#1

16.01.1976 FF1 (Offenburg) Mord an Carmen F

in Filmfälle 05.08.2008 13:56
von uschi • 132 Beiträge

Hallo,

Wahrscheinlich gibt es zu o.g. Fall ein update:Quelle ist dieser Artikel

"...der heute 61 Jahre alte Bodein habe 1975 ein Mädchen aus Deutschland grausam verstümmelt und die Leiche in einen Bach geworfen...."

auch der regionale Bezug passt..

lg uschi


zuletzt bearbeitet 15.12.2013 01:03 | nach oben springen

#2

16.1.1976 FF1 (Offenburg) Fautenbachbrücke (Mord an Carmen F.)

in Filmfälle 10.02.2009 06:00
von bdvogel (gelöscht)
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Dazu zwei kurze Notizen aus der "Badischen Zeitung" vom letzten Jahr (für die erste Notiz hab ich mir blöderweise das Datum nicht notiert):

BADISCHE ZEITUNG [Sommer] 2008
27. April 1975: Die tote Frau im Fautenbach

Kurz vor ihrem 17. Geburtstag wird Carmen Fuchs Opfer eines Gewaltverbrechens. Sie wird am Sonntag, 27. April 1975, von Passanten im Fautenbach entdeckt. Ihr Hals weist Würgemale auf, doch daran ist die junge Frau nicht gestorben. Sie ist ertrunken. Freitagnacht war Carmen Fuchs von einer Veranstaltung der Gewerkschaftsjugend in Bühl-Stadt per Anhalterin unterwegs nach Hause.
Doch dort kommt sie nicht an. Der Verdacht gegen zwei Männer lässt sich nicht erhärten. Die Ausstrahlung in der ZDF-Sendung »XY ungelöst« bringt zwar jede Menge Hinweise, aber nicht den entscheidenden. »Aber wir sind dabei, die Kleidung und am Tatort gefundene Zigarettenkippen auf DNA-Spuren zu untersuchen.«

++++

Artikel zum Fall aus der "Badischen Zeitung" vom 6. August 2008:
Der Fall Carmen Fuchs: Neue Spur zum Mörder?

++++

BADISCHE ZEITUNG vom 28.8.2008

Mordfall Carmen Fuchs: Keine DNA an Kleidern des Opfers

Vor 33 Jahren ist Carmen Fuchs in der Ortenau ermordet worden. Zuletzt hofften die Ermittler nun, mit neuer Technik DNA-Spuren sichern zu können. Das ist bis jetzt nicht gelungen. Doch die Untersuchungen laufen weiter, um die Tat von 1975 zu klären.

Der Mord an Carmen Fuchs, die vor 33 Jahren tot bei Achern gefunden wurde, ist weiter ungeklärt. Die Hoffnung der Ermittler, mit neuer Kriminaltechnik eine genetische Spur des Täters zu finden, hat sich zunächst nicht erfüllt. "Wir haben keine Fremd-DNA an der Kleidung des Opfers gefunden", sagte Gerold Müller, Sprecher der Polizeidirektion Offenburg, am Dienstag auf BZ-Anfrage. Dennoch dauert das Ermittlungsverfahren an, sagte Lutz Niemann von der zuständigen Staatsanwaltschaft Baden-Baden. Weil es im Fall Carmen Fuchs Ähnlichkeiten zu den Taten von Pierre Bodein gibt, war der verurteilte elsässische Mädchenmörder vernommen worden. Wie die 16-Jährige waren die Opfer des 60-Jährigen an Bächen gefunden worden. Bodein hat die Tat bestritten. Die Ermittler werten Niemann zufolge derzeit alle übrigen Spuren von 1975 noch einmal aus: "Es gibt noch Ansätze."


Zu dem von der BZ erwähnten Pierre Bodein dieser Artikel hier aus SPIEGEL-Online vom 5.8.2008 (mit Erwähnung des FF):
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,570151,00.html

Der im dortigen Artikel erwähnte Berufungsprozeß gegen Bodein endete im Oktober 2008 mit einer erneuten Verurteilung zur Höchststrafe, wie der "Figaro" berichtet:
http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2008/10/02/01016-20081002ARTFIG00687-pierre-bodein-condamne-a-la-peine-maximale-.php

Letzteres nur zur Abrundung dieser "Nebenspur" - nach jetzigem Stand kann Bodein dann offenbar keine Verantwortung für den Fautenbachmord von 1975 nachgewiesen werden.

