#16

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 08.04.2009 23:30
von Litzelwalchen • 113 Beiträge
Gutn Naaabend allerseits,

also ich fand die Sendung heute nicht schlecht. Ich fand es waren zum Beispiel einige schöne Kameraeinstellungen dabei. Der Fall der in der ehemaligen DDR spielte fand ich sehr gut, da man sich bemüht hat richtige Ostatmosphäre entstehen zu lassen, ohne es klischeehaft wirken zu lassen. Das alte Armeekrankenhaus passte da sehr gut rein.

Leider war die Sendung schnell vorbei und wieder einige weniger "relevante" Fälle dabei. Ich denke das ZDF hat sich kritikfähig gezeigt und bei der Zerstückelung der Fälle eingelenkt. Alles in allem, fand ich die Sendung solide, aber mit deutlich Luft nach oben. Man soll ja auch immer mal Loben um Ansporn zu geben.

Ich war heute auch wirklich eher begeistert von der Demontage des FC Bayern im Camp Nou in Barcelona.
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#17

Re[2]: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 07:06
von DominikT • 5 Beiträge
PPK>So um 2001 herum gab es neben dem Regisseur Kai von Kotze auch noch den Aufnahmeleiter Daniel Kotzam (vielleicht wurde das Butz einfach zu viel...).

Also gestern stand imn Abspann sowohl ein Daniel Kotzam, als auch Kai von Kotze...
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#18

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 07:07
von DominikT • 5 Beiträge
Doppelpost
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#19

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 07:36
von Jiri Brei • 605 Beiträge
Mixed Pickels!

Hab die ersten 30 Min. der Sendung verpasst und werde die heute haben auf der Tube oder beim ZDF streamen. Das was ich gesehen hab, war gemischte Hausmannskost. Es gab schon deutlich schlechter Sendungen aber die Inszinierung macht immer noch nicht einen wirklich stimmigen Eindruck.

Was ist in Erinnerung geblieben?
Ein netter Vorbeuge-Fall à la VF: "Autobahngold" mit einer Demo im Studio. Gute Idee, den Vorbeuge-Ansatz wieder zu beleben, nachdem man VF hat sterben lassen und der Sicherheits-Check irgendwie von keinem gecheckt wurde.

Der Notzucht-Fall war mal wieder eine Verschwendung von Sendezeit. Völlig uberdehnte Darstellung von Opfer und Polizeibeamtin, gegen Null tendierende Ermittlungsansätze unglaubwürdige Schauspielerleistung.

Auch mag man bei ZDF und Polizei wohl immer noch daran glauben, dass es Menschen gibt, die nach über 20 Jahren noch als Zeugen taugen. Mal sehen wann Fälle mal wieder aktuell (!!) ins Programm genommen werden. Dann hätte man auch keinen Schnee im August ;-)

Der "XY-Preis" ist IMHO immer noch völlig daneben. Sowohl der grundsätzliche Ansatz dieses "Preises" in der Sendung als auch die gezeigten "Helden". Richtiges Verhalten im Ernstfall sieht nach jahrelanger Predigten von EZ doch anders aus. Wir hatten genügend Helden, die später in der Pathologie lagen...

Und dann noch eine XY-Mögelpackung: "Jäger wird zum Gejagten".
Naja, da erwartet man eigentlich etwas mehr, als dass ein Juwelier in seinem Audi auf einer aussichtslosen "Verfolgungs"fahrt durch Ddorf von einer Streife angehalten wird *gähn*

Nett insziniert war dann wieder der nächtliche Einbruch bei einer alten Dame: Hier kam kurz echtes XY-Feeling auf. Und auch auffällig, die nächtlichen Besucher sprechen seit einiger Zeit wieder akzentfreies Hochdeutsch! Ob das dem Ermittlungsstand entspricht oder nur political correct sein soll, bleibt das Geheimnis von von Kotze...

Insgesamt: mittelmaß, aber mit weniger Aufregern als noch vor 2 Jahren.

JB
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#20

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 08:05
von Heimo • 1.534 Beiträge
Also, erstens zu meinem Vorredner. Ich bin hier Mod und da hat man sich nicht über eine Niederlage des FC Bayern zu freuen Wobei ich schätze, dass sich dort die Problemfälle schneller lösen lassen, als bei XY.

Mein Eindruck zur XY-Sendung: Es ist zwar nicht mehr das uralte Kribbeln dar, es ist aber ein anderes Gefühl da, wenn man XY sieht. Mittlerweile gehören die Zerstückelungen der Vergangenheit an und ich denke, dass wir in diesem Sinne uns doch auch wieder auf gute Sendungen freuen dürfen. Wohl auch auf bessere als gestern.

FF 1: Kripo Frankfurt/Main: Überfall auf Diamantenhandel

März 2008. Es liegt Schnee. Da überlege ich glatt, ob das stimmte. Ich glaube, der März 2008 war ein milder Monat. Okay, ärgerliches Detail - aber damit kann ich leben. Ich frage mich dann immer, wie konnte es im Fall Akazienweg gelingen, dass im Film eine sommerliche Atmosphäre präsentiert werden konnte, obwohl das Verbrechen im Januar gezeigt wurde.

Zwei Herren werden in Gesprächen zum Diamantenhandel gezeigt. Dieser befindet sich in einem Hochhaus in Frankfut/Main. Früher war er in der zweiten Etage. Im März 2008 aber ist das Unternehmen in die erste Etage umgezogen. Davon wissen aber die zwei Halunken nichts, die am Morgen des 27. März die Büroräume aufsuchen. Der eine hat unpassend zur Strumpfhose als Maske noch ein rotes Piratentuch aufgesetzt (heimlicher Ypsilanti-Fan?). Die modische Verirrung wird durch das Tragen eines schwarzen und eines weißen Handschuhs komplettiert. Sie stürmen in das Unternehmen in der zweiten Etage. Die Mitarbeiterin ist völlig verschreckt und kann bei der Suche nach dem Tresor nicht behilflich sein, da es in ihrem Unternehmen - im Film ein Immobiliengeschäft - keinen gibt. Die Dame wird zwar massiv bedroht, kann aber beim besten Willen keinen Beitrag leisten. Erst als es hier gelingt, den ungebetenen Gästen klar zu machen, dass diese sich in der Etage geirrt haben, dämmert es ihnen. Der eine mit dem roten Tuch telefoniert und erfragt bei einem Komplizen vor der Tür, wo man hinmüsse. Schließlich wird dann auch noch der Chef des Unternehmens gekidnappt. Aber hier ist nichts zu holen. Offensichtlich gibt es noch nicht mal eine Kaffeekasse.

Daraufhin stiefelt der Täter mit dem roten Tuch in die untere Etage und bedroht die Mitarbeiterin vom Diamantenhandel. Er erklärt ihr, dass man deren Sohn unter Kontrolle habe und sie besser mache, was man ihr aufträgt.
Diese bleibt recht gelassen und öffnet den Tresor. Auch hier gibt es nichts Bares zu holen, aber dem Täter scheint die Verfehlung Minuten zuvor peinlich, so dass er ruhig bleibt und schließlich fragt, wo die Frau gefesselt werden möchte. Außerdem hat er irgendwann auch behauptet, er müsse in zwei Stunden zum Flieger. Da er mit südeuropäischen Akzent sprach, kann das gut sein, dass er nur für diese Tat eingeflogen wurde, man weiß es nicht.
Jedenfalls verschwinden die zwei Täter zusammen mit ihrem Kompilzen, der auf sie gewartet hat.

Der Sohn hat übrigens einen ruhigen Tag im Kindergarten verlebt.

Im Studio wird natürlich nach den Herrschaften gefahndet und dabei die Schachteln gezeigt, in denen die Diamanten abtransportiert worden sind. Meines Erachtens: zwei Punkte

Im Studio wird nun erzählt, dass der Mord an der Bäckersfrau aus der Sendung 12/08 geklärt sei. Zu diesem Zweck ist der Kommissar nochmals in der Sendung um den Gang der Aufklärung zu erläutern. Dem Täter wurde wohl zum Verhängnis, dass er schwarz mit der Bahn gefahren ist... aber das erzählt Bernhard später wohl genauer.

Dann ist ein Moped hinter Rudi zu sehen. Es ist eine Simson aus der ehemaligen DDR. Nun geht es zum Nostalgie-Fall aus dem Jahre 1987.

FF2: Kripo Zwickau: Mord an Heike W.

April 1987. Bei Altensalz in der Nähe von Plauen lebt das spätere Opfer (16) bei seinen Eltern. Es liegt Schnee (der Wetterbericht von damals ist mir nicht bekannt) und der Schnee war weiß. Das Mädchen putzt gerade sein Moped, während ihr Vater gerade den Kuchen aus dem Ofen holen soll, den sie gleich mitnehmen möge. Der Blick schweift durch die Kulisse, ja tatsächlich so könnte die sächsiche Küche ausgesehen haben. Kurz wird das Mädchen vorgestellt. Es engagiert sich u.a. für die Kirche.

Das Mädchen fährt mit dem Moped ins Krankenhaus um seine Mutter zu besuchen, um ihr den Kuchen mitzubringen. Die Mutter beißt auch ein Stück ab, dann fällt der Tochter ein zu fragen, ob sie denn nach der Blinddarm-OP schon wieder essen dürfe. Ja, sie darf. (Nu wäre es ehe zu spät). Die Kamera zeigt im Krankenhaus in die Totale. Fenstergriffe wirken anachronistisch- ja, das passt. Och, die Wanduhr scheint aber dann doch erst nach der Wende und zwar der Jahrtausendwende produziert worden zu sein.

Nach der Visite will sie weiter zu einer Freundin. Mit der besieht sich Fotos. Man hatte Spaß, Grimassen zu schneiden und das ist auf den Fotos auch zu sehen. Die Freundin hat offensichtlich ein Telefon im eigenen Zimmer. Dann bricht das Mädchen auf.

Am nächsten Morgen steht der Vater auf und ruft nach seiner Tochter - keine Reaktion. Er schaut an das Schlüsselbrett - der Schlüssel seiner Tochter fehlt. Der Vater muss nun erst mal los in den Nachbarort, um von dort zu telefonieren. Gerade in den ländlichen Gebieten, wie Michael erklärt, hatte man kein eigenes Telefon. Die Freundin, die hingegen eines in ihrem Zimmer hat, sagt, dass Heike nicht da sei. Da schwant dem Vater Böses.

