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Kurt Grimms Leidenschaft für Pferde ist bekannt und manifestierte sich regelmäßig in den Filmfällen; aber auch Brände inszenierte er durchschnittlich einmal pro Jahr - voller Akribie und Liebe zum Detail. Diesen Bereich der Arbeit Kurt Grimms zu würdigen, das ist das Ziel dieses Beitrags. Aus 31 Jahren Regiearbeit Kurt Grimms für Aktenzeichen XY habe ich ohne Anspruch auf Vollständigkeit 33 Brandszenen (plus eine abschließende von 1998, die nicht Kurt Grimm gedreht hat, sondern Susanne Aernecke) zusammengetragen und kommentiert, der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf dem Kriminalfall, sondern auf der filmischen Umsetzung. Vieles aus den Kommentaren gilt sicher auch ganz im Allgemeinen für Grimms Regiestil, aber es lässt sich an den Brand-Inszenierungen besonders augenfällig zeigen, wie ich finde. Für Ergänzungen bin ich dankbar.
006 - 07.06.1968 - Mord an dem Solinger Verleger Dr. Bernhard B. bei Wuppertal
010 - 25.10.1968 - Überfall auf Geldboten in einem Kaufhaus-Parkhaus in Frankfurt/M.
013 - 24.01.1969 - Vermisstenfall Josef und Inger G. aus Mannheim
024 - 06.03.1970 - Einbruchserie bei Linz
027 - 19.06.1970 - Mord an Nürnberger (Gelegenheits-)Prostituierter Heiderose "Heidi" B. bei Ulm
038 - 02.07.1971 - Brandstiftung nach Büro-Einbruch in Stuttgart
039 - 20.08.1971 - Unbekannte Brandleiche in der Schachernalmhütte
052 - 15.12.1972 - In Südfrankreich vermisster Schweizer Student Christoph K.
062 - 14.12.1973 - Mord an homosexuellem Bankangestellten Heinrich S. in Zürich
064 - 08.03.1974 - Mord an Papierfabrik-Arbeiter Dietrich L. in Delmenhorst
082 - 05.12.1975 - Tödlicher Verkehrsunfall mit Pferden auf der Autobahn bei Lörrach (falscher Carré d'As)
087 - 04.06.1976 - Mord an dem Postbeamten Johann B. in Niederösterreich
091 - 05.11.1976 - Unbekannte Tote in der Eifel (Gudrun H.)
Die folgenden Fälle befinden sich auf Seite 2 dieses Threads:
115 - 04.05.1979 - Unbekannte Tote auf einem Schuttplatz bei Augsburg
116 - 01.06.1979 - Mord an Schweizer kaufmännischer Angestellter Luciana F. in Südfrankreich
128 - 05.09.1980 - Unbekannte Tote bei Kaiserslautern
139 - 16.10.1981 - Mord an Sabine B. und Liane Magdalena H. bei Stuttgart
141 - 11.12.1981 - Unbekannter Toter bei Waltrop
144 - 23.04.1982 - Brandstiftung in italienischen Gaststätten in Niedersachsen
162 - 13.01.1984 - Mord an Unbekanntem bei Innsbruck - Vorgetäuschter Tod des Dietmar R.
168 - 07.09.1984 - Mord an 15-jähriger Schülerin Marlitt W. in Frankfurt/Main
172 - 11.01.1985 - Brandanschlag auf Produktionsbetrieb für Münzprüfgeräte in Buxtehude
184 - 11.04.1986 - Vermisster Bordell-Besitzer Heinz W. aus Saarbrücken
193 - 06.02.1987 - Mord an Polizei-Schreibkraft Marianne H. bei Schweinfurt
Die restlichen Fälle sind auf Seite 4 dieses Threads zu finden:
205 - 06.05.1988 - Mord an Kaffeefahrten-Moderator Gustav R. bei Verden
206 - 03.06.1988 - Mord an Markthändlerin Inge S. in Hamburg
222 - 12.01.1990 - Mord an Metzger und Hauswart Josef B. bei Pfäffikon
240 - 08.11.1991 - Brandanschläge auf Lkws einer Münchener Spedition
251 - 04.12.1992 - Mord an Rentnerin Johanna K. in Nürnberg
276 - 02.06.1995 - Mord an Schwimmmeister-Gehilfin Jeanette G. bei Kiel
283 - 23.02.1996 - Mord an pensioniertem Arzt Dr. Peter L. in Hamburg
288 - 23.08.1996 - Brandstiftung an Scheune eines Antiquitätenhändlers in Pforzheim
300 - 24.10.1997 - Mord an niederländischem Rentner-Ehepaar Truus und Harry L. bei Traunstein
305 - 08.05.1998 - Mord an Büro-Aushilfe Kerstin J. in Paderborn
Sendung Nr. 6 - 07.06.1968 - Mord an dem Solinger Verleger Dr. Bernhard B. bei Wuppertal
Der erste Brand - gleichzeitig der erste geklärte XY-Mord: Der besorgte Sohn des Opfers kommt am Abend des 20. März 1968 an dessen Wochenendhaus an, zunächst verrät nur Qualm, der aus dem Holzhaus dringt, das Feuer. In dem Moment, als der Sohn das Haus betreten will, setzen die bis dahin treibenden Bläser aus, der Rest der Szene kommt ohne Musik aus. Den Blick auf die Flammen geben erst der Sohn und ein Nachbar frei, die mit Äxten eine Wand einschlagen. Wolfgang Grönebaums Sprechertext betont die bedrohliche Ungewissheit der Situation: "Ungewollt führen sie dem Schwelbrand im Innern des Hauses damit neue Luft zu, prasselnd greift das Feuer um sich." Sehr eindringlich wirkt auch die Verzweiflung des Sohnes vor dem Hintergrund des inzwischen lichterloh brennenden Hauses, in dem sich nach Auskunft der Feuerwehr niemand befindet. In Parallelmontage sind zwischen den Brandszenen die Stationen der Flucht des Täters eingefügt. In diesen Sequenzen sorgt Grimm übrigens für comic relief: Beide ordentlich angeprollten Taxifahrer-Prototypen sprechen breitestes Rheinisch. Während der Löscharbeiten entdeckt ein Schaulustiger schließlich außerhalb des Hauses den erschlagenen Dr. B.
Kurz nach der Sendung wurde der Täter gefasst; sein Vater hatte ihn aufgrund der geraubten Uhr des Dr. B. erkannt und angezeigt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurde diese Auflösung bis zum Tode des Vaters stets abgeändert dargestellt: Der Tippgeber wurde als Freund des Täters bezeichnet.
Sendung Nr. 10 - 25.10.1968 - Überfall auf Geldboten in einem Kaufhaus-Parkhaus in Frankfurt/M.
Am Vormittag des 11. Dezember 1967 stellt der Chauffeur zweier Bankangestellter ein Fahrzeug im Parkhaus eines Frankfurter Kaufhauses ab. Ach, was für ein Fahrzeug! Ein heller Mercedes mit Heckflossen, wenn mich nicht alles täuscht, aus der Baureihe W 110, produziert von 1961 bis 1968. Ein weiteres, aber ungleich umstritteneres zeittypisches Kulturobjekt gerät im Laufe des Filmes mehrfach ins Bild: Die durchbrochenen Beton-Außenwände des Parkhauses sind ein schönes Beispiel für den seinerzeit in voller Blüte gestanden habenden Brutalismus in der Architektur (In England wird gerade heftig diskutiert, wie mit Gebäuden aus jener Zeit zu verfahren sei, immerhin hat es die Preston Bus Station einmal in eine Anthologie namens "Boring Postcards" geschafft - sollte man so etwas einfach abreißen?).
