#16

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 09.04.2015 12:32
von Ede-Fan • 605 Beiträge

Ich kann mich hier Punker und inXen nur anschließen. Das war in positiver Hinsicht ein Sendung, wie ich sie lange nicht mehr gesehen habe. Eine echte XY-Sendung halt. Ebenso wie Andelko begrüße ich es, daß bei der Darstellung des Koszics-Falls kein Pixelsuppe von Google-Earth verwendet wurde. Auch wenn es sich wohl um keine exakte Rekonstruktion der Reiseroute handelt.
Zu dem von Punker mit 51% und alex100 mit 110% Wahrscheinlichkeit angenommenen Selbstmord Koszics bin ich mir nicht sicher. Meine Annahme geht maximal in den Bereich von 49% Wahrscheinlichkeit für einen Selbstmord. Aber auch wenn es "nur" ein Selbstmord sein sollte, so finde ich Kritik an der Darstellungslänge ungerechtfertigt. Es geht hier um eine Person, die als Täter in einen der spektakulärsten Kriminalfälle der letzten 20 Jahre verwickelt war und möglicherweise Kenntnis vom Verbleib des bisher nicht gefundenen Lösegeldrestes hat. Das die zuständige Dienststelle da kein "Gschmäckle" aufkommen lassen möchte, finde ich selbstverständlich.


Edit: Rechtschreibung


zuletzt bearbeitet 09.04.2015 12:34 | nach oben springen

#17

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 09.04.2015 13:20
von Alice • 76 Beiträge

Moin,moin!

Eine rundum gelungene Sendung, ohne Firlefanz und mit Fällen, die einem zum Hinschauen und Hinhören verleiten. Nur die XY-Prävention war ein bißchen in die Länge gezogen und die Tips ein wenig dürftig - warum kommt denn nicht einfach der Tip, die BEIFAHRERTÜR ABZUSCHLIESSEN?? Oder geht das heutzutage dank Zentralverriegelung nicht mehr? Keine Ahnung, mein Auto hat keine. Gut wär's auch, die Tasche nicht auf dem Beifahrersitz, sondern dahinter zu deponieren. kommt man nicht so leicht ran von Außen.

Gruß
Alice


Ein flüchtiger, ein alltäglicher Moment. Und doch ein Abschied für immer.
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#18

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 09.04.2015 14:56
von Konrad Gedöns • 69 Beiträge

Grüezi miteinenand,
zur gestrigen Sendung, die mir gut gefallen hat, wollte ich ein paar Anmerkungen machen.

Sehr interessant fand ich die beiden mysteriösen Fälle Szieleit und Koszics, die ich auch als Filmfälle gut umgesetzt fand.
Gerade im Fall Szieleit haben sich die Aussstatter viel Mühe gegeben mit den alten Automodellen, den anderen Requisiten und sogar einem alten tragbaren C-Netz- (Auto-) Telefon, auch wenn dieses natürlich nicht mehr richtig funktionieren konnte. Auch der Darsteller sah dem verschwundenen mutmaßlichen Opfer ziemlich ähnlich.

