#1

02.08.2002 FF3 (Freiburg) 2 Morde u.a.sowie Heilbronner Polizistenmord

in Filmfälle 10.04.2008 16:17
von Peter Poppy Köhler • 244 Beiträge

FF3 aus o.g. Sendung thematisierte vier Taten einer Frau an völlig unterschiedlichen Orten, darunter zwei Morde.

Darüber hinaus wurde in der Sendung vom 31.05. 2007 der Mord an einer Heilbronner Polizistin thematisiert. Dabei stellte sich heraus, dass die bereits 2002 gesuchte Frau an diesem Verbrechen ebenfalls beteiligt war.

Bis heute kennt man von der Frau nur ihre DNA.

Ende Januar 2008 wurden in Ludwigshafen drei Georgier vermisst, die knapp einen Monat später in Mannheim aus einem Seitenarm des Rheins gefischt werden: zwei wurden erschossen, einer erstickte. Die Polizei nahm zwei Männer fest, die wohl an der Tat beteiligt waren. Im Auto eines dieser Männer fand man nun auch die DNA des weiblichen "Phantoms". Ein Tatzusammenhang wird allerdings ausgeschlossen, wie der Mannheimer Morgen schreibt:

Dreifachmord: Polizei entdeckt DNA von Serientäterin

Führt Spur zur Mörderin von Polizistin?
Von unserem Redaktionsmitglied Simon Scherrenbacher

Frankenthal/Heilbronn. Überraschender Fund im Fall der drei getöteten Georgier: Im Wagen des V-Manns sind Spuren der mutmaßlichen Mörderin einer Polizistin in Heilbronn entdeckt worden. Die Ermittler sehen keinen Zusammenhang: "Nach der derzeitigen Lage der Ermittlungen ist ausgeschlossen, dass die Taten miteinander zu tun haben", sagt die Frankenthaler Oberstaatsanwältin Gisa Thermann.

Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz hatte den Ford Escort Kombi nach ihren Angaben im Frühsommer vergangenen Jahres gekauft, um ihn dem V-Mann zu überlassen. Dieser habe ihn jedoch nicht direkt erhalten, sondern erst im Oktober 2007. Der Iraker war mit den Georgiern in dem Auto nach Heppenheim gefahren, bevor sie umgebracht wurden. Ein Somalier, der mit an Bord war, und der V-Mann beschuldigen sich gegenseitig. Auch ein anderer Iraker belastete den Landsmann bei einer Vernehmung am Dienstag. Der Somalier bleibe jedoch in Haft, so Thermann.

Doch was führte die Frau in den Ford des Irakers? "Das ist die große Frage", sagt Peter Lechner, Pressesprecher der Polizei in Heilbronn. Dass jemand die Spur im Auto gelegt haben könnte, glaubt er nicht: Zu oft sei das DNA-Material bisher schon an Tatorten aufgetaucht.

Alter des Genmaterials unbekannt
Wenn ein Abgleich mit anderen Proben wie im vorliegenden Fall keinen Treffer bringt, gibt die DNA an sich nur Aufschluss darüber, ob sie von einer Frau oder von einem Mann stammt. Wie alt die Spur ist, lässt sich nicht bestimmen. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass sie vor dem Mord an den drei Georgiern in das Auto kam.

Dass die Frau womöglich eine ehemalige Besitzerin des Fords ist, hält der stellvertretende Leiter des LKA, Herbert Klein, für unwahrscheinlich: "So optimistisch sind wir nicht." Wo die Behörde Gebrauchtwagen kaufe, sei unterschiedlich: "Das kommt von Fall zu Fall darauf an." Die Verkäufer würden jedoch umfassend überprüft: "Wir schauen zu, dass man einen seriösen Geschäftspartner vor sich hat." Das Auto würde nicht durchsucht.

Im vorliegenden Fall recherchiere man nun die Geschichte des Fahrzeugs mit "großem Aufwand", so Klein. Dazu werde man einige Jahre zurückgehen. Es sei theoretisch möglich, dass die DNA-Spur bereits bei der Herstellung des Wagens ins Innere gelangt sei. Die Fragen nach dem Alter und Ursprung des Genmaterials soll die beim LKA eingerichtete Sonderkommission "Zelle" klären.

Mannheimer Morgen
28. März 2008


Außerdem konnte man der Frau eine weitere Tat nachweisen:

"Phantom": Unbekannte beging 2006 Einbruch

Spur von Serientäterin in Saarbrücken
Von unserem Redaktionsmitglied Simon Scherrenbacher


Rhein-Neckar. Die mutmaßliche Polizistenmörderin von Heilbronn, deren DNA-Spur beim Mord an drei Georgiern auftauchte, hat offenbar auch in Saarbrücken eine Tat begangen. Wie erst jetzt bekannt wurde, sicherte die Polizei die DNA der Frau nach einem Einbruch in ein Wohn- und Geschäftshaus im Stadtteil Burbach im Oktober 2006 auf einem Stein. Er war der Staatsanwaltschaft zufolge dazu benutzt worden, eine Terrassentür einzuwerfen. Es sei jedoch nichts gestohlen worden.