Die Kamera folgt den beiden Geldkurieren, die die Einnahmen des Vortages abholen, auf ihrem Weg durch den Verbindungsgang zwischen Parkhaus und Kaufhaus und bleibt dabei an einem warnenden Plakat hängen: "Mach' die Augen auf: Ladendiebe sind unterwegs!", daneben prangen die illustrierten Bedien-Hinweise für einen Feuerlöscher (!). Die zwei gehen zur Hauptkasse und machen sich mit 300.000 DM im Handgepäck auf den Rückweg. Im Parkhaus stürzen vier Maskierte aus einem VW-Bus, einer der Geldboten kann, obwohl auf ihn geschossen wird, entkommen, der andere wird ebenso niedergeschlagen wie der Fahrer, und ein silberner Koffer wechselt den Besitzer. In klassischer Parallelmontage folgt ein Wettrennen zum Ausgang: Der flüchtende Geldbote eilt die Feuertreppe hinab, der VW-Bus legt sich reifenquietschend in die Parkhaus-Kurven. Am Ausgang ist den Tätern der Fluchtweg versperrt, da der Bote schneller war und der alarmierte Parkhauswächter mittlerweile die Schranke geschlossen hat (Parkgebühr übrigens immerhin 2 DM). Daher setzen sie ihre Flucht zu Fuß fort, nicht ohne vorher den VW in Brand zu setzen. Das Bedrohungspotenzial, das von einem brennenden Fahrzeug in einem Parkhaus ausgeht, wird filmisch leider ein wenig vernachlässigt: ein paar Flammen, ein wenig Rauch, eine heulende Sirene, panische Schreie der umherirrenden Augenzeugen, und dann wird auch schon zur Kriminaltechnik übergeblendet.
Nach mehr als zwei Wochen hat deren Kleinarbeit Erfolg; hinter einem Fernschreiber schmückt Wolfgang Grönebaums mächtiger Schatten eine kahle Bürowand, und zupackend darf der von ihm dargestellte Kripo-Beamte verkünden: "Ich glaube, jetzt wird's heiß" und "Freunde, jetzt gibt's Arbeit", denn der Weg des VW-Busses kann mit Hilfe des Herstellers nachvollzogen werden. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, Grönebaum muss nämlich den Etappenhasen geben, zunächst geht es zum Autohändler, dann zu dem Teppichgeschäft, an das der Händler den VW verkauft hat, der aber nach einem Unfall bereits weiterveräußert wurde, und zwar an eine Werkstatt. Spätestens bei dieser dritten Station ist der anfängliche Tatendrang mürrischer Routine gewichen, aber endlich gibt es eine konkrete Spur: Auch die Werkstatt hat den Wagen inzwischen verkauft, und sie hat Namen und Anschrift des Käufers. Erneut ergreift Dynamik die Sonderkommission "Parkhaus", Waffen und Handschellen werden eingesteckt, doch die Ermittler erleben eine Enttäuschung: Der vom Böses im Schilde führenden Käufer angegebene Name führt zu einem Möbelgeschäft, dessen Inhaber zwar von verdachterregend schleimiger Auskunftsfreude ist, aber weder mit dem Kauf des Wagens noch mit dem Überfall zu tun hat.
Die Fragen im Studio beziehen sich auf den VW-Bus, auf den Käufer, von dem es sogar ein Phantomfoto gibt, und auf eine Frau, die in einem Darmstädter Café eine aus dem Überfall stammende Geldbanderole verloren hat, doch all das scheint nicht zielführend gewesen zu sein: Über eine Klärung ist nichts bekannt.
Sendung Nr. 13 - 24.01.1969 - Vermisstenfall Josef und Inger G. aus Mannheim
Das Auto eines Vermissten geht in Flammen auf - und der Vermisste ist dabei: Bei einer nächtlichen Autofahrt durch heftigen Regen kommt am 10. Mai 1965 gegen 2.40 Uhr ein blauer Opel Kapitän bei Heidelberg von der Fahrbahn ab und beginnt zu brennen. Der Fahrer bleibt außerordentlich gelassen und nimmt aus dem brennenden Kofferraum eine Aktentasche an sich. Eine Streife der Autobahnpolizei, die kurz zuvor von dem Fahrzeug überholt worden war, ist kurz nach dem Unfall vor Ort, muss eigene Löschversuche allerdings wegen der Heftigkeit des Brandes abbrechen und alarmiert die Feuerwehr. Nach seinem Namen gefragt, antwortet der Fahrer in Manier eines bekannten britischen Agenten, auf den Eduard Zimmermann bereits in seiner Einleitung angespielt hat: "G., Josef G.", was ebenso komische wie bedrohliche Wirkung hat. Den Beamten ist nicht bekannt, dass der Bank-Prokurist Josef G. und seine Frau Inger seit einer Woche vermisst werden.
Josef G. wurde etwa ein dreiviertel Jahr später, am 28. März 1966, in Bregenz tot aus dem Bodensee geborgen, seine Ehefrau blieb vermisst, die Hintergründe sind ungeklärt.
Die Szene bezieht ihre Wirkung nicht aus dem Feuer allein, sondern bereits aus der Unheil verheißenden Regenfahrt und der mysteriösen Darstellung des Josef G.: Nach dem Unfall ist er nur schemenhaft und von hinten zu sehen, auch während seiner betont abgeklärten Antworten bleibt sein Gesicht unsichtbar, stattdessen sieht man den befragenden Polizisten. Beim Gang zum Streifenwagen sind nur seine Füße im Bild, und erst bei der agentenhaften Namens-Verkündung sieht der Zuschauer sein Gesicht - es folgt ein rabiater, beängstigender Zoom auf G.s unbewegtes Antlitz, und ein jazziger Schlagzeug-Besen setzt ein...
Link zum Filmfall-Thread: thread/?thread__start=1&thread__mid=391684480
Sendung Nr. 24 - 06.03.1970 - Einbruchserie bei Linz
Ein Beginn wie im Western: Ein Stillleben aus landwirtschaftlichem Gerät, Backsteinwand, hölzernen Balken und einem wohlüberlegt drapierten Wagenrad eröffnet den Film. Nein, doch kein Stillleben, denn aus dem Off schrappt sich eine Handsäge in des Zuschauers Gehörgang. Die Kamera spürt dem Geräusch nach, eine waagerecht gehaltene Holzleiter kommt ins Bild, die Kamera gleitet an ihr entlang, bis ein Dunkelmann sichtbar wird, der die Leiter kürzt. Was wie ein Western begonnen hat, geht konsequent wie ein Western weiter, nur dass die Telegrafendrähte nicht zerschossen werden, sondern durchgekniffen: Der Dunkelmann lehnt die Leiter an den Mast, nutzt anschließend die fest montierten Steigeisen und legt an diesem 21. Juni 1967 in Hinzenbach bei Linz kurz nach Mitternacht die Telefonleitungen lahm. Genüsslich wird jeder einzelne Knipser des Mannes auf dem Mast in Bild und Ton festgehalten.
