#1

11.04. 1975 (Kripo Münster) FF1 Mordserie in Münster und 04.11. 1977 (Kripo Heidelberg) FF1 Mordfall aus einer Mordserie

in Filmfälle 26.01.2014 12:56
von Alexander • 4 Beiträge

In oben angegebenen Sendungen wurden jeweils 4 Morde an Frauen zunächst im Raum
Münster , dann im Rhein - Neckar Raum abgehandelt .
Die Kripo ging damals vom gleichen Täter aus .
Weiss jemand, wie es danach weiterging ??
Hat der Täter weitere Morde begangen - und vielleicht erneut seinen " Wirkungsbereich " gewechselt ...??
Wurde er gefasst .....??


zuletzt bearbeitet 26.01.2014 16:15 | nach oben springen

#2

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 26.01.2014 16:13
von Heimo • 1.536 Beiträge

Zu einer der beiden Sendungen existiert bereits ein Thread: 04.11.1977 FF1 (Heidelberg) Anhaltermorde


Zitat von Alexander im Beitrag #1
In oben angegebenen Sendungen wurden jeweils 4 Morde an Frauen zunächst im Raum
Münster , dann im Rhein - Neckar Raum abgehandelt .


Zu der Serie im Rhein-Neckar-Raum wird nocht ein weiterer Mord gezählt.

Zitat von Alexander im Beitrag #1

Die Kripo ging damals vom gleichen Täter aus .
Weiss jemand, wie es danach weiterging ??
Hat der Täter weitere Morde begangen - und vielleicht erneut seinen " Wirkungsbereich " gewechselt ...??


Tja, das ist die Frage, die man nur sehr eingeschränkt beantworten kann. Es standen mal Vermutungen im Raum, dass er danach seinen Wirkungskreis in den Elbe-Weser-Raum verlegt haben könnte und für das Verschwinden von drei Frauen, welche auch bei XY zu sehen waren, als Täter in Frage kommen könnte. Da aber nie eine dieser Frauen wieder aufgetaucht ist, konnte diese These nicht untermauert werden.

Zitat von Alexander im Beitrag #1
Wurde er gefasst .....??


Was bisher bekannt ist, nicht.

Es gibt zwar in der englischsprachigen Literatur ein Buch, das über die Aufklärung von Morden berichtet, die im Rhein-Neckar-Raum geschehen sind und der "Heidelberger Serie" zuzurechnen ist. Das Buch nennt dort auch jemanden, der tatsächlich eine Frau in Deutschland getötet hat (der Fall war auch bei XY zu sehen). Dazu wurde ein bekannter Experte für Serienmorde befragt, ob die Angaben des Buches zutreffend seien, was der aber entschieden verneinte.

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#3

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 02.12.2015 17:13
von Heimo • 1.536 Beiträge
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#4

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 02.12.2015 20:35
von Ede-Fan • 612 Beiträge

Vielen Dank Heimo,

ein sehr interessanter Beitrag!

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#5

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 02.01.2016 11:03
von Ede-Fan • 612 Beiträge

In den "Westfälischen Nachrichten" ist kurz darauf ein interessanter Folgeartikel erschienen:

wn.de vom 02.12.2015: Suche nach „Münsterlandmörder“ 40 Jahre nach Anhalter-Morden - Neue Schlüsse aus alten Hinweisen

Auch die Brücke zu den Heidelberger Anhaltermorden wird geschlagen:

wn.de vom 02.12.2015: Mordserie reißt nicht ab - Weitere Tote in Heidelberg

Edit: Wegen OPERA-Absturz nun nachträglich

Ich empfehle auch die weiteren Links unter "Mehr zum Thema". Dort werden Details der einzelnen Taten genannt, die (mir) bisher unbekannt waren.


zuletzt bearbeitet 02.01.2016 11:19 | nach oben springen

#6

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 02.01.2016 16:33
von Rickybaby1977 • 299 Beiträge

Ihr Lieben!

Auch wenn ich nichts wirklich Neues beitragen kann, möchte ich nur kurz fünf "Aspekte" zum Fall los werden. Vielleicht hat ja der ein oder andere ne Idee dazu. Ich kann mir auf manches bis heute keinen Reim machen:

1. Ich hab letztens viel Zeit gehabt und versucht, die genauen Auffindeorte der Opfer ausfinding zu machen. Ich weiß, dass es bereits bei Ede und den oben angegebenen Artikeln/Video dazu Angaben gibt. Aber die Angaben sind bei genauer Betrachtung doch so vage, dass ich einfach nicht weiter komme. Bei keinem dieser Fälle. Da das für alle 4 Fälle gilt, habe ich fast den Eindruck, dass das durchaus so gewollt ist. Warum???

