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16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 24.11.2008 17:28von Mercutio • 83 Beiträge
Hallo zusammen,
Ich fand den Fall damals ziemlich erschütternd und misteriös.
Zur Erinnerung:
Der Täter hat auf den Ehemann vor dessen Haus gewartet. Auf unbekannte Weise drang er ins Haus ein, überwältige sein Opfer und töte es grausam mit einem Messer. Dann ließ er die Vorhänge runter und wartete mehrere Stunden im Haus, bis auch die Frau von der Arbeit kam. Dort wurde dann die Frau ebenfalls auf grausame Weise ermordet. Anschließend säuberte der Mann sein Messer im Bad, verstopfte die Badewanne und setzte das ganze Haus unter Wasser. Er raubte noch den PC sowie die Brillen seiner Opfer und verschwand.
Die Kripo konnte damals auch kein Motiv erkennen. Raubmord wurde ausgeschlossen, weil der Täter die offen zugänglichen Wertgegenstände nicht beachtet hatte. Auch waren wohl keinerlei Feindschaften bekannt, sodaß auch Rache als Motiv eigentlich nicht in Frage kam. Warum der Täter den PC und die Brillen mitgenommen hatte, ist ebenfalls ungeklärt gewesen.
Könnt ihr euch an den Fall erinnern?
Weiß jemand, welche Entwicklung die weiteren Ermittlungen genommen haben? Gibt es Ergebnisse?
MFG
Mercutio

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 24.11.2008 22:36von Peter Poppy Köhler • 244 Beiträge
Der Täter hatte etwas Psychopathisches an sich; Bilder seines Gesichts im Autospiegel oder verschwommen aus Sicht des am Boden liegenden Opfers ließen mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen.
Ich habe mich allerdings nicht weiter mit der Aufklärung des Falls beschäftigt. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass er in XY noch einmal erwähnt wurde.
Im Gegensatz zum damaligen Kripobeamten halte ich es allerdings für möglich, dass auf dem Computer, den der Täter mitnahm, "brisante Daten" gespeichert sein konnten.
Gibt man in Suchmaschinen den Begriff "Zohre Lange" ein, erscheint übrigens immer noch ein Brancheneintrag mit Adresse der Arztpraxis Zohre Lange samt Handynummer...

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 25.11.2008 00:20von Mercutio • 83 Beiträge
Das mit dem Computer kann man natürlich so deuten, daß der Mann die Daten haben wollte. Aber ehrlich gesagt läßt mich die Kaltblütigkeit der Tat stark daran zweifeln, daß der Täter mordete um ein paar Daten oder Informationen zu entwenden.
Man muss sich das mal vorstellen, der hat ja nach dem ersten Mord an dem Mann stundenlang mit der Leiche im Haus verbracht um auf die Frau zu warten. Die Taten müssen auch extrem grausam durchgeführt worden seien (O-Ton:"Zore Lange wurde auf bestialische Weise ermordet"). Und das alles nur wegen einem Computer?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein "normaler" Raubmörder SO eiskalt mordet und dann so emotionslos mehrere Stunden im Haus des Opfers verbringt.
Mich hätte der weitere Verlauf der Ermittlungen wirklich mal interessiert.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 25.11.2008 00:43von bdvogel (gelöscht)

Der FF gehört sicher zu den unheimlichsten der jüngeren XY-Geschichte, den vergißt man wirklich so schnell nicht, schon allein der mehr als gruseligen Umstände wegen. Recht heißer Anwärter für eine "Top-FF"-Liste der Butz-Ära, würd ich meinen...
Bernhard.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 25.11.2008 14:59von Peter Poppy Köhler • 244 Beiträge
Man muss sich das mal vorstellen, der hat ja nach dem ersten Mord an dem Mann stundenlang mit der Leiche im Haus verbracht um auf die Frau zu warten. Die Taten müssen auch extrem grausam durchgeführt worden seien (O-Ton:"Zore Lange wurde auf bestialische Weise ermordet"). Und das alles nur wegen einem Computer?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein "normaler" Raubmörder SO eiskalt mordet und dann so emotionslos mehrere Stunden im Haus des Opfers verbringt.
Aber wenn es weniger um den Computer selbst als um die Daten darauf ging? Wenn Täter und Opfer sich kannten und der Täter Grund hatte, beide Personen zu töten und deshalb auf Zohre Lange lange zu warten?
Er machte sich ja auch nicht die Mühe, den Computer komplett mit Zubehör zu stehlen, sondern schnitt Kabel durch, um nur den Rechner zu entwenden.
Die gestohlenen Brillen und der Schmuck könnten dabei entweder Ablenkun g oder eine Art Trophäe sein.

