#16

RE: Sendung vom 16.07.2014

in XY-Hauptsendungen 20.07.2014 21:46
von sklink • 131 Beiträge

Hallo allerseits.

Ludwig, ich kann Dich verstehen, dass Du Dir Zeit gelassen hast. Ich habe mir auch Zeit gelassen und mir die Sendung noch einmal angesehen, um sicherzugehen, dass ich da nichts übersehen habe.
Erstens finde ich es schade, dass man wieder dazu übergegangen ist, mehr Filmfälle zu zeigen. In den letzten Sendung waren es meistens vier, diesmal wieder sechs (wenn ich den kurzen Beitrag aus Dreieich nicht mitzähle), was dazu führt, dass es zeitlich etwas abgehetzter wirkt und weniger Zeit für die Nachbesprechung bleibt. Zweitens folgt daraus, dass in den Nachbesprechungen (und auch in den Filmen) immer wenige wichtige Details angesprochen werden, aus denen sich Fahndungsansätze bilden. Ich meine damit nicht klassisches Täterwissen, sondern Informationen, die bereits in Presseveröffentlichungen der Polizei etc. bekannt geworden sind. Im einzelnen wären das:
1. Mord in Aschersleben (Fall Anja L.):
- Bei der Tat erhielt Anja mehrere Stiche mit einem so genannten Hirschfänger. Diese besondere Tatwaffe muss doch auch Erwähnung finden, schließlich wurden auch schon einmal Stilette oder Spleißnägel erwähnt.
- Anja hatte an dem Abend in der Diskothek auch Streit mit einem jungen Mann, der später in Verdacht geriet. Gegen ihn sprachen mehrere Indizien (roter Kleinwagen, Holunderbeeren an den Schuhsohlen, diese wachsen auch am Haus), beweisen konnte man ihm die Tat nicht.
2. Sparkassenüberfall in Herne:
- Hier hätte eventuell auch eine Studiofahndung oder eine kürzere Darstellung ausgereicht. Die Anwesenheit des Rottweilers und die eventuell daraus resultierende Gefahr mag zwar nicht alltäglich sein, auch hätte die Situation eskalieren können. Für die Tatermittlungen spielt der Hund jedoch keine Rolle. Was mir aber noch gefehlt hat, ist der Stoffbeutel, in dem die Beute verstaut wurde oder Informationen zum Fluchtfahrzeug. Geht die Polizei davon aus, dass es sich dabei um das Fahrzeug des Täters handelt, gibt es Hinweise darauf, dass er geliehen oder gestohlen ist?
3. Trickbetrug und Mordversuch in Dreieich:
- Die Darstellung als kurzer Film war ausreichend, um die Masche vorzuführen und die Mordermittlungen zu rechtfertigen. Allerdings hätte man bei acht(!) an der Tat beteiligten Personen (drei Frauen, drei Männer, zwei Kinder im Alter von vier und zehn Jahren) von mehr Personen Täterbeschreibungen liefern können, auch weil die Fotos recht brauchbar sind. Es ist ja davon auszugehen, dass sie als Bande häufiger auftreten - die Zuschauerreaktionen haben es ja gezeigt -, so dass die Identifikation einer tatbeteiligten Person wahrscheinlich zur Feststellung der gesamten Bande führt. Außerdem fehlt hier die Beschreibung des Tatortes. Eine rasante Fahrt über bis zu zwei Kilometer mit Personen auf der Motorhaube könnte Zeugen aufgefallen sein, die mehr Informationen zu den Fahrzeugen liefern könnten.
4. Blitzeinbruch in Velbert:
- Dabei hätte man genauer den Tatort, die Fluchtrichtung der Täter sowie den Fundort des gestohlenen Wagens angeben können. Die Angabe "Essen-Kupferdreh" ist dafür viel zu vage.
5. Raubüberfall in Oberhonnefeld:
- Der einzige Ansatzpunkt scheinen mir hier die Beutestücke zu sein. Auch dort hätte man genauere Beschreibungen liefern können, wie es sie in früheren Sendungen ja gab (Material des Uhrgehäuses, Material des Armbandes, Verzierungen, genaues Aussehen dieses Stempels der irakischen Luftwaffe). Die Angabe des Wertes eines Beutestücks ist für die Fahndung hingegen wertlos.
6. Sichergestellte Oldtimer:
- Von sechs auf der offiziellen XY-Seite vorgestellten Autos wurden lediglich vier gezeigt. Das dort angeblich so markante Motorrad ist letztendlich ganz unter den Tisch gefallen. Auch kann man Fahrzeuge genauer beschreiben (nicht nur Farbe, sondern auch Innenausstattung, welche Besonderheiten, Reparaturstellen, Ausbesserungen von Lackschäden etc.).
7. Raubüberfall auf die Geldbotin in Bötersen:
- Hier wurde der Haupttäter gut beschrieben, auch die Kleidung. Die Polizei scheint aber Anhaltspunkte über die weitere Fluchtrichtung (nach dem Wegwerfen der Geldtaschen und -bomben) zu haben, die aber hier nicht erwähnt wurden.
8. Fahndung nach Ausbrecher Michael Metin M.:
- An der Fahndung gibt es nichts auszusetzen. Alle wichtigen Informationen wurden genannt. Es fehlten nur die Kleidungsstücke, die er beim Ausbruch getragen haben soll. Diese sollte er aber inzwischen gewechselt haben.
9. Raubüberfall in Zürich:
Wie in der Sendung richtig festgestellt wurde, handelt es sich hierbei wahrscheinlich um eine Beziehungstat aus Rache o.ä. oder einen missglückten Raub. Der Fahndungsansatz über die Tatörtlichkeit (Standstreifen der A1) ist wohl nicht glücklich gewählt, ein anderer wird ebenfalls weggelassen. Dem Opfer wurden aus der Hosentasche die Bankkarten und Schlüssel geraubt, sie sind bislang nicht wieder aufgetaucht.

Wie gesagt, es war eine Sendung mit (reichlich) Platz nach oben. Ich hoffe, dass die Sendung wieder präziser wird, damit es auch bessere Hinweise der Zuschauer geben kann.

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#17

RE: Sendung vom 16.07.2014

in XY-Hauptsendungen 31.07.2014 19:32
von sklink • 131 Beiträge

Michael Metin M., nach dem in der Sendung wegen Raubmordes an einem Clubbetreiber und Ausbruchs aus der JVA Berlin-Moabit gefahndet wurde, konnte heute Nachmittag in der Wohnung eines Fluchthelfers in Berlin-Reinickendorf festgenommen werden: Pressemitteilung der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft

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