Schließlich wird ein NVA-Soldat gezeigt, wie er durch einen Wald stapft. Er fällt über das am Boden liegende Moped und entdeckt dabei den Leichnam des Mädchens. Sie wurde erdrosselt.

Eine Freundin gibt später zur Auskunft, dass Heike wohl mit einem Mann liiert war, der aber deutlich älter war - so um die 30. Sie habe diesen einmal gesehen, als er das Mädchen mit seinem grünen Wartburg absetzte. Andere Bekannte wussten nicht von der Beziehung.

Die Polizei legt sich beim Fundort auf die Lauer - und tatsächlich taucht ein Mann auf, der sich an der Stelle aufhält, an der die Tote gefunden wurde. Nun muss alles ganz schnell gehen - geht es aber nicht. Die Polizisten nähern sich zu langsam und rufen: "Halt, Polizei". Bei vielen Bürgern kann es ja ein Obrigkeitsverhalten gegeben haben, bei diesem Mann nicht, der entkommen kann.

Und noch eine merkwürdige Begegnung gibt es. Ein JAhr nach der Tat gehen die Eltern zum Friedhof und sehen einen jungen Mann, der am Grab ihrer Tochter steht. Er trägt eine sportliche Bekleidung. Als sie ihn ansprechen, verändert er seine Position und stellt sich zu einem anderen Grab. Dabei fällt auf, dass er Sportschuhe der Marke "Nike" trägt. Diese durften seinerzeit von Personen getragen werden, die große sportliche Erfolge erreichten - m.a.W. da passt was nicht in der Verfilmung. Dem jungen Mann scheint es egal - er sagt, er wäre vom Zeltplatz.

Im Studio erläutert der zuständige Kommissar, dass man leider nicht klären konnte, mit wem das Opfer liiert war, wer der Mann im Wald war und der Mann am Grab war, von dem es eine Zeichnung gibt. Damals hätte auch die Stasi ermittelt, aber auf deren Aufzeichungen habe man keinen Zugriff.

Der Wartburg steht auch im Studio. Es handelt sich vermutlich um einen Wartburg 353 evtl. Modell "Limousine" (räusper)

Nu: Mysteriöser Fall, zweieinhalb Punkte - Nostalgiefaktor ein halber - macht drei.


FF 3: Vorbeugung: Ringkauf am Parkplatz

Ganz kurzer Film: Ein augenscheinlich vermögender Autofahrer wird von einem etwas einfach aussehenderen Mann gefragt, ob der ihm 100 Euro für Benzin geben könne, da dessen Tank leer sei. Aus dessen Auto blicken Frau und Kind heraus. Das will der etwas vermögendere Autofahrer eigentlich nicht. Daraufhin zieht der andere Mann einen Ring vom Finger und gibt diesem dem anderen und behauptet, dass dieser weit mehr wert sei als 100 Euro. Mitleidsvoll blickt der Gefragte zum PKW des anderen und willigt ein. Filmdende

Nun wird im Studio von einem Sachverständigen untersucht, ob dieser Ring überhaupt so viel wert sei. Aus Gold ist er nicht, stellt der Experte fest, da er mittels einer Säure feststellt (auf den spontanen Chemieunterricht war ich nicht gefasst, deswegen glaube ich, dass es Salpetersäure war), dass das Material, aus dem der Ring hergestellt wurde, wohl ein anderes ist. Genauer ging es dann doch nicht. Schließlich wird die Aufgabe des Eichamts im Zusammenhang mit derWertschätzung von Goldschmuck erläutert und zu diesem Zweck ist auch noch ein goldfarbenes Kettchen zu sehen, das vor allen Dingen viel Krach macht, wenn man es vom Studiotisch aufhebt.

Danach wird gewarnt, dass man sich nicht spontan zu solchen Kaufaktionen hinreissen lassen wollte, wie im Fall gezeigt.

FF 4: Kripo Hamburg: Überfall auf eine ältere Frau

Gedanken an Erna Tröger kommen wieder auf, als man diesen Filmfall sieht. Erna Tröger, wir können den Namen hier ruhig nennen- denn er war nicht der richtige Name der Frau aus der Sendung vom 25.09.1998, wurde vom Räuber an ihr Waschbecken gekettet. Der Täter schmiss ihren Ausweis dann in einen Postkasten, um auf das Schicksal der Frau aufmerksam zu machen. Gott sei Dank wurde sie vorher von Nachbarn befreit.

In diesem Fall ist die Dame 87. Dennoch ist sie trotz Gehhilfe rüstig und lässt sich weder von ihrem Alter noch vom Schnee im Februar 2008 schrecken. Einer jungen Nachbarin, die an diesem Tag bei ihrer Kleiderwahl nicht das große Glück hatte, entgegnet sie auf die Frage, ob diese nicht künftig den Einkauf mitmachen solle: "Dann käme ich gar nicht mehr raus." Die junge Dame wählt nach dem Kleidungsfauxpas auch noch einen verbalen Fauxpas "Sie sind aber auch nicht to.. äh unter zu kriegen". Nun ja, die ältere Dame trägt es mit Humor

Der vergeht ihr aber in einer Nacht, als zwei maskierte Männer am Bett stehen, weitestgehend - aber nicht so ganz: "Sie sind 30 JAhre zu spät, bei uns wurde 1978 schon mal eingebrochen." Als sie die beiden Herrschaften im Hause nach unten begleiten sol, fragt sie, ob sie wenigstens den Morgenmantel anziehen dürfe. Dann betrachtet sie die Szenerie im Wohnzimmer etwas gelangweilt, als die Ganoven nach Wertsachen suchen. Deswegen steht sie auf und will das Zimmer verlassen. Einer der Diebe hat aber was dagegen: "Wohin des Weges?" - Zur Toilette. Der Herr denkt mit und inspiziert die Lage. Ein heruntergelassener Rollladen, den man öffnen kann, ruft argwohn hervor. Kurzerhenad wird er kaputt gemacht und die Dame auf dem WC eingesperrt. Man teilt ihr noch mit, dass man die Polizei anrufen werde, damit diese sie befreit.

Die ältere Frau lungert nun in dem WC herum. Offensichtlich melden die Herren Ganoven dann doch nicht bei den Ordnungshütern. So ist die Frau in ihrem WC gefangen. Zwar hat sie im Gegensatz zu Erna Tröger eine größere Bewegungsfreiheit aber das bringt ihr nicht viel. 15 Stunden bemerkt sie niemand, wie sie versucht, durch Schlagen auf den Rollladen und durch leise Rufe auf sich aufmerksam zu machen. Doch die junge Nachbarin, die sich auch anders kleiden kann, bemerkt die Geräusche und kann zu ihrer Befreiung beitragen.

Im Studio will man nach den Tätern fahnden. Leider hat man aber keine Bilder der gestohlenen Schmuckstücke, da der Hersteller in den 80er Jahren seine Artikelnummern geändert hat (Sachen gibt es). Deswegen fahndet man nach Vergleichsstücken, damit man dann die Fahndung fortführen kann.

Solider Fall zwei oder zweieinhalb Punkte.

Dann wären wir auch schon nach einem Update zum Fall Tristan B, wo nun ein Montage gezeigt wird, auf der ein Verdächtiger zu sehen ist - ein abscheuliches Bild, beim nächsten Fall.

FF 5: Kripo Flensburg: Vergewaltigung

Rudi spricht vom Frauenhaus und dem Zweck solcher Einrichtung. Für eine Frau in Flensburg wurde dieses Haus zum Schritt in ein neues Leben, nachdem ein Tiefpunkt erreicht wurde, als sie einem Verbrechen zum Opfer fiel.

Das Opfer ist eine obdachlose Frau, die vorübergehend im Frauenhaus lebt. Sie erhält Besuch von einer Polizeibeamtin. Man unterhält sich über den Abend der Tat. Die obdachlose Frau habe sich vier Bier gekauft und auch schon gut einen Intus gehabt. Dann sei sie zu ihrem Lieblingsplatz in einem PArk gegangen, der in der Nähe der Polizeistation wäre. Es ist August 2007 und es liegt Schnee (!!!) In der Nacht wurde sie dann aber von einem Mann überfallen und über den Boden gezogen worden und wurde dann vergewltigt.

Um es kurz zu machen. Hier sah man, dass jemand, der häufiger bei Soap operas Regie führt, die Filmarbeiten leitete. Denn es wurden immer wieder Sequenzen eingespielt, die die Frau in den Stunden nach dem Verbrechen zeigen, als sie z.B. sich in einem Cafe aufhält. Oder als sie sich in emotionalen Momenten gegenüber der Polizeibeamtin äußert. Von tatrelevaten Spuren oder Beobachtungen bekommt der Zuschauer nicht viel zu sehen, obwohl ein Phantomzeichnung bzw. ein auffälliges Kleidungsstück bekannt sind. Die obdachlose Frau legt der Polizistin sogar ein Foto aus einem Katalog vor, in dem sie einen ähnlich ausschauendes T-Shirt entdeckt hat, dass der Täter getragen habe. Das sieht der Zuschauer im Film aber nicht [ solche Sequenzen sind zu unüberlegt und damit stümperhaft]. Den Filmfall hätte man gewiss besser machen könne - auch mit Schnee.

Punkte: wofür?

Dann zu was Erfreulichem, der XY-Preis. Okay, ich erkenne an, dass heuer die Mitmenschen zum Hinsehen animiert werden müssen. Ich erkenne an, dass man das auch honorieren darf. Aber, so wie mich beim Aktuellen Sport-Studio der 99 sekündige Nachrichtenblock nicht interessiert, so nutze ich auch hier die Möglichkeit, mich auf andere Dinge zu konzentrieren (Wie steht es eigentlich bei den Bayern?).

FF 6: Kripo Düsseldorf: Überfall auf den Juwelier

Kurz und schmerzlos ins Finale. Im Juweliergeschäft freuen sich drei Mitarbeiterin, dass der Chef nicht mehr an dem Tage vorbeisehen möchte.

Dafür schauen an diesem Tag, dem 27. März 2008, es liegt übrigens Schnee, drei Herren vorbei, die nicht so hehre Absichten haben. Einer marschiert mit einer Pistole hinein, einer Verkäuferin gelingt es noch, den Alarmknopf zu drücken, da stürmen bereits zwei weitere Männer rein und räumen von den Passanten unbemerkt die Schaufensterauslage leer. Um ein Zufallen der Geschäftstür zu verhindern, haben sie einen Schirm in den Eingang gelegt. Mit der Beute machen sie sich davon. Schnell wird der Chef verständigt, der nun doch kommt. Er ist da, bevor die Polizei eigetroffen ist - und auch schon wieder weg, als er hört, dass sich die Burschen Richtung Autobahn davon gemacht haben.

