Re[3]: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
04.06.2010 21:01
von
Heimo
• 1.506 Beiträge
Bernadette>Es wurde ja schon früher über Polizeipannen berichtet, ich hoffe nicht, dass diese Frau Bögerl letztlich das Leben gekostet haben. Die Polizei betont, dass die zeitlichen Vorgaben der Entführer zu eng waren, um sie rechtzeitig erfüllen zu können. Der Mann auf dem Phantombild gilt meines Wissens bis jetzt als Zeuge, allerdings wurde er sowohl in Heidenheim als auch als Anhalter in Nietheim gesehen. Vielleicht wird ja im Rahmen des Phantombilds in der nächsten XY-Sendung noch einmal darauf eingegangen.
Bernadette>Mein Mitgefühl gilt der Familie.
Mein Mitgefühl gilt auch der Familie.
Die Zeit, um Geld zu beschaffen - und offensichtlich in vorgegebener Stückelung - ist tatsächlich nicht so einfach, wie man annehmen sollte. Schon alleine aus Sicherheitsgründen wird in Bankgebäuden (besonders in Kreditinstituten mit vielen Filialen wie Volksbanken und Sparkassen) weit weniger Bargeld aufbewahrt als angenommen. Ich bin jetzt zwar nicht mit den örtlichen Gegebenheiten und den internen Gepflogenheiten baden-württ. Kreditinsitute vertraut, aber eine sechsstellige Summe an Bargeld dürfte kurzfristig nur über größte Umwege zu organisieren sein. Der Zeitrahmen von zwei Stunden dafür ist schon aus logistischer Sicht äußerst knapp bemessen. An dieser Stelle vermute ich ausdrücklich keine Panne.
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
05.06.2010 01:45
von
bastian2410
• 1.627 Beiträge
ob eine Polizeipanne bei der Leichensuche vorliegt, werden wir auch bald erfahren. Alle Beamte von diesem Einsatz werden ja befragt. So wie es aussieht, haben die Beamten an der jetzigen Fundstelle bei der ersten Suche ohne Leichenhunde gesucht. Auch der genaue Todeszeitpunkt, welcher ja noch nicht vorliegt, wäre in diesem Zusammenhang interessant. Es wäre ziemlich atypisch für einen Entführer, eine Leiche in seiner Gewalt zu halten bzw. diese Leiche über drei Wochen zu transportieren. Die Gefahr der Entdeckung wäre zu groß, in diesem Fall ist Primärziel, die Leiche zu "entsorgen".
Warten wir mal die restlichen Untersuchungen der KTU ab. Jetzt wird die Öffentlichkeit ja informiert, weil jetzt die Tätersuche erstes Ziel der Kripo ist.
Auch wenn eigentlich schon bei Ausstrahlung von xy ziemlich klar war, dass die Sache kein glückliches Ende haben wird, schockt mich zu eine Nachricht verdammt hart. Deshalb auch mein Mitgefühl für die Familie.
Ich tendiere auch zu einem Täter aus der Region, ein "Amateur", dem die Sache über den Kopf gewachsen ist. So etwas hält doch kein normaler Mensch aus. Ich hoffe, die Spuren verdichten sich und der Täter ist bald geschnappt.
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
07.06.2010 21:51
von
Rickybaby1977
• 299 Beiträge
So viele Pannen bei den Ermittlungen! Manchmal denkt man: Wie kann das sein? Man mag sich gar nicht vorstellen, dass die Suchmannschaft quasi an der Leiche vorbei gegangen ist, ohne diese zu bemerken. Warum sind gerade an der Stelle offenbar keine Hunde eingesetzt worden? Wieviele wichtige Spuren mögen durch die Liegezeit verloren gegangen sein? Und dann die Vorstellung: Sie ist ja nur durch ZUFALL von einem Spaziergänger mit Hund aufgefunden worden! Vielleicht wäre sie sonst ähnlich wie andere Fälle irgendwann als Vermisstensache Cold Case in die Akten geraten. Wobei man sicher bei aller Empörung über die Polizeipannen (wenn man den Berichterstattungen Glauben schenkt, dass diese so passiert sind) immer bedenken muß: Egal, wieviele Fehler bei einer Ermittlung gemacht werden: Verantwortung für ein solches Verbrechen trägt in letzter Konsequenz ganz allein der Täter! So jedenfalls meine Meinung.
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
08.06.2010 22:52
von
xyzuschauerseit72
• 1.079 Beiträge
BILD hat wohl einen Maulwurf bei den Behörden aufgetan, vielleicht auch einen guten Draht zur Familie oder deren Umfeld. Zur Obduktion der Leiche, zum Lösegeld und zum gesuchten „Zeugen“ schreibt das Blatt:
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
09.06.2010 03:00
von
bastian2410
• 1.627 Beiträge
danke für die Links, xyZS72. Man kann sagen, was man will. Aber die Bildzeitung ist immer gut informiert. Fakt ist: Banken und zB auch Juweliere sind auf solche Fälle vorbereitet, dh sie halten für diese Fälle Lösegeldforderungen für Mitarbeiter bereit. Das ist auch der Grund, dass die Familie sofort die Polizei eingeschaltet hat, denn dies ist Voraussetzung für das Bereitstellen der Summe.
