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Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 22.03.2011 14:34von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Fortsetzung folgt.
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 25.03.2011 17:41von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Vor weit geringerer Zuschaueranzahl als zum Prozessauftakt wurde heute der Prozess gegen Thomas Wolf vor dem Wiesbadener Landgericht fortgesetzt. Verhandelt wurde wieder nur 3 Stunden, mehr ist dem scheinbar an Borreliose erkrankten Angeklagten lt. einem Gutachter nicht zuzumuten. Zu Beginn wurde das Ergebnis des Befangenheitsantrags gegen die komplette Kammer, den die Verteidigung ja am ersten Tag gestellt hatte, bekanntgegeben. Erwartungsgemäß wurde diesem Antrag nicht stattgegeben. Als Begründung wurde angegegeben, daß die Sicherheit des Gemeinwohls die angeordneten strengen Maßnahmen auf jeden Fall rechtfertige.
Danach hatte der Angeklagte das Wort. Er gestand alle ihm zur Last gelegten Taten sofort ein und sprach das im Gerichtssaal ihm gegenüber sitzende Entführungsopfer Susanne S. direkt an und entschuldigte sich in aller Form für das Leid welches er ihr und ihrer Familie zugefügt habe. Anschließend las er einen von ihm selbst gefertigten Lebenslauf, eine sogenannte Lebensbeichte vor. Darin beklagte er seine schwere Kindheit die von einer alkoholsüchtigen und fremdgehenden Mutter geprägt war. Sein Vater wäre ein guter und fleißiger Mensch gewesen der sich ins Unheil stürzte als er seine 23 Jahre jüngere Mutter heiratete welche auch noch einen eigenen Sohn - der 4 Jahre älter als Thomas Wolf ist - mit in die Ehe brachte. Dieser "Bruder" wäre ihm immer fremd geblieben.
Wolf verstand es sehr gut an den richtigen Stellen immer wieder mit tränenerstickter Stimme zu sprechen und auch dann und wann die Tränen laufen zu lassen. Neben seiner Mutter richtete er große Vorwürfe an die Polizei und die Justiz die ihn zu dem gemacht habe und dorthin gebracht habe wo er sich jetzt befinde. Sie wüssten, daß er kein Gewaltverbrecher sei und "noch nie in seinem Leben eine scharfe Waffe in der Hand gehalten hätte." trotzdem hätte er irgendwann den Titel "schlimmster Verbrecher Deutschlands" angehängt bekommen. Große Vorwürfe richtete er auch an die Vollzugsanstalt Geldern, in der schlimme Zustände geherrscht haben sollen. Die Fluchtversuche seien jeweils ein Akt der Verzweiflung gewesen, u. a um seine Ehe zu retten. Nie war es sein Vorsatz bei den Fluchten gewesen, danach wieder Straftaten zu begehen.
Bei Seite 22 der Ausführungen waren dann die 3 Stunden abgelaufen. Auf die Nachfrage des Richters wie lange denn die Lebensbeichte, die gerade den Zeitpunkt Anfang der 90er passiert hatte, noch dauern sollte meinte der Angeklagte: "So an die 100 Seiten sind es insgesamt, die nächsten 2 Verhandlungstage werde ich noch brauchen." Richter Bonk nahm dies mit einem süffisanten Lächeln zur Kenntnis. Immerhein weiß er nun, daß er für diese 2 Tage keine Zeugen vorladen zu braucht.
Wolfs Bericht war in wirklich einwandfreien und sprachlich schon sehr gehobenen Deutsch vorgetragen worden, das muß man ihm lassen. Aus meiner Sicht ist er ein sehr gefährlicher Mann, da er eine sehr manipulative, andere Menschen leicht für sich zu gewinnende Art hat. Der Vortrag wirkte auf mich, nach gutem Einstieg, wie ein vor Selbstmitleid triefender Abgesang eines alten, gebrochenen Mannes der Andere für den negativen Verlauf seines Lebens verantwortlich machen möchte. Selten klang so etwas wie Selbstkritik bei diesem Vortrag durch. Wenn man dazu noch bedenkt wie viele Bewährungen Wolf in seiner "Karriere" bekam, keine hat er genutzt, so ist es wirklich eine Verhöhung seiner Opfer und des Rechtsstaats. Das Publikum war geteilter Meinung ob dieses "Hosen herunterlassens" von Thomas Wolf.
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 25.03.2011 23:21von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
http://www.allgemeine-zeitung.de/nachrichten/vermischtes/10364531.htm
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 06.04.2011 18:39von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
http://www.wiesbadener-kurier.de/nachrichten/vermischtes/10383037.htm
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 06.04.2011 18:41von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
http://www.wiesbadener-kurier.de/nachrichten/vermischtes/10469460.htm
Re[2]: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 06.04.2011 18:47von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
TheWhite1961>http://www.wiesbadener-kurier.de/nachrichten/vermischtes/10469460.htm
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/meldungen/10469113.htm
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 19.04.2011 16:06von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 20.04.2011 13:35von TheWhite1961 • 1.160 Beiträge
Ansonsten noch 2 Anmerkungen von mir.
