in Filmfälle
18.02.2008 17:47
von
tim
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Mann nach 14 Jahren wegen Mordes an Geldboten vor Gericht
Neuruppin (ddp-lbg). Knapp 14 Jahre nach einem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter steht ab heute ein 64-jähriger Mann vor dem Landgericht Neuruppin. Dem Angeklagten wird Mord, Mordversuch, Raub mit Todesfolge und Geiselnahme vorgeworfen, wie das Gericht mitteilte.
Der aus Bremen stammende Mann soll am 10. März 1994 mit einem bislang nicht identifizierten Mittäter vor dem Massa-Markt in Neuruppin zwei Mitarbeiter eines Geldtransport-Unternehmens überfallen und dabei 300 000 Mark erbeutet haben. Ohne Vorwarnung eröffneten die Männer das Feuer auf die Geldboten und den Marktleiter. Ein Mitarbeiter eines Wachschutzunternehmens erlag später seinen schweren Verletzungen.
Auf ihrer Flucht schossen die Räuber zudem mit einer Maschinenpistole auf ein Polizeifahrzeug. Die Bemten blieben unverletzt. Der vielfach vorbestrafte Mann wurde im August vergangenen Jahres in Bremen verhaftet. Die Fahnder waren dem Angeklagten durch eine routinemäßige DNA-Analyse bei unaufgeklärten Altfällen auf die Spur gekommen.
in Filmfälle
28.05.2010 04:12
von
bastian2410
• 1.693 Beiträge
auch hier das Urteil:
Im Mai 2008 verurteilt das LG Neuruppin den 64j. Angeklagten wegen Mordes und Geiselnahme zu lebenslanger Haft. Die besondere Schwere der Schuld wurde vom Gericht festgestellt. Allerdings zeigt der Täter eine Art Ganovenehre. Es hat seinen Komplizen weder während den Vernehmungen noch bei Gericht verraten. Nach ihm wird noch gesucht.
Hamburger Abendblatt von 28.Mai 2008
Damit komme der Mann aus Bremen nicht automatisch nach 15 Jahren wieder auf freien Fuß. Mit dem Urteil nach elf Verhandlungstagen sei der Forderung der Staatsanwaltschaft entsprochen worden. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Der Angeklagte hatte stets eine Tatbeteiligung bestritten. Gegen das Urteil ist Revision möglich.
Bei dem Überfall war ein Mann erschossen worden. Die Anklage lautete auf Mord und Geiselnahme. Der Mann hatte nach Ansicht des Gerichts mit einem Komplizen zwei Mitarbeiter eines Geldtransport- Unternehmens vor einem Supermarkt überfallen und einen Betrag von etwa 150 000 Euro erbeutet. Da die Täter maskiert waren, wurden sie nicht von Zeugen erkannt. An einer Uniform wurden nach Angaben der Gerichtssprecherin DNA-Spuren des Angeklagten gefunden. Der brutale Überfall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sich das Räuber-Duo die Flucht in Wildwest-Manier frei schoss.
So feuerten die Täter auch auf einen Polizeiwagen. Der Angeklagte soll eine Pistole, sein Mittäter eine Maschinenpistole bei sich gehabt haben. Als sie gerade den Geldtransport überfielen, soll der Mittäter einen Supermarkt-Mitarbeiter durch Schüsse schwer verletzt haben. Anschließend soll der Komplize auf einen zufällig vorbeikommenden Mitarbeiter eines Wachschutzunternehmens geschossen haben, der einige Wochen später seinen Verletzungen erlag.
Der Angeklagte sei dann mit dem Geldtransporter in einen Wald gefahren, wobei er einen der Mitarbeiter des Geldtransport- Unternehmens als Geisel mitgenommen habe, hieß es in der Anklage.