Über die Hintergründe dieser Tat ist ja nicht viel bekannt. Im Videoportal wird über das Motiv, die Aufklärung und den Tatablauf spekuliert. Hier die wichtigsten Fakten zum Fall:
Der 28jährige Sohn hatte im Januar 1990 seinen Vater mit einem Revolver erschossen und danach die Leiche in den Kofferraum dessen Wagens gepackt und in einer Tiefgarage des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens abgestellt. Erst am 22. März 1990 wurde Leiche im Kofferraum seines silberfarbenen Peugeot entdeckt. Eine Polizeistreife hatte den Verwesungsgeruch am Auto bemerkt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Gerhard Höller nur als vermisst gemeldet. Erst im Februar 1997 wurde gegen den Sohn Haftbefehl erlassen. Festnehmen brauchte man ihn allerdings nicht, zu diesem Zeitpunkt verbüßte er in Hessen eine Haftstrafe wegen eines Drogendelikts.
Tatmotiv war nicht wie viele vielleicht gedacht haben Habgier, sondern der Tötung ging ein Streit zwischen Vater und Sohn voraus. Der Sohn wurde vom Vater im familieneigenen Betrieb (Gartenbau) ziemlich schikaniert. Immer wieder gab es Streit über die Führung des Betriebes. Auch soll Gerhard Höller öfters gewalttätig geworden sein und seinen Sohn geschlagen haben.
Der Sohn hatte sich mit ein paar Bekannten am Abend des 25. Januar 1990 in einer Kneipe in Rodenbach zum Kartenspielen und auf ein Bier getroffen. Dort wurde auch reichlich Alkohol getrunken, der Sohn stand unter erheblichen Alkoholeinfluss an diesem Abend. Während der Heimfahrt nach dem Kneipenbesuch von Rodenbach nach Stürzelbach hatte der Sohn (damals 20 Jahre alt) mehrmals angekündigt, seinen Vater zu töten. "Ich bring ihn um" soll er mehrmals wörtlich geschrien haben.
Als der Sohn von seinen Bekannten in Stürzelbach abgesetzt wurde, lag der Vater wahrscheinlich schon im Bett und wurde durch den Krach seines Sohnes wach. Wieder kam es um Streit, der Vater warf seinen Sohn mangelnde Arbeitseinstellung vor, schließlich hatte die Firma am nächsten Tag einen Großkunden zu beliefern.
Auf den Weg wieder in sein Schlafzimmer, holte der Sohn den Revolver seines Vaters aus dem Waffenschrank und erschoss ihn. Dies würde erklären, warum das Opfer nur mit Unterwäsche bekleidet war. Vier Schüsse trafen Höller liegend, einer war tödlich.
Die Äußerung der Mordabsichten war auch der Grund dafür, daß die beiden Freunde, nachdem sie den Sohn des Opfers vor dem elterlichen Haus in Stürzelbach abgesetzt hatten, noch einmal zurückkamen. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Bluttat schon geschehen. Die Freunde halfen, den toten Vater in einen Teppich zu wickeln und in den Kofferraum des silberfarbenen Peugeot 305 des Toten zu legen. Dazu warfen die beiden mehrere Kleidungsstücke des Toten mit in den Kofferraum.
Nach der Tat hatte der Sohn- trotz Trunkenheit- den Wagen mit der Leiche des Vaters selbst zum Frankfurter Flughafen gefahren. Es war die kälteste Nacht in Hessen im Jahr 1990, zudem tobte ein sehr starker Wintersturm über das Bundesland. Einer der beiden Zechkumpane war mit seinem Wagen dem Sohn gefolgt und hatte das Duo zum Westerwald zurückgefahren, nachdem man den Wagen mit der Leiche in der Tiefgarage abgestellt hatte.
Den Teppich, in welchen das Opfer gewickelt war, hatte der Sohn zuvor in einem Waldstück in Hessen aus dem Kofferraum genommen und fortgeschmissen. Erst Anfang Februar gab er bei der Polizei eine Vermisstenanzeige auf.
Nach der Ausstrahlung in Aktenzeichen xy hatte ein Zeuge im Studio angerufen und berichtet, den silberfarbenen Peugeot in der besagten Nacht in Neuwied und auf der A 66 zwischen Frankfurt und Hoechst gesehen zu haben.
Der Sohn geriet bereits kurz nach Auffinden der Leiche in Frankfurt in Verdacht. Bei seiner späteren Vernehmung gab er an, das Haus bereits am frühen Abend des 25. Januars verlassen zu haben. Freunde hatten dies bestätigt. Der Vater habe dann nach ihm das Haus verlassen und hatte 6000 Mark in seiner Brieftasche und einen Revolver mitgenommen.
Ein Grund dafür, warum die beiden Helfer jahrelang schwiegen, war auch das Versprechen, das Schweigen mit Geld zu erkaufen. Der Sohn hatte damals geglaubt, die Summe aus der Lebensversicherung des Vaters zu bekommen. Der Vater hatte das Geld allerdings einer Freundin vererbt.
Auch hat der Sohn nach Auffinden der Leiche die übrigen Familienmitglieder darüber informiert, daß er für den Tod seines Vaters verantwortlich gewesen sei. Die Mutter und die Schwestern hatten allerdings jahrelang geschwiegen.
Den Verdacht gegen den Sohn konnte man erst 7 Jahre nach der Tat durch einen Hinweis eines Rodenbacher Wirtes erhärten. Der Wirt hatte von einem Gast erfahren, daß dieser ein guter Bekannter des Sohnes gewesen sei. Der Sohn habe ihm in angetrunkenem Zustand gebeichtet, er habe damals seinen Vater erschossen. Auch die Namen der Freunde wurden genannt, welche dabei geholfen hatten, die Leiche des Vaters zum Frankfurter Flughafen zu bringen. Danach wurden die beiden Helfer von den Ermittlern verhört und gaben zu,
ihrem Freund im Januar 1990 geholfen zu haben.
Der Sohn, der zur Tatzeit 20 Jahre alt war, wurde im April 1998 wegen Totschlages vor der Jugendkammer des Landgerichts Koblenz angeklagt. Verurteilt wurde er zu sieben Jahre Haft- jedoch nach Erwachsenenstrafrecht. Das Vorgehen des Sohnes sei schon fast profihaft gewesen, als er seinen Vater auf dem Flughafengelände im Wagen abstellte, um so Zeit zu gewinnen, die Spuren seiner Tat zu beseitigen. Strafmildernd sah das Gericht den Umstand an, daß der Sohn zur Tatzeit "völlig betrunken" gewesen sei.
Die Tat ist somit anders abgelaufen als im Filmfall dargestellt. Der Filmfall basierte auf Angaben des Sohnes, die er nach dem Leichenfund bei Polizei gemacht hatte. Tatmotiv waren nach Ansicht des Gerichtes die persönlichen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn, die in dieser Nacht- bedingt auch durch den Alkoholkonsum- eskaliert sind. Habgier war es nicht- die Erbverhältnisse waren durch den Vater nicht zugunsten des Sohnes geregelt und das wußte der Sohn wohl auch.
(Quelle Rhein- Zeitung Artikel Februar 1997 bis April 1998; Urteil Artikel vom 24.04.1998 )