#16

Re: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 25.04.2010 15:54
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Auch das hessische LKA widmet sich einigen Altfällen, darunter ein Mord an einem Mädchen 1990 in Rüdesheim am Rhein. Hierzu zwei Links:

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/wiesbaden/meldungen/7196928.htm

http://www.fr-online.de/top_news/2579421_DNA-Tests-sollen-Moerder-ueberfuehren.html
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#17

Re[2]: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 29.04.2010 21:38
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Columbo9>Leider sieht es nicht überall so gut aus, im Gegenteil.

Columbo9>http://www.e110.de/index.cfm?event=page.detail&cid=2&fkcid=1&id=49707

Wirklich erschreckend! Die Profs sollten diese Mißstände weiter offen thematisieren. Und man muss sich auch mal in die Lage eines normalen Hausarztes versetzen: Studium lange her, keine Fortbildungspflichten. Ein Bekannter von mir ist normaler Wald- und Wiesenarzt, der regelmäßig mit seinem Totenscheinblock durch die Gegend läuft. Alle paar Jahre besucht (und bezahlt) er freiwillig am Wochenende Leichenschau-Seminare.
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#18

Re: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 26.05.2010 15:42
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier mal ein Link zur "Wunderwaffe" DNA-Analyse am Beispiel Niedersachsens:

http://www.extratip-goettingen.de/archiv/moerder-aeufgepaesst.html
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#19

Re: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 26.06.2010 17:53
von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Hier ein gestern erschienener Bericht über ungeklärte Fälle in Rheinland-Pfalz und im Saarland:


Nie aufgeklärt: 127 Morde im Saarland, 170 in Rheinland-Pfalz

(25.06.2010) DNA-Analyse hilft, Täter nach Jahrzehnten zu überführen

Kaiserslautern. Sie wurden nur 24 und 25 Jahre alt. Brutal getötet von einem Sex-Täter. Doch auch mehr als 40 Jahre danach tappen die Ermittler im Dunkeln. Insgesamt drei Sexualmorde im Raum Kaiserslautern aus den 1960er Jahren sind die ältesten ungelösten Tötungsverbrechen in Rheinland-Pfalz.

Mord verjährt nie

Rund 170 ungeklärte Mordfälle gibt es, darunter auch Verbrechen, die die Kommissare in regelmäßigen Abständen erneut überprüfen, wie Jürgen Heis, Sachgebietsleiter Kapitaldelikte im Landeskriminalamt (LKA), berichtet. Denn Mord verjährt nie. Vor allem dank der DNA-Analyse konnten nach Jahrzehnten noch Fälle aufgeklärt werden.

"Die DNA-Analyse ist eine Super-Option. Gegen Fingerabdrücke kann sich der Täter schützen, gegen das Legen von DNA-Spuren nicht", betont der Leiter der Mordkommission im Polizeipräsidium Mainz, Uwe Lang. So reichen schon kleinste Hautfetzen unter den Nägeln des Opfers, ausgerissene Härchen oder ein vom Täter achtlos ausgespucktes Kaugummi, um das unverwechselbare Erbgut zu entschlüsseln. Und das kann dann helfen, den Täter dingfest zu machen. "Deshalb haben wir uns seit es die DNA-Analyse gibt, alle ungeklärten Fälle nochmals hervorgeholt um zu schauen, ob noch etwas rauszuholen ist", so Lang.

Mörder nach vielen Jahren überführt

Wie im Fall einer 16-jährigen Schülerin: Sie wird im Sommer 1988 auf einem Feld nahe Speyer missbraucht und getötet. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Wer hat diese furchtbare Tat begangen? 16 Jahre später helfen feinere Analysen dabei, die DNA-Spuren vom Tatort erneut zu untersuchen und sie mit den Profilen verurteilter Straftäter in der bundesweiten Datei beim Bundeskriminalamt abzugleichen. Und tatsächlich ein Treffer. Ein Metzger, der 1992 wegen eines Sexualdelikts verurteilt worden war, kann als Mörder der 16-jährigen Schülerin überführt und später verurteilt werden.

Auch den Mord an einer Geschäftsfrau, deren Leiche 1996 in einem Geschäft in Haßloch gefunden wurde, lösten die Ermittler über die DNA in einer Blutspur rund elf Jahre später. Nach sogar 17 Jahren fassten die Kriminalisten den Mörder einer 16 Jahre alten Schülerin, deren Leiche 1985 in einem Gebüsch in Polch lag. Und gar 26 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Schülerin in Bad Kreuznach muss sich seit Dienstag ein ehemaliger US-Soldat vor dem Landgericht in Frankfurt verantworten. Spermaspuren brachten den Ermittlungserfolg.

DNA-Analyse kein Allheilmittel

Aber ein Allheilmittel ist die DNA-Analyse nicht, denn: Ist ein Täter nicht in der Datei erfasst, hilft ein Profil nur weiter, wenn es konkrete Verdächtige gibt. "Irgendwann haben sie Grenzen erreicht, da kommen sie nicht weiter", betont der Leitende Oberstaatsanwalt von Mainz, Klaus-Peter Mieth. "Je länger eine Tat zurückliegt, desto schwieriger wird es, weil man sich ausschließlich auf Sachbeweise stützen kann", ergänzt Lang. Zeugenaussagen seien nach so langer Zeit eher nicht mehr verwertbar.

