgenland
Am 15. August 1997 meldet Frau Brüggert ihre 30-jährige Tochter Sandra Heger als vermisst. Die Modedesignerin verließ am selben Tag frühmorgens nach einem Streit mit ihrem Freund ihre Wohnung in Essen und fuhr mit ihrem Mini Cooper auf der A3 in Richtung Leverkusen. Vor der BAB-Ausfahrt Opladen stand das Fahrzeug verlassen auf dem Seitenstreifen. Von Sandra Hegert fehlt seitdem jede Spur.
http://vermisste-bis-1999.spurlos.imageloop.com/de/86c1654b-bcbb-1337-b4de-001422b1aff2/index.htm
----------------------------------------------------
Nun wurde sie gefunden und ein Verbrechen wird von der Polizei ausgeschlossen. Die genauen Umstände kennt man nicht, aber welche Frau legt sich zum Sterben in die Kanalisation, an einen Ort wo sie 13 Jahre lang niemand findet? (Für mich eher ein Ort um eine Leiche mal eben gut abzulegen) , siehe das Mädchen Cassandra und der Gullydeckel.
Ihren Hund hätte jeder (der nicht gesehen werden wollte) in der Nähe des Tierheims anbinden können, aber hey ... es ist halt der Klassiker "nach Streit mit Freund".
Kann man anhand von ein paar übrig gebliebenen Knochen und dem Gebiss wirklich ausschließen, dass jemand nicht z.B. erwürgt wurde?
http://www.derwesten.de/staedte/essen/Vermisste-lag-13-Jahre-im-Kanalrohr-id2831344.html
+
http://www.rp-online.de/bergischesland/leverkusen/nachrichten/Schaedel-von-vermisster-Essenerin-gefunden_aid_841263.html
+
http://www.derwesten.de/staedte/essen/Leichenfund-nach-zwoelf-Jahren-Fahndung-id2826433.html
Soko Morgenland
Am 15. August 1997 meldet Frau Brüggert ihre 30-jährige Tochter Sandra Heger als vermisst. Die Modedesignerin verließ am selben Tag frühmorgens nach einem Streit mit ihrem Freund ihre Wohnung in Essen und fuhr mit ihrem Mini Cooper auf der A3 in Richtung Leverkusen. Vor der BAB-Ausfahrt Opladen stand das Fahrzeug verlassen auf dem Seitenstreifen. Von Sandra Hegert fehlt seitdem jede Spur.
http://vermisste-bis-1999.spurlos.imageloop.com/de/86c1654b-bcbb-1337-b4de-001422b1aff2/index.htm
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Nun wurde sie gefunden und ein Verbrechen wird von der Polizei ausgeschlossen. Die genauen Umstände kennt man nicht, aber welche Frau legt sich zum Sterben in die Kanalisation, an einen Ort wo sie 13 Jahre lang niemand findet? (Für mich eher ein Ort um eine Leiche mal eben gut abzulegen) , siehe das Mädchen Cassandra und der Gullydeckel.
Ihren Hund hätte jeder (der nicht gesehen werden wollte) in der Nähe des Tierheims anbinden können, aber hey ... es ist halt der Klassiker "nach Streit mit Freund".
Kann man anhand von ein paar übrig gebliebenen Knochen und dem Gebiss wirklich ausschließen, dass jemand nicht z.B. erwürgt wurde?
http://www.derwesten.de/staedte/essen/Vermisste-lag-13-Jahre-im-Kanalrohr-id2831344.html
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http://www.rp-online.de/bergischesland/leverkusen/nachrichten/Schaedel-von-vermisster-Essenerin-gefunden_aid_841263.html
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http://www.derwesten.de/staedte/essen/Leichenfund-nach-zwoelf-Jahren-Fahndung-id2826433.html
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Moskito6>Nun wurde sie gefunden und ein Verbrechen wird von der Polizei ausgeschlossen. Die genauen Umstände kennt man nicht, aber welche Frau legt sich zum Sterben in die Kanalisation, an einen Ort wo sie 13 Jahre lang niemand findet? (Für mich eher ein Ort um eine Leiche mal eben gut abzulegen) , siehe das Mädchen Cassandra und der Gullydeckel.
Moskito6>Ihren Hund hätte jeder (der nicht gesehen werden wollte) in der Nähe des Tierheims anbinden können, aber hey ... es ist halt der Klassiker "nach Streit mit Freund".
Moskito6>Kann man anhand von ein paar übrig gebliebenen Knochen und dem Gebiss wirklich ausschließen, dass jemand nicht z.B. erwürgt wurde?
Ich könnte jetzt sagen, welcher Mann legt sich zum Sterben dort hin?
Ich kann die Motivation von Selbstmördern meist nicht nachvollziehen, weiß aber, dass diese Menschen mitunter vieles zu tun, um nicht gefunden zu werden.
Im Ernst: Ich nehme mal an, dass die Ermittler (denn das ist ihr Job) schon überprüft haben, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht. Und wenn die Spuren nicht ergeben, dass ein Verbrechen vorliegt (z.B. eingeschlagener Schädel), hat ja vielleicht auch wirklich keines vorgelegen.
Moskito6>Ihren Hund hätte jeder (der nicht gesehen werden wollte) in der Nähe des Tierheims anbinden können, aber hey ... es ist halt der Klassiker "nach Streit mit Freund".
Moskito6>Kann man anhand von ein paar übrig gebliebenen Knochen und dem Gebiss wirklich ausschließen, dass jemand nicht z.B. erwürgt wurde?
Ich könnte jetzt sagen, welcher Mann legt sich zum Sterben dort hin?
Ich kann die Motivation von Selbstmördern meist nicht nachvollziehen, weiß aber, dass diese Menschen mitunter vieles zu tun, um nicht gefunden zu werden.