Re[2]: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 26.11.2008 20:49von Mercutio • 83 Beiträge
Ja das wäre eine plausible Erklärung, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß jemand wegen irgendwelchen Daten so kaltblüting und bestialisch mordet. Die Tatausführung und das Verhalten des Täters passen meinem Empfinden nach nicht zu einem "normalen" Raubmörder, der Täter muß schon irgendwie krank im Kopf sein.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 27.11.2008 08:37von Peter Poppy Köhler • 244 Beiträge
Andernfalls hätte man u.U. auch private Aktionen über den Rechner nachvollziehen können, die für den Täter hätten unangenehmen werden können.
Ist natürlich alles hypothetisch; der Täter kann genauso gut nur "irr" gewesen sein...
Der Kommissar betonte ja auch, nicht damit zu rechnen, dass auf dem Computer "brisante Daten" gespeichert waren.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 27.11.2008 12:09von bdvogel (gelöscht)

heimo>Um Fingerspuren zu vermeiden?
Yo, das ist schlüssig, Heimo...
Warum hat der Typ aber überhaupt die 'Kiste' mitgenommen? Gute Frage...
Vielleicht sind ja auch sämtliche Diebstähle in dem Zusammenhang bloß (teils, siehe Kabelabschneiden, 'spektakuläre') Ablenkungsmanöver gewesen. Aber dann die "Villenflutung"? (im übrigen auch ein Höhepunkt des FF, wie das in Szene gesetzt wurde). Die Wasserattacke sieht ja vordergründig auch eher nach "Spurenvernichtung" aus... aber konnte ein Täter zur damaligen Zeit realistisch hoffen, Spuren zu vernichten indem er 'den Wasserhahn aufdrejt & dann abhaut'? War auch das Wasser bloß ein Ablenkungsmanöver?
Sind aber, vermute ich jedenfalls mal, alles Fragen, die sich die zuständigen Beamten auch schon stellten, bevor sie mit dem Fall zu XY gingen...
Bernhard.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 27.11.2008 17:22von Mercutio • 83 Beiträge
Das würde zumindest erklären, warum der Mörder so eiskalt war, wenn er nicht das erste Mal getötet hat. Allerdings würde ein Killer wohl eher eine Schusswaffe nutzen. Und er konnte ja auch nicht wissen, ob die Langes die Daten ihrer Kunden auch auf Papier archiviert haben.
Naja, solange es keine Ergebnisse gibt, ist das alles nur Spekulation.
Die Umsetzung des FFs war auf jeden Fall meisterhaft, nach sowas würde man sich heute die Finger lecken. ;)

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 28.11.2008 05:47von bdvogel (gelöscht)