Im Bereich des Mainzer Präsidiums kommt es alljährlich zu rund 20 Tötungsdelikten - inklusive versuchter Taten. "Pro Jahr haben wir im Schnitt einen Fall, den wir zunächst nicht lösen können", sagt Lang. Weniger als 30 noch ungelöste Kapitaldelikte lagern in den Aktenschränken in Mainz. "In einigen der Fälle gab es Verdächtige, denen wir die Tat aber nicht nachweisen konnten."

Besonders problematisch sind Babyleichen, die etwa im Wald gefunden wurden. "Da haben sie einfach nichts", sagt Lang. Und dann helfen auch nicht der größte kriminalistische Spürsinn oder die feinsten DNA-Analysen. So auch im Fall der drei Sexualmorde aus den 1960er Jahren. Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Hans Bachmann steht zwar inzwischen fest, dass es drei verschiedene Täter waren. Von keinem findet sich jedoch das Erbgut in der Bundesdatei.

Hintergrund

Im Saarland hat es seit 1976 insgesamt 127 ungeklärte Tötungsdelikte (Mord und Totschlag) gegeben. Das sind statistisch gesehen rund vier ungeklärte Tötungsdelikte pro Jahr. 90 der insgesamt 127 Delikte waren versuchter Mord beziehungsweise versuchter Totschlag, in 37 Fällen führte dies zum Tod, wie das Landeskriminalamt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte.


Quelle: http://www.sol.de/titelseite/topnews/Morde-Kapitalverbrechen-Saarland-Rheinland-Pfalz-Nie-aufgeklaert-127-Morde-im-Saarland-170-in-Rheinland-Pfalz;art26205,3289509
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#20

Re[2]: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 06.12.2012 16:53
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
xyzuschauerseit72>@Bernhard: Alles klar.

xyzuschauerseit72>Weiter gehts mit einer interessanten Falldarstellung aus Österreich, der Vermisstensache Julia Kührer (wohl nicht bei xy behandelt). Hierzu ein Artikel aus dem Bezirksblatt Hollabrunn vom 14.04.2010:


xyzuschauerseit72>Neue Ermittlung im Fall Julia Kührer
xyzuschauerseit72>(14.04.10) PULKAU (jrh/ag). Das spurlose Verschwinden von Julia Kührer gehört zu einem der mysteriösesten Fälle in Österreich. Derzeit werden etwa 180 Personen vermisst, die vor ihrem Verschwinden unter 18 Jahre alt waren. Nachdem das Innenministerium die Abteilung, die sich mit der Vermisstensuche beschäftigte, im Jahr 2000 abgeschafft hat, war die Mordkommission damit betraut.

xyzuschauerseit72>„Cold Case“ nach FBI-Vorbild
xyzuschauerseit72>Nicht zuletzt weil sich die Aufklärungsrate bei vermissten Personen deutlich verschlechterte, wurde im vergangenen Jahr eine neue Ermittlungseinheit, die nach Vorbild der bewährten FBI-Methode „Cold Case“ (kalter Fall) arbeitet, gegründet. Dazu der Sprecher des BKA, Alexander Markovits: „Die „Cold Case“-Ermittler arbeiten mit den jeweiligen Fachgruppen im BKA zusammen. So können etwa DNA-Spuren ausgewertet werden und man hat die gesamte Kriminaltechnik zur Verfügung. Weiters kann man sich der Kriminalpsychologie und der Zielfahndung bedienen.“

xyzuschauerseit72>„Mittlerweile sind die Ermittler der im Vorjahr aufgelösten Sonderkommisson „Kampusch“ und zwei Kriminalpsychologen sowie ein Profiler zum „Cold Case“-Team dazugestoßen. Ziel ist es, mit einem frischen Team und neuen Fragestellungen an den Fall „Julia“ heranzugehen und dabei die neuesten Methoden anzuwenden“, so der Direktor des BKA, Franz Lang.
xyzuschauerseit72>„Der Fall „Julia“ , der absolut im Vordergrund steht, wurde nun endlich zu einem „Cold Case“-Fall und vier erfahrene Ermittler sind speziell für diesen abgestellt“, so Alexander Markovits gegenüber dem ORF NÖ. Mittlerweile umfasst der Fall 15 dick gefüllte Ordner, die jetzt am Tisch der Sonderermittler des BKA landen. Es gäbe nun neue Ermittlungsansätze, bestätigt BK-Pressesprecher Alexander Markovits.

