Hallo Oma,
da muss ich mich entschuldigen, war schon leicht irritiert, weil da WP-Plus Abo steht und ich gar kein Abo habe. Habe nach deiner Aufforderung mal einen jungfräulichen Browser benutzt...sagen wir so, verstehe nun was du meinst.
Als Kurzzusammenfassung fange ich direkt bei Helmut B. an, der schon vor der Sendung seit 1975 gesucht wird, weil er ein Schwesternheim in Wilhelmshaven überfällt und Schmuck und Geld raubt sowie eine 18-jährige mehrfach vergewaltigt. Noch vor Prozessbeginn taucht B. mit seiner Freundin unter und über Umwege (arbeitet u.a. in der Diskothek „Tiffany“ in Menden) tritt er 1977 als Hausmeister in Witten wieder in Erscheinung. Nach einem Streit mit der Freundin führt diese Zielfahnder zu Beutestücken aus kleinen Diebstählen. Der Fund bringt eine Verbindung zum Mord an Doris G. hervor, wo die Kripo den Gesuchten anhand des Phantombilds wiedererkennt. (Ist übrigens im Artikel zu sehen und da steht auch der Name der Geschädigten)
B. wird verhaftet und gesteht den ihm vorgeworfenen Mord jedoch nicht, es könne sein zweites Ich gewesen sein, erklärt dieser gleich in der ersten Vernehmung. Im Übrigen sei er schizophren und wolle sich nur locker unterhalten. Protokolle lehnt B. ab. Später gesteht er, dass er am Tatort gewesen ist, den Mord aber nicht mitbekommen habe, da er versucht habe, das Auto aus dem Schlamm zu befreien. Ein Verwirrspiel, das er auch im Prozess weiterführt.
Schließlich wird Helmut B. am 8. Januar 1979 vor ein Gericht gestellt. Der Medienrummel muss groß sein, ein Reporter ist der Meinung, dass ein großer Schauspieler auf der Anklagebank säße. Das Motiv für die Tat wird auch während des Prozesses nicht völlig klar, man kann da nur Mutmaßungen äußern. Das psychatrische Gutachten weiß zu berichten, dass B. eine aggressive und überaus misstrauische Grundeinstellung entwickelt hat und jeder gegen ihn sei und keiner ihn liebe. Wie der Mann Doris G. kennen lernt, weiß man nicht, aber die Beendigung des Verhältnisses und das Aus seiner "Millionen-Pläne" mit G. dürfte der Auslöser für das Verbrechen gewesen sein. Ein Freund sagt vor Gericht aus, dass er B. einst helfen sollte, Doris G. zu entführen um Geld zu erpressen.
Ende Januar 1979 wird B. zu 12 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verurteilter legen Revision ein. Ein 2. Prozess beginnt Anfang 1981. Diesmal gesteht B. die Tötung an Doris G. und wird am 5. Februar 1981 vom Höveler Knapp zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt, da dem Angeklagten eine hohes Maß an Neigung zu erheblichen Straftaten bescheinigt wird.
Die Westfalenpost recherchiert in ihrem Artikel zum Verbleib von B. und wird nicht fündig, denn die JVA Werl erklärt der Zeitung gegenüber, dass der Mann dort nicht mehr in Sicherungsverwahrung ist. Da Daten nur bis 10 Jahre nach Haftentlassung eines Verurteilten gespeichert werden und der Täterschutz nähere Auskünfte nicht erlaube, dürfte B., sofern dieser noch unter den Lebenden weilt, schon vor einiger Zeit entlassen worden sein.
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Hoffe, das reicht erstmal. Ansonsten würde ich sagen, dass der Filmfall eigentlich sehr gut rekonstruiert wurde.