2. Es ist sehr kurios, aber ich habe jetzt schon mehrfach folgendes "Experiment" gemacht:
Nach dem Filmfall wird ja vom Kommissar eine Karte gezeigt, wo die Orte des Verschwindens der Opfer und der ungefähren Auffindeorte genannt werden. Aussgehend von der These, dass Täter ihre Opfer meistens WEG vom "Täterzuhause" (ich hoffe, ihr versteht , was ich meine) bringen, haben mir ohne Ausnahme ALLE meine Bekannten nach Gucken dieser Karte bei Aktenzeichen den gleichen Ort genannt. Ich möchte jetzt hier nicht Spekulationen streuen (ich weiß, dass das hier nicht gern gesehen ist und es auch dafür andere Plattformen gibt) , aber auch mir sieht das ziemlich eindeutig aus. (Ort fängt mit einem "E" an...) Warum greift man das nicht in die Ermittlung auf?

3. In dem Zeitungsartikel wird erwähnt, dass die Polizei nach einem "Textilvertreter" gesucht hat. Warum??? Welche Hinweise kann es denn darauf gegeben haben?

4. Warum kann man bis heute nicht klare Parallelen der Fälle durch DNA Abgleich feststellen, oder ausschließen? Natürlich stelle ich mir das als Laie viel zu leicht vor, da noch heute weiter zu kommen,aber warum denn erst jetzt??? Vor allen Dingen, wenn die Polizei doch "...dickes, fettes Spurenmaterial " vorzuweisen hat. Für mich völlig unverständlich.

5. Der Bezug zu den Fällen in Heidelberg ist für mich bis heute noch ein Rätsel, was ich einfach nicht begreife. Warum hat Aktenzeichen damals als "Beispiel" einen Fall gewählt, der - angefangen bei einem völlig anderem "Opfertypus" bis zur Auffindesituation (entkleidet, im Wasser) - ein ganz anderes Bild liefert. Verstehe ich einfach nicht.

Aber wer weiß: Vielleicht bringen ja doch in Zukunt weitere DNA Untersuchungen neue Erkenntnisse. Würde ich auf jeden Fall den Polizisten, die bis heute an dem Fall dran sind, von ganzem Herzen wünschen.

Love & Peace Ricky & Lotty


"One thing I can tell you is:You ´ve got to be free!" (aus dem Lied: Come together!" John Lennon, 1969)
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#7

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 02.01.2016 22:50
von Ludwig • 595 Beiträge

Hallo zusammen, liebe Ricky!

Um eine etwas umständliche Einleitung zu wählen: Da mich das Thema Sexualmorde besonders interessiert, habe ich mir vor kurzem ein interdisziplinäres wissenschaftliches Fachbuch zu diesem Thema gegönnt. Einer der Autoren ist Alexander Horn, das Buch heißt "Sexualmord in Bayern" und behandelt alle entsprechenden (abgeurteilten) Taten in Bayern von 1979 bis 2008. Ziel des Buches ist die Analyse von Tatverläufen und Tatmerkmalen bei Sexualmorden.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Münsterland-Serie weist zahlreiche übereinstimmende Tatmerkmale bei den Einzeltaten auf (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Aufnahme der Opfer im Auto (im Fall Storm nicht bekannt)
- Tötungsart stumpfe Gewalt gegen den Hals (im Fall Hemmers vermutlich nicht mit Sicherheit feststellbar)
- Tatort in allen Fällen höchstwahrscheinlich ein Fahrzeug
- Transport der Opfer über eine gewisse Entfernung zum Ablageort
- Ablageort Wald
- Ablage der Opfer vollständig bekleidet (abgesehen von einem Schuh)
- Entwenden der Handtaschen der Opfer (im Fall Hemmers führte sie Ermordete keine mit)
- kein Geschlechtsverkehr mit den Opfern (im Fall Hemmers nicht mehr feststellbar)
- Opfer phänotypisch ähnlich: klein, zierlich, dunkelhaarig und etwa 20 Jahre alt

Unterschiedlich sind insbesondere die Tageszeiten, zu denen Täter und Opfer aufeinandertrafen, v.a. im Fall Hemmers. Dies ist auch der einzige Fall, bei dem ich mir theoretisch auch einen anderen Täter vorstellen könnte. Inwieweit evtl. DNA-Analysen diese Serie verifizieren können entzieht sich meiner Kenntnis.