Auch der dritte und letzte Teil der Vorbereitungshandlungen bleibt eines Western würdig: Der Mann verschanzt sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite und zaubert mit zahlreichen Schüssen aus einem mit Zielfernrohr und Schalldämpfer versehenen Gewehr ein kreisrundes Loch in die Fensterscheibe einer Bank, wobei wir beim ersten Schuss sogar einen Blick durch das Fadenkreuz werfen dürfen. All diese Tätigkeiten gehen nahezu lautlos vonstatten, bis hierhin verzichtet Kurt Grimm auch auf Musik; die Szenerie ist bestimmt von den Geräuschen der Tat: die Säge, die Zange, das Durchladen des Gewehrs, die leisen Schüsse. Erst mit dem Ende der Vorbereitungen kommt die Musik zu ihrem Recht, und in Wolfgang Grönebaums Sprechertext schwingt Bewunderung für die planvolle Tatausführung mit: "Die Schüsse waren kaum vernehmbar. Niemand hat etwas gehört. Alles bleibt still." Detailverliebt geht es weiter, der Täter lehnt die Leiter an die Hauswand, drückt behutsam und nur ein leises Knistern verursachend die Glasreste aus der Scheibe und stellt einen Blumenkasten vom Fensterbrett auf den Boden, lange verharrt der Blick danach auf dem abgestellten Kasten. Ein vorsichtiger Griff durch das Loch zum Fenstergriff und der Weg ist frei, der Täter transportiert eine Schweißausrüstung in die Bank, vergisst selbstredend auch nicht, die Leiter ins Innere der Bank zu heben, und macht sich ans Werk - natürlich liebevoll dokumentiert, von der zischenden Flamme des Schweißbrenners über die am Boden liegenden Gasflaschen und Schläuche bis zum Funkenflug am Tresor und dem hinter einer Schutzbrille verborgenen Antlitz des Täters, unterstützt von einem ehrfürchtigen Kommentar: "Der Mann ist kein Anfänger." Retrospektiv werden die Stationen der Tat noch ein weiteres Mal zelebriert: Durch das zerschossene Fenster sind ein paar Funken wahrnehmbar, es folgt der Schnitt auf die gekappten Telefondrähte. "Niemand stört den Mann bei seiner Arbeit. Am frühen Morgen ist er am Ziel." Beachtenswert die Wortwahl: Es hätte auch "Tat" statt "Arbeit" lauten können; beachtenswert auch die Betonung der Zeitintensität der Arbeit. Man könnte rufen: Skandal, da wird ja ein Verbrechen glorifiziert (visuell sowieso, und ein wenig auch inhaltlich; das positive Vokabular, mit dem Tat und Täter charakterisiert werden, enthält die Worte "zielsicher", "gelassen" und "sorgfältig"), vielleicht sollte man die Sendung verbieten! 200.000 Schilling verschwinden in der Aktentasche des Mannes, und selbst sein kontrollierter Rückzug wird bis zum Letzten ausgekostet; als er die Bank endlich verlassen hat, endet diese Hymne für einen Handwerker mit einem Schwenk auf das gekonnt in den Tresor gebrannte Loch.
Am 7. März 1968 geht die Serie im benachbarten Eferding weiter, diesmal ist der Mann nicht alleine tätig, sondern als Teil einer größeren Bande, die aus einem Lagerhaus einen zwölf Zentner schweren Tresor abtransportiert. "Diesmal arbeiten die Männer aber nicht leise genug", hört man da Bedauern in Grönebaums Stimme? Der Lagerverwalter erwacht und nimmt die Verfolgung auf. Als die Täter das bemerken, reagieren sie so, wie der Zuschauer es erwarten sollte, nämlich intelligent statt gewalttätig: Hinter einer Kurve schalten sie das Licht ihres Kleintransporters aus und biegen in einen Waldweg ein. "Alois E. verliert die Spur der Täter", und man möchte den Text ergänzen: Was für alle Beteiligten das Beste sein dürfte.
Die Männer laden den Tresor in ein anderes Fahrzeug um und sprengen den gestohlenen Fluchtwagen: Ratschend wird die Zündschnur entflammt, die Täter verschwinden zügig hinter Strauchwerk und in einer Bodenmulde, ein kurzes Weilchen sieht man die Lunte noch glimmen, gefolgt von einer heftigen Explosion, die das gesamte Fahrerhaus des Pritschenwagens absprengt und im dunklen Wald ein knisterndes Feuer entzündet, auf das die Kamera langsam hinzoomt, die Reste des Wagens stehen ebenso in Flammen wie Teile seiner Umgebung.
Was noch bleibt, ist die versuchte Wiederholung der Tat in Hinzenbach, diesmal in der Nacht zum 11. März 1968. Einleitend werden die reparierten Schäden aufgelistet: ein neuer Tresor, eine neue Scheibe, neue Telefondrähte, aber immer noch dieselbe Leiter. In filmischer Kurzfassung folgt Hinzenbach reloaded: Erneut wird die Leiter gekürzt (Warum ein zweites Mal? Keine Ahnung, vielleicht weil es beim ersten Mal so schön war?), die Telefonleitungen werden gekappt, die Scheibe wird durchschossen, doch da schleicht sich in den Sprechertext ein Fehler: "Er findet alles so vor wie beim ersten Einbruch", was nicht stimmt, denn den Blumenkasten hatte die Bank freundlicherweise entfernt, schließlich soll es beim Tragen von Blumenkästen schon zu Bandscheibenvorfällen gekommen sein und außerdem ist jetzt März und nicht Juni. Und etwas noch Wichtigeres ist anders: Der neue Mieter über der Bank hat einen leichten Schlaf, sieht aus dem Fenster zwar zunächst nichts Verdächtiges, dafür aber zwei Bekannte bei einem Spaziergang. Da Dialekt und Komik bislang zu kurz gekommen sind, spricht er sie an: "Hey, Wischi-Buam, seid's ihr des?" (Zumindest verstehe ich immer "Wischi", kann auch "Fischi" oder etwas phonetisch Ähnliches sein). Aufgefordert, nach dem Rechten zu sehen, staunt die Landjugend: "Ui, do is jo in der Bank a Fenster offe." Dem uns mittlerweile längst ans Herz gewachsenen Schränker bleibt der rustikale Aufruhr nicht verborgen, er flüchtet durch das Fenster und entschwindet in der Nacht, muss allerdings seine Ausrüstung zurücklassen.
Rittmeister Scherleitner gibt sich im Studio Wien neben Teddy Podgorski zwar alle Mühe, jedes Wort einzeln auszusprechen, damit er auch ja keins vergisst oder zu schnell fertig wird, aber Mühe allein genügt eben nicht: Dass die österreichische Polizei eher selten jemanden fängt, solange nicht Kottan ermittelt, davon bildet auch dieser Fall keine Ausnahme. In der Sendung vom 11. September 1970 wird die Serie im dritten Filmfall aufgegriffen, nach einem Bankeinbruch in Franken konnte ein aus Österreich stammender Täter festgenommen werden, der aber einige Monate später mit Hilfe dreier Komplizen floh, von denen zwei zum Zeitpunkt der Sendung bereits gefasst waren, nach dem dritten sowie nach dem Befreiten wurde gefahndet. Die Polizei vermutete Zusammenhänge mit der Einbruchserie in Österreich.