Die Darstellung des Fall selbst fand ich etwas unglaubwürdig. Man kann zwar unter falschem Namen eine Wohnung anmieten, aber die Bezahlung der Miete für ein Jahr im voraus ist ja schon sehr auffällig. Auch für die Anmietung eines Schließfachs bei einer Bank muss man üblicherweise ein Konto bei dieser Bank eröffnen, schon um die Gebühren für das Schließfach abbuchen lassen zu können und dazu muß man sich normalerweise ausweisen. Dasselbe gilt für einen Telefonanschluß und erst recht für eines der damals noch exklusiven Autotelefone. Ebenso die Überführungskennzeichen. Sollte er jedoch tatsächlich diese ganzen Dinge wie Wohnung, Bankschließfach, Telefon, Autotelefon, Überführungskennzeichen über Mittelsmänner auf falsche Namen laufen lassen, bewegte er sich in einem offenbar durch und durch kriminellen Umfeld. Natürlich sollte das Finanzamt von seinen Geschäften nichts mitbekommen, dazu hätte er aber nicht unter falschem Namen wohnen müssen. Zu der ganzen Geheimniskrämerei passt dann aber m. E. nicht, dass er offenbar kein Geheimnis aus seinen großen Bargeldvorräten gemacht hatte und zwangsläufig viele Mitwisser für seine undurchsichtigen Geschäfte haben musste. Für jemanden, der sich anscheinend seit längerem in einem kriminellen Umfeld bewegt, muss er sich der Gefahr bewusst gewesen sein. Dafür spricht, dass er bei seinen Geschäften auch bei kleineren Summen offenbar immer Helfer dabei hatte, um die Fahrzeuge auf deren Namen zu kaufen und vermutlich auch zu seiner eigenen Sicherheit, aber ausgerechnet zu seinem letzten großen Geschäft soll er mit 80.000 DM in bar alleine hingegangen sein? Das passt für mich hinten und vorne nicht zusammen.

Ich vermute, dass es dieses letzte ominöse Geschäft gar nicht gegeben hat, sondern dieses nur ein Ablenkungsmanöver aus seinem Umfeld ist, dem er vermutlich zum Opfer gefallen ist, oder er ist tatsächlich, aus welchen Gründen auch immer, untergetaucht, nachdem er sein gesamtes Geld aus dem Schließfach geholt hatte.

Im Fall Koszics bin ich mir sicher, dass er bei seinen Reisen Orte aufgesucht hat, wo er noch Reste des Lösegelds vermutet hat, zumal es Thomas Drach nach seiner Haftentlassung ja ebenfalls in südeuropäische Gefilde (Balearen) verschlagen hat, wo er vermutlich von Teilen des (gewaschenen) Lösegeldes lebt bzw. versucht, weiteres Lösegeld zu waschen. Evtl. wollte er mit Drach und anderen Mittelsmännern Kontakt aufnehmen um "seinen" Teil der Beute abzubekommen. Entweder wurde er dann als lästiger Mitwisser beseitigt oder er hat aus Frust, dass für ihn nichts mehr zu holen war, Selbstmord begangen.

Auch das Verhalten der Studiogäste fand ich positiv, nicht mehr diese aufgesetzten Fake-Telefonate mit verstohlenem Schielen zur Kamera...


zuletzt bearbeitet 09.04.2015 15:03 | nach oben springen

#19

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 09.04.2015 15:12
von Jiri Brei • 605 Beiträge

Der Gyros-Grieche im Banküberfall-Fall hat ein "Döner"-Schild vor dem Fenster und in Köln gibt es keine Buslinie 747...

JB


Mord verjährt nicht.
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#20

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 09.04.2015 18:11
von XY-Webmaster • 301 Beiträge

Großartige Sendung gestern, nicht zuletzt dank des Koszics-Filmfalls! Und auch, was bisher noch gar niemand erwähnt hat, dank der "Atempause" in der Halbzeit: Rudis Erläuterungen zu den Anrufen im Aufnahmestudio und der kleine Dialog mit Hettmer - sehr sympathisch! Wer hätte gedacht, dass der Mann schon in den glorreichen 80ern - vielleicht sogar neben Irene Campregher - im Aufnahmestudio saß?

Bin rundum zufrieden mit der gestrigen Sendung!


Aahh Aah, so ein Glick, so ein Glick hahaha! (FF 4 vom 03.12.2014)
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#21

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 08:16
von Jiri Brei • 605 Beiträge

Nachdem ich jetzt die verpasste Sendung komplett aus der Tube gesehen habe:

JA! Bis auf die kleinen Kleinigkeiten (Döner vom Griechen) eine tolle Sendung, die auch gezeigt hat, dass es sich lohnt, die Fälle einen Tick ausführlicher darzustellen. Auch Cerne wirkte ungewöhnlich seriös, ich glaube, langsam wächst er in den XY-Schuh...
Wenn dieser Stil beibehalten wird, sehe ich rosige XY-Zeiten auf uns zukommen!