Im Ernst: Ich nehme mal an, dass die Ermittler (denn das ist ihr Job) schon überprüft haben, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht. Und wenn die Spuren nicht ergeben, dass ein Verbrechen vorliegt (z.B. eingeschlagener Schädel), hat ja vielleicht auch wirklich keines vorgelegen.
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Hier im Münsterland gibt es den Spruch:
Wo Menschen sind, is viel Gedöns.
Auch in diesem interessanten Fall ist erstmal alles möglich. Da offenbar nichts festgestellt werden konnte, was auf ein Fremdverschulden hindeutet, geht man nun mal von Selbstmord aus. Ich glaube nicht, dass die Frau über Jahre unentdeckt da liegen wollte, aber der ungewöhnliche Ort spricht schon dafür, dass sie nicht zu früh gefunden sprich gerettet werden wollte. Vielleicht hat sie Tabletten genommen, die müssen auch erstmal eine zeitlang wirken.
In solchen Fällen tun mir die Angehörigen, die im unklaren gelassen werden, immer sehr leid. Man kann ja vor seinem Abgang wenigstens ne kurze Notiz schreiben.
Wo Menschen sind, is viel Gedöns.
Auch in diesem interessanten Fall ist erstmal alles möglich. Da offenbar nichts festgestellt werden konnte, was auf ein Fremdverschulden hindeutet, geht man nun mal von Selbstmord aus. Ich glaube nicht, dass die Frau über Jahre unentdeckt da liegen wollte, aber der ungewöhnliche Ort spricht schon dafür, dass sie nicht zu früh gefunden sprich gerettet werden wollte. Vielleicht hat sie Tabletten genommen, die müssen auch erstmal eine zeitlang wirken.
In solchen Fällen tun mir die Angehörigen, die im unklaren gelassen werden, immer sehr leid. Man kann ja vor seinem Abgang wenigstens ne kurze Notiz schreiben.
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Die Polizei geht nur von Selbsmord aus, wissen tun sie es auch nicht 100 % somit würde ich dies als Ungeklärten Todesfall betiteln oder stehen lassen, aber die Polizei hat so die Akte vom Tisch und nachweisen kann man eh nix ohne eingeschlagenen Schädel.
Es gibt schon Unterschiede bei Selbsmorden ob jemand Männlein oder Weiblein ist.
Frauen begehen sehr viel weniger Selbsmorde als Männer und wenn sie es denn tun, nehmen sie doch lieber Tabletten oder springen im seltensten Fall von der Brücke, Männer neigen bei sich zu brutaleren Methoden:
http://www.onlineberatung-therapie.de/stoerung/suizid/selbstmord/selbstmord.html
Es gibt schon Unterschiede bei Selbsmorden ob jemand Männlein oder Weiblein ist.
Frauen begehen sehr viel weniger Selbsmorde als Männer und wenn sie es denn tun, nehmen sie doch lieber Tabletten oder springen im seltensten Fall von der Brücke, Männer neigen bei sich zu brutaleren Methoden:
http://www.onlineberatung-therapie.de/stoerung/suizid/selbstmord/selbstmord.html
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Moskito6>Es gibt schon Unterschiede bei Selbstmorden ob jemand Männlein oder Weiblein ist.
Moskito6>Frauen begehen sehr viel weniger Selbstmorde als Männer und wenn sie es denn tun, nehmen sie doch lieber Tabletten oder springen im seltensten Fall von der Brücke, Männer neigen bei sich zu brutaleren Methoden:
Moskito6>http://www.onlineberatung-therapie.de/stoerung/suizid/selbstmord/selbstmord.html
Wenn Du findest, dass man das verallgemeinern kannst, muss ich Dir Recht geben.
Ich habe eben (solche Stellen werde ich aus Gründen der Pietät bestimmt nicht verlinken) mal im Internet gesucht, ob Frauen nicht durchaus zu rabiateren Formen des Suizids fähig sind. Antwort: Sie sind es (vor den Zug werfen; von der Brücke springen). Ich bin also schon mal der Ansicht, dass eine Verallgemeinerung bei den Methoden des Freitods nicht zulässig ist. Richtig dürfte sein, dass Frauen tendenziell eher subtilere Methoden wählen (wie Tabletten). Daraus aber womöglich den Schluss zu ziehen, dass in diesem Fall, da die Art der Selbsttötung nicht signifikant für Frauen zu sein scheint, kein Suizid vorliegt, halte ich für gewagt und abwegig.
Moskito6>Frauen begehen sehr viel weniger Selbstmorde als Männer und wenn sie es denn tun, nehmen sie doch lieber Tabletten oder springen im seltensten Fall von der Brücke, Männer neigen bei sich zu brutaleren Methoden:
Moskito6>http://www.onlineberatung-therapie.de/stoerung/suizid/selbstmord/selbstmord.html
Wenn Du findest, dass man das verallgemeinern kannst, muss ich Dir Recht geben.
Ich habe eben (solche Stellen werde ich aus Gründen der Pietät bestimmt nicht verlinken) mal im Internet gesucht, ob Frauen nicht durchaus zu rabiateren Formen des Suizids fähig sind. Antwort: Sie sind es (vor den Zug werfen; von der Brücke springen). Ich bin also schon mal der Ansicht, dass eine Verallgemeinerung bei den Methoden des Freitods nicht zulässig ist. Richtig dürfte sein, dass Frauen tendenziell eher subtilere Methoden wählen (wie Tabletten). Daraus aber womöglich den Schluss zu ziehen, dass in diesem Fall, da die Art der Selbsttötung nicht signifikant für Frauen zu sein scheint, kein Suizid vorliegt, halte ich für gewagt und abwegig.
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Tut mir leid Heimo, klar, das Ergebnis mit dem Selbstmord muss man schlucken und akzeptieren, dennoch werden in diesem Fall immer Fragen offen bleiben. Ob Brücke, Zug oder Erhängen, man findet die Selbstmörderin (Männer ist wieder ein anderes Kapitel) meist nach kürzerer Zeit.