Sendung Nr. 27 - 19.06.1970 - Mord an Nürnberger (Gelegenheits-)Prostituierter Heiderose "Heidi" B. bei Ulm
Die erste brennende Leiche - und schon wieder comic relief: Eine Mitfahrerin eines Autos, dessen vier Insassen sich am 28. Februar 1970 kurz nach Mitternacht bei Ulm auf der Rückfahrt "von einer landwirtschaftlichen Veranstaltung" befinden, nimmt auf einem flachen Feld, über das ein heftiger (und sehr gut zu hörender) Sturm fegt, ein Feuer wahr. Ihre Sitznachbarin weist die Wahrnehmung in ortsüblichem Dialekt mit zwei logisch unschlagbaren Argumenten zurück: "Ah, was soll da denn brenne, bei dem Wind?" und "Noi, do isch nur e Licht beim Hannes". Das Auto entfernt sich, der Sturm heult, der Besen streichelt wieder das Schlagzeug, dazu perlt ein Piano, und der kleine, schwache Lichtschein im Zentrum des Bildschirms kommt langsam näher. Die Musik verbindet diese Szene mit der nächsten, denn nach einem harten Schnitt folgt eine Leichenauffindung aus dem Lehrbuch: Ein Bauer mit Hund will am nächsten Morgen nach seinen Rüben sehen, der Hund schlägt an und erklimmt einen Erdwall; bedächtig folgt ihm die subjektive Kamera aus der Sicht des Bauern und gibt diesem und dem Zuschauer endlich den Blick auf die halb verkohlte Leiche frei.
Das Ende des Filmfalles reicht die Verbrennung nach: Ein repräsentatives Auto (Opel Kapitän, Admiral oder Diplomat) rollt in der Nacht zum 28. Februar 1970 langsam auf das Feld bei Ulm, der Mörder trägt die Leiche von Heiderose B., die in eine Wolldecke gewickelt ist, aus der lediglich die nackten Füße herausragen, aus dem Kofferraum und schleift sie zum späteren Fundort. Von der gleichen akustischen Untermalung begleitet wie die Eingangssequenz mit den vier Landbewohnern (Sturm, Becken, Piano), übergießt der Täter die Leiche mit Benzin und zündet sie an. Grimm lässt das Feuer auf der gelegten Spur zur Leiche züngeln, dann hört man noch den Motor des Fahrzeugs starten.
Kleines Zwischenfazit nach drei Bränden: Das Grundmuster ist gelegt; brennen kann ein Gebäude, ein Fahrzeug, ein Mensch oder eine Kombination daraus; davon wird es nur wenige Abweichungen geben (Lagerfeuer oder Vernichtung von Textilien). In unmittelbarer Umgebung des Grauens gehört auch eine kleine komische Ablenkung dazu, gerne in Form von Lokalkolorit. Die Musik ist eher sparsam akzentuierend als dramatisierend. Und natürlich legt Kurt Grimm Wert auf Aufbau: Selten wird mit der Katastrophe begonnen werden, sie benötigt Vorboten zur vollen Entfaltung - Qualm, Unheimliches aus dem Bereich Wetter oder auch Vorbereitungshandlungen des Täters.
Link zum Filmfall-Thread: thread/?thread__mid=678139814
Sendung Nr. 38 - 02.07.1971 - Brandstiftung nach Büro-Einbruch in Stuttgart
Genau dieser sorgfältige Aufbau der Bedrohung ist das zentrale Merkmal des vierten Feuers. Am Abend des 9. Oktober 1970 beginnt es harmlos: Ein von Schlaflosigkeit geplagter Stuttgarter Kaufmann wundert sich über einen Lichtschein im Erdgeschoss des gegenüberliegenden Hauses, in dem ein Baustatik-Professor sein Büro eingerichtet hat. Seine nicht untypische Reaktion: "Sowas, jetzt schaffe die scho bis morgens um drei." In der nächsten Einstellung ist die Kamera bereits im Inneren des Büros, wo die Flammen zu sehen und knisternd zu hören sind. Wir sehen brennende Akten und wehende Gardinen, kontrastierend werden danach die in den beiden Stockwerken über dem Büro friedlich schlafenden Personen gezeigt: Der Professor und seine Ehefrau sowie die beiden erwachsenen Söhne des Ehepaares. Zerspringende Scheiben wecken die Schlafenden und das Drama spitzt sich schrittweise zu: Das ausgefallene Telefon verhindert die Alarmierung der Feuerwehr, der anschließende Stromausfall erschwert die Orientierung. Der Professor greift zum verkehrten Schlüsselbund, kann daher das Haus nicht verlassen und bricht im Flur zusammen. Über eine Leiter, die der schlaflose Nachbar inzwischen geholt hat, können die Frau und die Söhne den Flammen entkommen und mit Hilfe zweier zufällig vorbeigekommener Streifenpolizisten den Professor mit einer Rauchvergiftung und schweren Brandverletzungen aus dem Haus retten. Dann macht sich Kurt Grimm erstmals daran, die Arbeit der Feuerwehr näher zu präsentieren: Schläuche werden ausgerollt, Ventile geöffnet; präzise, schnell, aber unhektisch wird gelöscht. Auf dieses Element der Darstellung wird er später immer wieder zurückgreifen.
Sendung Nr. 39 - 20.08.1971 - Unbekannte Brandleiche in der Schachernalmhütte
Zunächst wird die Schachernalmhütte bei Mittersill im Bundesland Salzburg vorgestellt, die in der Nacht zum 22. April 1971 im Dunkeln liegt, aber im Inneren bereits einen Lichtschein ahnen lässt, der, untermalt von einem der Tageszeit angemessenen, dezent klagenden Saxophon, nichts Gutes verspricht. Nachdem einige Autofahrer auf ihrem Weg in den Felbertauerntunnel die Hütte achtlos passiert haben, wird ein Zeitungsfahrer gegen 2 Uhr früh misstrauisch. Der Zuschauer kann Beunruhigung, aber auch Unsicherheit des Zeugen nachempfinden, denn die Kamera wackelt und ein entgegenkommender Lkw nimmt uns genauso die Sicht wie dem Fahrer. An der nahegelegenen Mautstelle meldet er seine Beobachtung. Mit der Bemerkung: "Jo, do legst di nieder" nimmt der Mautbeamte, der sich auf den Weg gemacht hat, den Verdacht zu überprüfen, zur Kenntnis, dass die Hütte inzwischen in Flammen steht. Während der Löscharbeiten sind schattenrissartige Feuerwehrmänner, herabfallende brennende Balken und im prasselnden Feuer krachend einstürzende Wände zu sehen und zu hören. Einer der eingetroffenen Gendarmerie-Beamten zündet sich sinnigerweise erst einmal eine Zigarette an, da das Ende der Löscharbeiten abzuwarten ist. Als die Feuerwehr im Morgengrauen ihre Arbeit getan hat, würdigt dieser Beamte deren Werk mit der mürrischen Frage: "Warum hobt's denn so lang braucht - für die poar Bräätter?" Schließlich liefert Wolfgang Grönebaums Sprechertext noch ein Beispiel alpenländischen Gleichmuts: "Eine abgebrannte Almhütte ist kein Anlass zu übertriebenen Aktionen."
So vergeht dann bis zum Auffinden der Leiche auch reichlich Zeit: Die beiden mit etwas Wohlwollen als "schlicht" zu bezeichnenden Gendarmen finden erst eine Armbanduhr, dann eine frische Blutspur und eine überzeugende Erklärung: "Da hot ein Wilderer sein Reh, oder wos er holt g'hobt hot, niedergelegt, und dobei hot er wohrscheinlich die Ormbonduhr runtergegeben [?] und donn hot er in der Hüttn a Feuer g'mocht und hot net aufposst. Und wie der Schuppen ong'fange hot zu brennen, is er davong'laufe." Immerhin hat sein Kollege so seine Zweifel ("Na ja, i woaß net, die Geschichte klingt irgendwie net gut"), und auch die Gerichtsmedizin kann die hausgemachte Wilderer-Theorie beklagenswerterweise nicht bestätigen, sodass nach der Feststellung, es handele sich eindeutig um Menschenblut, die verkohlten Reste der Hütte mit Erfolg durchsucht werden: Eine Brandleiche wird gefunden.