JB


Mord verjährt nicht.
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#22

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 11:25
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge

Gute Sendung dank der gut umgesetzten Fälle Szieleit und Kosics.

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#23

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 14:37
von Verbrauchermarkt • 11 Beiträge

Zitat von Konrad Gedöns im Beitrag #18
Sehr interessant fand ich die beiden mysteriösen Fälle Szieleit und Koszics, die ich auch als Filmfälle gut umgesetzt fand.
Gerade im Fall Szieleit haben sich die Aussstatter viel Mühe gegeben mit den alten Automodellen, den anderen Requisiten und sogar einem alten tragbaren C-Netz- (Auto-) Telefon, auch wenn dieses natürlich nicht mehr richtig funktionieren konnte. Auch der Darsteller sah dem verschwundenen mutmaßlichen Opfer ziemlich ähnlich.

Es gab aber auch einige Fehler in Form von zu neuen Autos. Wenn sie nur im Hintergrund zu sehen sind, ist es kaum vermeidbar, aber der Corsa B (Facelift-Modell, gebaut ab 1997) in der Szene mit dem Ascona C war für mich als Auto-Fan schon ein grober Schnitzer. Gerade weil das zu Beginn des Films war und der Retro-Eindruck mit diesem Auto, das man heutzutage noch zigfach sieht, ein wenig getrübt wurde. Und die Schriftart der Kennzeichen war durchgängig falsch (EU statt DIN).

Zitat von Konrad Gedöns im Beitrag #18
Die Darstellung des Fall selbst fand ich etwas unglaubwürdig. [...]

Ich vermute, dass es dieses letzte ominöse Geschäft gar nicht gegeben hat, sondern dieses nur ein Ablenkungsmanöver aus seinem Umfeld ist, dem er vermutlich zum Opfer gefallen ist, oder er ist tatsächlich, aus welchen Gründen auch immer, untergetaucht, nachdem er sein gesamtes Geld aus dem Schließfach geholt hatte.

Was die Darstellung angeht, stimme ich dir zu. Ich finde es auch seltsam, dass sein Handlanger schon recht schnell zur Polizei gegangen ist. Das würde ich in dem Milieu nicht erwarten.
Ich glaube auch eher nicht, dass sich mögliche Mitwisser jetzt melden. Denn auch wenn vieles inzwischen verjährt ist, werden diese Leute evtl. immer noch kriminell unterwegs sein und kein großes Interesse daran haben, dass die Polizei sich für sie und ihr Leben interessiert.

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#24

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 16:09
von Ede-Fan • 605 Beiträge

Zitat von Verbrauchermarkt im Beitrag #23
Zitat von Konrad Gedöns im Beitrag #18
Sehr interessant fand ich die beiden mysteriösen Fälle Szieleit und Koszics, die ich auch als Filmfälle gut umgesetzt fand.
Gerade im Fall Szieleit haben sich die Aussstatter viel Mühe gegeben mit den alten Automodellen, den anderen Requisiten und sogar einem alten tragbaren C-Netz- (Auto-) Telefon, auch wenn dieses natürlich nicht mehr richtig funktionieren konnte. Auch der Darsteller sah dem verschwundenen mutmaßlichen Opfer ziemlich ähnlich.

Es gab aber auch einige Fehler in Form von zu neuen Autos. Wenn sie nur im Hintergrund zu sehen sind, ist es kaum vermeidbar, aber der Corsa B (Facelift-Modell, gebaut ab 1997) in der Szene mit dem Ascona C war für mich als Auto-Fan schon ein grober Schnitzer. Gerade weil das zu Beginn des Films war und der Retro-Eindruck mit diesem Auto, das man heutzutage noch zigfach sieht, ein wenig getrübt wurde. Und die Schriftart der Kennzeichen war durchgängig falsch (EU statt DIN).