Aus psychologischer Sicht betrachtet, werde ich immer hellhörig wenn Frauen einfach so verschwinden oder wie in diesem Fall x-trem atypisch nach zig Jahren aufgefunden werden.
Eine Selbsmörderin legt sich mit Tabletten ins Bett, springt vom Hochhaus oder der Brücke oder gelegentlich vor den Zug, erhängt sich dann und wann. Schneidet sich sehr oft als Hilferuf erfolglos die Pulsadern auf, ist allgemein sehr viel kommunikativer mit der besten Freundin oder Mutter die ihr in einer ausweglosen Situation wieder Hoffnung gibt. Männer fressen sehr viel mehr in sich rein. Man weiß, dass die Tote verreisen wollte, sie hatte die Koffer schon gepackt (wollte sie ausziehen?) und es kam zum Streit mit dem Freund, danach verlor sich ihre Spur. Kannte sie sich als Modedesignerin so gut in der Kanalisation aus?
http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Heilberufe/Psychologen/News/6982.php
Eckart von Hirschhausen wurde mal eine Frage gestellt und an seine Antwort muss ich bei solchen Fällen immer sofort denken:
Ist Liebe überhaupt gesund?
Hirschhausen: Schon – aber sie kann auch krank machen. Vor allem bei Liebesentzug sind Menschen zu ungeheuren Taten fähig. Studien belegen: Die gefährlichste Person, die man im Laufe seines Lebens kennenlernt, ist der eigene Partner. Denn die Wahrscheinlichkeit, vom Ex-Partner ermordet zu werden, ist statistisch gesehen 1000 Mal höher als bei jedem anderen Menschen.
Aus psychologischer Sicht betrachtet, werde ich immer hellhörig wenn Frauen einfach so verschwinden oder wie in diesem Fall x-trem atypisch nach zig Jahren aufgefunden werden.
Eine Selbsmörderin legt sich mit Tabletten ins Bett, springt vom Hochhaus oder der Brücke oder gelegentlich vor den Zug, erhängt sich dann und wann. Schneidet sich sehr oft als Hilferuf erfolglos die Pulsadern auf, ist allgemein sehr viel kommunikativer mit der besten Freundin oder Mutter die ihr in einer ausweglosen Situation wieder Hoffnung gibt. Männer fressen sehr viel mehr in sich rein. Man weiß, dass die Tote verreisen wollte, sie hatte die Koffer schon gepackt (wollte sie ausziehen?) und es kam zum Streit mit dem Freund, danach verlor sich ihre Spur. Kannte sie sich als Modedesignerin so gut in der Kanalisation aus?
http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Heilberufe/Psychologen/News/6982.php
Eckart von Hirschhausen wurde mal eine Frage gestellt und an seine Antwort muss ich bei solchen Fällen immer sofort denken:
Ist Liebe überhaupt gesund?
Hirschhausen: Schon – aber sie kann auch krank machen. Vor allem bei Liebesentzug sind Menschen zu ungeheuren Taten fähig. Studien belegen: Die gefährlichste Person, die man im Laufe seines Lebens kennenlernt, ist der eigene Partner. Denn die Wahrscheinlichkeit, vom Ex-Partner ermordet zu werden, ist statistisch gesehen 1000 Mal höher als bei jedem anderen Menschen.
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Diese Lektüre mag ja jetzt interessant sein. Überzeugt hat sie mich mit Sicherheit nicht. Eine Verallgemeinerung ist völlig unzulässig. Frauen wie Männer nehmen sich das Leben, die Männer wählen in der Tendenz die brutaleren Methoden, das akzeptiere ich, habe ich aber auch schon vorab gemacht. Dennoch gibt es Frauen, die durchaus brutalere Formen der Selbsttötung wählen.
Ich habe jetzt nicht dezidiert gesucht, aber ich behaupte mal, dass es wohl auch suizidausübende Frauen gibt, die nicht gefunden werden wollen. Vielleicht kennen diese ja den Link mit der angegebenen Statistik nicht.
Zurück zum Fall: Ich ziehe für die Beurteilung dieser konkreten Situation andere Faktoren in Betracht, die sicherlich von Bedeutung sind.
1.) Relevante Spuren an den relevanten Orten.
Ich kenne die Faktenlage nicht. Da muss ich mich auf die Meinung der Experten verlassen. Diese haben - vielleicht aus zeitlichen Gründen - keine Spuren gefunden, die für ein Verbrechen sprechen.
2.) Psyche des Opfers.
Über die Psyche dieses Menschens ist mir nichts bekannt. Deswegen bin ich sehr vorsichtig, über diese Person - und vor allen Dingen über die emotionale Lage - mehr zu behaupten, als was ich belegen kann. Es mag Gründe geben, dass man ihr per se nachsagen könnte, dass sie sich typisch weiblich verhält und eine Verallgemeinerung wie vorgetragen zulässig wäre. Bekannt sind mir diese Gründe nicht - deswegen übernehme ich diese Argumentation auch nicht.
Ich hoffe, dass die Einschätzung der Ermittler richtig ist, denn ansonsten bliebe eine Straftat ungerechtfertigterweise ungesühnt. Das wäre aus meiner Sicht schlimm - und zu dieser Einschätzung käme ich auch dann, wenn die Tote ein Mann wäre.
Ich habe jetzt nicht dezidiert gesucht, aber ich behaupte mal, dass es wohl auch suizidausübende Frauen gibt, die nicht gefunden werden wollen. Vielleicht kennen diese ja den Link mit der angegebenen Statistik nicht.
Zurück zum Fall: Ich ziehe für die Beurteilung dieser konkreten Situation andere Faktoren in Betracht, die sicherlich von Bedeutung sind.
1.) Relevante Spuren an den relevanten Orten.