Das Problem in diesen Fall ist wirklich die Stückelung. Ich nehme sehr stark an, dass der Täter Fünf bzw. Zehn- Euro Scheine gefordert hat, diese kleinen Scheine werden natürlich in der großen Anzahl nicht bereitgehalten, meistens sind es Scheine im Wert von 50, 100 oder 500 Euro. Oder er hat 200- Scheine gefordert. Auch diese Stückelung ist nicht üblich. Das erklärt auch die geringe Lösegeldforderung des Täters. Eine Stückelung in kleinen Scheinen ist jedoch wahrscheinlicher, weil diese in dieser kurzen Zeit vollständig nicht registriert werden können.
Aber dies natürlich nur eine Spekulation, könnte aber die verpasste Übergabe erklären. Auch die Polizei könnte in dieser Zeit solch eine Stückelung nicht bereitstellen.
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
09.06.2010 10:11
von
Kuller
• 80 Beiträge
Man kann nur hoffen, dass nun das Wissen um solche speziellen Rücklagen nicht zu zukünftigen Taten verleitet. Möge sich hoffentlich das Scheitern der Aktion incl. Geldübergabe in die Täterhirne brennen.
Re[2]: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
09.06.2010 11:12
von
Heimo
• 1.506 Beiträge
bastian2410>danke für die Links, xyZS72. Man kann sagen, was man will. Aber die Bildzeitung ist immer gut informiert. Fakt ist: Banken und zB auch Juweliere sind auf solche Fälle vorbereitet, dh sie halten für diese Fälle Lösegeldforderungen für Mitarbeiter bereit. Das ist auch der Grund, dass die Familie sofort die Polizei eingeschaltet hat, denn dies ist Voraussetzung für das Bereitstellen der Summe.
bastian2410>Das Problem in diesen Fall ist wirklich die Stückelung. Ich nehme sehr stark an, dass der Täter Fünf bzw. Zehn- Euro Scheine gefordert hat, diese kleinen Scheine werden natürlich in der großen Anzahl nicht bereitgehalten, meistens sind es Scheine im Wert von 50, 100 oder 500 Euro. Oder er hat 200- Scheine gefordert. Auch diese Stückelung ist nicht üblich. Das erklärt auch die geringe Lösegeldforderung des Täters. Eine Stückelung in kleinen Scheinen ist jedoch wahrscheinlicher, weil diese in dieser kurzen Zeit vollständig nicht registriert werden können.
bastian2410>Aber dies natürlich nur eine Spekulation, könnte aber die verpasste Übergabe erklären. Auch die Polizei könnte in dieser Zeit solch eine Stückelung nicht bereitstellen.
Siehe da. Als ex-Bänker lerne ich ja doch was dazu. Dass Lösegeld bereit stehen soll, wusste ich nicht; denn ich stutzte allein schon bei der Lösegeldsumme, da diese sich nicht so schnell zusammensuchen lässt, wie der Täter es wollte. Dann war sicherlich - wie von Bastian schon angenommen - die Stückelung das Problem. Wie gesagt, das ist auch für eine Bank nicht einfach, das Geld ebenmal zusammenzuschaffen. Innerhalb von zwei oder drei Stunden ist das schon eine Meisterleistung.
Ich denke, dass der Täter deswegen einen geringen Betrag forderte, weil er annahm, dass dieser leicht zu beschaffen sei. Er könnte sich gedacht haben, dass eine höhere Summe langwieriger zu beschaffen sei, aber damit auch Sicherungsmaßnahmen wie präpariertes Geld in der Lösegeldsumme leichter zu platzieren wäre. Außerdem, sofern die Entführung eher nicht geplant war, hätte er dann eine Gelegenheit haben müssen, das Opfer zu verstecken. Deswegen gehe ich davon aus, dass er die geringere Summe gewählt hat, um nach Möglichkeit Verfolgungsmaßnahmen zu verhindern oder zu erschweren.
Re[2]: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
09.06.2010 16:36
von
bastian2410
• 1.627 Beiträge
Kuller>Man kann nur hoffen, dass nun das Wissen um solche speziellen Rücklagen nicht zu zukünftigen Taten verleitet. Möge sich hoffentlich das Scheitern der Aktion incl. Geldübergabe in die Täterhirne brennen.
mit den Rücklagen hätte ich vielleicht nicht sagen sollen
aber: In diesem Fall wird sofort die Polizei eingeschaltet. Und 14 von 15 Entführungen werden aufgeklärt. Diese Art von Verbrechen lohnen nicht und man kriegt in der Regel 10- 15 Jahre Haft.
Re: Entführung Maria Bögerl / Studiofall vom 19.05.2010
in Studiofälle
09.06.2010 16:56
von
xyzuschauerseit72
• 1.079 Beiträge
Doch doch, das mit den Rücklagen sollte sich ruhig weiter rumsprechen, und auch, dass es sich bei diesen Geldern immer um registrierte Scheine handelt. Deswegen machen Entführungen für Täter nur Sinn, wenn sie ohne vorherige Polizeieinschaltung privat beschafftes sauberes Geld bekommen. Und genau daran scheitert es ja oft (inkl. toten Opfern).