Demgegenüber, und da stimme ich Ricky vollauf zu, sind viele Tatmerkmale bei der Heidelberger Anhalterserie so fundamental anders (u.a. waren die Opfer vorwiegend Blondinen), dass ich zwar auch von einem Serientäter ausgehe, jedoch von einem anderen als in den Münsterländer Fällen.

Viele Grüße
Ludwig


Hier hält aber auch der Bus zur Siedlung Muckensturm, den Anja benutzt, wenn sie bei Dunkelheit allein nach Hause kommt.
(Sendung vom 15.01.1988, Filmfall 1, Mord an Anja A.)
Ihr Interesse gilt, so wie das von Tausenden Gleichaltriger, heißer Musik und effektvoll ausgeleuchteten Discotheken.
(Sendung vom 06.04.1979, Filmfall 1, Sexualmord an Christiane "Kiki" M.)
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#8

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 03.01.2016 15:47
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge

Zitat von Ludwig im Beitrag #7

Hallo zusammen, liebe Ricky!

Um eine etwas umständliche Einleitung zu wählen: Da mich das Thema Sexualmorde besonders interessiert, habe ich mir vor kurzem ein interdisziplinäres wissenschaftliches Fachbuch zu diesem Thema gegönnt. Einer der Autoren ist Alexander Horn, das Buch heißt "Sexualmord in Bayern" und behandelt alle entsprechenden (abgeurteilten) Taten in Bayern von 1979 bis 2008. Ziel des Buches ist die Analyse von Tatverläufen und Tatmerkmalen bei Sexualmorden.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Münsterland-Serie weist zahlreiche übereinstimmende Tatmerkmale bei den Einzeltaten auf (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Aufnahme der Opfer im Auto (im Fall Storm nicht bekannt)
- Tötungsart stumpfe Gewalt gegen den Hals (im Fall Hemmers vermutlich nicht mit Sicherheit feststellbar)
- Tatort in allen Fällen höchstwahrscheinlich ein Fahrzeug
- Transport der Opfer über eine gewisse Entfernung zum Ablageort
- Ablageort Wald
- Ablage der Opfer vollständig bekleidet (abgesehen von einem Schuh)
- Entwenden der Handtaschen der Opfer (im Fall Hemmers führte sie Ermordete keine mit)
- kein Geschlechtsverkehr mit den Opfern (im Fall Hemmers nicht mehr feststellbar)
- Opfer phänotypisch ähnlich: klein, zierlich, dunkelhaarig und etwa 20 Jahre alt

Unterschiedlich sind insbesondere die Tageszeiten, zu denen Täter und Opfer aufeinandertrafen, v.a. im Fall Hemmers. Dies ist auch der einzige Fall, bei dem ich mir theoretisch auch einen anderen Täter vorstellen könnte. Inwieweit evtl. DNA-Analysen diese Serie verifizieren können entzieht sich meiner Kenntnis.

Demgegenüber, und da stimme ich Ricky vollauf zu, sind viele Tatmerkmale bei der Heidelberger Anhalterserie so fundamental anders (u.a. waren die Opfer vorwiegend Blondinen), dass ich zwar auch von einem Serientäter ausgehe, jedoch von einem anderen als in den Münsterländer Fällen.

Viele Grüße
Ludwig



Die Heidelberger Serie wird ja von einigen Stellen dem Serienmörder Bernd B.(Unimord Mainz 1976) zugeordnet. Er wurde ja gefasst und verurteilt und dann hörte die Serie ja auch auf. Bernd B. lebte ja bzw. arbeitete j auch (als Lehrer) in Heidelberg. Er käme auch für den Mord an der Schuhverkäuferin in Frage(Sendung Jan. 81) da wurde ja auch nach einem Auto mit Heidelberger Nummer gefahndet.

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#9

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 03.01.2016 17:14
von Rickybaby1977 • 299 Beiträge

Lieber Ludwig, Hallo The White!