Ich kenne die Faktenlage nicht. Da muss ich mich auf die Meinung der Experten verlassen. Diese haben - vielleicht aus zeitlichen Gründen - keine Spuren gefunden, die für ein Verbrechen sprechen.
2.) Psyche des Opfers.
Über die Psyche dieses Menschens ist mir nichts bekannt. Deswegen bin ich sehr vorsichtig, über diese Person - und vor allen Dingen über die emotionale Lage - mehr zu behaupten, als was ich belegen kann. Es mag Gründe geben, dass man ihr per se nachsagen könnte, dass sie sich typisch weiblich verhält und eine Verallgemeinerung wie vorgetragen zulässig wäre. Bekannt sind mir diese Gründe nicht - deswegen übernehme ich diese Argumentation auch nicht.
Ich hoffe, dass die Einschätzung der Ermittler richtig ist, denn ansonsten bliebe eine Straftat ungerechtfertigterweise ungesühnt. Das wäre aus meiner Sicht schlimm - und zu dieser Einschätzung käme ich auch dann, wenn die Tote ein Mann wäre.
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#11
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Re: COLD-CASE-MANAGEMENT
in Kriminalität 22.04.2010 15:37von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Auch im Nürnberger Polizeipräsidium greift man jetzt gezielt zahlreiche „Cold Cases“ auf, von denen einige auch bei xy behandelt wurden. Hierzu ein recht interessanter Bericht:
Neues Experten-Team soll 44 Morde endlich klären
Soviele Fälle blieben seit 1949 in und um Nürnberg ungeklärt. Fünf Beamte der Mordkommission 3 machen sich an die Arbeit – vor allem ans Aktenstudium
NÜRNBERG „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“, so heißt eine erfolgreiche US-Krimi-Serie auf Pro7. In knapp einer Stunde klären die Kriminaler hier teils Jahrzehnte zurückliegende Fälle. Die „kalten“ Fälle also, die ungeklärten Mordfälle. Allein in Mittelfranken gibt es davon 44 Stück. Deshalb gibt es beim Polizeipräsidium Mittelfranken nun die Mordkommission 3. Fünf Beamte der „MK 3“ steigen künftig in die Keller der Archive, durchforsten die Asservatenkammern erneut, wälzen Akten, werten alte Spuren neu aus. Der älteste Fall reicht ins Jahr 1949.
„Eigentlich“, erklärt Kriminaldirektor Thilo Bachmann, „ist dieser Fall verjährt.“ Denn vor 1979 gab es tatsächlich eine Verjährungsfrist, erst 20, dann 30 Jahre. Erst ab 1979 gibt es keine Frist mehr. Und am 22. Februar 1949 wurden zwei Frauen in einem Uhrengeschäft in der Königstraße 79 getötet.
Sollte es noch Zeugen von damals geben, so könnte deren Erinnerung mehr als verblasst sein. „Bis auf die Angehörigen, die wissen noch viele Details. Aber hier müssen wir acht geben: Die Gefahr, alte Wunden aufzureißen, ist groß.“
Das Aktenstudium steht an erster Stelle, wenn es um die alten Fälle geht, neue Ansätze werden gesucht. Dann werden Asservate kriminaltechnisch untersucht, Hypothesen werden erstellt, die Vorgehensweise mit anderen, ähnlichen Fällen überprüft. Und immer wieder wird nach Beziehungen gesucht. „Das Zufallsopfer, das aus reiner Mordlust getötet wird, ist äußerst selten“, so Bachmann.
Fünf Kategorien für 44 Fälle
Schwierigkeiten macht seinen Kollegen, dass mit den Tatorten Jahrzehnte zuvor nicht so sorgfältig umgegangen wurde, wie es inzwischen der Fall ist. „Da hat man Fotos gemacht, den Tatort ausgemessen und fertig“, so Bachmann. Für die Kollegen von damals muss die Vorstellung, Tatorte auf ewig im Computer in 3-D-Qualität ansehen zu können, wie Science Fiction gewesen sein – heute ist das Realität.
In fünf Kategorien hat seine Mannschaft die 44 Delikte unterteilt: Morde an Prostituierten (seit 1961 wurden acht Frauen getötet, eine entkam beim Versuch); Morde an Kleinkindern (von 1979 bis 1999 entdeckte die Polizei fünf Baby-Leichen); „Tötungsdelikte zum Nachteil älterer, allein stehender Frauen“ (es traf bis zur Zeitrahmensgrenze 2003 vier Frauen); Mord und Totschlag im Zusammenhang mit Raub in Geschäftsräumen (hier gab es zwischen 1949 und 1995 acht Opfer); die fünfte Kategorie beinhaltet die restlichen sechs Todesopfer plus acht mal den Versuch der Tötung.
Die Kriminal-Experten, die sich an die Alt-Fälle machen, gehören zum größten Teil der Ermittlungsgruppe an, die sich um die neun Morde des Kopfschuss-Killers kümmern. „Sind sie durch die Soko Bosporus nicht beschäftigt, knöpfen sie sich die Alt-Fälle vor.“
Begonnen wird mit dem Tod der Prostituierten Gabriela Nagorny, die 1992 in der Forsthofstraße erstochen wurde. Parallel dazu wird auch im Fall „Mona Lisa“ ermittelt. Die Frau, die unter diesem Namen als Prostituierte arbeitete, entkam im Mai 1995 einem Mann, der versuchte, sie zu erdrosseln. Die Jagd auf ihn ist nun erneut eröffnet.