1. Ich war selber etwas schockiert als die ganzen Details der Geldübergabe und der 2 Stunden davor zur sprache kamen. Denn das hat sich wirklich quasi vor meiner Haustür abgespielt. Der Platz des ersten Zettelverstecks ist Luftlinie noch nicht mal 2 Kilometer von meiner Haustür entfernt und liegt an meiner Joggingstrecke , der Punkt der Geldübergabe ist maximal vielleicht 4 Kiloemter weit weg. Wenn man bedenkt, daß Wolf alles 2 Jahre plante, alle Feldwege um Erbenheim und Mainz-Kastel kannte und ich dort mindestens 3 Mal die Woche dort laufen gehe, so ist es fast schon wahrscheinlich, daß ich mal an seinem Auto vorbeigelaufen bin oder vielleicht sogar ihm selbst schon begegnet bin. Kaum zu fassen sowas.
2. Der Fall weist sehr große Parallelen zum Entführungs Bögerl auf. Der Überfall auf die Bankiersfrau an der Haustür, das fahren zu einem Kloster(hier Schwarzach, dort Neresheim, Unterschied aber die weite Entfernung vom Wohnort im Fall Wolf und die kurze Entfernung im Fall Bögerl)), Kontaktaufnahme über Handy zum Ehemann(hier allerdings sowohl von der Frau wie auch vom Entführer, bei Bögerl nur vom Entführer) und schließlich die Geldübergabe direkt an einer Autobahn. Ich bin mir fast sicher, daß der Täter im Fall Bögerl in einer Zeitung über diesen Fall gelesen hat und ihn sich als Vorbild oder Inspiration genommen hat.
Ich habe die bisherigen Ergebnisse dieses Threads mal in meiner ganz eigenen Netakte zusammengefasst.
Hier für alle, die Interesse daran haben.
Ich werde diese weiter bearbeiten und aktualisieren.
Beste Grüße
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Diese Plastikschale meine Damen und Herren, habe ich, als ich sie zum ersten Mal sah zunächst für ein Küchengerät gehalten.
(Eduard Zimmermann, Sendung 276 vom 02.06.1995)
RE: Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 10.07.2013 21:12von bastian2410 • 1.663 Beiträge
mein lieber Mann, da hast du dir aber Mühe gegeben. Tolle Arbeit. Wir haben das leider etwas vernachlässigt. Vielen, vielen Dank.
Wo sind eigentlich die Bierkugeln hin??? Gibt es halt ne Rose
Zwei Fälle, die wieder einmal nachdenklich machen, gerade im Hinblick auf das Anhalterunwesen." (Zitat Zimmermann FF 3 17.01.1986)
RE: Re: Projekt Studiofall-Netakte
in Studiofälle 11.07.2013 00:17von XY-Webmaster • 301 Beiträge
Zitat von XYAkten im Beitrag #417
Ich habe die bisherigen Ergebnisse dieses Threads mal in meiner ganz eigenen Netakte zusammengefasst.
Hier für alle, die Interesse daran haben.
Ich werde diese weiter bearbeiten und aktualisieren.
Beste Grüße
Hallo,
ich hatte vor einiger Zeit mal mit einer Studiofall-Netakte angefangen. Durch einen Festplattenabsturz hatte ich dann aber andere Dinge zu tun, als mich mit der Netakte zu befassen. Bei der Rekonstruktion der alten Festplatte konnte ein Teil der Studiofall-Netakte aber erhalten werden. Wenn Du möchtest, sende ich Dir das mal zu.
Hallo XYAkten!
Vielen, vielen Dank für die Liste, die du für einen Teil der Studiofälle angefertigt hast. Ich habe großen Respekt von dieser Arbeit und schicke dir einals Dankeschön.
So denn, einen schönen Gruß von schildi
Er bestellt sich zwar ein Bier, aber trinken wird er es nicht mehr(Sprechertext Wolfgang Grönebaum aus dem YOGTZE-Fall-FF1-12.04.1985).
Hallo Leute,
zum Wochenende hier die neue und überarbeitete netakte Studiofälle!
Dank Heimo nun mit ca. 150 XY-Sendungen mehr! Danke Heimo!
Ich habe die netakte um den Punkt "Besonderheiten" ergänzt, Heimo hatte da einiges Interessantes dabei.
Für alle, die Interesse haben, hier die neue netakte Studiofälle:[[File:netakte Studiofälle.pdf]]
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Diese Plastikschale meine Damen und Herren, habe ich, als ich sie zum ersten Mal sah zunächst für ein Küchengerät gehalten.
(Eduard Zimmermann, Sendung 276 vom 02.06.1995)
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