xyzuschauerseit72>Alle Spuren verliefen im Sand
xyzuschauerseit72>Noch einmal zu Erinnerung: Julia Kührer war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, am 27. Juni 2006, 16 Jahre alt. Sie stieg mit anderen Schülern gegen 13.30 Uhr am Hauptplatz in Pulkau aus. Obwohl ihr Elternhaus nur 200 Meter von der Haltestelle entfernt ist, kam die 16-Jährige zu Hause nicht an. Spätere Ermittlungen ergaben, dass ihr Handy noch bis 14.30 Uhr in der Gegend um Pulkau eingeloggt war. Zeugen wollen Julia am selben Tag und auch noch am Tag darauf gesehen haben. Aber alle Spuren verliefen im Sand. Rund 170 Hinweisen sind die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich nachgegangen. Sie verfolgten sogar eine Spur nach Dubai. Auch im engeren Umfeld der Schülerin, die in Horn die Schule besuchte, wurde ermittelt. Dazu gehörte der Ex-Freund. Julia Kührer hatte die Beziehung zwei Tage vor ihrem Verschwinden gelöst. Suchplakate in ganz Österreich, in Tschechien, Ungarn und Italien brachten zwar zahlreiche Hinweise, die sich aber alle als unbrauchbar erwiesen.

xyzuschauerseit72>Schweigen muss gebrochen werden
xyzuschauerseit72>Vater Anton Kührer ist davon überzeugt, dass Personen aus dem Umfeld ihrer Tochter mehr wissen als sie sagen: „Ich bin sicher, dass es ein bis drei Personen gibt, die wissen was am Tag von Julias Verschwinden passiert ist. Sie müssen endlich ihr Schweigen brechen.“ Auch diesem Ansatz gehen nun die Ermittler nach.

xyzuschauerseit72>Es sind seit dem spurlosen Verschwinden Julias 1386 Tage vergangen und die Eltern der mittlerweile 20-Jährigen geben die Hoffnung nicht auf, doch noch etwas über den Verbleib ihrer Tochter zu erfahren. Für Vater Anton Kührer gibt es für das Fernbleiben seiner Tochter nur mehr zwei Möglichkeiten: entweder, dass sie gewaltsam eingesperrt ist oder, dass sie nicht mehr lebt.

xyzuschauerseit72>Große Hoffnung auf die „Cold Case“-Ermittler
xyzuschauerseit72>Sehr froh sind Anton und Brigitte Kührer darüber, dass gerade der Fall ihrer Tochter von der SOKO nun neu aufgerollt wird, da das Verschwinden einer der mysteriösesten Fälle ist. Ohne Druck und mit allen nur möglichen Hilfsmitteln können die Ermittler unter neuen Gesichtspunkten herangehen.

xyzuschauerseit72>In letzter Zeit hielten sich die Ermittler verstärkt im Raum Pulkau auf. Es gab Gespräche mit den Bewohnern, mit Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Auch das Zimmer von Julia wurde genau unter die Lupe genommen und sogar eine DNA gefunden. Im Zimmer ist nach fast vier Jahren immer noch alles an der ursprünglichen Stelle. Posters hängen an der Türe und an den Wänden. Harry Potter Bücher und Schminkutensilien sind in den Regalen. Auch das Gewand, das sie einige Tage vor ihrem Verschwinden noch trug liegt am Sessel. „Regelmäßig wird ihre Bekleidung gewaschen und ihr Zimmer gesäubert, damit wenn sie heimkommt alles noch da ist“, meint Brigitte Kührer.

xyzuschauerseit72>Große Hoffnung und vielleicht auch die letzte Hoffnung setzen die Eltern in die Ermittlungen der SOKO. Die Ungewissheit was damals passiert ist, wie und wo Julia sich aufhält, ist für die Familie nur schwer zu ertragen. Bei jedem Geräusch in der Nacht hoffen Anton und Brigitte Kührer, dass Julia einfach vor der Tür steht. Dieses Gefühl ist noch genauso wie am ersten Tag: „Der Glaube und unsere Freunde helfen uns sehr, das Ganze durchzustehen.“ Am 29. Mai 2010 wird Julia 20 Jahre alt.
xyzuschauerseit72>

xyzuschauerseit72>

xyzuschauerseit72>Quelle (mit Foto): http://www.meinbezirk.at/Hollabrunn/bez_3/channel_1-8/chsid_1/uid_4677/id_682943

Sensationelle Wende im Fall Julia Kührer. Auf der Decke in der das Opfer eingewickelt war wurden DNA Spuren dess Grundstückbesitzers gefunden. Er wurde daraufhein erneut verhaftet.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Fall-Kuehrer-Tatverdacht-erhaertet-VIDEO-BILDER/87247236
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#21

RE: Re: COLD-CASE-MANAGEMENT

in Kriminalität 13.01.2015 18:57
von Bravo • 8 Beiträge

Ich sehe es genauso wie Du @ Moskito und selbst wenn die Polizei Selbstmord in Betracht zieht bei Sandra Hegerobwohl sie sich nicht sicher ist?? so sollte doch nochmal irgendwie eine Stellungnahme zu erwarten sein. So wie ich das glesen habe wird es nämlich inzwischen als Fakt deklariert und das ist dem Opfer und seinen Angehörigen gegenüber überhaupt nicht fair.

Keine Ahnung wie das weitergehen soll.


Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Albert Einstein

zuletzt bearbeitet 13.01.2015 18:58 | nach oben springen



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