Intuitiv (auch Männer können eine Intuition haben) fährt er den Weg entgegen jeden Tempolimits den Tätern hinterher. Er kann sie aber nicht kriegen - Was er dann wohl gemacht hätte? - dafür kriegt ihn nun die Polizei - eine Streife hält ihn an, weil er natürlich zu schnell fährt und weil sich das Täterfahrzeug und seines nach bisherigen Kenntnissen ähneln. Später lässt sich feststellen, dass die Täter wohl tatsächlich diesen Weg genommen haben.

Eine Uhr aus der Beute taucht nach einem halben Jahr wieder auf - und zwar als sie beim Hersteller auf dem Tisch liegt. Ein KRatzer auf dem Uhrengehäuse hat den neuen Händler, nachdem diese Uhr mehrere Stationen durchlaufen hat, zu der Maßnahme veranlasst, die Uhr einzuschicken, dabei fällt auf, dass diese Uhr eigentlich aus einem Überfall stammt.

Im Studio wird nach den Männern (es gibt gute Fotos aus diesem und aus anderen Überfällen) und nach Beutestücken gefahndet.

Punkte: zwei (nichts Dolles, eher solide)

Dann erhält Alfred Hettmer das Wort, das er bei der Zwischenabfrage auch schon hatte. Rudi meint zum Abschluss: "Die Telefone klingeln schon wieder." Das haben wir schon mal gehört.

Fazit: Nicht so schlimm wie bei den Bayern, aber man könnte sich einige Sachen noch mal durch den Kopf gehen lassen. FF 5 könnte man besser gestalten und die Zwischenabfrage ohne konkrete Ergebnisse kann man auch weglassen.

Ein Review mal aus dem Kopf und wenigen Aufzeichnungen geschrieben Ich weiß gar nicht, ob ich das Update in die richtige Reiheenfolge gebracht habe. Ich bin aber auch nur Lehrling, der Meister macht es nachher viel besser. Aber damit haben wir rickybaby auf den Stand der Dinge gebracht.

Achja, morgen (Karfreitag) ist die Fastenzeit vorbei.... Während dieses Posting entstand, war Klinsmann offiziell noch Trainer bei den Bayern, ob er das Ende der Fastenzeit noch in Amt und Würden übersteht - wir werden es sehen...
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#21

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 09:46
von TomRai62 • 99 Beiträge
Zu FF3: Wieso heißt der falsche Schmuck denn "Autobahngold"?
Mir hat neulich an der Bushaltestelle jemand versucht so einen Ring
anzudrehen. Obwohl ich von Schmuck nicht viel verstehe, war mir
von vorne herein klar, daß das einer vom Kaugummiautomaten war.
War Vollmaterial, vergoldet und ein Mercedes-stern als Motiv. Die Type, die mir das Ding anhängen wollte, war von ähnlich schräger
Gestalt, wie der im FF. Das der Geschäftsmann im FF gleich einen
Hunderter gezückt hat, kann ich wirklich nicht verstehen. Naja, das hat er wahrscheinlich auch nur einmal gemacht...

Grüße an alle,

tom
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#22

Re[2]: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 14:54
von PiqueWique • 6 Beiträge
TomRai62>Zu FF3: Wieso heißt der falsche Schmuck denn "Autobahngold"?

Bei uns in Berlin sind laut Presseberichten zur Zeit einige Schurken auf den Autobahnen unterwegs, die eine Panne oder einen leeren Tank vortäuschen und dann diesen falsche Gold-Schmuck an die Leute, die anhalten, vertickern wollen. Ich kann mir vorstellen, dass daher der Name "Autobahngold" stammt.
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#23

Re[2]: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 16:10
von GrausigerFund • 67 Beiträge
TomRai62>Zu FF3: Wieso heißt der falsche Schmuck denn "Autobahngold"?

Nun ja, es gibt ja auch den Begriff "Katzengold". Und sehr beliebt ist nach wie vor "Neusilber" - unter anderem im Einkausfernsehen wird damit immer noch versucht, Leute in die Irre zu führen, weil offenbar genug nicht wissen, daß es sich hier nur um die gebräuchliche Bezeichnung für eine ziemlich billige Legierung handelt.

Zur Sendung: Erschien mir ordentlich-belanglos, manches ist deutlich besser geworden als in der schlimmsten Cerne-Zeit, manches noch verbesserungsfähig. Richtig unangenehm aufgefallen ist mir nur die Darstellung des Flensburger Vergewaltigungsfalles: Ein eindeutiger Beleg dafür, daß die Sendung zu lang ist. Oder das Budget für die jetzige Länge zu gering. Weshalb dann ein Regisseur dies auszunutzen versucht, um seine unbefriedigten Ambitionen als Kurzfilmer auszuleben. Einziger Erkenntnisgewinn aus dem Inhalt (nicht der Form): Auch in unmittelbarer Nähe einer Polizeiwache sollte man, insbesondere als Frau, nicht auf einer Parkbank nächtigen. Und Tee kann richtig gut schmecken, auch ohne Rum.
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#24

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 19:47
von Joerg • 194 Beiträge
Täter ohne Skrupel-Vergewaltigung
Da man nun wohl hoffentlich endgültig von Zeugenunterbrechungen abgekommen ist, scheint es nun in der letzten Zeit eine neue Machart zu sein, dass bei Vergewaltigungsfällen das Opfer nach der Tat von einer einfühlsamen Kripobeamtin zum Tathergang befragt wird. Bei Erläuterung des Opfers selbiger werden nun die entsprechenden Szenen als kurze Filmunterbrechung gezeigt. Warum kann man den nicht wie früher, alles chronologisch von A bis Z zeigen? Also aus welchem Umfeld das Opfer kommt, was es 1-2 Tage vor der Tat und unmittelbar vor der Tat gemacht hat usw. usf.. Dies ist doch zur Aufklärung des Verbrechens viel dienlicher. Insgesamt war der Film viel zu lang.

Überfall auf Diamantenhandel
hier habe ich mich über die ziemlich schlechte Vorbereitung der Täter gewundert. Wenn ich so ein Ding drehen will, dann verlass ich mich doch nicht darauf, wo die Firma vor 5 Jahren ihr Büro hatte. Ich will hier um Gottes Willen keine Nachhilfe geben. Es sei denn, die Vorbereitung hat so lange gedauert.

Mord an Heike W.
Den Mordfall fand ich ganz gut umgesetzt. Ich hatte schon etwas die Befürchtung, dass der Film mit einen ein kurzer Nachhilfeunterricht über die „DDR“ beginnen würde. Auch wenn von der Tat selber nichts zu sehen war. Die Situation als der Vater die Mutter aus dem Krankenhaus abgeholt hat fand ich schon ziemlich heftig.
Habe ich das eigentlich richtig gesehen, dass der NVA-Soldat in dem Moment, als er die Leiche gefunden hat, einem menschlichen Bedürfnis nachgehen wollte?

Überfall auf ältere Frau
Auch wenn man die Tat und das Schicksal des Opfers nicht in den Hintergrund schieben sollte, hatte ich aufgrund der Sprüche der alten Dame doch manchmal ein leichtes Grinsen im Gesicht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ein Opfer in so einer Situation wie selbstverständlich auf Toilette geht.

Überfall auf Juweliergeschäft
Der Ablauf wiederholt sich doch ganz häufig. Vor der Tatausübung lungern 3-4 schwarz gekleidete Personen so richtig unauffällig auffällig vor dem Objekt herum und warten eine die passende Gelegenheit. Für mich insgesamt ein langweiliger Filmfall.

Vorbeugung - Ringkauf
Ich will nun nicht den Oberschlauberger spielen, der sagt, mir würde so etwas nie passieren. Aber ich bin immer noch darüber erstaunt, wie leicht sich Leute erweichen lassen, wenn es um die angebliche Notsituation anderer Leute geht.
Das ganze hat mich stark an die Klassiker von Vorsicht Falle! Erinnert, wenn 2 Personen aufgrund einer angeblichen Notsituation bei älteren Damen klingeln und um ein Glas Wasser bitten.
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#25

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 23:01
von bdvogel (gelöscht)
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Liebe XY-Freunde,

hinter uns liegt ein recht schneereicher Winter mit frostigen Temperaturen – für die beiden XY-Ausgaben im Januar und Februar aber konnte man sich doch ziemlich leicht „erwärmen“. Nun, da seit einigen Tagen allerorten der Frühling in Deutschland Einzug gehalten hat, kehrte jedoch der Winter noch einmal zurück: Auf alle Bildschirme nämlich, auf denen die erste Frühlingsausgabe von XY zu sehen war. Denn in allen fünf Fahndungs-Filmfällen der gestrigen Sendung lag Schnee; in einem Fall sogar dort, wo es laut Sprechertext zuvor heftig geregnet hatte...

Manch XY-Fan, der sich von den Strapazen vieler verhagelter Sendungen der vergangenen Cerne-Jahre verständlicherweise noch nicht restlos erholt hat, jedoch in jüngster Zeit wieder und immer öfter ein kleines Sonnenbad nehmen konnte, wird sich wohl auch diesmal wieder die leicht bange Frage gestellt haben, wieviel Grad denn am 8. April auf dem XY-Thermometer wohl erreicht werden würden – und mußte zwar mit einigen Temperaturschwankungen Vorlieb nehmen, plötzliche Wetterumschwünge jedoch blieben auch diesmal aus.

Eine erfreuliche Beobachtung: Von der Zerstückelung der Filmfälle und den lästigen „Originalaussagen“ hat man sich bei XY wohl endgültig verabschiedet und sich wieder auf solides Filmfallhandwerk und begleitender Sprechertexte besonnen – nach nun schon einer ganzen Reihe von in diesem Punkt konstanten Ausgaben der vergangenen Monate glaube ich nicht, daß man da noch „Rückfälle“ zu befürchten hat. Ein ganz wesentlicher Kritikpunkt am „neuen“ Sendeformat wurde damit vom ZDF beseitigt; darüber kann man sich an dieser Stelle nur freuen.

Damit aber genug der Vorrede – widmen wir uns mal der Einzelbetrachtung der gestrigen XY-Ausgabe.