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/179396
Neues Experten-Team soll 44 Morde endlich klären
Soviele Fälle blieben seit 1949 in und um Nürnberg ungeklärt. Fünf Beamte der Mordkommission 3 machen sich an die Arbeit – vor allem ans Aktenstudium
NÜRNBERG „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“, so heißt eine erfolgreiche US-Krimi-Serie auf Pro7. In knapp einer Stunde klären die Kriminaler hier teils Jahrzehnte zurückliegende Fälle. Die „kalten“ Fälle also, die ungeklärten Mordfälle. Allein in Mittelfranken gibt es davon 44 Stück. Deshalb gibt es beim Polizeipräsidium Mittelfranken nun die Mordkommission 3. Fünf Beamte der „MK 3“ steigen künftig in die Keller der Archive, durchforsten die Asservatenkammern erneut, wälzen Akten, werten alte Spuren neu aus. Der älteste Fall reicht ins Jahr 1949.
„Eigentlich“, erklärt Kriminaldirektor Thilo Bachmann, „ist dieser Fall verjährt.“ Denn vor 1979 gab es tatsächlich eine Verjährungsfrist, erst 20, dann 30 Jahre. Erst ab 1979 gibt es keine Frist mehr. Und am 22. Februar 1949 wurden zwei Frauen in einem Uhrengeschäft in der Königstraße 79 getötet.
Sollte es noch Zeugen von damals geben, so könnte deren Erinnerung mehr als verblasst sein. „Bis auf die Angehörigen, die wissen noch viele Details. Aber hier müssen wir acht geben: Die Gefahr, alte Wunden aufzureißen, ist groß.“
Das Aktenstudium steht an erster Stelle, wenn es um die alten Fälle geht, neue Ansätze werden gesucht. Dann werden Asservate kriminaltechnisch untersucht, Hypothesen werden erstellt, die Vorgehensweise mit anderen, ähnlichen Fällen überprüft. Und immer wieder wird nach Beziehungen gesucht. „Das Zufallsopfer, das aus reiner Mordlust getötet wird, ist äußerst selten“, so Bachmann.
Fünf Kategorien für 44 Fälle
Schwierigkeiten macht seinen Kollegen, dass mit den Tatorten Jahrzehnte zuvor nicht so sorgfältig umgegangen wurde, wie es inzwischen der Fall ist. „Da hat man Fotos gemacht, den Tatort ausgemessen und fertig“, so Bachmann. Für die Kollegen von damals muss die Vorstellung, Tatorte auf ewig im Computer in 3-D-Qualität ansehen zu können, wie Science Fiction gewesen sein – heute ist das Realität.
In fünf Kategorien hat seine Mannschaft die 44 Delikte unterteilt: Morde an Prostituierten (seit 1961 wurden acht Frauen getötet, eine entkam beim Versuch); Morde an Kleinkindern (von 1979 bis 1999 entdeckte die Polizei fünf Baby-Leichen); „Tötungsdelikte zum Nachteil älterer, allein stehender Frauen“ (es traf bis zur Zeitrahmensgrenze 2003 vier Frauen); Mord und Totschlag im Zusammenhang mit Raub in Geschäftsräumen (hier gab es zwischen 1949 und 1995 acht Opfer); die fünfte Kategorie beinhaltet die restlichen sechs Todesopfer plus acht mal den Versuch der Tötung.
Die Kriminal-Experten, die sich an die Alt-Fälle machen, gehören zum größten Teil der Ermittlungsgruppe an, die sich um die neun Morde des Kopfschuss-Killers kümmern. „Sind sie durch die Soko Bosporus nicht beschäftigt, knöpfen sie sich die Alt-Fälle vor.“
Begonnen wird mit dem Tod der Prostituierten Gabriela Nagorny, die 1992 in der Forsthofstraße erstochen wurde. Parallel dazu wird auch im Fall „Mona Lisa“ ermittelt. Die Frau, die unter diesem Namen als Prostituierte arbeitete, entkam im Mai 1995 einem Mann, der versuchte, sie zu erdrosseln. Die Jagd auf ihn ist nun erneut eröffnet.
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/179396
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#12
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Re: COLD-CASE-MANAGEMENT
in Kriminalität 22.04.2010 15:40von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Der oben angesprochene Mordversuch von 1995 an „Mona Lisa“ wurde ja in der Sendung vom 10.03.2010 als FF 4 gezeigt (miserable Qualität der filmischen Darstellung wg. zeitverschwendender irrelevanter Nebenhandlung), wodurch immerhin durch Zuschauer ein vom Täter zurückgelassenes Metallteil als Griff eines Kamerastativs identifiziert werden konnte.
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/180287
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/180287
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#13
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Re: COLD-CASE-MANAGEMENT
in Kriminalität 22.04.2010 16:15von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Auch der Mordversuch/brutale Raubüberfall auf einen Nürnberger Bastelladen (als FF 2 in der Sendung vom 03.03.1978 recht gut aufbereitet) zählt zu den alten Fällen, die erneut untersucht werden. Besonders schlimm ist, dass das Opfer immer noch Kugeln im Kopf hat:
Der damals 35-Jährige Günter R. arbeitete in der „Bastelstube“ in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße in Nürnbergs Innenstadt. Der 2. April 1977 war ein langer Samstag.
Der Gangster tauchte im Gewühl unter
Drei Dosen Lack kaufte der Mann, der gegen 16.30 Uhr das Geschäft betrat. Er war etwa 30 Jahre alt und machte nicht den Eindruck eines knallharten Killers. Doch als er einen 20-Mark-Schein zum Zahlen der 4,50 Mark-Rechnung auf den Ladentisch legte und R. die Rechnung buchte, riss der Mann eine Waffe hoch und schoss dem Verkäufer in den Kopf. Erst dann, so notierte es die damalige AZ-Polizeireporterin Erika Schörner, rief er noch „Geld her!“
Schwer verletzt fiel R. um, woraufhin der Gangster noch zwei Mal auf sein Opfer schoss. Eine Kugel drang ihm in den Hals, die dritte wieder in den Kopf. Mit 270 Mark aus der Kasse wollte der Täter fliehen, doch Passanten stellten sich ihm in den Weg. Ein 40-Jähriger verfolgte ihn sogar über die Färberstraße bis zur Breiten Gasse. Dort tauchte er im dichten Gewühl der Samstagseinkäufer unter.