Das kann man wohl sagen... auch ein schönes Beispiel dafür, daß es auch in der "Post-Grimm-Ära" möglich war (und im Prinzip, siehe August-Sendung 2008, auch nach wie vor möglich ist), spannende FF zu inszenieren.
Bernhard.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 08.05.2010 12:15von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
21.09.2004 | 12:21 Uhr
POL-OF: Pressebericht des Polizeipräsidiums Südosthessen vom 21.09.2004
Offenbach (ots) - Bereich Offenbach
Gemeinsame Presserklärung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des PP Südosthessen.
1. Mordfall Lange wird neu aufgerollt – Rödermark
- Mordkommission führt Reihen-DNA-Test durch -
(gg) Mit Hilfe der DNA-Technik versuchen Staatsanwaltschaft Darmstadt und die Mordkommission des PP Südosthessen den Täter im Mordfall Zohre und Claus Lange aus Rödermark zu ermitteln. Etwa 2.500 Männer, die Kontakt zu dem Ehepaar hatten, werden in den nächsten Tagen und Wochen von den Kriminalisten angeschrieben und gebeten, sich einem Reihen-DNA-Test zu unterziehen.
Das Ehepaar Zohre Lange und Dr. Claus Lange war am 26.3.1999 von der Reinmachefrau tot in der gemeinsamen Wohnung an der Potsdamer Straße in Rödermark/Ober-Roden aufgefunden worden. Beide waren von einem unbekannten Täter mit massiver Gewalt erschlagen worden. Mit einer fast 20-köpfigen eigens eingerichteten Mordkommission hatte die Offenbacher Kripo monatelang versucht, das Aufsehenerregende Verbrechen an der 55 Jahre alten Frauenärztin und ihrem 58 Jahre alten, in der Reisebranche tätigen Ehemann, aufzuklären. Mehrere hundert Hinweise wurden abgeklärt, darunter auch der Hinweis auf einen Mehrfachmörder. Fachgutachten wurden eingeholt und überprüft – bislang ohne Erfolg. Zwei Schrankwände füllen inzwischen die kriminalpolizeilichen Ermittlungen und kriminaltechnischen Untersuchungen.
Jetzt setzen Staatsanwaltschaft und die Fahnder der Polizei auf die zentrale kriminaltechnische Spur, eine DNA-Spur eines bislang unbekannten Mannes. Diese wurde bereits mit den einliegenden Spuren von bundesweit ermittelten Tatverdächtigen verglichen – allerdings ohne Erfolg. Jetzt werden von der Kripo alle Männer, die eine Beziehung zu dem Ehepaar hatten, angeschrieben und zu einer Speichelprobe gebeten. Auch wenn die Untersuchung auf freiwilliger Basis geschieht, so zeigen bundesweite Erfahrungen mit DNA-Reihenuntersuchungen eine positive Resonanz und einen sehr hohen Kooperationsgrad der angeschriebenen Personen. Darunter fallen der Bekannten- und der Verwandtenkreis des Ehepaars sowie die Ehegatten und Lebensgefährten von Patientinnen der Frauenärztin Zohre Lange und die Kunden des Reiseveranstalters Dr. Claus Lange. Im ersten Schritt werden zunächst die im Rhein-Main- Gebiet wohnhaften Männer dieses Adressatenkreises angeschrieben. Im weiteren Verlauf der DNA-Untersuchungen wird die Kripo auf die im Bundesgebiet wohnhaften Personen aus dem Umfeld des Ehepaars Lange zugehen.
Staatsanwaltschaft und Kripo sind sich sicher, durch dieses Verfahren einen möglichen Verdächtigen im weiten Umfeld der Getöteten zu identifizieren oder auch einen falschen Verdacht von Personen nehmen zu können.

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 08.05.2010 12:18von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.2004, Nr. 221, S. 41
Titelseite Rhein-Main-Zeitung
DNA-Reihentest soll Mordfall Lange aufklären
es. RÖDERMARK. Fünfeinhalb Jahre nach dem Mord an dem Ehepaar Zohre und Claus Lange aus Ober-Roden wollen die Staatsanwaltschaft Darmstadt und die Offenbacher Polizei die Tat mit einem Reihen-DNA-Test aufklären. Das Ehepaar war am 26. März 1999 in seiner Wohnung tot aufgefunden worden. Etwa 2500...
Quelle: http://www.seiten.faz-archiv.de/rmo/20040922/fda200409222485519.html

Re: Sendung vom 16.07.1999 FF3 (Offenbach) Doppelmord an Ehepaar
in Filmfälle 08.05.2010 12:40von xyzuschauerseit72 • 1.079 Beiträge
Ober-Roden:Im Polizeipräsidium Südosthessen erinnert man sich in diesen Tagen auch an ein bis heute mysteriöses Gewaltverbrechen in Ober-Roden. Am 25. März 1999 hatte eine Putzfrau in einem Haus in der Potsdamer Straße die grausige Entdeckung gemacht: Das Ehepaar Zohre und Claus Lange wurde erschlagen im Erdgeschoss beziehungsweise im Keller gefunden. Die Polizei verfolgte viele Spuren, aber ohne Ergebnis. 2000 wurde gefragt: „Musste das Paar sterben, weil Deutschlands meist gesuchter Verbrecher Dieter Zurwehme auf seiner Flucht zufällig durch Ober-Roden kam?“ Eine Nachbarin will ihn gesehen haben. Doch im Gegensatz zu anderen Taten hat er damals jede Beteiligung an dem Doppelmord abgestritten.
Quelle: http://www.op-online.de/nachrichten/frankfurt-rhein-main/skandal-bringt-mysterioese-taten-erinnerung-113226.html

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