Die Ermittlungen führten zu der Vermutung, dass es sich bei dem Toten um den 20-jährigen Gerhard W. aus München handelte, der wegen Ausstiegsplänen aus einer homosexuellen Drogenhändler-Bande getötet wurde (Spezialisten gibt es!). Es gab Verdächtige, die wegen eines ähnlichen Verbrechens sogar verurteilt wurden, nicht aber im Fall Gerhard W.
Kurt Tozzer und Günther Kallinger schreiben in "Spurlos - Die spektakulärsten Vermissten-Fälle der Interpol" (2003, S. 159-161), dass die Leiche seit 1978 im Kriminalmuseum Schloss Scharnstein in Oberösterreich zur Schau gestellt wird! 2001 wurde mit Hilfe einer DNA-Analyse versucht, die Identität doch noch eindeutig zu klären - vergeblich.
Ein visuelles, akustisches und textliches Meisterwerk, ein packender Kriminalfall mit weiterhin offenen Fragen und eine Brandleiche im Glaskasten - ein Klassiker!
Sendung Nr. 52 - 15.12.1972 - In Südfrankreich vermisster Schweizer Student Christoph K.
Kein Brand, nur ein Lagerfeuer - aber was für eins: In diesem erneut klassischen Filmfall, der sich über mehrere Länder und bis zur Aufklärung über mehrere Sendungen erstreckte und der deswegen auch im Special "Eduard Zimmermann - Meine größten Fälle" am 18. Oktober 1997 ausführlich behandelt wurde (wie überhaupt drei der vier Fälle dieser Sendung Feuer-Fälle waren), übernimmt das Feuer nicht die Rolle der Katastrophe, sondern der noch diffusen Ankündigung: Was eigentlich romantisch und schön sein könnte, erhält eine völlig andere Aura: Der Student Christoph K. aus Winterthur unternimmt im Juni 1972 mit seinem DKW eine Reise nach Südfrankreich. Dort sitzt er an einem Flussufer und verfasst ein schaurig kitschiges Lied, weil er seine Freundin vermisst ("She couldn't have come with me because she was too young"). Nachdem er ein paar Akkorde geändert hat, gibt er ein "So isch guat" von sich, das mutmaßlich nicht jeder Kulturinteressierte teilen dürfte. Zurück zum Thema: Die Einstellung beginnt mit einem Blick auf das Wasser, in dem sich Feuerschein spiegelt, die Kamera schwenkt langsam zum Ufer, wo vor Christoph K. ein Lagerfeuer lodert, das Grimm so filmt, als wolle es den Studenten samt dessen Gitarre verzehren. In den Sequenzen, in denen man das Feuer selbst nicht sieht, flackert sein Widerschein in K.s Gesicht, dann ein letzter Schwenk über die von der Freundin gebackene Rübli-Torte und die Partitur, und es beschleicht einen so eine Ahnung... Gar nichts isch guat.
Die Sendung führte zur Ermittlung eines Verdächtigen, der wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurde, und zum Auffinden von Christoph K.s Leiche.
Link zum Filmfall-Thread: thread/?thread__mid=171602622
Sendung Nr. 62 - 14.12.1973 - Mord an homosexuellem Bankangestellten Heinrich S. in Zürich
Die Brandstiftung leitet diesen Filmfall ein: Ein junger Mann, den alle "Dakota" nennen, legt am 8. April 1973 gegen drei Uhr morgens mit einem unbekannten deutschen Komplizen in der Züricher Wohnung von Heinrich S. Feuer. Mit einem Streichholz zündet er ein kleines Textilbündel an; wie in manchen Columbo-Folgen sind zunächst nur die Hände des Täters zu sehen, dann erst seine gesamte Gestalt. Erst als die beiden Zündler, nachdem sie noch die Balkontür geöffnet haben, die Wohnung verlassen, ist zu erkennen, dass eine leblose Person auf dem Boden liegt: "Er merkt nichts mehr davon, dass die beiden jungen Männer, die er bei sich bewirtet hat, seine Habe in Flammen aufgehen lassen wollen."
Es folgt die Vorgeschichte der Tat (viel Alkohol und ein Streit, in dessen Verlauf das spätere Opfer das charmante, aber für nördlich Sozialisierte gewöhnungsbedürftige Schmähwort "Schoofseggl" verwendet - wörtlich so viel wie "Schafsack" oder gar Derberes [?], dem Sinn nach einfach "Depp") und schließlich die wellenförmige Zuspitzung, die im Wesentlichen akustisch präsentiert wird: Die Bewohnerin eines Nebenzimmers hört zunächst lauten Streit, dann das Durchladen eines Gewehres, darauf trügerische Stille. Wenig später klopft "Dakota" an ihrer Tür und trägt das einigermaßen originelle Anliegen vor, bei ihr nächtigen zu wollen. Da die junge Dame aber auf ihren Freund wartet und auch sonst wenig entzückt wirkt, schickt sie ihn weg. Kurz bevor ihr Freund eintrifft, wird es nebenan kurzzeitig so laut, dass sie sich endlich dazu durchringt, die Tonbandmusik auszuschalten und so die Geräuschüberlagerung zu beenden; auf einen erneuten Moment der Stille folgen der Klang einer zuklappenden Tür und ein rasch lauter werdendes Knistern. Der Freund erkennt die Lage und gestattet uns einen wohldosiert kurzen Blick auf die Bescherung, indem er die Nachbartür, unter der bereits Rauch hervorquillt, öffnet und angesichts des Brandes sofort wieder schließt. Des Dramas letzter Akt: Ein anderer Hausbewohner klettert auf S.s Balkon, um dem Feuer durch Schließen der Balkontür die Luftzufuhr zu nehmen, wobei er S. entdeckt und durch das brennende Zimmer auf den Flur schleift, akustisch begleitet vom obligatorischen Knistern der Flammen und den Sirenen der eintreffenden Feuerwehr. Die Schlusseinstellung zeigt die verrußte Hand des Opfers, dazu wird die Todesursache enthüllt: Heinrich S. wurde erwürgt.
Kurt Grimm gelingt es hier, das Feuer nahezu ständig präsent sein zu lassen, obwohl man es längst nicht ständig sieht. Das liegt zum einen am Beginn des Filmfalls, der den Zuschauer zwar über den Ausgang informiert, aber noch genügend offen lässt, um die Spannung zu erhalten, zum anderen an den meisterlich inszenierten Folgen des Geschehens insbesondere für eigentlich Unbeteiligte.
"Dakota" wurde am Tag nach der Tat verhaftet, ob der unbekannte Deutsche ermittelt werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Sendung Nr. 64 - 08.03.1974 - Mord an Papierfabrik-Arbeiter Dietrich L. in Delmenhorst
Nach einem brutalen Überfall auf den 37-jährigen Arbeiter Dietrich L. am Abend des 7. September 1972 brennen einige Stunden später, gegen vier Uhr morgens, in der Nähe des Tatortes in Delmenhorst zwei Gartenlauben, in die die Täter vor der Tat eingebrochen waren. Nach der Tat kehrten sie zurück und setzten die Lauben in Brand, um Spuren zu vernichten. Dietrich L. ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot, gestorben auf dem Weg ins Krankenhaus.