Ui, das mit dem Corsa ist mir nicht aufgefallen. Wohl aber, daß der ominöse Golf im Filmfall ein Golf III mit DIN-Kennzeichen war, während im Studiogespräch aus den Originalbildern hervorging, daß es sich im einen Golf II handelte. Die Frage ist natürlich, welche Unschärfen bei der Darstellung eines Falles, der -theatralisch ausgedrückt- ein Vierteljahrhundert zurückliegt, erlaubt sind.

Zitat von Verbrauchermarkt im Beitrag #23
Zitat von Konrad Gedöns im Beitrag #18
Die Darstellung des Fall selbst fand ich etwas unglaubwürdig. [...]

Ich vermute, dass es dieses letzte ominöse Geschäft gar nicht gegeben hat, sondern dieses nur ein Ablenkungsmanöver aus seinem Umfeld ist, dem er vermutlich zum Opfer gefallen ist, oder er ist tatsächlich, aus welchen Gründen auch immer, untergetaucht, nachdem er sein gesamtes Geld aus dem Schließfach geholt hatte.

Was die Darstellung angeht, stimme ich dir zu. Ich finde es auch seltsam, dass sein Handlanger schon recht schnell zur Polizei gegangen ist. Das würde ich in dem Milieu nicht erwarten.
Ich glaube auch eher nicht, dass sich mögliche Mitwisser jetzt melden. Denn auch wenn vieles inzwischen verjährt ist, werden diese Leute evtl. immer noch kriminell unterwegs sein und kein großes Interesse daran haben, dass die Polizei sich für sie und ihr Leben interessiert.


Hier setzten nun die Mutmaßungen ein. Bei der filmischen Darstellung wird (bei mir) der Eindruck erweckt, daß der Vermißte für seine Handlanger durchaus ein aktiver Gold- oder zumindest Silberesel ist. Selber nicht viel hinbekommen und immer froh sein, wenn der Joachim mal einen Job hat der einen nicht überfordert und für den es auch noch Geld gibt. Daher vermute ich nicht, daß der/die Täter aus diesem direkten Umfeld kommen. Auch kann ich es mir daher durchaus vorstellen, daß einer seiner Handlanger in Erwartung eines dieser Jobs recht früh zur Polizei geht. Inwieweit sein damaliges Umfeld sich nun dem bürgerlichen Leben mit einer steuer- und sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit hingewendet hat und es jetzt als staatsbürgerliche Pflicht ansieht, bei der Aufklärung des Schicksals von Joachim S. mitzuwirken, kann ich nicht beantworten. Es ist mit Sicherheit schwierig Menschen zu gewinnen, die ein Verbrechen "zum Nachteil von Joachim S." aufklären sollen, wenn sie ihn selbst als sehr stark auf seinen Vorteil achtend kennen gelernt haben. Das Schicksal dieses Vermißten spricht mögliche Mitwisser halt nicht so an, wie das der Lolita Brieger (FF2 v. 24.08.2011). Hier gebe ich Verbrauchermarkt recht, daß das Interesse dieser Personen an Kontakten zur Polizei gering sein dürfte.

Was mich interessiert, ist der Weg der Geschäftsanbahnung. Der Vermißte hat ja nun in einer Anonymität gelebt, bei der RAF-Terroristen neidisch werden könnten. Beim Kfz-Ankauf ging S. aktiv auf die Verkäufer zu, der Verkauf erfolgte auf Komission durch diverse Hinterhofhändler. Wie kam ein solch Kunde, der angeblich ein Luxus-Kfz zu verkaufen hat, an die Mobilfunktnummer "des Toten" zwecks Kontaktaufnahme?


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#25

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 17:04
von Verbrauchermarkt • 11 Beiträge

Zitat von Ede-Fan im Beitrag #24
Die Frage ist natürlich, welche Unschärfen bei der Darstellung eines Falles, der -theatralisch ausgedrückt- ein Vierteljahrhundert zurückliegt, erlaubt sind.