Das Opfer kam in die Klinik. Doch den Spezialisten gelang es nicht, die zwei Kugeln in seinem Kopf zu entfernen. Er war nach den Schüssen halbseitig gelähmt, konnte aber sprechen und der Polizei eine Täterbeschreibung liefern. Demnach war der brutale Räuber sportlich, 1,80 Meter groß und hatte – zumindest damals – lockige Haare. Das hervorstechendste Merkmal waren die auffallend auseinanderstehenden Eckzähne.
Für Günter R. wird es sicherlich eine Genugtuung sein zu erfahren, dass die Kripo nicht locker lässt. Andererseits werden die Ermittlungen wohl auch wieder alte Wunden aufreißen...sw
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/180784
Der damals 35-Jährige Günter R. arbeitete in der „Bastelstube“ in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße in Nürnbergs Innenstadt. Der 2. April 1977 war ein langer Samstag.
Der Gangster tauchte im Gewühl unter
Drei Dosen Lack kaufte der Mann, der gegen 16.30 Uhr das Geschäft betrat. Er war etwa 30 Jahre alt und machte nicht den Eindruck eines knallharten Killers. Doch als er einen 20-Mark-Schein zum Zahlen der 4,50 Mark-Rechnung auf den Ladentisch legte und R. die Rechnung buchte, riss der Mann eine Waffe hoch und schoss dem Verkäufer in den Kopf. Erst dann, so notierte es die damalige AZ-Polizeireporterin Erika Schörner, rief er noch „Geld her!“
Schwer verletzt fiel R. um, woraufhin der Gangster noch zwei Mal auf sein Opfer schoss. Eine Kugel drang ihm in den Hals, die dritte wieder in den Kopf. Mit 270 Mark aus der Kasse wollte der Täter fliehen, doch Passanten stellten sich ihm in den Weg. Ein 40-Jähriger verfolgte ihn sogar über die Färberstraße bis zur Breiten Gasse. Dort tauchte er im dichten Gewühl der Samstagseinkäufer unter.
Das Opfer kam in die Klinik. Doch den Spezialisten gelang es nicht, die zwei Kugeln in seinem Kopf zu entfernen. Er war nach den Schüssen halbseitig gelähmt, konnte aber sprechen und der Polizei eine Täterbeschreibung liefern. Demnach war der brutale Räuber sportlich, 1,80 Meter groß und hatte – zumindest damals – lockige Haare. Das hervorstechendste Merkmal waren die auffallend auseinanderstehenden Eckzähne.
Für Günter R. wird es sicherlich eine Genugtuung sein zu erfahren, dass die Kripo nicht locker lässt. Andererseits werden die Ermittlungen wohl auch wieder alte Wunden aufreißen...sw
Quelle: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/lokales/180784
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Hi XYzs72,
hab grad erst gesehen, daß wir dieselbe Idee hatten - ich hab die bisherigen AZ-Artikel, sofern XY-relevant, vorhin auch schon eingetragen (in Threads zu den betreffenden Fällen). Na, doppelt hält besser .
Da werden noch einige Fälle besprochen werden, die auch bei XY thematisiert wurden (gleich morgen/23.4. schon wieder ein XY-Fall) - da ich hier sozusagen ortsnah an der Quelle sitze, kümmer ich mich gern darum, die Artikel dann jeweils in den Thread zum FF einzutragen (bzw. einen Thread anzulegen, wenns noch keinen gibt). Ich denke, auf diese Weise bleiben die MK3-Artikel später leichter wiederauffindbar. Hier in diesem Thread können wir ja die Links trotzdem nochmal eintragen.
Viele Grüße,
Bernhard.
hab grad erst gesehen, daß wir dieselbe Idee hatten - ich hab die bisherigen AZ-Artikel, sofern XY-relevant, vorhin auch schon eingetragen (in Threads zu den betreffenden Fällen). Na, doppelt hält besser .
Da werden noch einige Fälle besprochen werden, die auch bei XY thematisiert wurden (gleich morgen/23.4. schon wieder ein XY-Fall) - da ich hier sozusagen ortsnah an der Quelle sitze, kümmer ich mich gern darum, die Artikel dann jeweils in den Thread zum FF einzutragen (bzw. einen Thread anzulegen, wenns noch keinen gibt). Ich denke, auf diese Weise bleiben die MK3-Artikel später leichter wiederauffindbar. Hier in diesem Thread können wir ja die Links trotzdem nochmal eintragen.
Viele Grüße,
Bernhard.
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#15
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Re: COLD-CASE-MANAGEMENT
in Kriminalität 23.04.2010 17:50von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
@Bernhard: Alles klar.
Weiter gehts mit einer interessanten Falldarstellung aus Österreich, der Vermisstensache Julia Kührer (wohl nicht bei xy behandelt). Hierzu ein Artikel aus dem Bezirksblatt Hollabrunn vom 14.04.2010:
Neue Ermittlung im Fall Julia Kührer
(14.04.10) PULKAU (jrh/ag). Das spurlose Verschwinden von Julia Kührer gehört zu einem der mysteriösesten Fälle in Österreich. Derzeit werden etwa 180 Personen vermisst, die vor ihrem Verschwinden unter 18 Jahre alt waren. Nachdem das Innenministerium die Abteilung, die sich mit der Vermisstensuche beschäftigte, im Jahr 2000 abgeschafft hat, war die Mordkommission damit betraut.