Grimm setzt diesmal auf spektakuläre Bilder: Ein beachtliches Aufgebot an Polizei und vor allem Feuerwehr, selbstredend inklusive Sirenen und Blaulicht; eine lichterloh brennende Holzlaube, die schließlich mit einigem Getöse in sich zusammenfällt, während gleichzeitig zischend Löschwasser auf die Flammen trifft; eine gemauerte Laube, die erfolgreich gelöscht wird; ernst und konzentriert dreinschauende Feuerwehrmänner; eine resümierende Totale: im Hintergrund letzte Löscharbeiten an den noch brennenden Resten der zerstörten Laube, daneben das gelöschte massive Haus, im Vordergrund Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge sowie Feuerwehrmänner, die bereits damit beschäftigt sind, auf dem vom Löschwasser durchweichten Boden die Schläuche wieder einzurollen.
Auffällig ist, dass das Feuer für das Verständnis des Falles von untergeordneter Bedeutung ist; aber wenn Mörder es schon einmal Stunden nach der Tat noch brennen lassen, dann wäre es doch geradezu fahrlässig, diese inszenatorische Chance zu vergeuden. Will jetzt nicht zu detailbesessen werden, doch eine Anmerkung kann ich nicht zurückhalten: Bei dem Arztehepaar, das mit seinen Gästen die Schreie des Opfers hört und ihm zu Hilfe eilt, steht ein flackerndes Windlicht auf dem Tisch, und im Kamin knistert ein Feuerchen …
Und wo ich grad ein wenig abschweife: Dieselbe Szene ist ein fast schon überzeichnendes Beispiel für Sozial- und Milieukontrast bei Kurt Grimm: Während zwei schmuckverzierte Arztehepaare beschlipst (und beschwipst) bei Weißwein aus Kristallgläsern gemütlich auf der Terrasse des Hauses beisammensitzen und die Vor- und Nachteile eines Mietwagens im Urlaub erörtern ("Ich find es besser, man hat das eigene Auto dabei"), radelt ein paar Meter entfernt der unverheiratete Arbeiter (prägnant verkörpert von Wilfried Klaus) im karierten Hemd auf einem dunklen, einsamen Weg nach 23 Uhr von seiner lauten und anstrengenden Arbeit in der Wellkarton-Fabrik nach Hause zu seinen Eltern. Unterschiede bezüglich Beruf, Familienstand, Kleidung und Fahrzeug werden in dieser nur etwa einminütigen Sequenz komprimiert: War Kurt Grimm am Ende Marxist – oder hat er einfach Wirklichkeit abgebildet?
Noch weiter geschweift: In einer Nebenrolle als Kassierer auf der Fähre, mit der die Täter anreisen, ist zu Beginn des Falles Hans Zander zu sehen, der außer in zahlreichen TV-Rollen auch in Filmen von Rainer Werner Fassbinder und Jean-Marie Straub spielte.
Die drei Täter wurden gefasst; einer tötete sich, nachdem er ein Geständnis abgelegt hatte.
Sendung Nr. 82 - 05.12.1975 - Tödlicher Verkehrsunfall mit Pferden auf der Autobahn bei Lörrach (falscher Carré d'As)
Pferde und Feuer in organischer Verbindung - für Kurt Grimm sicher nicht die unattraktivste aller Konstellationen, dem Feuer bleibt die Nebenrolle. Am 21. Juni 1975 werden gegen 22.40 Uhr zwei Pferde aus einem Reitstall bei Lörrach auf den nahe gelegenen Autobahnzubringer geführt, wo es zu einem Verkehrsunfall kommt, bei dem eine Beifahrerin aus Freiburg stirbt. Staatsanwaltschaft und Polizei haben schnell den Verdacht, dass es sich bei einem der beiden Pferde, die den Unfall gleichfalls nicht überlebt haben, nicht um das wertvolle Springpferd Carré d'As handelt, wie der Reitstallbesitzer behauptet. Zum Überprüfen dieses Verdachtes wird beim Abdecker das Fell des Tieres begutachtet, besser gesagt die "Decke", wie die Leute vom Fach sagen (wer möchte, kann durch diesen Fall auch das ungleich speziellere Wort "Schnippe" in seinem Wortschatz willkommen heißen, ein weißer Fleck zwischen den Nüstern eines Pferdes), und auch der Hufschmied von Carré d'As wird befragt.
Genau das ist der Augenblick des Feuers; eine kurze Einstellung, zu der mir zweimal Jean Renoir einfällt: Die Szene beginnt mit einer Nahaufnahme des Feuers in der Schmiede, in die Flammen wird mit einer Zange ein Hufeisen gehalten, die Kamera fährt zurück, man sieht, wie ein Schmied das glühende Eisen aus der Esse nimmt, es auf den Amboss legt und mit klingenden Hammerschlägen bearbeitet, und ich muss an Renoirs 1938er Zola-Verfilmung La bête humaine denken, die mit einer Nahaufnahme des Feuers im Heizkessel einer Dampflok beginnt, zunächst sieht man nur die Schaufel des Heizers Kohlen nachwerfen, die Kamera fährt zurück und man sieht den Heizer selbst. Vom Detail zum großen Ganzen; diesen Mechanismus teilen Gesellschaftsanalyse und Kriminalistik. Die beiden Szenen ähneln sich sehr; vom Typus der Arbeit der Protagonisten (beide körperlich schwer und schweißtreibend in heißer Umgebung tätig) über ihre Position im Bild und die Kameraführung bis hin zur Reihenfolge: Erst werden Arbeitsgerät und Arbeit gezeigt, dann auch der Arbeiter; vom Feuer selbst gar nicht zu reden. Man mag das für Zufall halten, aber glauben kriminalistisch Interessierte an Zufälle?
Der inzwischen ins Bild getretene Ermittler beginnt im Vordergrund mit der Befragung des Hufschmieds, während dessen Kollege im Hintergrund weiterhin zu sehen (und zu hören) ist, wie er seine Arbeit am Hufeisen fortführt; es klingt und klappert munter, und zwischen den Dialogpartnern ist immer wieder das Feuer zu bewundern. Und schon ist da erneut Jean Renoir, dessen Maxime es war, Geschehnisse in Zusammenhänge zu stellen, und sei es nur in zeitlich-räumliche: Unterhalten sich im Vordergrund zwei Menschen, so ist die Szene besser, weil wahrhaftiger, wenn im Hintergrund gleichzeitig noch irgendetwas passiert; da reicht es schon, wenn jemand vorübergeht oder in ein Schaufenster blickt - oder ein Hufeisen bearbeitet.
Zentrum des Falles ist selbstredend die Unfall-Szene samt ihrer Vorbereitung: Unheil verheißend werden die Pferde auf den Autobahnzubringer gescheucht, die erste Begegnung mit zwei Fahrzeugen geht noch glimpflich aus, die Tiere galoppieren in der Dunkelheit entlang der Leitplanke, irren dann panisch umher, ihre Hufe klappern auf dem Asphalt, Autos rasen hupend vorbei, schließlich quietschen Reifen, es kracht.
Der Verbleib von Carré d'As konnte trotz vielversprechender Hinweise nach der Sendung nicht geklärt werden, auch wurde der Reitstallbesitzer nicht verurteilt.