REVIEW zur XY-SENDUNG vom 8. April 2009
(Filmfallregie: Stefan Klisch, Thomas Pauli; Studioregie: Kai von Kotze)
(Besonderheit: Schnee in FF 1/2/4/5/6)

Wer schon immer mal hinter die Kulissen von XY blicken wollte, hat dazu ganz zu Beginn der Sendung Gelegenheit: Da zeigt die Kamera nämlich den Moderator in der dunklen Gasse hinter dem großen Studiomonitor, wie er noch rasch ein Geschäft (Euros gegen Goldschmuck) mit einer halbseidenen Gestalt abwickelt, bevor er die Kamera bemerkt: „Oh... guten Abend!“

Ein ganz netter Gag zum Auftakt, mit dem Rudi Cerne auf eine „neue Masche an Autobahn-Parkplätzen“ hinweisen möchte, die im Laufe der Sendung „in der ganz neuen Rubrik XY-Prävention“, die fortan regelmäßiger Bestandteil von XY sein soll, noch genauer zur Sprache käme. (Dazu weiter unten mehr).

FF1 (Kripo Frankfurt/Main) Diamantenraub
(Diamantenhändler in Antwerpen; Frankfurter Niederlassung; zunächst verkehrtes Büro überfallen; Ausweiskontrolle durch Täter; rotes Piratenkopftuch zu schwarzer Maske; angebl. Sohn einer Geisel gekidnappt; Täter flucht: „Mein Flieger geht in 2 Stunden“)
(Sprecher: Michael)


Der erste Filmfall führt in die Welt des internationalen Diamantenhandels, die von „Sicherheit und Diskretion“ (Rudi) beherrscht ist, in der aber „dunkle Gestalten auch nicht weit sind“ (Rudi). Begleitet von sehr guten Sprechertexten beginnt der Film mit einer recht konzisen Milieuschilderung der Antwerpener „Diamantenszene“, den Arbeitsgängen des Diamantenschleifens und dem dortigen Geschäftsgebahren, bei dem erfolgreiche Abschlüsse mit „Masel“ (hebräisch für „Glück!“) besiegelt werden. Einer der in Antwerpen tätigen Großhändler, im Film Leonard Grünberg genannt, besitzt auch ein Büro im Frankfurter Westend; dort beginnt die Vorgeschichte der Tat mit einer unheilverkündenden Szene, in der einer der späteren Täter bei der Anfahrt im Auto schonmal ausprobiert, ob sein Springmesser auch funktioniert...

Die drei schwarz maskierten Täter, von denen einer sich zusätzlich ein schmuckes rotes Tuch auf den Kopf gebunden hat (auf jeden Fall einen Eintrag in die XY-Verbrechermodenschau wert! ), stürmen in einem Geschäftsgebäude zielstrebig in den zweiten Stock, wo sie die Angestellte eines Immobilienkontors brutal an der Eingangstür zum Büro überfallen und vergeblich nach dem Tresor fragen: „Wir haben keinen Tresor!“. Die Täter glauben der Frau zunächst nicht, doch allmählich dämmert es ihnen, daß sie eventuell im falschen Büro gelandet sind, und sie beginnen nervös zu telefonieren („Wo ist der Diamantenhändler, verdammt!), zumal einer von ihnen es offenbar eilig hat: „Mist, mein Flieger geht in zwei Stunden!“
Zwischendurch wird eingeblendet, wie die für Grünberg als Zweigstellenleiterin tätige Diamantengutachterin ihren PKW parkt, um in ihr Büro im selben Haus zu gehen, nachdem sie zuvor ihren Sohn in den Kindergarten gebracht hat.

Schließlich taucht der Chef des Immobilienbüros auf, der von den Tätern ebenfalls überwältigt wird und anschließend in einer skurrilen Szene seinen Personalausweis vorzeigen muß – erst jetzt lassen sich die Täter überzeugen, daß sie tatsächlich in der falschen Etage gelandet sind und es hier gar nichts zu holen gibt („Scheiße!“ : ). Kurzerhand nehmen sie die beiden als Geisel, während einer der Täter jetzt durchs Treppenhaus zur richtigen Türe eilt, dort die Angestellte des Diamantenhändlers abpaßt und dazu zwingt („Das ist ein Messer!“), ihm die Geschäftsräume zu öffnen. Die Überfallene wird zusätzlich damit eingeschüchtert, man habe ihren Sohn gekidnappt. Doch auch hier läuft nicht alles wie erwartet: „Wo ist das Bargeld?“ – „Bargeld haben wir keins!“. Dafür erbeuten die Männer Rohdiamanten im Wert von 200.000 Euro, die sie samt Schatullen in einem roten Papierkorb verstauen, und flüchten, nachdem sich die Diamantenhändlerin zuvor die Toilette als Gefängnis aussuchen durfte („Wo kann ich Sie einsperren??“ ). Am Ende entlarvt Michael die Finte der Täter: „Der Sohn hat übrigens einen ganz normalen Tag im Kindergarten verbracht.“

Im anschließenden Fahndungsgespräch mit der sehr sympathischen Frankfurter Kommissarin erfährt der Zuschauer zunächst den Grund für die Verwechselung der Büros (die Firma war kürzlich umgezogen). Zur Fahndung dienen Fotos der verschiedenen Schatullen und Verpackungen der erbeuteten Diamanten, des roten Papierkorbs und eines ebenfalls gestohlenen Autoschlüssels. Die Täterbeschreibungen hingegen bleiben vage: Phantombilder gibt es nicht, und die Beschreibungen werden lediglich von der Ermittlerin vorgetragen, ohne daß sie auch als Textfeld eingeblendet werden (ein deutlicher Schwachpunkt: Mündlicher Vortrag UND Schrift zusammen wären für den Zuschauer viel leichter zu memorieren).

Der FF zeigt das XY-Handwerk von seiner abesten Seite: Ohne Längen flott inszeniert, in chronologischer Erzählweise geschickt die Handlungsfäden spinnend und Spannungsmomente steigernd, mit einigen filmtechnisch hervorragenden Kamera-Einstellungen (besonders die Szenen im Treppenhaus ragen da hervor), dazu durchweg ausgezeichnete Sprechertexte und sogar eine gute Spannungsmusik(!) – ein ohne Abstriche überzeugender Einstieg in die Sendung (und, wie sich später herausstellen wird, neben FF2 der stärkste FF der ganzen Aprilsendung). Keine Frage – drei Sterne!

GEKLÄRT: 10.12.2008 FF5 (Kripo Hannover) Viva Colonia

In der Rubrik “XY gelöst” kann Rudi die Klärung von FF5 aus der Dezember-Sendung 2008 verkünden, von der ja auch hier im Forum schon berichtet worden ist (vgl. dazu den Thread zum Fall hier: Viva Colonia. Da sich die Aufklärung kriminalistisch recht spannend entwickelte, begrüßt Rudi dazu einen Gast im Studio: Der Hannoveraner Hauptkommissar Messing darf vom goldenen Ermittlungsergebnis berichten. Nach der Dezembersendung meldete sich ein Häftling der JVA Kiel bei der Polizei, der die Sendung im Knast verfolgt und sich daran erinnert hatte, daß ihm im Obdachlosenmilieu vor einiger Zeit ein Mann begegnet sei, der von der Tat berichtet habe; über dessen Namen aber konnte er keine Angaben machen. Schließlich gelang es den Ermittlern aber, die Personalien des Verdächtigen zu ermitteln: Bei einer gemeinsamen Zugfahrt mit dem Hinweisgeber von Bremen nach Hamburg war er nämlich als Schwarzfahrer ertappt worden. Der 33jährige drogensüchtige Mann konnte daraufhin festgenommen werden und hat inzwischen die Tat gestanden, bei der eines der Überfallopfer zu Tode gekommen war: Er habe dringend Geld für Drogen gebraucht.

FF2 (Kripo Zwickau) DDR-Wald (Mord an Heike Wunderlich 1987)
(Moped Simson S52-N; altmodische Küche; Kuchen für Mutter im Krankenhaus; einsame Waldstraße; Landbevölkerung ohne Telefon; unbekannter Freund mit Wartburg; geheimnisvoller Besucher am Grab)
(Sprecher: Michael)


Als Garnitur für den folgenden „Nostalgie“-Fall, der ein im April 1987 in der damaligen DDR verübtes Verbrechen behandelt, ist ein Moped der Marke Simson im Studio zu sehen, wie es das Opfer, eine 18jährige Strickerin aus dem kleinen Dorf Altensalza bei Plauen, mit Begeisterung gefahren hat.

Der Film beginnt, wieder begleitet von guten Sprechertexten, am Vortag der Tat, an dem Vater und Tochter alleine zuhause sind; die Mutter liegt seit einigen Tagen im Krankenhaus. In einer altmodischen, aber authentischen Küche hat die junge Frau einen Kuchen gebacken, den sie ihrer Mutter mitbringen möchte. Die zehn Kilometer lange Strecke nach Plauen legt das spätere Opfer wie jeden Tag mit dem Moped zurück; ihr Weg führt sie dabei über eine einsame Waldstraße (Michael: „Verkehr gibt es in dieser Gegend kaum“). In Plauen besucht das Mädchen zunächst im Krankenhaus seine Mutter, offenbart recht merkwürdige Vorstellungen vom menschlichen Organismus („Kannst Du denn schon Kuchen essen, so ganz ohne Blinddarm?“ ), besucht einen Kurs in der Volkshochschule und verbringt den Abend bei einer Plauener Freundin. Als sie von dort aufbricht, ist es bereits dunkel geworden; auf den Straßen liegen Schneereste („hoffentlich regnet es nicht!“).

Am anderen Morgen vermißt der Vater seine Tochter. Als er bemerkt, daß ihr Schlüsselbund nicht am gewohnten Platz hängt, macht er sich auf den Weg zu Nachbarn, um von dort aus mit der Freundin seiner Tochter telefonieren zu können, „denn wie der Großteil der Landbevölkerung in der DDR haben auch die Wunderlichs zuhause kein Telefon“ (Michael). Als er schließlich erfährt, daß Heike sich am Vorabend wie geplant auf den Heimweg gemacht hatte, schwant ihm (und dem Zuschauer) nichts gutes... was gleich die nächste Szene bestätigt: Ein Soldat der NVA, der mit dem Fahrrad in dem unheimlichen Waldstück unterwegs ist und austreten muß, bemerkt zunächst das dort liegende Moped und stolpert dann buchstäblich über die Leiche des erdrosselten Mädchens. Eine äußerst gruselige Szene, in der die Kamera als „Schockmoment“ vom Gesicht des hingefallenen Soldaten direkt auf das Gesicht der Toten (blass, mit starrem Blick ins Leere) schwenkt – schauder! . Dem Vater der Getöteten bleibt die traurige Aufgabe, seine Frau vom Krankenhaus abzuholen und ihr die schlimme Nachricht zu überbringen.