Dass es schwierig/teuer/zeitaufwändig sein kann, heutzutage einen weißen Golf II zu finden, kann ich mir vorstellen. Von daher finde ich den Golf III im Film, der damals auch schon auf dem Markt war, nicht schlimm. Es geht ja primär um die Aufklärung des Verbrechens, nicht um eine historisch perfekte Darstellung. Dass man Kennzeichen mit DIN- statt Euro-Schriftart benutzt, finde ich schon eher schlampig. Wobei ich mir vorstellen kann, dass das den meisten Zuschauer nicht aufgefallen ist.

Zitat von Ede-Fan im Beitrag #24
Hier setzten nun die Mutmaßungen ein. Bei der filmischen Darstellung wird (bei mir) der Eindruck erweckt, daß der Vermißte für seine Handlanger durchaus ein aktiver Gold- oder zumindest Silberesel ist. Selber nicht viel hinbekommen und immer froh sein, wenn der Joachim mal einen Job hat der einen nicht überfordert und für den es auch noch Geld gibt. Daher vermute ich nicht, daß der/die Täter aus diesem direkten Umfeld kommen. Auch kann ich es mir daher durchaus vorstellen, daß einer seiner Handlanger in Erwartung eines dieser Jobs recht früh zur Polizei geht.

Vorstellbar ist es natürlich. Ich hätte aber erwartet, dass die Handlanger ihn erst mal auf eigene Faust suchen. Es hätte ja sein können, dass er irgendwo im Krankenhaus liegt. Da wäre er sicher nicht glücklich gewesen, dass er von seinen eigenen Leuten polizeibekannt gemacht worden ist. Wie gesagt, das sind nur Mutmaßungen. Aber ich war schon erstaunt als ich den Filmfall sah und der Kerl direkt zur Polizei marschiert ist.

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#26

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 10.04.2015 21:24
von LD-X 733 • 128 Beiträge

Super Sendung! Man blieb gefesselt vor dem Fernseher sitzen und kam nicht in Versuchung mal zwischendurch in die Küche zu gehen o.ä. Highlights waren der Retro-Autohändlerfall und der Tod von Wolfgang Koszics.

Tolle Sprechertexte, da störten auch die kleinen Anachronismen nicht, wie der legendäre XY-Schnee im Mai. Verbrauchermarkt erwähnte schon die falsche VW Golf-Generation. Und noch ein bisschen nit-picking: der Peugeot 106 war die zweite Generation, ab 1996 verkauft, und die Mercedes E-Klasse Baureihe 210 gabs ab 1995. Nicht böse sein, liebe Außenrequisite, wir freuen uns über all die alten Autos, die ihr auftreibt. Das nächste Mal seid ihr bestimmt noch näher dran. Nur das Kennzeichen… ohne blauen Streifen an der Seite, aber mit fäschungserschwerender Schrift – so was gabs nie. Korrekte DIN-Schilder macht jede Kennzeichenbude für kleines Geld.
Der Kasseler Kommissar war zunächst sehr ruhig und eloquent, hatte dann aber einen Totalausfall – Rudi rettet die Situation souverän, ohne dass jemand das Gesicht verliert – gut gemacht!

Auf die Photobomb mit dem Döner-Griechen hat Jiri schon hingewiesen, hier tippe ich ja eher auf Absicht… Man sollte sich mal Gedanken darüber machen, ob es wirklich erforderlich ist, die Wohnanschrift auf dem Personalausweis zu vermerken und sie so jedem Verbrecher zugänglich zu machen („Ich weiß jetzt wo du wohnst!“). Dass dies im datenschutzbesessenen Deutschland seit Menschengedenken hingenommen wird – ein ewiges Rätsel. Es würde ja reichen wenn Polizei und Behörden diese Information mit speziellen Geräten auslesen könnten. Manche Länder kommen ganz ohne PA aus.

Zu den Trickdiebstählen: hier hilft vielleicht eine alte Knigge-Regel. Ein Mann, der einer Dame nicht offiziell vorgestellt wurde, existiert nicht und wird ignoriert ;-) Katzenfreundinnen wissen außerdem, dass sich Tiere durch Hupen und Motoranlassen meist leicht vertreiben lassen. Platte Reifen bemerkt man schnell selbst nach ein paar Metern Fahrt, und für zuwenig Öl(druck) gibt es eine Kontrollampe.