Weitere interessante inhaltliche und filmische Details sind im bereits existierenden Filmfall-Thread nachzulesen: thread/?thread__mid=872169663
Sendung Nr. 87 - 04.06.1976 - Mord an dem Postbeamten Johann B. in Niederösterreich
Ein Lichtschein im Dunkeln lockt die Kamera näher, fröhliche Stimmen machen die Annäherung empfehlenswert, denn was da brennt, das ist kein Gebäude, erst recht kein Mensch, es ist ein Feuer in einem gemauerten Außenkamin in der Nähe des Dorfes Taubitz in Niederösterreich. Der Verlockung einer Großaufnahme der züngelnden Flammen kann Kurt Grimm nicht widerstehen, ehe der Anlass der Festivität berichtet wird: Der 53-jährige Postbeamte Johann B. hatte für diesen 22. Juni 1975 (anders als der Sprechertext sagt, ein Sonntag) anlässlich des Sommeranfangs zu einer Sonnenwendfeier geladen (die Arbeiter-Zeitung, die am 8. Juli 1975 über den Fall berichtete, spricht unter Berufung auf die Ermittler weniger romantisch von "Trinkgelagen", die das Opfer öfter veranstaltet habe und unter deren Teilnehmern der Täter zu suchen sein könnte); die frohe Runde löst sich gerade auf, als letzte Gäste verlassen Hermann K. und seine Frau das Jagdhaus der Eheleute B., die ihren Hauptwohnsitz im etwa 40 Kilometer entfernten Krems haben. Für den nächsten Tag, einen Montag, ist verabredet, dass K. seinem Freund frische Landbutter vorbeibringt.
Der krankgeschriebene Johann B. fährt am Morgen des 23. Juni 1975 seine Frau in deren Kunstgalerie nach Krems, sucht sie nach einem Arztbesuch dort nochmals kurz auf und macht sich danach auf den Weg in das Jagdhaus, "das er in den letzten Jahren mit viel Liebe zu einem ansehnlichen Landsitz ausgebaut hat". Es ist nur scheinbar ein Routine-Abschied, tatsächlich ein Abschied für immer: "Frau B. verabschiedet sich an diesem Tag von ihrem Mann beiläufig, wie oft, wenn er für ein paar Tage allein zum Jagdhaus fährt." Ein letzter Blick über die Schulter auf den Ehemann, wie er vor der Galerie in seinen grünen VW Passat steigt, ein letztes Mal winkt und davonfährt. Die Kamera versucht dem Wagen zu folgen, bleibt aber hinter dem zweiten Fenster des Geschäfts an der Wand hängen, ein Augenblick für die Ewigkeit.
Auf seinem Weg zum Jagdhaus wird Johann B. mehrmals gesehen, und zwar allein. Am Nachmittag schleicht sich ein junger Mann auf die Terrasse des Jagdhauses, tötet den dort auf einer Liege schlafenden Johann B. mit zwei Pistolenschüssen in den Kopf und legt ihm ein Handtuch über das Gesicht. In der nächsten Szene kommt der Sensenmann in Gestalt eines benachbarten Landwirts in Begleitung seiner Frau, beide mit wenigen Strichen meisterhaft gezeichnet: Er mit hochgekrempelten hellkarierten Hemdsärmeln unter dunkelblauer Latzhose und mit mächtiger Sense über der rechten Schulter; sie umgekehrt mit hellblauer Schürze über kurzärmeligem, dunkelblauem Sommerkleid, mit weißem Kopftuch und einem Weidenkorb; die beiden gehen einen Feldweg entlang, der von vereinzelten Bäumen gesäumt wird, im Hintergrund sind die Berge zu erahnen. Weiblichem Durchsetzungsvermögen (weniger Wohlmeinende könnten es Zickigkeit nennen) ist es dann zu verdanken, dass die Lage sich nicht zuspitzt: Die Bäuerin legt ihr Veto dagegen ein, dass ihr Angetrauter sich zu Johann B. ins Haus begibt, denn sie weiß, aus den versprochenen paar Minuten würden Stunden werden, wenn die beiden erst einmal über die Jagd plaudern. Diese prekäre Situation hat es verdient, aus zwei Perspektiven gezeigt zu werden, zunächst aus Sicht des vor dem Haus stehenden Bauernehepaares, die Kamera weiß mehr als die beiden Ahnungslosen und fährt zoomend hoch in den ersten Stock zum Schlafzimmer, wo der Täter am gekippten Fenster steht, nur unzureichend getarnt von der spiegelnden Scheibe. Dann folgt eine Einstellung aus dem Schlafzimmer, über die Schulter des Täters hinweg sieht die Kamera aus dem Fenster auf die Gefährdeten, die klein wie Spielzeugfiguren erscheinen, dem Täter offensichtlich ausgeliefert. Mürrisch muss sich der Bauer dem Verdikt der gestrengen Gattin beugen, er wird es ihr sicher danken. Als die beiden weitergehen, bleibt die Kamera an B.s Auto hängen, dem Tatmotiv, wie sich später herausstellen sollte. Der Täter raubt Bargeld und steigt schließlich in den Wagen des Opfers, der Blick der Kamera liegt dabei schräg durch Seiten- und Heckscheibe (!) auf dem Toten auf der Terrasse. Der ungeübte Autofahrer würgt erst einmal den Motor ab, hinterlässt beim Losfahren mit durchdrehenden Rädern deutliche Spuren im Schotter, fährt in spektakulärer Manier (mit quietschenden Reifen, beim Bremsen quergestelltem Fahrzeug und Sprung der Spaziergänger in den Graben) beinahe ein Urlauberpaar über den Haufen (womit hat die blonde Schönheit eigentlich den kahlen Alten verdient?) und landet einige Kilometer danach in einem "Erdäpfelacker", aus dem er nur mit Hilfe eines Traktors wieder herausfindet, den helfenden Bauern fällt lose in der Hemdtasche aufbewahrtes Geld auf.
Am frühen Abend trifft B.s Freund Hermann K. verabredungsgemäß mit der Butter ein, er findet den Toten. Das Auto wird noch in derselben Nacht in Krems sichergestellt.