Der zweite Teil des FF konzentriert sich auf die Arbeit der Ermittler. Da es laut Michael „in der vergangenen Nacht heftig geregnet“ hat (trotzdem liegen im Wald aber noch dieselben Schneereste wie tags zuvor... ), können am Tatort keine Fußspuren gesichert werden, aber zwei Beamte legen sich dort auf die Lauer, „vielleicht kommt der Täter ja noch einmal zum Tatort zurück“. Tatsächlich kommt schließlich ein Unbekannter dorthin, der jedoch auf den Zuruf „Halt! Polizei!“ in lockerem Joggingschritt die Flucht ergreift – die Polizei hat das Nachsehen. Die Szene wirkt unfreiwillig komisch; das Vorgehen der Polizisten doch recht dilettantisch. Über den Unbekannten läßt sich nur in Erfahrung bringen, daß er offenbar mit Heike befreundet war („ich habe Heike öfters mit so nem alten Typen gesehen“, berichtet ihre Freundin; über den Mann habe Heike aber nie gesprochen) und einen grünen Wartburg 353 gefahren hat.

Am Schluß des FF steht eine weitere mysteriöse Begebenheit: Ein Jahr nach der Tat bemerken die Eltern der Getöteten am Grab ihrer Tochter einen jungen Mann und sprechen ihn an. Der Mann behauptet jedoch, zu einem danebenliegenden Grab gewollt zu haben und vom nahen Campingplatz zu kommen – beides hält die Polizei später für gelogen – , bevor er wieder verschwindet. Michael: „Bis heute weiß niemand, wer der Unbekannte am Grab gewesen ist.“

Im Studiogespräch erläutert einer der zuständigen Ermittler der Kripo Zwickau, man habe sich für eine filmische Aufbereitung des mehr als zwei Jahrzehnte zurückliegenden Falls entschlossen, weil man inzwischen an den Asservaten des Falls DNA-Spuren des Täters habe sichern können. Auch hoffe man, die beiden unbekannten Männer ermitteln zu können. Dem Zuschauer wird eine recht gute Übersichtskarte zur Lage des Fundorts präsentiert; im Studio steht dazu ein grüner Wartburg jenes Modells, das der unbekannte Freund des Opfers gefahren haben soll. Dessen Personenbeschreibung wird wieder nur vorgelesen (diesmal von Rudi), ohne daß sie auch als Textbox eingeblendet wird (dieselbe Schwäche wie nach FF1). Von dem Unbekannten am Grab hingegen gibt es eine einfache Phantomzeichnung (wonach der 18-20jährige ein Kinn gehabt haben muß, das einem Geodreieck nicht unähnlich ist ). Daneben wird auf die Gegenstände hingewiesen, die seit der Tat aus dem Besitz des Opfers fehlen. Am Schluß bittet der Zwickauer Kommissar recht unverblümt ehemalige Stasi-Mitarbeiter, die damals an den Ermittlungen beteiligt gewesen waren, darum, ihr Wissen zu offenbaren, denn auf die Akten der Stasi zu diesem Fall habe man „heute keinen Zugriff“ mehr.

Der FF überzeugt durch seine behutsame und alles in allem dank passender Requisiten recht authentische Darstellung des „DDR-Ambientes“, sowohl im Haus der Familie als auch im Krankenhaus, in dem die Mutter untergebracht ist (weiß jemand, in welcher Kulisse das gedreht worden ist?), und bis zu der Szene, in der die Leiche des Opfers gefunden wird, ist er auch ausnahmslos spannend ganz in klassischer Manier erzählt. Danach aber sinkt die „Formkurve“ für einige Momente leider etwas; besonders die Szenen, in der die Mutter die schlimme Nachricht erhält, wirken streckenweise arg kitschig (Klaviergeklimper und gänzlich überflüssige „Hallstimmen“ im Hintergrund ). Gegen Ende fängt sich der FF aber wieder, nicht zuletzt dank guter Michael-Texte und des mysteriösen Geschehens selbst – dadurch kommt er m.E. dann doch noch auf drei Sterne.

FF3/XY-Prävention (Eichamt Köln) Autobahngold
(Autobahnparkplatz im Sauerland; angeblich leerer Tank; Frau und Kind gucken mitleidheischend; falscher Goldring gegen 100 Euro
(Sprecher: Michael)


Die eingangs angekündigte „ganz neue“ Rubrik „XY-Prävention“ beginnt mit einem kurzen Filmbeitrag: Auf einem Autobahnparkplatz im Sauerland (so Michael) spricht ein Mann einen anderen Autofahrer an, ob er ihm nicht „vielleicht 100 Euro“ geben könne, da sein Tank fast leer sei. Als der Angesprochene recht verdutzt ablehnt, bietet ihm der Mann einen „echten Goldring mit Prägestempel“ dafür an. „Aber ich trage doch sowas gar nicht!“ – „Na dann verkaufen sie ihn, kriegen sie mindestens 250 Euro dafür!“. Nach einigem Zögern zückt der Angesprochene mit Blick auf Frau und Kind des Mannes, die mit flehendem Blick im Auto sitzen, tatsächlich die Geldbörse, und der Ring – natürlich eine wertlose Fälschung – wechselt seinen Besitzer.

Daß eine Betrügerbande mit diesem simplen Trick – falsches Gold gegen nen Hunni zum Tanken – tatsächlich mit einigem Erfolg bundesweit auf Autobahnparkplätzen agiert, möchte man ja als XY-Zuschauer kaum glauben... da bleibt nur heftiges Kopfschütteln, bzw. die Frage, ob das Ganze tatsächlich in derart naiver Weise geschieht, oder ob man vielleicht die Handlung für den Film etwas vereinfacht hat. Zumal er im Sauerland spielen soll. (Apropos Sauerland und Autobahnparkplatz: Sehr gerne hätte man natürlich noch gesehen, wie Holger Meffert mit seinem LKW zufällig gerade am fraglichen Parkplatz vorbeikam, „ohne zu ahnen, daß er dabei Zeuge eines äußerst durchsichtigen Kriminalfalls wird“ ).

So oder so – „ganz neu“, wie RC es eingangs genannt hatte, ist an dieser Rubrik natürlich gar nichts, oder allenfalls die Bezeichnung: Bei Eduard Zimmermann hieß das ganze schlicht „Vorbeugung“, oder im Rahmen einer eigenen Sendung für derartige Fälle noch plakativer „Vorsicht Falle!“. Aber „Prävention“ klingt natürlich „schicker“, und daß man damit beim ZDF etwas vor Jahren im Zuge der „Modernisierung“ sang- und klanglos abgeschafftes quasi durchs Hintertürchen wieder einführt, wird dann schon keiner merken... .

Für „Nepper, Schlepper und Bauernfänger“ eine eigene Rubrik bei XY einzurichten, ist aber sicher eine sehr begrüßenswerte Idee (vielleicht darf Sabine ja demnächst diesen Teil der Sendung präsentieren? ), zumal wenn man sie so kurzweilig gestaltet wie diesmal:
Zu Gast im Studio ist nämlich ein Diplom-Ingenieur des Eichamts in Köln, das im Auftrag der Polizei für Fälle wie diesen zuständig ist, wenn es darum geht, angeblichen Goldschmuck auf seine Echtheit zu prüfen. Wie die dortigen Fachleute das tun, wird dann sehr anschaulich vorgeführt – der Ingenieur hat dazu sein „Labor“ (Rudi) mitgebracht. Und der Zuschauer erfährt auf diese Weise auch, daß ein „Probierstern“ (Eintrag ins XY-Wörterbuch!) kein Weihnachtsplätzchen ist, sondern ein Utensil aus echtem Gold, das zum Vergleich mit dem zu testenden Gegenstand herangezogen wird.

Während des Jingles für die nächste Fahndung wird das Autobahngold äußerst geräuschvoll vom Moderatorenpult entfernt – nette Panne.


Studiofall 1/TOP-Fahndung (Kripo Frankfurt/Main) Fahndung nach Thomas Wolf
(vgl. XY vom 14.7.2000, Fall 2/Studiofall, Kripo Hamburg)


„Wiedersehen“ mit einem alten XY-Bekannten: Der jetzt 56jährige Gesuchte war 1983 wegen einer Reihe von Straftaten, unter anderem schweren Bankraubs, zu einer Haftstrafe von 21 Jahren verurteilt worden; Anfang 2000 gelang ihm jedoch die Flucht aus dem Gefängnis. Nachdem Wolf dann im April 2000 in Hamburg erneut eine Bank überfallen hatte, wurde nach ihm bereits in der XY-Sendung vom 14.7.2000 (Fall 2/Studiofall, präsentiert von Sabine Zimmermann) gefahndet; diese Tatsache erwähnt Cerne in der aktuellen Fahndung übrigens nicht.

Wolf blieb aber verschwunden – wie sich jetzt herausgestellt hat, lebte er neun Jahre lang unter einem falschen holländischen Namen und von der internationalen Fahndung unbehelligt im Frankfurter Westend, zuletzt zusammen mit seiner ahnungslosen Freundin. Mit deren PKW entführte er dann am 27. März 2009 in Wiesbaden die Ehefrau eines Bankdirektors und erpreßte noch am selben Tag 1,8 Millionen Euro Lösegeld. Sein Opfer wurde ebenfalls noch am selben Tag an einen Baum gefesselt gefunden; Wolf ist seither flüchtig.

Da es laut Rudi keine neueren Bilder des Gesuchten gibt, wird zur Fahndung dasselbe Foto verwendet, das schon in der XY-Sendung vom Juli 2000 zum Einsatz kam, daneben eine per Computer („Aging-Verfahren“) künstlich „gealterte“ Fassung dieses Portraits. Außerdem werden Fotos des Tatfahrzeugs, des mutmaßlichen Fluchtwagens und der Tasche gezeigt, die er zum Abtransport der Millionenbeute benutzte.

