07.07.1995 SF 3 (Interpol Wien) Mord in Kapfenberg - Fahndung nach Mörder
in Studiofälle
02.05.2020 00:10
von
Heimo
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In der Sendung wurde nach dem namentlich bekannten Mann gefahndet. Er hatte im Juni 1995 seine Nachbarin erstochen. Ein Motiv ließ sich nicht erkennen. Danach verschwand er.
Es dauerte, bis er 2010 in seiner Heimat festgenommen und ihm der Prozess gemacht wurde. Er erhielt eine Haftstrafe in Höhe von acht Jahren.
Mehr als 15 Jahre ist es her, dass in Kapfenberg eine dreifache Mutter von einem Asylwerber erstochen wurde. Der Täter, ein heute 41-jähriger Kosovare, konnte untertauchen und das Land verlassen. Jetzt wurde er in seiner Heimat aufgespürt und stand in Pritina vor Gericht. Das Urteil: acht Jahre Haft.
Am 6. Mai 1995 war in der Johann-Böhm-Straße die damals 31-jährige Malika H. - sie stammte aus Afghanistan - in der Wohnung tot in ihrer Bettzeuglade aufgefunden worden. Der Täter war rasch ausgeforscht. Es handelte sich um den Asylanten Agron K., der zwei Stockwerke über der dreifachen Mutter gewohnt und sich von der Feinkosthändlerin und ihrem Ehemann immer wieder Geld geborgt hatte. Wegen einer Summe von 5.000 Schilling wurde die Frau durch mehrere Messerstiche getötet. Ihr Mörder hinterließ einen Zettel: "Es tut mir leid."
Agron K. rief nach der Tat seine Freundin an, tauchte aber nie bei ihr auf. Danach verlor sich seine Spur. Doch nun holte den 41-Jährigen die Vergangenheit ein. Vor einigen Wochen wurde er in Pritina verhaftet. Wie die Polizei heute weiß, trat der Täter der kosovarischen Befreiungsarmee UÇK bei und schlug sich nach der Auflösung dieser paramilitärischen Einheit im Jahr 1999 mit Gelegenheitsjobs durch.
Vor Gericht gab der Mann den Mord zu. Das Urteil - acht Jahre Haft - fiel milde aus. "Im Kosovo ticken die Uhren eben anders", sagt ein erhebender Beamter, "wichtig ist, dass es überhaupt ein Urteil gab".