„Cold Case“ nach FBI-Vorbild
Nicht zuletzt weil sich die Aufklärungsrate bei vermissten Personen deutlich verschlechterte, wurde im vergangenen Jahr eine neue Ermittlungseinheit, die nach Vorbild der bewährten FBI-Methode „Cold Case“ (kalter Fall) arbeitet, gegründet. Dazu der Sprecher des BKA, Alexander Markovits: „Die „Cold Case“-Ermittler arbeiten mit den jeweiligen Fachgruppen im BKA zusammen. So können etwa DNA-Spuren ausgewertet werden und man hat die gesamte Kriminaltechnik zur Verfügung. Weiters kann man sich der Kriminalpsychologie und der Zielfahndung bedienen.“
„Mittlerweile sind die Ermittler der im Vorjahr aufgelösten Sonderkommisson „Kampusch“ und zwei Kriminalpsychologen sowie ein Profiler zum „Cold Case“-Team dazugestoßen. Ziel ist es, mit einem frischen Team und neuen Fragestellungen an den Fall „Julia“ heranzugehen und dabei die neuesten Methoden anzuwenden“, so der Direktor des BKA, Franz Lang.
„Der Fall „Julia“ , der absolut im Vordergrund steht, wurde nun endlich zu einem „Cold Case“-Fall und vier erfahrene Ermittler sind speziell für diesen abgestellt“, so Alexander Markovits gegenüber dem ORF NÖ. Mittlerweile umfasst der Fall 15 dick gefüllte Ordner, die jetzt am Tisch der Sonderermittler des BKA landen. Es gäbe nun neue Ermittlungsansätze, bestätigt BK-Pressesprecher Alexander Markovits.
Alle Spuren verliefen im Sand
Noch einmal zu Erinnerung: Julia Kührer war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, am 27. Juni 2006, 16 Jahre alt. Sie stieg mit anderen Schülern gegen 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau aus. Obwohl ihr Elternhaus nur 200 Meter von der Haltestelle entfernt ist, kam die 16-Jährige zu Hause nicht an. Spätere Ermittlungen ergaben, dass ihr Handy noch bis 14.30 Uhr in der Gegend um Pulkau eingeloggt war. Zeugen wollen Julia am selben Tag und auch noch am Tag darauf gesehen haben. Aber alle Spuren verliefen im Sand. Rund 170 Hinweisen sind die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich nachgegangen. Sie verfolgten sogar eine Spur nach Dubai. Auch im engeren Umfeld der Schülerin, die in Horn die Schule besuchte, wurde ermittelt. Dazu gehörte der Ex-Freund. Julia Kührer hatte die Beziehung zwei Tage vor ihrem Verschwinden gelöst. Suchplakate in ganz Österreich, in Tschechien, Ungarn und Italien brachten zwar zahlreiche Hinweise, die sich aber alle als unbrauchbar erwiesen.
Schweigen muss gebrochen werden
Vater Anton Kührer ist davon überzeugt, dass Personen aus dem Umfeld ihrer Tochter mehr wissen als sie sagen: „Ich bin sicher, dass es ein bis drei Personen gibt, die wissen was am Tag von Julias Verschwinden passiert ist. Sie müssen endlich ihr Schweigen brechen.“ Auch diesem Ansatz gehen nun die Ermittler nach.
Es sind seit dem spurlosen Verschwinden Julias 1386 Tage vergangen und die Eltern der mittlerweile 20-Jährigen geben die Hoffnung nicht auf, doch noch etwas über den Verbleib ihrer Tochter zu erfahren. Für Vater Anton Kührer gibt es für das Fernbleiben seiner Tochter nur mehr zwei Möglichkeiten: entweder, dass sie gewaltsam eingesperrt ist oder, dass sie nicht mehr lebt.
Große Hoffnung auf die „Cold Case“-Ermittler
Sehr froh sind Anton und Brigitte Kührer darüber, dass gerade der Fall ihrer Tochter von der SOKO nun neu aufgerollt wird, da das Verschwinden einer der mysteriösesten Fälle ist. Ohne Druck und mit allen nur möglichen Hilfsmitteln können die Ermittler unter neuen Gesichtspunkten herangehen.
In letzter Zeit hielten sich die Ermittler verstärkt im Raum Pulkau auf. Es gab Gespräche mit den Bewohnern, mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Auch das Zimmer von Julia wurde genau unter die Lupe genommen und sogar eine DNA gefunden. Im Zimmer ist nach fast vier Jahren immer noch alles an der ursprünglichen Stelle. Posters hängen an der Türe und an den Wänden. Harry Potter Bücher und Schminkutensilien sind in den Regalen. Auch das Gewand, das sie einige Tage vor ihrem Verschwinden noch trug liegt am Sessel. „Regelmäßig wird ihre Bekleidung gewaschen und ihr Zimmer gesäubert, damit wenn sie heimkommt alles noch da ist“, meint Brigitte Kührer.
Große Hoffnung und vielleicht auch die letzte Hoffnung setzen die Eltern in die Ermittlungen der SOKO. Die Ungewissheit was damals passiert ist, wie und wo Julia sich aufhält, ist für die Familie nur schwer zu ertragen. Bei jedem Geräusch in der Nacht hoffen Anton und Brigitte Kührer, dass Julia einfach vor der Tür steht. Dieses Gefühl ist noch genauso wie am ersten Tag: „Der Glaube und unsere Freunde helfen uns sehr, das Ganze durchzustehen.“ Am 29. Mai 2010 wird Julia 20 Jahre alt.
Quelle (mit Foto): http://www.meinbezirk.at/Hollabrunn/bez_3/channel_1-8/chsid_1/uid_4677/id_682943
Weiter gehts mit einer interessanten Falldarstellung aus Österreich, der Vermisstensache Julia Kührer (wohl nicht bei xy behandelt). Hierzu ein Artikel aus dem Bezirksblatt Hollabrunn vom 14.04.2010:
Neue Ermittlung im Fall Julia Kührer
(14.04.10) PULKAU (jrh/ag). Das spurlose Verschwinden von Julia Kührer gehört zu einem der mysteriösesten Fälle in Österreich. Derzeit werden etwa 180 Personen vermisst, die vor ihrem Verschwinden unter 18 Jahre alt waren. Nachdem das Innenministerium die Abteilung, die sich mit der Vermisstensuche beschäftigte, im Jahr 2000 abgeschafft hat, war die Mordkommission damit betraut.
