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14.12.1973 - letzter SF - gesuchter Juwelenräuber

in Studiofälle 15.06.2015 01:21
von uschi • 132 Beiträge

Hallo zusammen,

hiermit möchte ich einen wie ich finde ziemlich spannenden Fall aus der XY-Steinzeit in Erinnerung rufen:


der auf dem Fahndungsfoto so unscheinbar dreinschauende Immobilienmakler aus Oberbayern, der als die Geschäfte schlecht liefen, bei einem Münchner Juwelier Edelsteine im Wert von einer Millionen DM ergaunerte, hat sich auch im Laufe seiner weiteren "Karriere" nicht mit Kleinigkeiten abgegeben.

Erst 14 Jahre nach Ausstrahlung der Sendung wurde der Gesuchte aufgrund von Hinweisen amerikanischer Fahnder in London festgenommen.
Nach mehreren Gesichtsoperationen, der Benutzung unzähliger gefälschter Pässe und 17 verschiedener Appartments alleine in London, blickte er im Juni 1987 in die Läufe mehrerer Gewehrmündungen eines Einsatzkommandos.
Er galt als Europa-Repräsentant eines kolumbianischen Kokain-Kartells, beschloss dann aber auf eigene Rechnung zu arbeiten, und baute in Südamerika und Europa seinen eigenen Apparat auf.
Nach seiner Verhaftung kooperierte der laut BKA "Kopf des größten internationalen Kokain-Syndikats in Europa" mit den Behörden und bot sich als Kronzeuge an.
Seine Aussagen lieferten wichtige Erkenntnisse zu Strukturen des internationalen Kokainhandels - versetzten Bosse in Spanien und Florida in helle Aufregung, und führte die Fahnder auf die Spur mehrerer Dutzend Beteiligter in verschiedenen Ländern.

Auch seine Ehefrau (ehemalige Politesse und Faschingsprinzessin aus Ingolstadt) und Mutter wurden verhaftet und (vermutlich) wegen Geldwäsche und anderer unterstützender Tätigkeiten verurteilt.

Nachdem er nicht nur kolumbianische Kartelle gegen sich aufgebracht hatte, sondern wegen seiner Aussagen auch einige Beamte Scotland Yards dezent frühpensioniert wurden, glaubte man seine Sicherheit nicht mehr gewährleisten zu können, und verlegte ihn in eine Polizeiwache mit Zelle in der Provinz. Dort schaffte er es in monatelanger Kleinarbeit die Gitter zu durchsägen und zu fliehen.

In seiner Zelle fanden die erstaunten Beamten am nächsten Tag folgende Nachricht:

"Gentlemen, I have not taken this step lightly — the tools [for the escape] have been in my wash kit for several years in preparation for just such an occasion.

Greetings, N.C."

Ausser einem Anruf auf der Polizeiwache in Dewsbury, in dem er sich erneut für die durch seine Flucht entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigte, gab es seit diesem Tag kein Lebenszeichen mehr von ihm. Gerüchten zufolge soll er sich in ein mittelamerikanisches Land abgesetzt haben.

Beste Grüsse
Uschi


(Quellen: yt, zwei Spiegel Artikel, Google)


zuletzt bearbeitet 15.06.2015 03:57 | nach oben springen



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