Erstmal Danke fürs "Mitdenken". Dass es einen Verdächtigen bei den Heidelberger Morden gibt, war mir nicht bekannt. Danke für die kurze Info! Das würde ja auch für unsere Theorie sprechen, dass es sich eindeutig um zwei unterschiedliche Serien handelt. Paßt also.

@Ludwlg: Die Rangehensweise nach Übereinstimmungen der Fälle zu suchen ist ganz sicher richtig und wie du finde ich auch in diesem Fall: Eindeutig und schlüssig. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Täter gleichzeitig auf so einem doch "kleinen" Gebiet ähnliche Taten innerhalb einer relativ kurzen Zeit verübt haben, ist dann doch eher unwahrscheinlich.
Ich persönlich finde den Fall Storms mit Abstand am mysteriöstesten, weil sich die Ereignisse ja über mehrere Tage abgespielt haben. Dieser rätselhafte Anruf in der Bank nach Geschäftsschluß. Ich frag mich andauernd, ob das möglicherweise eine Komplizin gewesen ist. Wo ist das Mädel in den drei Tagen bloß gewesen? Und abends wieder ab in die Tenne??? Na gut - mit Zwanzig macht man evtl. noch viel Quatsch. Aber irgendwie doch seltsam.

Auf jeden Fall besten Dank für den Buchtipp!!! Habe grad "Logik der Tat" gelesen und fand es höchst interessant. Ein bemerkenswerter Mensch, dieser Herr Horn.

Wie sagt Rudi so oft: Wir bleiben dran...

Gruß, Ricky


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#10

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 03.01.2016 17:48
von Rickybaby1977 • 299 Beiträge

Musste den Fall grad zum X-ten mal nochmal gucken. Mir ist dabei noch ein gravierendes Merkmal aufgefallen, was zumindest für eine eindeutige Parallele im Fall Hemmers und Boxel spricht: Diese Fahrt mit der getöteten Frau auf dem Beifahrersitz. Wie würde mein Mann sagen: "Durchaus selten und bemerkenswert".
Ich stelle mir grad vor, man würde die Polizeidatei "Viclas" mal danach befragen, wieviele solche - ich nenne es mal "gemeinsame Fahrten" es irgendwann gegeben hat. Meine Einschätzung wäre: Keine! Für mich fühlt es sich so an, als wäre genau das der Kern der "Handschrift" des Täters.

Wollte ich nur noch mal zufügen als Gedanke.


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#11

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 03.01.2016 20:20
von Ludwig • 595 Beiträge

Hallo zusammen!

Einige Gedanken gibt es von meiner Seite noch nachzutragen:

1. Der im Zusammenhang mit der Heidelberger Serie genannte Bernd S. (Unimord Mainz) scheidet für mich als Täter aus. Da hat sich wohl irgendwann einmal die vorschnelle Einschätzung eines nicht genau recherchierenden Journalisten verselbständigt und ist immer wieder zitiert worden.
2. Bei den vier Heidelberger Morden ordne ich die Fälle Scholte und Sorn einem Täter zu. Beide Opfer wurden im Lampertheimer Stadtwald gefunden, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, und in einem Fall fehlte auch die Handtasche des Opfers. Vermutlich aufgrund dieser Umstände wurden die Taten der Münsterländer Serie zugerechnet, wobei für mich aber bei letzterer auffallend ist, dass der Täter seine Opfer mit Absicht recht weit voneinander entfernt abgelegt und für den Transport ein nicht zu unterschätzendes Entdeckungsrisiko in Kauf genommen hat.
3. Der Fall Pfeifer ist für mich ein ganz typischer Anhaltermord, wobei das Opfer regelmäßig bei Dunkelheit getrampt und vermutlich zu jemandem ins Auto gestiegen ist, der sich kurzfristig zu diesem Verbrechen entschloß.
4. Auch der letzte Mord, der Fall Majer, ist für mich singulär. Hier könnte eine mögliche Beziehung zu einem "älteren" (aus Sicht einer 15-jährigen) Mann eine Rolle gespielt haben, ähnlich wie im Fall Manuela Rieger aus Straubenhardt.