„Cold Case“ nach FBI-Vorbild
Nicht zuletzt weil sich die Aufklärungsrate bei vermissten Personen deutlich verschlechterte, wurde im vergangenen Jahr eine neue Ermittlungseinheit, die nach Vorbild der bewährten FBI-Methode „Cold Case“ (kalter Fall) arbeitet, gegründet. Dazu der Sprecher des BKA, Alexander Markovits: „Die „Cold Case“-Ermittler arbeiten mit den jeweiligen Fachgruppen im BKA zusammen. So können etwa DNA-Spuren ausgewertet werden und man hat die gesamte Kriminaltechnik zur Verfügung. Weiters kann man sich der Kriminalpsychologie und der Zielfahndung bedienen.“
„Mittlerweile sind die Ermittler der im Vorjahr aufgelösten Sonderkommisson „Kampusch“ und zwei Kriminalpsychologen sowie ein Profiler zum „Cold Case“-Team dazugestoßen. Ziel ist es, mit einem frischen Team und neuen Fragestellungen an den Fall „Julia“ heranzugehen und dabei die neuesten Methoden anzuwenden“, so der Direktor des BKA, Franz Lang.
„Der Fall „Julia“ , der absolut im Vordergrund steht, wurde nun endlich zu einem „Cold Case“-Fall und vier erfahrene Ermittler sind speziell für diesen abgestellt“, so Alexander Markovits gegenüber dem ORF NÖ. Mittlerweile umfasst der Fall 15 dick gefüllte Ordner, die jetzt am Tisch der Sonderermittler des BKA landen. Es gäbe nun neue Ermittlungsansätze, bestätigt BK-Pressesprecher Alexander Markovits.
Alle Spuren verliefen im Sand
Noch einmal zu Erinnerung: Julia Kührer war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, am 27. Juni 2006, 16 Jahre alt. Sie stieg mit anderen Schülern gegen 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau aus. Obwohl ihr Elternhaus nur 200 Meter von der Haltestelle entfernt ist, kam die 16-Jährige zu Hause nicht an. Spätere Ermittlungen ergaben, dass ihr Handy noch bis 14.30 Uhr in der Gegend um Pulkau eingeloggt war. Zeugen wollen Julia am selben Tag und auch noch am Tag darauf gesehen haben. Aber alle Spuren verliefen im Sand. Rund 170 Hinweisen sind die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich nachgegangen. Sie verfolgten sogar eine Spur nach Dubai. Auch im engeren Umfeld der Schülerin, die in Horn die Schule besuchte, wurde ermittelt. Dazu gehörte der Ex-Freund. Julia Kührer hatte die Beziehung zwei Tage vor ihrem Verschwinden gelöst. Suchplakate in ganz Österreich, in Tschechien, Ungarn und Italien brachten zwar zahlreiche Hinweise, die sich aber alle als unbrauchbar erwiesen.
Schweigen muss gebrochen werden
Vater Anton Kührer ist davon überzeugt, dass Personen aus dem Umfeld ihrer Tochter mehr wissen als sie sagen: „Ich bin sicher, dass es ein bis drei Personen gibt, die wissen was am Tag von Julias Verschwinden passiert ist. Sie müssen endlich ihr Schweigen brechen.“ Auch diesem Ansatz gehen nun die Ermittler nach.
Es sind seit dem spurlosen Verschwinden Julias 1386 Tage vergangen und die Eltern der mittlerweile 20-Jährigen geben die Hoffnung nicht auf, doch noch etwas über den Verbleib ihrer Tochter zu erfahren. Für Vater Anton Kührer gibt es für das Fernbleiben seiner Tochter nur mehr zwei Möglichkeiten: entweder, dass sie gewaltsam eingesperrt ist oder, dass sie nicht mehr lebt.
Große Hoffnung auf die „Cold Case“-Ermittler
Sehr froh sind Anton und Brigitte Kührer darüber, dass gerade der Fall ihrer Tochter von der SOKO nun neu aufgerollt wird, da das Verschwinden einer der mysteriösesten Fälle ist. Ohne Druck und mit allen nur möglichen Hilfsmitteln können die Ermittler unter neuen Gesichtspunkten herangehen.
In letzter Zeit hielten sich die Ermittler verstärkt im Raum Pulkau auf. Es gab Gespräche mit den Bewohnern, mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Auch das Zimmer von Julia wurde genau unter die Lupe genommen und sogar eine DNA gefunden. Im Zimmer ist nach fast vier Jahren immer noch alles an der ursprünglichen Stelle. Posters hängen an der Türe und an den Wänden. Harry Potter Bücher und Schminkutensilien sind in den Regalen. Auch das Gewand, das sie einige Tage vor ihrem Verschwinden noch trug liegt am Sessel. „Regelmäßig wird ihre Bekleidung gewaschen und ihr Zimmer gesäubert, damit wenn sie heimkommt alles noch da ist“, meint Brigitte Kührer.
Große Hoffnung und vielleicht auch die letzte Hoffnung setzen die Eltern in die Ermittlungen der SOKO. Die Ungewissheit was damals passiert ist, wie und wo Julia sich aufhält, ist für die Familie nur schwer zu ertragen. Bei jedem Geräusch in der Nacht hoffen Anton und Brigitte Kührer, dass Julia einfach vor der Tür steht. Dieses Gefühl ist noch genauso wie am ersten Tag: „Der Glaube und unsere Freunde helfen uns sehr, das Ganze durchzustehen.“ Am 29. Mai 2010 wird Julia 20 Jahre alt.
Quelle (mit Foto): http://www.meinbezirk.at/Hollabrunn/bez_3/channel_1-8/chsid_1/uid_4677/id_682943
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