Link zur Fahndungsseite der Polizei:
Fahndung nach Thomas Wolf (Seite der Kripo Frankfurt/Main)

Aufschlußreicher Hintergrundartikel aus der „Frankfurter Allgemeinen“:
Der Mann mit den vielen Gesichtern (FAZ vom 31.3.2009)

FF4 (Kripo Hamburg) WC-Gefängnis (Raubüberfall auf Rentnerin)
(Hamburg-Marienthal; resolute Rentnerin; „Sie kommen 30 Jahre zu spät“; auf WC einsperren; Rettung nach 15 Stunden)
(Sprecher: Michael)


Das Opfer im nächsten Fall, so Rudi in seiner Einleitung, begegne „allen Widrigkeiten (des Lebens) mit einer gewissen Lässigkeit“: Eine äußerst treffende Beschreibung der resoluten 87jährigen verwitweten Rentnerin, die dem Zuschauer im folgenden Film erstmals begegnet, als sie in dichtem Schneetreiben (wohl bayrischer Herkunft ) mit ihrem Rollator (den sie als „meinen heißen Ofen“ bezeichnet ) vom Einkaufen zu ihrem Haus im Hamburger Stadtteil Marienthal zurückkommt. „Echt klasse“ findet auch ihre junge Nachbarin die agile und sympathische XY-Oma, „einfach nicht to...äääh unterzukriegen!“ – „Nicht totzukriegen, da haben Sie schon recht; vor 10 Jahren habe ich noch Tennis gespielt!“. (Deuce! )

Den Abend verbringt sie mit dem Betrachten vergilbter Fotos, während ihr im Hintergrund der Herr Kaiser seine Aufwartung macht (aber nicht der von der Hamburg-Mannheimer , sondern es ist der Schlager-Roland, der mit „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ seinen Eintrag ins XY-FF-Songbook sucht ). Die altehrwürdige Standuhr schlägt zehn, als die alte Dame zu Bett geht, nicht ohne zuvor ihren Schmuck in einem Schrank wegzuschließen – eine Angewohnheit, seit sie, wie Michael erläutert, 1978 einmal von Einbrechern heimgesucht worden ist.

Irgendwann am späteren Abend verschaffen sich dann zwei maskierte Täter Zutritt zum Grundstück. Offensichtlich, so Michael, haben Sie ihr Opfer gezielt ausgewählt und die Örtlichkeiten vorher erkundet: Begleitet von recht guter Spannungsmusik dringen sie zunächst in den Keller ein und arbeiten sich von dort „durch vier massive verschlossene Türen“ nach oben vor, wo sie die Frau im Schlaf überraschen. Die aber reagiert ganz anders als die vielen anderen Opfer in solchen Fällen, die man als XY-Zuschauer im Laufe der Jahre erlebt hat, nämlich reichlich unbeeindruckt und forsch: „Also hören Sie mal zu: Von mir aus können Sie mich umbringen“ , aber Wertsachen habe sie keine im Haus. Was einer der Täter beim Durchsuchen einer Schmuckschachtel dann auch bald bemerkt: „Da ist ja gar nix drin!“ – „Sie kommen 30 Jahre zu spät!“

Dennoch beginnen die Täter damit, zunächst das Wohnzimmer systematisch auf den Kopf zu stellen – Ömchen Imke schaut dem Treiben im Morgenrock relativ „lässig“ zu, und als sie auf die Toilette muß, steht sie einfach auf und geht los. Da müssen die Täter dann doch einschreiten: Das WC wird zuvor inspiziert und das Band des geschlossenen Rolladens oben durchgeschnitten, so daß er sich nicht mehr hochziehen läßt; dann wird die alte Dame dort eingesperrt. Deren Besorgnis, sie käme dann doch nicht mehr hinaus, begegnen die Männer mit der Zusicherung, man werde später die Polizei benachrichtigen – was sich als eiskalte Lüge herausstellt. Denn nachdem die Täter das ganze Haus durchsucht und dabei schließlich auch den im Schrank weggesperrten Schmuck gefunden haben, verlassen sie den Tatort, ohne der Polizei Bescheid zu geben. Für die 87jährige beginnen damit Stunden voller Angst und Qual, denn zunächst hört niemand ihre verzweifelten Hilferufe nach draußen durch den geschlossenen Rolladen. Erst nach 15 langen Stunden kann sie, inzwischen am Ende ihrer Kräfte, ihre junge Nachbarin doch noch auf sich aufmerksam machen.

Im anschließenden Fahndungsgespräch wird kurz (zu kurz) ein Überblicksfoto zur ungefähren Lage des Tatorts in Marienthal gezeigt. Die Täterbeschreibungen sind erneut äußerst dürftig und müssen ohne jedes Phantombild oder nähere Angaben auskommen. Auch vom gestohlenen Schmuck können keinerlei Fotos präsentiert werden, ja nicht einmal eine Beschreibung liegt vor – der Grund dafür, so erfährt der erstaunte Zuschauer, sei, daß die Juwelierskette Wempe, bei der die Frau Ende der Siebziger Jahre den Schmuck erworben habe, in den Achtziger Jahren ihre Markennummern geändert habe, so daß sich heute nicht mehr feststellen lasse, welche Stücke genau sich hinter den alten Seriennummern verbergen. (Ist so etwas möglich? Man bleibt leicht ungläubig, daß nicht wenigstens eine ungefähre Beschreibung möglich sein soll). Immerhin: Einige der alten Nummern hat man aufgrund von Kaufquittungen ermitteln können – sie werden aber in keiner Weise präsentiert, sondern es wird nur kurz darauf verwiesen, man könne sie im Internetangebot zur Sendung nachlesen. Das sollen, so der Aufruf, vor allem Personen tun, die Ende der Siebziger Jahre auch Schmuck bei Wempe gekauft haben... ein mehr als dürftiger Fahndungsansatz. Ähnlich verschwommen bleibt die Frage nach einem ebenfalls entwendeten Silberbesteck (Marke „August der Starke“): Zwar wird kurz ein Foto eingeblendet, aber man erfährt nichts über besondere individuelle Merkmale dieses Besteckmodells. So bleibt leider der Eindruck zurück, daß man dem Zuschauer in diesem Fall eigentlich gar nichts konkretes anzubieten hat.

Der FF selbst aber gefällt durch seine wiederum konsequent chronologische Erzählstruktur mit Spannungsmusik und Sprechertexten, und die überzeugende Darstellung der netten resoluten alten Dame vermag sicher die Zuschauer für den Fall einzunehmen. Solides Handwerk mit nettem Charaktertüpfel – solide zwei Sterne mit leichter Tendenz nach oben.

“Zwischenabfrage“

Die nun fällige „Zwischenabfrage“ bei Alfred Hettmer, deren Sinn man grundsätzlich nach wie vor in Frage stellen kann, ist erneut kürzer als eine Minute, aber immerhin darf Hettmer diesmal ein paar recht konkrete Sätze formulieren: Im Zusammenhang mit FF1 hat es Hinweise auf ein möglicherweise verdächtiges Diamantenangebot gegeben, die die Ermittler recht zuversichtlich stimmen.

Dann geht’s nach der üblichen Vorschau gleich weiter mit dem zweiten Teil der Sendung – und leider, was das FF-Niveau betrifft, zunächst steil nach unten.

FF5 (Kripo Flensburg) Flens-Park (Vergewaltigung)
(Obdachlose Alkoholikerin; in Park direkt neben Polizeirevier vergewaltigt; zerschunden beim Bäcker auftauchen; Tee im Frauenhaus)
(kein Sprechertext)


Der Inhalt des Falls ist rasch erzählt: Eine obdachlose Alkoholikerin, die „schon vier Bier intus“ hat, als sie sich am Kiosk nochmal „vier Flens“ kauft („eins war kalt und drei waren warm, daran erinnere ich mich noch ganz genau“ – macht aber nix, denn dafür liegt ja der Schnee ), übernachtet betrunken auf einer Bank in einer Parkanlage, die sich direkt neben einem Polizeirevier befindet. Dort wird sie nachts von einem Unbekannten überfallen, ins schneebedeckte Gebüsch gezerrt und brutal vergewaltigt. Am nächsten Morgen schleppt sie sich zerschunden in eine nahegelegene Bäckerei mit Café. Dort bietet man ihr zwar Hilfe an, doch lehnt das geschockte Opfer das ab, und letztlich kann sich offenbar keiner der dortigen Personen dazu entschließen, trotzdem die Polizei oder einen Krankenwagen zu verständigen (warum eigentlich nicht??? ).

All dies erfährt der Zuschauer nur scheibchenweise in Form diverser Rückblenden, die der Film in ein Gespräch einbettet, daß eine Kriminalbeamtin mit dem Opfer im Flensburger Frauenhaus führt, wo es inzwischen untergekommen ist und nur noch Tee trinkt („schmeckt gar nicht schlecht, dafür daß es nur Tee ist“). Leider ist der ganze Film, der dementsprechend auf jeden Sprechertext verzichtet, in „bester“ sprich für XY völlig ungeeigneter Soap-Serien-Manier inszeniert, angefangen vom Skript der Dialoge im Frauenhaus bis zu den Rückblendenszenen, die streckenweise mit einem immerhin nett anzuhörenden Janis-Joplin-Soundtrack unterlegt sind (warum sollte der eigentlich passen – als „Drogensüchtigenmusik“ oder wie? ). Dazu gibt’s ein wenig Wackelcam-Einlagen und „Halleffekte“ – alles in allem reichlich verquastes Stückwerk, ganz ähnlich wie bei FF6 der Januar-Sendung 2009 (Vergewaltigung einer Joggerin). Sorry, aber das war leider nix – ein halbes Pünktchen. Für die Musik von Janis Joplin.

Im Studio begrüßt Rudi zum Fahndungsgespräch den optischen Cousin von Oliver Bierhoff , der zunächst nochmals auf die extrem brutale Vorgehensweise des Täters hinweist. Vom Täter gibt es diesmal immerhin ein recht gutes Phantombild; vom Schmuck, den er seinem Opfer bei der Tat geraubt hat, gibt es hingegen „leider“ (O-Ton Kommissar) keinerlei Vergleichsstücke oder Fotos/Zeichnungen. Ein weiterer Fahndungsansatz ist ein auffälliges olivgrünes T-Shirt mit orangenem Aufdruck, das der Täter getragen haben soll (das Opfer selbst hatte, wie im FF kurz dargestellt, ein ähnliches Shirt in einem Bekleidungskatalog entdeckt), das man aber im Film selbst nicht an seinem Körper gesehen hat.