Im Fall Koszics fällt auf dass das Ergebnis der Obduktion nicht bekanntgegeben wird. Waren nun die 4 Promille tödlich und wurde die Leiche von wem auch immer in die Tiefe geworfen oder war der Aufprall die Todesursache? Nebenbei: der Mittäter Thomas Drach ist durch die Reemtsma-Entführung zur einer Person der Zeitgeschichte geworden und sollte darum auch nicht verpixelt werden.


Schließlich rutscht sie über ein paar Gelegenheitsjobs in die Prostitution. (Isolde in XY 227 FF 2)
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#27

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 11.04.2015 22:13
von Ludwig • 595 Beiträge

Hallo zusammen!

Auch ich möchte mich dem einhellig positiven Urteil über diese Sendung uneingeschränkt anschließen. Sie lebt natürlich ganz klar von den Fällen Szieleit und Koszics. Beide Fälle bieten aufgrund der schillernden Charaktere der Betroffenen ein erhebliches Potential an Abgründen und mysteriösen Verwicklungen, das filmisch, darstellerisch und sehr detailliert in hervorragender Weise umgesetzt wurde. Einige persönliche Anmerkungen hierzu möchte ich mir noch gestatten:
1. FF1 - Vermisstenfall Szieleit: Es gibt Menschen, für die Geld und dessen möglichst umfangreiche Vermehrung alleiniger Daseinszweck ist, und zu diesen scheint Joachim Szieleit gehört zu haben. Seine "Geschäftsmodelle" waren einträglich, aber mit beträchtlichen Risiken verbunden. Bei seinen "Privatkrediten" drohten erhebliche Zahlungsausfälle (Wie hätte in diesen Fällen das Inkasso ausgesehen?), und die dargestellte Verzinsung ist exorbitant (10% Zinsen pro Woche entsprechen ca. 14204% per annum!!!). Da kann man sich leicht ausrechnen, für welche Zwecke derartige Konditionen akzeptiert werden und welchem Milieu die Schuldner zugerechnet werden müssen. Der Gebrauchtwagenhandel ist relativ clever ausgedacht: Als Käufer und Verkäufer fungieren seine Strohmänner als Privatleute, deswegen entfällt auch die Mehrwertsteuerpflicht, und wegen dieser Konstruktion kann ihm so der entstandene Gewinn nicht als Einkommen zugerechnet werden, selbst wenn das Finanzamt die beteiligten Händler als Vermittler mal etwas genauer prüft. Und in den unmittelbaren Nachwendejahren waren mit dem Verkauf gebrauchter Autos in die neuen Bundesländer erhebliche Spannen zu erwirtschaften. Das Risiko bei dieser Art des Handels besteht darin, dass er bei Unterschlagung etc. juristisch haltbare Ansprüche als Eigentümer nicht geltend machen kann - also müssen die Strohmänner schon sehr zuverlässig (oder ihm ausgeliefert) sein.
An sich würde ich ja vermuten, dass ihm jemand aus seinem geschäftlichen Umgang eine Falle gestellt hat (dafür spricht auch die Kenntnis der Autotelefonnummer). Ich glaube eher nicht, dass es einen Zusammenhang mit dem Northeimer Autohändler- Mord an Manfred S. (XY-Sendung vom 11.01.1985) gibt; dieser Fall könnte aber als "Inspiration" für die Täter gedient haben.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass hier ein Mitwisser "singt"; zu viele haben von dem Verschwinden von Joachim Szieleit profitiert.