5. Den Fall Storm, liebe Ricky, sehe ich als gar nicht mal so rätselhaft an (wenn man davon absieht, dass er ungeklärt ist). Die junge Dame hat sich am Wochenende auf vielfältige Weise amüsiert (diese Formulierung könnte auch klassisches XY-Deutsch sein), hat am Montag die Arbeit geschwänzt und musste dann mittellos (wofür der Anruf bei der Bank spricht) per Autostopp die Heimreise antreten. Hierbei ist sie zu ihrem Mörder ins Auto gestiegen. Ihr "Begleiter" in der "Tenne" wird sich aus verständlichen Gründen nicht gemeldet haben.
6. Was VICLAS anbetrifft: die Merkmalskategorien sind unserem Wissensdurst zum Trotz geheim.

Viele Grüße
Ludwig


Hier hält aber auch der Bus zur Siedlung Muckensturm, den Anja benutzt, wenn sie bei Dunkelheit allein nach Hause kommt.
(Sendung vom 15.01.1988, Filmfall 1, Mord an Anja A.)
Ihr Interesse gilt, so wie das von Tausenden Gleichaltriger, heißer Musik und effektvoll ausgeleuchteten Discotheken.
(Sendung vom 06.04.1979, Filmfall 1, Sexualmord an Christiane "Kiki" M.)
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#12

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 03.01.2016 23:50
von Ede-Fan • 612 Beiträge

Die Diskussion hat ja eine erfreuliche Fahrt aufgenommen. Ein wenig möchte ich auch noch beitragen.

Zitat von Rickybaby1977 im Beitrag #6
Ihr Lieben!

Auch wenn ich nichts wirklich Neues beitragen kann, möchte ich nur kurz fünf "Aspekte" zum Fall los werden. Vielleicht hat ja der ein oder andere ne Idee dazu. Ich kann mir auf manches bis heute keinen Reim machen:

1. Ich hab letztens viel Zeit gehabt und versucht, die genauen Auffindeorte der Opfer ausfinding zu machen. Ich weiß, dass es bereits bei Ede und den oben angegebenen Artikeln/Video dazu Angaben gibt. Aber die Angaben sind bei genauer Betrachtung doch so vage, dass ich einfach nicht weiter komme. Bei keinem dieser Fälle. Da das für alle 4 Fälle gilt, habe ich fast den Eindruck, dass das durchaus so gewollt ist. Warum???


Ich teile Deine Ansicht, daß diese Angaben vage sind. Es stellt sich aber die Frage, ob solche in der Pampa gelegenen Orte -mit einem der Sendung angemessenen Aufwand- genau beschreibbar sind und wenn ja: Wozu? Von den Auffindeorten haben sich die Ermittler anscheinend keine weiterführenden Hinweise versprochen. Auch drängt sich bei der Schilderung der Auffindesituation der Verdacht auf eine gewisse künstlerische Freiheit bei Wolfgangs Text auf. So spricht er im Fall Erika K. von einem Zeugen, der "eine schmale Waldstraße, die ein Überholen nicht zuläßt" befährt, während vermutlich das Opfer im Wagen vor ihm transportiert wird. In dem Artikel der WN zu Opfer Nr. 4 stellt sich heraus, daß es sich um die damalige B65 handelt. Das ist nicht die klassische "schmale Waldstraße".
Überhaupt sollten wir uns vor Augen halten, daß die heutigen Verkehrswege noch nicht vorhanden waren. Die A43 von Wuppertal über das Ruhrgebiet nach Münster war in den 70er-Jahren im Bau und wurde 1981 fertig. Der Fernverkehr, der nicht über die A1 fuhr, mußte die damalige B51 benutzen.
Von der als "Ostfriesenspieß" bezeichneten A31 wurden die ersten Teilstücke in NRW erst in den 80er-Jahren freigegeben. Heute ist es eine vielbefahrene Fernstraße, die aus der Erschließung des westlichen Münsterlandes, sowie des südlichen Emslandes nicht wegzudenken ist. Dazu kommt noch z.B. die B67n, was insgesamt die Verkehrsrouten der 70er-Jahre schwer nachvollziehbar macht.
Die in dem WN-Artikel zu Marlies H. (Opfer Nr. 3) beschriebene L599 bei Dülmen/Coesfeld gibt es dort auch nicht mehr. Hier könnte ich zunächst nur wild spekulieren, um welche heutige Straße es sich handelt. Vielleicht sollte soetwas bei einem augenscheinlich hochmobilen Täter berücksichtigt werden.