UPDATE: 2.4.2008 FF5 (Kripo Frankfurt/Main) Liederbachmonster

Neue Erkenntnisse gibt es im Mordfall Tristan Brübach, der vor allem durch seine Grausamkeit seit nunmehr zehn Jahren Fahnder und Öffentlichkeit gleichermaßen beschäftigt: Nach Ausstrahlung des Filmfalls bei XY in der April-Sendung des vergangenen Jahres hat es an die 100 weitere Hinweise gegeben, mit deren Hilfe die Kripo jetzt ein Phantombild des Verdächtigen präsentieren kann, der den Buben in der unheimlichen Liederbach-Unterführung am Bahnhof Höchst ermordet und grausam verstümmelt haben soll.

Studiofall 2 (Kripo Neuss) Fahndung nach Periklis Athanassiadis

Dem 42jährigen griechischen Staatsbürger, der jahrelang im Neusser Rotlichtmilieu aktiv war, wird in einem 20seitigen Haftbefehl unter anderem Menschenhandel, Vergewaltigung und schwere Körperverletzung vorgeworfen; mehr als anderthalb dutzend Frauen soll er auf äußerst brutale Weise zur Prostitution gezwungen haben. Im Juni 2006 setzte er sich nach Griechenland ab und ist seither verschwunden; seine zuvor gestreute Behauptung, er befürchte, dort ermordet zu werden, halten die Ermittler für eine Finte. Gefahndet wird nach dem Mann mithilfe zweier Portraitfotos.

XY-Preis: Rucksackräuber
(Spaziergängerin wird im Wald Rucksack geraubt; drei Buben ringen Räuber nieder)


Im Frühjahr, so war zu ahnen (manche würden an dieser Stelle auch sagen: zu befürchten), ist wieder Saison für den “XY-Preis”, mittlerweile ists die siebte. Aus diesem Anlaß zeigt das ZDF zunächst ein dreiminütiges Interviewgespräch, daß Cerne mit Bundesinnenminister Schäuble, dem Schirmherrn der Aktion, geführt hat und das den inneren Widerspruch zwischen allgefälligem Lob für „Zivilcourage“ und einem eigentlich wichtigen Vorbeuge-Anliegen einer Sendung wie XY, nämlich der Warnung vor falschem (weil unter Umständen lebensgefährlichem) Heldentum, nicht aufzulösen vermag.

Das gleiche gilt für den Beispielfilm, in dem die drei „Helden“ dieser Geschichte, drei aufgeweckte Buben, sich selbst spielen dürfen, wie sie mit ihren Fahrrädern in der Wildnis unterwegs sind. Sie werden Zeugen, wie auf einem Waldweg einer jungen Frau ihr Rucksack gestohlen wird, verfolgen den Mann und ringen ihn kurzentschlossen nieder, als er sich sicher zu fühlen scheint. Die herbeigerufene Polizei kann den Mann gleich mitnehmen. „Einen Räuber fangen“ passiere einem nicht alle Tagen, sagt einer der Jungs in die Kamera. (Stimmt, aber ist das nicht vielleicht auch ganz gut so, daß das Räuber-und-Gendarm-Spiel für Kinder meist ein Spiel bleibt?) Käme er nochmal in die Situation, würde er doch vielleicht erst die Polizei rufen und nicht gleich auf den Täter losgehen, fügt einer der Buben immerhin auch hinzu.

FF6 (Kripo Düsseldorf) Chronoswiss (Überfall auf Uhrengeschäft)
(Schaufenster vor Augen von Passanten ausräumen; kostbare „Chronoswiss“; Kratzer im Uhrenglas)
(Sprecher: Michael)


Im nächsten Fall, so Rudis recht reißerische Einleitung, zeige sich, wie schnell „ein Jäger zum Gejagten“ werden könne.

Die Mitarbeiterin eines Uhrenfachgeschäfts im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen trägt Handschuhe. Allerdings nicht, weil es draußen schneit , sondern weil sie das Schaufenster mit neuen Ausstellungsstücken dekoriert, deren Preise im fünfstelligen Bereich liegen. Der Besitzer des Ladens, so ergibt sich aus dem recht merkwürdig-distanzierten Dialog der Angestellten, werde heute wohl nicht mehr vorbeischauen. Die Eingangstür des Geschäfts ist verschlossen und wird nur geöffnet, wenn der Kunde zuvor geklingelt hat... das tut dann kurz darauf ein Mann, der sich alsbald als bewaffneter Räuber entpuppt und noch zwei weitere Komplizen hineinläßt, die die Tür mithilfe eines hingeworfenen Stockschirms einen Spalt offenlassen und sofort damit beginnen, das Schaufenster auszuräumen, „obwohl draußen zahlreiche Passanten vorbeigehen“ (Michael). Nach knapp zwei Minuten ist der Spuk bereits wieder vorbei und die Täter flüchten in einem gestohlenen schwarzen Audi.

Obwohl eine der Angestellten zu Beginn des Überfalls noch hatte den Alarmknopf drücken können, ist von der Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu sehen. Dafür aber eilt der per Handy alarmierte Besitzer des Geschäfts herbei, und der hat die richtige Idee: Die Täter würden sicher versuchen, Richtung Autobahn zu flüchten – kurzerhand nimmt er mit seinem eigenen PKW die Verfolgung auf. Sein Pech: Er fährt ebenfalls einen schwarzen Audi. Dadurch, und durch seine halsbrecherische Fahrweise, fällt er einer Polizeistreife auf, die ihn daraufhin stoppt und zunächst nicht zu Wort kommen läßt. Später stellt sich heraus, daß die Täter tatsächlich in Richtung Autobahn gefahren waren; in der Nähe wird das Fluchtfahrzeug gefunden.

Zeitsprung (früher wärs die klassische Wischblende gewesen ): Ein halbes Jahr später taucht eine der gestohlenen Armbanduhren, ein besonders wertvolles Modell der Marke „Chronoswiss“, beim Hersteller wieder auf: Jemand hat sie zur Reparatur eingeschickt; am Uhrenglas befindet sich ein winziger Kratzer. Der Fachmann der Firma reagiert erstaunt: So ein Kratzer ließe sich „eigentlich nur mit einem Diamanten“ verursachen... (aha, kombiniert der Zuschauer, sollten die Täter aus FF1 etwa... aber leider wird diese Spur nicht weiterverfolgt ). So gelingt es der Kripo, den Weg der Uhr teilweise zurückzuverfolgen.

Im anschließenden Studiogespräch können den Zuschauern recht gute Fotos aus der Überwachungskamera präsentiert werden; zudem haben die selben Täter ein halbes Jahr vor der Tat in Düsseldorf einen weiteren ähnlichen Überfall verübt, bei dem sie in ebenfalls sehr guter Qualität von einer Überwachungskamera gefilmt worden sind. Daneben werden Fotos einiger der gestohlenen kostbaren Chronometer gezeigt (eine davon mit einem Viertelstunden-Schlagwerk). In die XY-Annalen eingehen dürfte aber auf jeden Fall der Hinweis des Ermittlers der Kripo Düsseldorf, einer der Täter habe während des Überfalls eine „Sehbrille“(!!) getragen... Loriot würde antworten: „Ach was!?!?!“ . (der Täter hätte ja theoretisch auch eine Klobrille tragen können ).

Der FF selbst ist wieder solide und flott inszeniert (bietet also Erholung vom FF davor), mit Musik und Texten von Michael, dazu ein kleines Autorennen... gute XY-Unterhaltung, für die es zwei Sterne gibt.

Am Ende der Sendung darf Alfred Hettmer dann noch kurz vermelden, daß es inzwischen gute Hinweise zur Fahndung nach Thomas Wolf gibt, bevor wie gehabt „schon wieder das Telefon klingelt“.

Fazit: Die gestrige XY-Sendung setzt erfreulicherweise die Reihe wieder durchweg solider gemachter Ausgaben fort, was die Filmfälle betrifft, freilich auch wieder, wie bei den vorangegangenen Folgen, mit einem kleinen Ausreißer nach unten, und erneut mit einer „Zweiteilung“ – die erste Sendungshälfte überzeugte in ungleich stärkerem Maße als die zweite. Besonders FF1 und auch FF2 sind sehenswerte Beispiele dafür, wie XY auch ohne zuviel „Modernismen“ den Zuschauer erfolgreich für die Sache zu interessieren vermag, eben mit jenem bewährten Handwerk, das XY auszeichnet und von „Fahndungsshows“ privater Kommerzsender unterscheidet. Da wünscht man sich, das es acuh weiterhin so bleibt.
Verbesserungswürdig erscheinen wiederum erneut die Präsentationen der Fahndungsansätze – ein Gewinn für die Sendung hingegen ist die neue Rubrik „XY-Prävention“.

Warum im Online-Angebot der ZDF-Mediathek zur gestrigen Sendung allerdings ausgerechnet der hervorragende FF1 fehlt (dazu gibt es nur Text ) und sich zum Vorbeuge-Teil überhaupt nichts findet , wird wohl das Geheimnis des ZDF bleiben. Oder ist es nur ein Versehen?

***Nachtrag 14.4.2009: Auch FF1, der Diamantenraub, ist nun im ZDF-Onlineangebot der Mediathek zu sehen. Danke ans ZDF für diese Korrektur! BV.***

Soweit meine Eindrücke – mir bleibt, Euch allen Frohe Ostern zu wünschen (wer dazu was passendes aus der XY-Filmothek sucht: 5.11.1976 FF3, Kripo Hannover ).

Unser nächstes Review dann in vier Wochen am 6. Mai 2009, und bis dahin

Gut’n-Abnd!

Bernhard.

PS: Hier noch die ersten Zuschauerreaktionen vom Abend der Sendung.

XY-Zuschauer auf Thomas Wolfs Fährte?
Kripo Frankfurt hofft auf Volltreffer in drei Fällen


Die Kripo Frankfurt/Main hofft, dass sich eine der neuen Spuren als Volltreffer erweist und Thomas Wolf schon bald die Handschellen angelegt werden können. Nach seiner Flucht im Jahr 2000 hatte sich Wolf neun Jahre lang versteckt gehalten und unter falschem Namen in Frankfurt gelebt.