FF3 - Todesfall Koszics: Es fällt auf, wie akribisch und detailgetreu dessen Leben nach der Haftentlassung dargestellt wurde. Daher halte ich es für wahrscheinlich, dass seine Verfolgungsängste durchaus einen realen Hintergrund hatten, wenngleich keinen solchen wie von ihm vermutet. Eher ist anzunehmen, dass einige seiner "Verfolger" Beamtenstatus haben, und auch für beauftragte Detekteien kann die Wiederbeschaffung wesentlicher Teile der Lösegeldsumme ein lukratives Mandat sein. Um die Observation nicht zu gefährden, dürften auch seine kleinkriminellen Aktivitäten toleriert worden sein. Seine diversen Wohnungswechsel etc. sehe ich als den Versuch an, seinen "Verfolgern" zu entkommen und so doch noch an seinen Anteil am Lösegeld zu kommen. Allerdings dürfte sich dieses Unterfangen irgendwann als aussichtslos herausgestellt haben.
An einen Mord mag ich nicht so recht glauben, denn für mich ist es kontraproduktiv, jemanden bis zur Besinnungslosigkeit abzufüllen, um seinem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge zu helfen.

Besonders gefallen hat mir, dass Alfred Hettmer auch einmal ein paar Minuten gewidmet wurden und der Mensch hinter der Schlussabfrage erkennbar wurde. Lobend erwähnen möchte ich auch die Kölner Kriminalhauptkommissarin, die die Serienbanküberfälle betreute und die die Fahndungsansätze gewissenhaft und akribisch präsentierte - das haben wir auch schon anders gesehen.

Viele Grüße
Ludwig


Hier hält aber auch der Bus zur Siedlung Muckensturm, den Anja benutzt, wenn sie bei Dunkelheit allein nach Hause kommt.
(Sendung vom 15.01.1988, Filmfall 1, Mord an Anja A.)
Ihr Interesse gilt, so wie das von Tausenden Gleichaltriger, heißer Musik und effektvoll ausgeleuchteten Discotheken.
(Sendung vom 06.04.1979, Filmfall 1, Sexualmord an Christiane "Kiki" M.)
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#28

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 14.04.2015 15:30
von inXen • 14 Beiträge

ACHTUNG BESSERWISSER:

Da es auch im Forum häufig verwandt wird: Wenn sich ein Mensch das Leben nimmt, spricht mensch besser von SELBSSTÖTUNG.
Ein Selbstmord müsste als Straftat behandelt werden, da Mord ein Verbrechen ist. Aber jemand, der sich das Leben nimmt, begeht doch kein Verbrechen, right?

Ingo

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#29

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 14.04.2015 21:03
von Ede-Fan • 605 Beiträge

Hallo inXen,

wenn Du alleine gegen Dich tätig wirst, so handelt es sich nicht um eine Straftat. Die Formulierung Selbsttötung trifft den Sachverhalt natürlich erheblich besser, als der verfälschende Begriff "Selbstmord". Von daher ist Deine Bemerkung für mich kein Besserwissertum, sondern eine Klarstellung. Um die als "Werther-Effekt" bezeichneten Nachahmungen aufgrund der Berichterstattung über Selbsttötungen zu verringern, hat der Deutsche Presserat eine Richtlinie zur Berichterstattung über Suizidenten erlassen.


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#30

RE: Sendung vom 08.04.2015

in XY-Hauptsendungen 15.04.2015 22:04
von Punker • 584 Beiträge

@L-DX -733

Thomas Drach hat seine Strafe "juristisch" gesehen abgelegt.
Ihm wurde lediglich der Reisepass entnommen; er darf sich in der EU also frei bewegen.
Gegen ihn wurde keine Fahndung ausgegeben.
Und auch wenn er eine Person des öffentlichen Lebens ist, ist es juristisch gesehen nicht korrekt sein Gesicht in einer Ausgabe von aktenzeichen xy in Zusammenhang mit einem ungeklärten Schicksal (Mord?) zu zeigen.
Es sind nur (vage) Mutmaßungen unter anderen Mutmaßungen. Mehr nicht.
Deswegen finde ich das Vorgehen (verzerrtes Gesicht) korrekt.
Klingt vielleicht merkwürdig, aber jeder hat eine zweite Chance verdient. Vor dem Gesetzt muss jeder gleich sein.


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