Die Augsburger Allgemeine schreibt heute über einen Altfall von 1990. Weiss jemand, wann der Fall bei XY kam und ob es ein FF oder ein SF war? Hier der Artikel:
Der Mörder läuft bis heute frei herum
03.11.2010 20:05 Uhr
Von Michael Ruddigkeit
Ulm Es war einer der spektakulärsten Fälle in der Ulmer Kriminalgeschichte: Heute vor 20 Jahren, in der Nacht zum 4. November 1990, wurde Rafael Blumenstock auf dem Münsterplatz ermordet. Die Bluttat mitten in Ulms guter Stube sorgte für großes Entsetzen in der Bevölkerung - und ist bis heute nicht vergessen. Denn der oder die Täter sind noch immer nicht gefasst. Der Fall Blumenstock ist damit laut Polizei der einzige ungeklärte Mord der vergangenen Jahrzehnte in Ulm. Zahlreichen Spuren waren die Ermittler nachgegangen, alle führten bislang ins Leere.
Eine Gedenktafel auf dem Münsterplatz erinnert an den Toten. ?Du lebst in unserer Klage. Im Herzen stirbst Du nicht?, steht darauf geschrieben. Und: ?Rafael Blumenstock, ermordet am 4.11.1990?. An dieser Stelle hatte ein Mitarbeiter der Stadtreinigung Blumenstock vor 20 Jahren tot entdeckt, zwischen Blumenkübeln und einem geparkten Auto liegend, gegenüber der Firma Abt. Die Leiche des 28-jährigen Musikstudenten war furchtbar zugerichtet. Die Täter waren mit äußerster Brutalität vorgegangen. Der Körper des jungen Mannes wies zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen auf. Blumenstock war aber auch massiv geschlagen und getreten worden. Eine Anwohnerin hatte damals Schreie gehört. Sie schaut aus dem Fenster, ihr fallen drei Männer auf, die in einen Sportwagen steigen und davon fahren. Ob sie etwas mit der Tat zu tun haben, bleibt ungeklärt. Die Polizei riegelt den Münsterplatz ab und bildet eine Sonderkommission. Am nächsten Tag ist der Tote identifiziert. Die Jagd nach den Tätern beginnt.
Auch gegen Rechtsradikale wurde ermittelt
War es ein Raubmord? Eine Tat im Homosexuellen-Milieu, dem die Polizei Blumenstock zurechnet? War der junge Mann, der als freundlicher Einzelgänger galt, ein Zufallsopfer? Auch in rechtsextremistischen Kreisen ermittelt die Polizei - die Spur verläuft im Sande. Der Fall wird bei ?Aktenzeichen XY? gezeigt - das bringt die Ermittler aber nicht weiter. Vor zehn Jahren wird der Fall erneut aufgerollt. Eine Gruppe Jugendlicher gerät ins Visier der Kripo. Doch die Hoffnung auf eine Lösung des Falls zerschlägt sich erneut.
Aber es ergeben sich im Laufe der Jahre nicht nur immer wieder neue Hinweise, auch die Kriminaltechnik entwickelt sich weiter. Dazu zählt die Auswertung von DNA-Spuren. Nach der Tat hatte die Polizei Schmutz unter einem Fingernagel des Opfers sichergestellt. Ein etliche Jahre später angestellter Abgleich ergab, dass das damals gefundene Material nicht mit dem Erbgut Blumenstocks übereinstimmte. Daraufhin wurden DNA-Merkmale von weit über 100 Personen mit dem aufgefunden Muster verglichen. Eine Übereinstimmung ergab sich nicht.
Derzeit keine neuen Erkenntnisse
Derzeit gibt es laut Leitendem Oberstaatsanwalt Dr. Wolfgang Zieher keine neuen Erkenntnisse. Doch spätere Abgleiche mit neu registriertem Datenmaterial können nach wie vor den ersehnten Treffer bringen. Deswegen geben Polizei und Staatsanwaltschaft die Hoffnung nicht auf, die furchtbare Tat doch noch eines Tages aufzuklären. Die Täter können sich nicht sicher fühlen. Denn Mord verjährt nie.
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home...ageid,4503.html