"Wir haben das Phantom immer noch nicht", sagt die Heilbronner Staatsanwältin Michaela Molnar. Ihre Kollegin aus Saarbrücken, Birgit Sieren-Kretzer, ist jedoch zuversichtlich: "Jede neue Spur erhöht die Chance, die Frau zu finden."

Erst vor knapp zwei Wochen hatte die Polizei bekanntgegeben, Genmaterial von ihr auch im Wagen eines V-Manns entdeckt zu haben, der als Verdächtiger für den Dreifachmord an den Georgiern in U-Haft sitzt. "An unserem Erkenntnisstand hat sich nichts geändert", betont der Leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig in Frankenthal. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass die DNA in dem weißen Ford Escort mit der Tatausführung in Zusammenhang stehe. Die Verdächtigen - neben dem V-Mann ein 25-jähriger Somalier - würden sich nach wie vor gegenseitig beschuldigen.

Die mysteriöse Unbekannte hat nun an einem weiteren von insgesamt 30 Tatorten im In- und Ausland ihre Spur hinterlassen. Sie geht zurück bis Mai 1993, als eine 62-jährige Rentnerin in ihrer Wohnung in Idar-Oberstein erdrosselt und ausgeraubt wurde. Acht Jahre später stirbt so auch ein 61-Jähriger in Freiburg.

Einbrüche, Diebstahl, Tötung
Harmlos wirken im Vergleich dazu zwei Einbrüche in Mainz und Offenbach im Oktober 2001. An den Resten von Keksen stellen die Ermittler den genetischen Fingerabdruck der Frau fest. Im selben Monat spritzt sie sich auf einem Parkplatz in Gerolstein einen Drogencocktail.

Im Herbst 2004 kommt es zu einer Diebstahlserie in Österreich. Nach Einbrüchen in Gartenhäuschen lässt die "Frau ohne Gesicht" eine Jogginghose und Kapuzenjacke zurück. Auch im August 2007 verschafft sie sich in verschiedenen Lauben Zutritt, diesmal allerdings in Kornwestheim bei Ludwigsburg.

Dann folgt im Mai 2005 in Worms eine Schießerei mit einem Schwerverletzten. Winzige Partikel des "Phantoms" prangen auf einer der Kugeln, die jedoch von einem verhafteten und inzwischen verurteilten Mann abgefeuert wurden. Im April 2007 wird eine 22-jährige Polizistin in Heilbronn erschossen. Am Streifenwagen: wieder die DNA-Spur der flüchtigen Frau. Die Polizei lädt heute anlässlich des Jahrestages zu einem Pressegespräch ein.

Mannheimer Morgen
09. April 2008


zuletzt bearbeitet 14.12.2013 13:11 | nach oben springen

#2

Re: Sendung vom 02.08.2002, FF3, 2 Morde u.a.sowie Heilbronner Polizistenmord

in Filmfälle 27.04.2008 00:18
von bdvogel (gelöscht)
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Irre... das ganze ist sicher einer der heftigsten Mordserien der jüngeren Zeit. (Und ohne die DNA-Analyse wäre wohl nie ein Zusammenhang zwischen all diesen einzelnen Fällen angenommen worden).

Danke für die Artikel!

Viele Grüße.
Bernhard.
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#3

Re: Sendung vom 02.08.2002, FF3, 2 Morde u.a.sowie Heilbronner Polizistenmord

in Filmfälle 25.06.2010 14:07
von der_kommissar • 72 Beiträge
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#4

Re: Sendung vom 02.08.2002, FF3, 2 Morde u.a.sowie Heilbronner Polizistenmord

in Filmfälle 25.06.2010 16:21
von Heimo • 1.534 Beiträge
Dieser Thread hat für mich auch nur noch nostalgischen Wert.

Allerdings frage ich mich, ob ich mich evtl. einer Behinderung der Aufklärungstätigkeit schuldig gemacht habe, da ich zu einem späten Stadium dieser Sache überlegt habe, ob man es seitens der Ermittlungsbehörden durchdacht hat, dass dieser rätselhafte DNA-Spurenfund nicht eine andere Ursache haben könne. Allerdings glaubte ich, dass die so schlau schon selber sind...
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#5

Re[2]: Sendung vom 02.08.2002, FF3, 2 Morde u.a.sowie Heilbronner Polizistenmord

in Filmfälle 25.06.2010 16:38
von bastian2410 • 1.664 Beiträge
Heimo>Dieser Thread hat für mich auch nur noch nostalgischen Wert.

Heimo>Allerdings frage ich mich, ob ich mich evtl. einer Behinderung der Aufklärungstätigkeit schuldig gemacht habe, da ich zu einem späten Stadium dieser Sache überlegt habe, ob man es seitens der Ermittlungsbehörden durchdacht hat, dass dieser rätselhafte DNA-Spurenfund nicht eine andere Ursache haben könne. Allerdings glaubte ich, dass die so schlau schon selber sind...

das glaube ich auch, Heimo. Allerdings brauchten die wohl etwas länger....
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