Übrigens gibt es die in dem WN-Artikel beschriebe L600 von Dülmen auch heute noch. In einer räumlichen Nähe von möglicherweise weniger als 1km zu dem Auffindeort von Marlies H. erfüllte sich im Jahre 1983 das Schicksal einer jungen Tierärztin, die kurz zuvor in Dülmen Frikadellen mit Kartoffelsalat erworden hat und deren Fall in der XY-Sendung vom 08.06.19984 vorgestellt wurde. Ich bitte von Spekulationen, ob der hierfür verurteilte Täter der "Münsterlandmörder" sein könnte abzusehen, sondern das Alter des Täters zu recherchieren.

Zitat von Rickybaby1977 im Beitrag #6

2. Es ist sehr kurios, aber ich habe jetzt schon mehrfach folgendes "Experiment" gemacht:
Nach dem Filmfall wird ja vom Kommissar eine Karte gezeigt, wo die Orte des Verschwindens der Opfer und der ungefähren Auffindeorte genannt werden. Aussgehend von der These, dass Täter ihre Opfer meistens WEG vom "Täterzuhause" (ich hoffe, ihr versteht , was ich meine) bringen, haben mir ohne Ausnahme ALLE meine Bekannten nach Gucken dieser Karte bei Aktenzeichen den gleichen Ort genannt. Ich möchte jetzt hier nicht Spekulationen streuen (ich weiß, dass das hier nicht gern gesehen ist und es auch dafür andere Plattformen gibt) , aber auch mir sieht das ziemlich eindeutig aus. (Ort fängt mit einem "E" an...) Warum greift man das nicht in die Ermittlung auf?


Bereits in dem Filmfall ist es äußerst auffällig, welches Muster sich ergibt, als die Ort der letzten lebenden Sichtung, sowie die Auffindeorte mit den damaligen Mitteln dargestellt werden. Eine Interpretation überlasse ich aber den Ermittlern. Es gibt da ja möglicherweise auch einen anderen möglichen Ansatz, als die "weit-weg-Theorie". Der Täter hat seine Opfer sehr weit scheinbar in einem Pkw transportiert. Auch hier ließe sich spekulieren, ob das Örtchen, das der Schnittpunkt der vier Linien "Letzte lebende Sichtung => Auffindeort" ist, eine besondere Bedeutung hat. Da ich weder über eine psychologische oder kriminalistische Ausbildung verfüge, kann ich es despektierlich nur so ausdrücken, daß der Täter die Opfer möglicherweise bei Mama am Haus vorbeigefahren ist, um (zu sich) zu sagen "Guck mal Mama, was ich so alles an Frauen bekomme". Aber dies ist wüsteste Küchenpsychologie, die besser durch das Urteil von Fachleuten ersetzt wird. Bei der beachtlichen Vielzahl von gesicherten und bearbeiteten Spuren wird man diesen Gegebenheiten sicherlich auch Raum gegeben haben.

Zitat von Rickybaby1977 im Beitrag #6
3. In dem Zeitungsartikel wird erwähnt, dass die Polizei nach einem "Textilvertreter" gesucht hat. Warum??? Welche Hinweise kann es denn darauf gegeben haben?


Vermutlich (!) wird die hohe Mobilität den Ausschlag gegeben haben. Das Westmünsterland um Gronau gehörte damals zu den Zentren der Textilproduktion und das hohe Maß an zeitlicher Gestaltungsfreiheit eines entsprechenden Vertreters läßt solch einen Verdacht aufkommen.

Zitat von Rickybaby1977 im Beitrag #6
4. Warum kann man bis heute nicht klare Parallelen der Fälle durch DNA Abgleich feststellen, oder ausschließen? Natürlich stelle ich mir das als Laie viel zu leicht vor, da noch heute weiter zu kommen,aber warum denn erst jetzt??? Vor allen Dingen, wenn die Polizei doch "...dickes, fettes Spurenmaterial " vorzuweisen hat. Für mich völlig unverständlich.


Für mich ebenfalls unverständlich. Hier sind echte Experten gefragt.

Zitat von Rickybaby1977 im Beitrag #6
5. Der Bezug zu den Fällen in Heidelberg ist für mich bis heute noch ein Rätsel, was ich einfach nicht begreife. Warum hat Aktenzeichen damals als "Beispiel" einen Fall gewählt, der - angefangen bei einem völlig anderem "Opfertypus" bis zur Auffindesituation (entkleidet, im Wasser) - ein ganz anderes Bild liefert. Verstehe ich einfach nicht.