Mehrere Hinweise hatte es auch in zwei weiteren Fällen der Kripo Frankfurt gegeben. Oberkommissarin Alexandra Piechottka fahndete nach einer Bande, die im Frankfurter Westend das Büro eines Diamantenhändlers überfallen hat. Beute: Diamanten im Wert von rund 200.000 Euro. Im Studio meldeten sich mehrere Händler, denen mögliches Raubgut angeboten worden sein soll.

Und auch zum Mord an dem 13 Jahre alten Schüler Tristan in Frankfurt-Höchst konnten Zuschauer Angaben machen. Sie glaubten, den Mann auf dem Phantombild erkannt zu haben, mit dem die Kripo nach dem Mörder des Jungen sucht.

Berührt hatte die Zuschauer der Mord an der 18 Jahre alten Heike Wunderlich in der DDR im Jahr 1987. Obwohl die Tat bereits 22 Jahre zurück liegt, meldeten sich mehrere Anrufer, die Hinweise zu dem Fall geben wollten. Die Kripo Zwickau hatte nach der Identität von Heike Wunderlichs Freund gefragt. Der Unbekannte soll einen grünen Wartburg gefahren haben.

Eine harte Nuss für die Kripo Hamburg ist der Überfall auf eine 87-Jährige. Von den geraubten Schmuckstücken existieren nur noch Rechnungen mit den Seriennummern (1979 und 1980). Die Polizei sucht Vergleichsstücke dieser Schmuckstücke (Firma Wempe):
Saphirring (Seriennummer 196 / 011), Saphiercollier (203 / 033), zwei Armbanduhren (060 / 918 / 16 und 075 / 111), Weißgoldband (060 / 918 / 16), zwei Gold-Colliers (276 / 025 und 279 / 015), Zuchtperlcollier (226 / 004), Perlschloss (229 / 010).

08.04.2009 / MB


(Quelle: www.e110.de)

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#26

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 09.04.2009 23:08
von bdvogel (gelöscht)
avatar
Heimo> Ich bin hier Mod und da hat man sich nicht über eine Niederlage des FC Bayern zu freuen

PPS: Obwohl mein Hotelzimmer auch Champion-League-Empfang geboten hätte, hab ich mich natürlich für XY entschieden. Und Freude an der Sendung gehabt - wobei mir sicher auch sehr viel Freude bereitet hätte, der Demontage des FC B zuzuschauen.

Und solcher Freude darf man auch Ausdruck verleihen - ich bin schließlich auch Mod, Heimo!

Bernhard.
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#27

Re[3]: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 11.04.2009 21:51
von TomRai62 • 99 Beiträge
GrausigerFund>Zur Sendung: Erschien mir ordentlich-belanglos, manches ist deutlich besser geworden als in der schlimmsten Cerne-Zeit, manches noch verbesserungsfähig. Richtig unangenehm aufgefallen ist mir nur die Darstellung des Flensburger Vergewaltigungsfalles: Ein eindeutiger Beleg dafür, daß die Sendung zu lang ist. Oder das Budget für die jetzige Länge zu gering. Weshalb dann ein Regisseur dies auszunutzen versucht, um seine unbefriedigten Ambitionen als Kurzfilmer auszuleben. Einziger Erkenntnisgewinn aus dem Inhalt (nicht der Form): Auch in unmittelbarer Nähe einer Polizeiwache sollte man, insbesondere als Frau, nicht auf einer Parkbank ...

Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß da so eine Art Lobbyarbeit
geleistet wurde, z. B. um die gute Arbeit der Sozialbehörden darzustellen. (So kam es für mich zumindest rüber).
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#28

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 12.04.2009 18:56
von Peter Poppy Köhler • 244 Beiträge
Mir sind in der Sendung gleich zwei Merkwürdigkeiten aufgefallen, wobei ich nicht weiß, ob sie sich für einen Eintrag in die "Fehlerkartei" lohnen:

FF2 (DDR-Mord): Laut Sprechertext besucht das spätere Opfer die Mutter im Krankenhaus, wo es darüber informiert wird, dass die Entlassung der Mutter für den nächsten Tag geplant ist. Das soll Heike ihrem Vater mitteilen. Anschließend geht Heike Wunderlich zu ihrer Freundin, offensichtlich ohne noch einmal zu Hause vorbeizuschauen (sie teilt ihrem Vatrer ja auch mit, dass sie erst nach 22 Uhr nach Hause komme). Ihren Vater kann sie demnach nicht informiert haben. Da im Haushalt der Wunderlichs auch kein Telefon existiert, wundert mich, warum der Vater am nächsten Tag "zwei Stunden zu spät" im Krankenhaus eingetroffen ist. Das Mordopfer hat man ja auch erst am nächsten Tag gefunden...

FF4 (ohne "Präventionsfall" (ist für mich kein FF)) bzw. FF5: Die Kommissarin klingelt an der Tür des Frauenhauses, worauf das Opfer zur Sprechanlage geht. Sie meldet sich mit ihrem Namen und der Bemerkung, sie hätten ja miteinander telefoniert. - meiner Ansicht nach sagt man das zu jemandem, den man dann das erste Mal trifft. Später meint die Kommissarin, das Opfer sehe wesentlich besser aus und man solle noch einmal die Tat schildern. Daraus folgt für mich, dass sich Kommissarin und Opfer zuvor doch schon gesehen haben.

Im Übrigen finde ich es bemerkenswert, dass über das "Phantom" bzw. dessen Nicht-Existenz kein WOrt verloren wurde. Womöglich ist dieses Thema aber auch noch zu prekär, um es in XY zu schildern. Vielleicht kommt ja in der nächsten Sendung ein längere Bericht dazu.

Insgesamt ist die letzte Folge meiner Meinung nach im guten Durchschnitt anzusiedeln; beim zweiten Schauen gefiel sie mir wesentlich besser. Etwas nervig: Flapsige oder reißerische Bemerkungen des Moderators, etwa zum DDR-Fall: Dies sei "einer der mysteriösesten Fälle, die wir je in XY gezeigt haben". Naja....
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#29

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 13.04.2009 09:18
von CroqueGrec09 • 116 Beiträge
So, ich will mal auch mich zur letzten Sendung äußern (hab eine VHS-Aufzeichnung gemacht, weil ich während die Sendung lief mit meinem Vater weg musste)

Alsooo: FF1: Diamantenraub
Ich fand den Film sehr gut dargestellt. Auch wenn am Ende die Täter etwas lustig herüberkamen: "Wo kann ich Sie einsperren" und im Haus Pleite auf Panne kam.
Und sie den Mülleimer als Behälter mitgenommen haben, zeigte recht gut, dass die Täter sehr nervös waren. Das fand ich sehr gut dargestellt.
5v5 von mir!

FF2: XY-History
Gut dargestellt war das anfänglich gute Familienleben, auch wenn die Mutter nicht zuhause war. Und auch der Cliffhanger zwischen dem 9. und 10.4.'87 war gut gesetzt. Und lustig war, dass der Vater am Kuchen nascht, bevor er die Tochter nicht findet
Merkwürdig fand ich aber, warum man die Polizei so dermaßen ungeschickt dargestellt hat. Die Beamten hätten doch zu dem Herrn hinschleichen und ihn an Ort und Stelle überführen können!
Daher 4,5v5 von mir.

FF3: Raubüberfall
Die Lässigkeit war sehr gut hervorgebracht. Und es wird dem Zuschauer so ein bisschen offen gelassen, was wohl passiert wäre, wenn man die Frau nicht auf die Toilette eingesperrt hätte. Darüber habe ich nämlich so ein bisschen diskutiert mit meinen Eltern. Also auch dieser Film kriegt volle 5v5!

FF: XY-Vorbeugung
Sehr schön dargestellte traurige Szene auf der Autobahn und auch die anfangliche Unschlüssigkeit war sehr gut dargestellt.
Und der Versuch war toll! Bitte mehr davon!
5v5!

FF4: Vergewaltigung an XXX
Huuuuch??? Schnee im August? Seit wann gibt's denn das? Auch dass das Interview zerstückelt war "so jetzt aber zur Tat" fand ich nicht sooo gut, war aber vielleicht im echten Verhör so. Weiß ich nicht. Aber ansonsten fand ich auch diesen Fall sehr gelungen, vor allem die dramatischen Augenblicke der Tat. Und dass die Nähe zur Polizei den Täter nicht von der Tat zurückgeschreckt hat. Sehr gut dargestellt, aber der Schnee zieht 1 Punkt ab --> 4v5.

FF5: XY-Preis
Sehr schön nachgestellte Nacherzählung! Mehr kann ich dazu nicht sagen, mein Notizzettel gibt auch nicht viel mehr her. 5v5!

FF6: Uhrenraub
Auch diesen Fall fand ich sehr gut dargestellt. Vor allem die Seltenheit der Uhr wurde sehr gut hervorbegracht. Auch die Stelle fand ich sehr gelungen, wo der Herr plötzlich selbst gestellt wurde. Aber ... warum lässt man den Juwelier nicht einmal ausreden?
Deshalb 4,5v5.

so ... ich hoffe ich habe nicht allzuviel Falsches geschrieben ^^
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#30

Re: Sendung vom 8.4.2009

in XY-Hauptsendungen 13.04.2009 20:28
von Dennis • 19 Beiträge
Na, dann geb ich auch noch meinen Senf dazu, nachdem ich die Sendung jetzt vollständig und ohne zur Bayern-Zerlegung zu schalten angesehen habe.

Bislang für mich die schwächste Sendung in diesem Jahr, was vor allem an der Belanglosigkeit der Filmfälle liegt, Ausnahme ist hier der DDR-Mordfall an Heike. Hier fand ich Sprechertexte und Drehbuch gelungen.

Der Raub in Filmfall I war mir persönlich zu langatmig umgesetzt.

Beim letzten Filmfall (Diamantenraub in Düsseldorf) und bei der Vergewaltigung waren die Bücher sicher für sich genommen okay - allerdings kam es mir bei beiden Fällen so vor, als ob ich die in vorangegangenen Sendungen schon mehrfach nur leicht variiert gesehen hätte - und ich fürchte, es war auch so.

Den "Besuch bei der alten Dame" hat nur gerettet, dass sich endlich der Kaiser auch mal im XY-Soundtrack verewigen durfte.

Also: Ich wünsche mir vor allem bei den Drehbüchern wieder mehr Abwechslung, würde mich über mehr chronologisch erzählte Fälle freuen, die Rückblende als Stilmittel seltener einsetzen als zur Zeit.

Mal schauen, wie's weitergeht.
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