Der Fall ist im Online-Archiv der Arbeiter-Zeitung gut dokumentiert, worauf schon im Österreich-Thread hingewiesen wurde. Für dieses Archiv wurden alle Ausgaben der AZ von 1945 bis 1989 eingescannt. Da es sich um Bild- und nicht um Textdateien handelt, ist eine Textsuche leider nicht möglich, man muss also virtuell blättern. Aus den entsprechenden Artikeln (die wichtigsten habe ich verlinkt) ergibt sich folgendes Bild: Nach einem Einbruch in einen Lebensmittelmarkt in Wiener Neustadt wurde im April 1978 der wegen mehrerer Einbrüche vorbestrafte 20-jährige Hermann T. festgenommen, bei seiner Vernehmung fiel einem der Beamten die Ähnlichkeit mit dem Phantombild des gesuchten Mörders auf, T. gestand schließlich den Mord an Johann B. sowie den Mord an dem 37-jährigen Finanzbeamten und zweifachen Vater Franz E. vom 21. Oktober 1977. Hermann T. hatte an einem Teich in Allentsteig mit der Mordwaffe aus dem Fall B. Enten schießen wollen und tötete Franz E. mit fünf Schüssen, weil er ihn für einen Jagdaufseher hielt und befürchtete, dieser könne ihm die Waffe abnehmen, was zu seiner Überführung als Mörder führen würde. Nach diesem zweiten Mord warf T. die Waffe in die Donau, wo sie nach seiner Festnahme geborgen werden konnte. Am 8. Januar 1979 begann vor dem Kreisgericht Krems der Prozess gegen T., in dessen Verlauf Vorgeschichte und Motiv des Mordes an Johann B. bekannt wurden: Der damals 17-jährige Schüler (er besuchte dieselbe Schule wie der Sohn des Postbeamten) hatte sich mit einem Ferienjob Geld für eine Frankreichreise verdienen wollen, stattdessen aber auf dem Hof der Eltern mithelfen müssen. Daraufhin gingen im Kopf des jungen Mannes aberwitzige Dinge vor sich: Er beging einen Einbruch, bei dem er die spätere Tatwaffe erbeutete, und dachte darüber nach, zur Fremdenlegion zu gehen; dafür aber brauchte er seiner Meinung nach unbedingt - ein Auto! Nach ziellosem Umherstreifen durch die Wälder wurde Johann B., den er flüchtig kannte, zum Zufallsopfer, weil dessen Auto auf dem Grundstück stand und weil T. Sorge hatte, das Starten des Motors könne den Schlafenden wecken. Das Jagdhaus hatte T. anschließend betreten, um mögliche Zeugen zu töten. Auf der Flucht kamen ihm dann Bedenken, mit dem gestohlenen Fahrzeug könne er Probleme an der Grenze bekommen, daher drehte er um und fuhr zurück nach Krems. Nach der Tat verlor er zusehends den Halt, beendete die Schule nicht, wechselte häufig die Arbeit und beging Eigentumsdelikte. Ein Ermittler beschrieb ihn im Prozess fassungslos als "so ein liebes Bürscherl". Zu tiefer liegenden Beweggründen hatte T. nichts zu sagen, seine Standard-Antwort war: "Ja, das hab' ich gemacht", sein eigentlicher Defekt blieb im Dunklen. Am 11. Januar 1979 wurde Hermann T. zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Sendung Nr. 91 - 05.11.1976 - Unbekannte Tote in der Eifel (Gudrun H.)
Der erste Leichenbrand in Farbe - der berühmte "Wuschel"-Fall. Zu Beginn des Filmes ist zu sehen, wie der Täter am 16. Juni 1976 einige Stunden nach Mitternacht in einem Waldstück in der Eifel eine Leiche in Brand setzt: Aus einem Kanister übergießt der Mann, von dem in bewährter Manier nur Hände und Füße gezeigt werden, das in eine Decke gewickelte und mit einem Seil verschnürte Opfer, legt die Zündspur und entfacht das Feuer mit einem Streichholz. Ein Autofahrer entdeckt das Feuer, und wir entdecken es mit ihm: Zunächst behindert dichteres Laubwerk noch die Sicht, doch sehr bald herrscht Klarheit - es brennt im Wald, der Wagen stoppt und die Kamera zoomt auf das Feuer.
Dann ist die Kamera auch schon im Wald und beängstigend nah an den Flammen, im Hintergrund trifft die Feuerwehr ein, gefilmt durch das gleißend gelbe Feuer hindurch. Geräuschkulisse sind nur die Originaltöne (die Synchro, um ganz präzise zu sein), auf Musik wird gänzlich verzichtet. Ausführlich wird die Löscharbeit inszeniert: Das Ausrollen der Schläuche, in den Wald eilende Feuerwehrmänner, das Öffnen von Hähnen und Ventilen, schnell ist der Brand auf der Lichtung gelöscht, er greift nicht auf den umliegenden Wald über. Schließlich beweist Kurt Grimm wieder einmal seine Sorgfalt und Liebe zum Detail, als Feuerwehrmänner letzte Nester in der Nähe des Brandherdes mit Schaufeln ausschlagen, bevor sie schließlich im Licht eines Handscheinwerfers die Leiche entdecken.
Beeindruckend gestaltet ist auch die Spurensuche in den frühen Morgenstunden: Im fahlen Dämmerlicht ist die Lichtung von Kripobeamten und Feuerwehrmännern bevölkert; ein VW-Käfer der Polizei parkt im Wald; klappernd wird der Zinksarg geschlossen und dann zum Leichenwagen getragen, während im Hintergrund noch letzte Rauchschwaden des besiegten Feuers über den Boden ziehen und sich zwischen verkohlten, kahlen Baumstämmen verlieren.
Nicht nur die Brand-Inszenierung, sondern der gesamte Filmfall zeichnet sich durch einen sehr ernsten, strengen, ablenkungslosen Regie-Stil aus. Der schon erwähnte Verzicht auf Musik trägt noch zur Verstärkung der hoffnungslos bedrückenden Atmosphäre bei, die über dem Ganzen liegt. Eine Gelegenheit zum Durchatmen mag Kurt Grimm uns nicht gewähren, auch wenn es beim wenig später auftauchenden Hund zu einem leisen Schmunzeln reichen sollte.
Der Fortgang des Falles dürfte bekannt sein: Eine später in der Nähe aufgegriffene herrenlose Hündin, genannt "Wuschel", war während der Sendung im Studio, hatte aber, wie sich später herausstellte, mit dem Fall nichts zu tun; die Tote wurde als Gudrun H. aus der Nähe von Köln identifiert, ihr Ehemann gestand, sie im Streit erwürgt zu haben. Die Hörzu berichtete in ihrer Serie in der Ausgabe 23/1977 über den Fall.
Link zum Filmfall-Thread: thread/?thread__mid=172958661
Hut ab vor diesen Ausführungen. Natürlich sind alle diese Fälle gruselig, aber ich bin auf den Fall gespannt, den ich persönlich am gruseligsten finde-11.12.1981, unbekannte Brandleiche bei Waltrop
So denn, einen schönen Gruß von schildi
War spannend zu lesen und man darf gespannt sein was noch so alles kommt.
Für mich persönlich ist der erste geschilderte Fall der herausragendste, obwohl noch viele andere spektakuläre Fälle dabei sind. Hier beeindruckt mich die Tatsache, daß ein Vater (dem ist das sicher sehr schwer gefallen) seinen Sohn anzeigt um noch Schlimmeres zu vermeiden.
Gruss Schorsch
GANZ GROSSES KOMPLIMENT
Ich finde es toll, dass es immer mehr Forumsmitglieder gibt, die die Fälle ein wenig genauer durchleuchten und uns die Hintergründe der Tat näher bringen. Bald haben wir ein großes Nachschlagewerk für Kriminalisten.
Weiter so!!!
Auch ich möchte mich den Komplimenten anschließen und Dir recht herzlich für Deine Beiträge danken. Dein reviews sind nicht nur kriminalistisch, sondern auch dramaturgisch höchst aufschlußreich. Ich lese sie mit dem größten Vergnügen, aber vielleicht sollten wir sie an die Filmhochschulen weiterleiten als Pflichtlektüre für die Studenten im Fach Regie.....
By the way: ich freue mich schon auf den zweiten Südfrankreich-Fall, den Mord an der Schweizerin Luciana F. Neben einigen anderen Parallelen zum ersten Fall wird auch hier ein Lagerfeuer zur Illustration einer trügerischen Idylle eingesetzt...
viele Grüße, und :cheerszur Not alkoholfrei, um Deine Inspiration nicht unnötig zu gefährden)
Ludwig
Kompliment, Kudos, Hut ab & Hands Down für Deine Mühe, Oma!
Ich bewundere ja immer diejenigen, die so klasse hier im Forum schreiben können; Du kannst Dich nahtlos in diese Reihe einfügen.
Wenn Kurt Grimm wüßte, wieviele Bewunderer er hier hat...hatte er eigentlich jemals Schüler, die seine Fackel weitertragen sollten? Wenn ja, dann definitiv zu wenige. *bedauer*
Gruß
Alice
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