Verstehe ich einfach auch nicht.
Wie in den Postings von z.B. Ludwig und TheWhite1961 ersichtlich, geht es um einen ganz anderen Opfertypus und Tathergang. Daher sind die Brückenbauversuche vom Münsterland nach Heidelberg sicherlich zulässig, aber leider mit ziemlicher Sicherheit auch unbegründet.
Die Kriterien passen halt nicht.


zuletzt bearbeitet 03.01.2016 23:57 | nach oben springen

#13

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 04.01.2016 16:25
von Claus S. • 2 Beiträge

Auch ich sehe den Täter in E und später in G.Er ist in E zur Schule gegangen und hat in der Gestaltung (Dekorateur) seine beruflichen Anfänge gefunden haben. Er könnte die Berufsschule und die Fachhochschule (Design) in MS besucht haben. Dekorateure arbeiten mit (Web-) Stoffen. Er könnte auch in diesem Berufsfeld in der Grafik geschult sein und Nummernschilder fälschen können. Anfänglich könnte er sich exhibitioniert haben und erstmals mit dem VW aufgefallen sein. Da in einem Zeitungsartikel aus der Grafschaft vermutet wird, dass der Täter Kirchenmitarbeiter gewesen sein könnte, wäre es auch möglich, dass er die Opfer mit religiösen Riten bedachte. Somit könnte der Täter auch Mitglied einer religiösen Subkuktur sein. Solche Gruppen sind in R oder St bereits damals angesiedelt. Der Täter könnte auch Drogen konsumiert haben. Er könnte somit als Einkäufer von Drogen in den NL unterwegs gewesen und dann erst im Morgengrauen über die Grenze in Richtung Kreis ST unterwegs gewesen. Da bot sich das trampende Opfer einfach an. Einige drogenkonsumierende Personen sind in dieser Zeit aus dem Kreis ST in den Raum Minden-Lübecke in die Gemeinde G. gezogen. Sie lebten von den "Gaben Gottes" und versuchten betend drogenfrei zu leben. Hier, in einem alten Bauernhaus auf dem Lande, wurden auch Prostituierte mit Drogenproblemen aufgenommen. War die Tat doch eine Beziehungstat? Wurde die "Tennenbesucherin" in R. zu einem in R wohnenden G. gebracht, entlieh sich das Opfer von G Geld und konnte es nicht zurückzahlen, sodass sie dann mit dem Täter gehen musste? Geht eine weitere Erdrosselte in der Carmarque auch zu Lasten dieses Täters? Fotografierte der Täter seine Opfer? Trug die Ehefrau M den Schmuck der Heidelberger Verkäuferin? Fand die Ehefrau Trofäen? Starb der Schwiegervater am Erstickungstot, weil er von den Taten wußte und der Täter sich von M scheiden lassen wollte?


zuletzt bearbeitet 04.01.2016 16:31 | nach oben springen

#14

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 05.01.2016 13:10
von Claus S. • 2 Beiträge

Die Opfer könnten allesamt in der gleichen Art und Weise schnell und zuverlässig getötet worden sein. In fast allen Fällen geht die Polizei von einem umgehenden Tod nach Zutritt des Opfers ins Auto aus. Evtl. wurde der Kehlkopf tödlich manipuliert und diese Art des Mordens eher selten vorkommt.

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#15

RE: Filmfälle Sendungen 11.04. 1975 und 04.11. 1977

in Filmfälle 05.01.2016 23:05
von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge

Ich habe im Eintrag zu Erika H. einen Fehler gemacht, gefahndet wurde nach einem Golf mit KH Kennzeichen nicht HD. Was man auch nicht ganz von der Hand weisen kann ist die These, daß der Täter z. B ein GI war, denn sowohl in KH als auch in HD gab es zu damaliger Zeit große US Garnisonen. Ob letztendlich Bernd B. als Täter für die Heidelberger Serie ausscheidet mag ich nicht zu beurteilen .Es ist sicher eine Spekulation, aber wenn man sich vor Augen hält was an der Odenwaldschule(die ja in der Region beheimatet ist/war) so alles passiert ist halte ich es auch nicht für ganz ausgeschlossen, daß der Täter vielleicht dort in irgendeiner Form tätig war. Aber wie gesagt, das ist wirklich nur eine Spekulation. Einen Zusammenhang zwischen der Münsterlandserie und der Heidelberger Serie schließe ich persönlich aus vielerlei Gründen aus.

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