Bernhard.
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#3

RE: 16.1.1976 FF1 (Offenburg) Fautenbachbrücke (Mord an Carmen F.)

in Filmfälle 02.11.2017 00:16
von Heimo • 1.534 Beiträge

Wie Bernhard poste ich hier den kompletten Text neben der Verlinkung (http://www.badische-zeitung.de/ortenaukr...--71282017.html)


Es ist der Abend des 25. April 1975, ein Freitag. Carmen Fuchs besucht eine Diskussionsveranstaltung in Bühl (Stadt). In der Nacht macht sie sich auf den Nachhauseweg nach Kappelrodeck. Das ist nicht ganz so einfach, hat sie doch noch gar kein Auto. Und auch keinen Führerschein. Sie ist erst 16 Jahre alt. Sie findet jemanden, das hat die Polizei hernach recherchiert, der sie bis Achern mitnimmt und dort absetzt.


Die wenigen Kilometer bis in ihren Heimatort will sie offenbar trampen, doch in Kappelrodeck kommt sie nie an. Am übernächsten Tag, dem Sonntag, 27. April 1975, wird sie morgens von einem Spaziergänger auf Gemarkung Oberachern entdeckt. Die Leiche liegt in einem kleinen Bach, dem Fautenbach. Das junge Mädchen ist ertrunken, allerdings zeigten Würgemale am Hals, dass sie in die Hände eines Gewalttäters gefallen war. Die Kriminalpolizei macht sich an die Arbeit, sucht nach Zeugen, die Carmen Fuchs beim Trampen gesehen haben oder denen eine blutverschmierte Person oder ein Auto beim Fautenbach aufgefallen war. Die Staatsanwaltschaft setzt eine Belohnung von 2000 Mark aus.

Der ersehnte Durchbruch und die Festnahme des Mörders aber bleiben aus. Der Fall schafft es am 16. Januar 1976 als "Fautenbachmord" auch in die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY… ungelöst".

Die erhofften Hinweise wollen sich aber auch über diese Schiene nicht einstellen. Und dennoch lassen die Ermittler bei der Kripo nicht locker, auch nicht nach Jahrzehnten. Der ungelöste Fall Carmen Fuchs gehört zum Zuständigkeitsbereich von Hans-Jürgen Klinger, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Dezernats 1.1., bei dem auch Gewaltverbrechen angesiedelt sind. Klinger ist ein Ermittler mit Jahrzehnte langer Berufserfahrung, der aus dem Stegreif detailreich Fälle schildern kann, die bereits zig Jahre zurückliegen und in der Zwischenzeit von vielen, vielen weiteren Fällen überlagert wurden.

Klinger stößt 2004 auf mehrere Verbrechen, die im Elsass von einem gewissen Pierre Bodein verübt wurden und starke Parallelen zum Fall Carmen Fuchs aufweisen. "Die Verletzungsmuster waren bei allen Fällen gleich, es wurden auch Messer eingesetzt, und die von ihm bei Valff und Obernai im Elsass ermordeten Mädchen und Frauen wurden ebenfalls alle in einem fließenden Gewässer abgelegt", erinnert sich Klinger noch gut.

Und noch etwas fiel ihm damals auf: Bodein, der viele Jahrzehnte seines Lebens in Gefängnissen und geschlossenen Psychiatrien verbracht hat, war zu dem Zeitpunkt, da Carmen Fuchs ums Leben kam, auf freiem Fuß, "außerdem hatte er ein Auto und er hatte Bezüge zu Deutschland". Bodein – 1975 genau 28 Jahre alt – war 2007 für die drei Bluttaten zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht war überzeugt, dass er für den Tod zweier Mädchen im Alter von elf und 14 Jahren wie auch für den einer 38-jährigen Frau verantwortlich ist. Alle drei waren tot an Bächen gefunden worden – wie Carmen Fuchs. "Pierrot le Fou", der Verrückte, wurde er im Elsass genannt. Vor Gericht beteuerte er zwar seine Unschuld, doch das Gericht in Straßburg glaubte ihm nicht.

Schon bald nach den Taten wandte sich Klinger an die für den Raum Achern zuständige Staatsanwaltschaft Baden-Baden und traf beim damaligen stellvertretenden Behördenleiter, dem heutigen Chef der Staatsanwaltschaft Offenburg, Herwig Schäfer, auf offene Ohren: Über ein Rechtshilfeersuchen an die französischen Ermittlungsbehörden in Paris wurde es möglich, dass Klinger den in Straßburg einsitzenden Bodein im Beisein eines Dolmetschers verhören durfte.

Doch Klinger kommt nicht zum erhofften Ziel: Bodein weist jede Verantwortung am Tod von Carmen Fuchs weit von sich. Das Bauchgefühl und die verschiedenen Tatparallelen sagen Klinger aber: "Der war es!" Doch es gibt keine endgültigen Beweise, so dass der Mordfall Carmen Fuchs auch nach 38 Jahren auf die Aufklärung wartet.

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